Gastrointestinale Tumoren beim älteren und alten Patienten

2020 ◽  
Vol 58 (06) ◽  
pp. 564-576
Author(s):  
Nadine Schulte ◽  
Matthias P. Ebert ◽  
Christoph Reissfelder ◽  
Nicolai Härtel

ZusammenfassungÄltere Patienten (65 Jahre und älter) stellen die Mehrheit der Patienten mit einer Krebsdiagnose dar. Für Ösophaguskarzinome liegt der Altersgipfel in der siebten bis achten Lebensdekade. Bei Magenkarzinomen ist 1/3 der Patienten älter als 75 Jahre, und ca. 45 % der Kolonkarzinom-Patienten sind ≥ 75 Jahre alt.Aufgrund bestehender Komorbiditäten, altersbedingter Veränderungen und Polypharmazie stellen ältere und alte Patienten eine besondere Herausforderung in der Tumortherapie dar.In Studien sind diese Patienten meist deutlich unterrepräsentiert, und dezidierte „Elderly“-Studien sind rar. Neue Operationsverfahren mit der minimalinvasiven Technik wie der Laparoskopie oder mit Telemanipulatoren liefern gerade für das Ösophagus- und Magenkarzinom Vorteile, die zukünftig für alte und ältere Patienten die postoperative Morbidität in Bezug auf kardiale und pulmonale Komplikationen deutlich senken können.Bezüglich Chemotherapie zeigt sich eine gute Verträglichkeit von Fluoropyrimidinen und Oxaliplatin; von Triple-Therapien sollte eher Abstand genommen werden. Gerade die Immuntherapie bietet aufgrund des besseren Nebenwirkungsprofils eine interessante Alternative zur Standardchemotherapie.

2018 ◽  
Vol 143 (24) ◽  
pp. 1745-1748
Author(s):  
Ute Hoffmann ◽  
Jan-Marc Thrun

Was ist neu? Neuer Standard für Messmethoden Unter anderem ist die korrekte Blutdruckmessung unter standardisierten Bedingungen in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. Dies beinhaltet vor allem die richtige Anwendung von validierten Messgeräten und die Einhaltung eines einheitlichen Messablaufs mit Ruhezeit vor der Messung, dem Durchführen von mehreren Messzyklen ebenso wie der Messung im Stehen bei älteren Patienten. Wegen des höheren Auftretens eines Weißkitteleffekts und der orthostatischen Hypotonie sowie zur Therapiekontrolle wird bei älteren Menschen auch immer die häusliche Selbstmessung empfohlen. Welche Messgeräte für ältere Menschen? Ältere Patienten sollten die Blutdruckmessung mit validierten Oberarmmessgeräten mit gut ablesbarem Display durchführen. Blutdruckzielwerte Die neuen europäischen Leitlinien zum Management der arteriellen Hypertonie empfehlen konkrete und z. T. niedrigere Blutdruckzielwerte zumindest für fitte ältere Patienten. Bei der Einteilung in Gruppen spiegelt sich v. a. die Berücksichtigung von Frailty, der Selbstständigkeit, der Begleitmedikation und der Therapieverträglichkeit der älteren Menschen wider. Nicht-medikamentöse und medikamentöse antihypertensive Strategie bei älteren Menschen Auch älteren Menschen sind, sofern möglich, nicht-medikamentöse Maßnahmen zu empfehlen. Als medikamentöse Initialtherapie eignet sich eine Kombinationstherapie beginnend mit den jeweils niedrigsten Dosen, idealerweise als „single pill“.


2021 ◽  
Vol 146 (15) ◽  
pp. 950-954
Author(s):  
Mario Detomas ◽  
Miriam Reuter ◽  
Timo Deutschbein

Was ist neu? Diagnostik Bei Verdacht auf eine Akromegalie wird zunächst das Hormon Insulin-like growth factor 1 (IGF-1) als wesentlicher Mediator des Wachstumshormons (GH) bestimmt. Ist es erhöht, schließt sich eine Bestätigungsdiagnostik mittels GH-Suppressionstest an. Neue Arbeiten empfehlen für diesen Test niedrigere GH-Grenzwerte als früher, zudem sollen potenzielle Einflussgrößen (z. B. Body-Mass-Index) stärker berücksichtigt werden. Perspektivisch könnten Erkrankte mittels einer automatisierten Gesichtserkennung ggf. leichter identifiziert werden. Komorbiditäten Bei einem unkontrollierten GH-Exzess sind Lebensqualität und -erwartung zum Teil erheblich reduziert. Eine Akromegalie sowie deren typische Folgeerkrankungen (z. B. Schlafapnoe, Kardiomyopathie, Arthropathie) müssen daher frühzeitig erkannt werden. Kürzlich wurden neue Empfehlungen für ein standardisiertes diagnostisches Vorgehen publiziert. Therapie Die operative Adenomentfernung durch einen erfahrenen Hypophysenchirurgen ist Therapie der Wahl. Bei residueller Erkrankung kann perspektivisch eine Kombination aus volumetrischer Magnetresonanztomografie (MRT) und 11C-Methionin-Positronen-Emissions-Tomografie (PET) eine Folgeoperation erleichtern. Für die typische Zweitlinientherapie mit Somatostatin-Analoga (SSA) ist nun erstmals auch ein oral einzusetzendes Präparat verfügbar. Neue Daten belegen die Wirksamkeit und Sicherheit einer Hypophysenbestrahlung. Spezielle Patientenpopulationen Schwangere und ältere Patienten bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Gemäß aktueller Daten wirkt sich die COVID-Pandemie auch bei einer Akromegalie nachteilig auf Diagnostik und Therapie aus.


1999 ◽  
Vol 56 (3) ◽  
pp. 151-156 ◽  
Author(s):  
Stucki ◽  
Bolliger

Die vorliegende Arbeit bespricht generell die Risikofaktoren für postoperative Komplikationen, unter spezieller Berücksichtigung von pulmonalen Komplikationen, welche vermehrt bei Patienten mit einer chronisch obstruktiven Pneumopathie (COPD) auftreten. In einem zweiten Teil erfolgt die Besprechung der funktionellen Evaluation von Lungenresektionskandidaten. Postoperative pulmonale Komplikationen (PPK) sind häufig von klinischer Relevanz und beeinflussen entscheidend die postoperative Morbidität und Mortalität. PPK sind bei COPD-Patienten signifikant häufiger. Risikofaktoren für PPK umschließen vorbestehende Lungenerkrankungen, insbesondere eine COPD, eine Raucheranamnese, die Dauer und die Art der Anästhesie, obere abdominale und thorakale Eingriffe, das Alter sowie eine Adipositas. Die präoperative Evaluation dieser Risikopopulation wird besprochen. Eine präoperative Lungenfunktionsprüfung und eine Thorax-Röntgenaufnahme sind nur bei Risikopatienten sowie bei Patienten vor einer Lungenresektionsoperation gerechtfertigt. Es gibt keinen absoluten lungenfunktionellen Wert, welcher eine klare Kontraindikation für einen nichtthorakalen chirurgischen Eingriff darstellt, allerdings sollte insbesondere bei COPD-Patienten ein möglichst schonender Eingriff (z.B. laparaskopisches Vorgehen versus offenem Eingriff) erwogen werden, auch zeigt eine epidurale Anästhesieform gegenüber einer Intubationsnarkose deutlich weniger PPK. Die Prävention von PPK umfaßt ein Sistieren des Rauchens (mindestens 8 Wochen vor einem elektiven Eingriff) und, falls indiziert, eine präoperative Therapie mittels Antibiotika, Beta2-Agonisten, Steroiden (steroid-trial) sowie eine intensive perioperative Atemtherapie. Die funktionelle Evaluation von Lungenresektionskandidaten erfolgt aufgrund eines Algorithmus, welcher sich hauptsächlich auf das forcierte exspiratorische Erstsekundenvolumen (FEV1), die Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO) und auf die maximale Sauerstoffaufnahme unter Belastung (V.O2max) stützt. Bei kritischen Patienten wird aufgrund einer seitengetrennten Perfusionsszintigra-phie die verbleibende Funktion abgeschätzt, welche in Abhängigkeit des Resektionsausmaßes noch zu erwarten ist.


Author(s):  
G. Hinrichs ◽  
A. Behnisch ◽  
K. Krull ◽  
S. Reimers

Zusammenfassung Fragestellung: An einer Stichprobe von 145 männlichen Inhaftierten des Jugendstrafvollzuges wurden Einflussfaktoren, Struktur und Vorhersagbarkeit von Therapiemotivation erfasst. Methodik: Als Prädiktoren dienten biographische Daten, die Therapieerwartung, Persönlichkeitsmerkmale (gemessen mit dem FPI-R) sowie die psychische Belastung (erhoben über die Symptomcheckliste). Das Kriterium Therapiemotivation untergliederte sich in die Bereiche: Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswunsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung. Ergebnisse: Innerhalb der Stichprobe fand sich eine deutliche biographische, psychische und symptomatologische Belastung. Bei mittleren Werten für die Therapieerwartung und -motivation erklärten sich zwei Drittel zu einer Behandlung während ihrer Inhaftierung bereit. Schlussfolgerungen: Therapiemotivation erwies sich als eindimensionales Konstrukt, ließ sich am ehesten aus der emotionalen Labilität vorhersagen, gefolgt von der Symptombelastung, der Therapieerwartung sowie der Gehemmtheit. Bedeutsame Unterschiede durch zusätzliche Gruppenvergleiche fanden sich im Wesentlichen für die testpsychologischen Kennwerte, nicht so sehr für das Konstrukt der Therapiemotivation.


2000 ◽  
Vol 31 (3) ◽  
pp. 143-152 ◽  
Author(s):  
Marianne Hammerl
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Sozialpsychologische Experimente stehen häufig in der Kritik, sie seien artifiziell und spiegeln nicht das «wirkliche Leben» wider. In diesem Zusammenhang weisen Aronson und Carlsmith (1968) darauf hin, dass es gar nicht die Aufgabe eines Experiments ist, die Lebenswelt zu simulieren, sondern ein Höchstmaß an experimenteller Realitätsnähe aufzuweisen (d. h. eine größtmögliche Wirkung auf die Versuchspersonen zu erzielen). Die experimentelle Realitätsnähe eines Laborexperiments wird wiederum bestimmt durch die Art der gewählten Operationalisierung der unabhängigen und abhängigen Variablen. Daher wurde in der vorliegenden Arbeit anhand von 6 kompletten Jahrgängen (1994-1999) der Zeitschrift für Sozialpsychologie überprüft, auf welche Weise diese Variablen in den jeweiligen experimentellen Arbeiten operationalisiert wurden. Es zeigte sich eine stark ausgeprägte Präferenz für hypothetische Szenarien zur Manipulation der unabhängigen Variablen und für Selbstberichtsverfahren zur Messung der abhängigen Variablen. Systematische Vergleiche zwischen verschiedenen experimentellen Settings wurden nur selten durchgeführt.


2002 ◽  
Vol 23 (3) ◽  
pp. 305-326 ◽  
Author(s):  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz ◽  
Jutta Wolf ◽  
Stefan Wüst
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Obwohl Frauen durchschnittlich von mehr Befindensstörungen, Stress und körperlichen Beschwerden berichten als Männer, weist ihre höhere Lebenserwartung objektiv auf eine bessere Gesundheit hin. Zur Erklärung dieses paradoxen Befundes wird die interindividuell variierende Neigung zur Besorgnis herangezogen. In der Besorgnis-Skala des Trierer Inventar zur Erfassung von chronischem Stress (TICS) zeigt sich eine altersunabhängig stärker ausgeprägte Besorgnisneigung bei Frauen (N = 1255), die Geschlechtsunterschiede in anderen Skalen zum chronischen Stress aufklärt. In einer weiteren Stichprobe (N = 360) erklärt die Variable Besorgnisneigung Geschlechtsunterschiede bei stressbezogenen Variablen, die in der Literatur berichtet werden. Nach den hier vorgestellten Ergebnissen lassen sich die durchschnittlich höheren Werte von Frauen im Stresserleben, bei den fatalistisch-externalen Kontrollüberzeugungen, bei der Stressanfälligkeit, der Depressivität und bei körperlichen Beschwerden, sowie ihre geringeren Werte im Selbstwertgefühl und im Selbstkonzept eigener Fähigkeiten auf den Geschlechtsunterschied in der Besorgnisneigung zurückführen. Messungen der Cortisol-Aufwachreaktion und des Cortisol-Tagesprofils sind von der Neigung zur Besorgnis unabhängig. Die Befunde werden zur Erklärung der geschlechtsabhängigen Diskrepanz zwischen Morbidität und Mortalität herangezogen.


2002 ◽  
Vol 59 (11) ◽  
pp. 571-576 ◽  
Author(s):  
Gratwohl

Die Transplantation hämatopoietischer Stammzellen umfasst heute Stammzellen aus Knochenmark, peripherem Blut oder Nabelschnurblut. Leukämien, Lymphoproliferative Erkrankungen, aplastische Anämie und schwere angeborene Erkrankungen des Knochenmarkes sind Hauptindikationen für allogene, lymphoproliferative Erkrankungen, Leukämien, solide Tumoren und schwere Autoimmunkrankheiten Hauptindikationen für autologe Transplantationen. Neue Verfahren wie reduzierte Konditionierung und selektive Gabe von Spenderlymphozyten eröffnen die Stammzelltransplantation auch für ältere Patienten und für solche mit vorbestehender Komorbidität. Wenn immer möglich, wird die Transplantation ab Diagnose in den Behandlungsplan integriert. Die Wahl des Verfahrens und des geeigneten Zeitpunktes wird nach individuellem Risikoprofil erstellt. Alter oder Diagnose sind nicht mehr alleinige Entscheidungskriterien. Als etablierte Therapieform dürfte die hämatopoietische Stammzelltransplantation als Modell dienen für Stammzelltransplantationen auch anderer Organe.


2015 ◽  
Vol 72 (9) ◽  
pp. 587-591
Author(s):  
Claas Lennart Neumann ◽  
Egbert Godehard Schulz
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Trotz zahlreicher Probleme bei der Umsetzung und den bereits zahlreichen vorhandenen telemedizinischen Ansätzen zeigt sich eine zunehmender Wunsch nach mehr Integration von IT-Lösungen in das Gesundheitssystem bei allen beteiligten Akteuren (Patienten, Ärzte, Software- und Hardwareentwickler, Versicherer und Leistungserbringer etc.). Dies spiegelt wieder, dass die digitalen Lösungen in der Medizin noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind und weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. So bleiben telemedizinische Ansätze „Leuchtturmprojekt“ meist ohne mittel- und langfristige Bedeutung für die medizinische Patientenversorgung oder die wissenschaftliche Forschung und ist weit entfernt von einer überregionalen bzw. nationalen Standardisierung. Das EUSTAR-Register unter der ESH-Schirmherrschaft wird konzipiert, um durch die Verwendung der innovativen Softwarelösung SCITIM® die noch bestehenden informationstechnischen Lücken zu schließen und eine breite Verwendung von Telemedizin unter der Schaffung von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Evidenzen zu ermöglichen. Der Ansatz des interventionellen dezentralen Telemonitorings (idTM®) scheint hierfür am geeignetsten, da eine klare und direkte Arzt-Patienten-Bindung und -Kommunikation erhalten bleibt. Der grundsätzliche Bewertungsmaßstab, die Qualität der telemedizinischen Applikation von der medizinischen Qualität der Handlungskonsequenz abzuleiten, findet bei der Mehrzahl der in kleineren Projekten etablierten Anwendungen und Verfahren kaum Berücksichtigung.


2015 ◽  
Vol 72 (4) ◽  
pp. 225-231
Author(s):  
Irene Bopp-Kistler

Vor der Diagnoseeröffnung geht sowohl für die Demenzerkrankten, wie aber auch für ihre Angehörigen eine lange Zeit der Unsicherheit, der Verunsicherung, der Angst, der Zweifel, aber auch von Konflikten voraus. Der Beginn einer neurodegnerativen Erkrankung ist immer mit sehr vielen offenen Fragen verbunden. Wenn jüngere Patienten noch im Berufsleben stehen, löst bereits das Stadium des Mild Cognitive Impairment Fehlleistungen, Burnout, Mobbing, Depression und Krankschreibung aus. In der Partnerschaft entstehen Konflikte und Schuldzuweisungen. Es ist viel zu wenig bekannt, dass meist diese Probleme auf Beziehungsebene belastender sind als die typischen Defizite, die auf die Demenzerkrankung zurückzuführen sind. Es besteht leider immer noch die Meinung, dass sich eine Abklärung und Diagnosestellung nur bei Krankheiten lohnt, die auch behandelbar sind. Ziel jeder evidenzbasierten Medizin sollte es aber sein, den Patienten und ihren Angehörigen eine möglichst gute Lebensqualität zu geben. Und diese Forderung ist besonders bezüglich Demenzdiagnose zu stellen. Ein offenes Diagnoseeröffnungsgespräch ermöglicht es den Patienten und ihren Angehörigen, sich mit der Situation auseinander zu setzen, miteinander Lösungsstrategien zu suchen in der herausfordernden Situation einer Demenzerkrankung, die immer das ganze familiäre und soziale System betrifft. Der Patient hat das Recht auf Information über seine Diagnose, das gilt auch für die Demenzerkrankten. Das Diagnosegespräch erfordert Zeit und höchste Professionalität, das Wissen um die individuellen Defizite und Ressourcen, die soziale Situation und die Biographie und Persönlichkeit der Patienten, aber auch ihrer Angehörigen. Das Diagnosegespräch löst viele Emotionen aus, es ist wichtig auf diese einzugehen und diese auch aufzunehmen. Primär sollte mit dem Patienten gesprochen werden, aber möglichst im Beisein der Angehörigen, wichtig dabei ist die Wertschätzung des Demenzerkrankten auch bei Anosognosie. Den Angehörigen sollten nicht Ratschläge gegeben werden, sondern es sollte in einem therapeutischen Gespräch auf ihre Gefühle des permanenten Abschiednehmens der geliebten Person eingegangen werden, auf ihre Trauer und Wut. Erst dann wird die Grundlage gelegt, damit gemeinsam im Sinne eines verhaltenstherapeutisch-systemischen Settings Lösungsstrategien gefunden werden können. Begleitung von Demenzerkrankten und ihren Angehörigen bedeutet somit nicht nur Case-Management und Beratung, wobei auch dies von großer Wichtigkeit ist, sondern sich Einlassen auf die veränderte Beziehung und Situation. Dann kann Resilienz entstehen, welche Voraussetzung dafür ist, dass die langdauernde Krankheit, die mit einem permanenten Abschiednehmen verbunden ist, gemeistert werden kann.


2010 ◽  
Vol 67 (5) ◽  
pp. 257-263 ◽  
Author(s):  
Monika Ebnöther

Eine Anämie, entsprechend einem Hämoglobin von unter 120 g/l für Frauen, respektive 130 g/l für Männer, ist eine häufige Folge von höchst unterschiedlichen Krankheiten bei älteren Menschen. Es handelt sich dabei einerseits um Mangelanämien, andererseits um Anämien bei chronischen Krankheiten und unerklärte Anämien, welche bis ein Drittel der Patienten umfassen. Auch ältere Patienten sollten abgeklärt werden mit Anamnese, klinischer Untersuchung und dem kompletten Blutbild mit Erythrozytenindizes und -morphologie sowie Retikulozytenzahl. Anhand des mittleren korpuskulären Volumens kann eine Vitamin B12- oder Folsäure-Mangel-Anämie identifiziert werden, mikrozytäre Anämien sprechen für einen Eisenmangel, während normozytäre Anämien bei chronischen Krankheiten, Niereninsuffizienz oder Entzündungen auftreten. Die Behandlung zielt auf die Korrektur des Grundproblems, wo möglich. Die rekombinanten Wachstumsfaktoren sind in der Therapie der renalen Anämie etabliert, konnten sich aus Kosten- und Sicherheitsgründen aber bei anderen Anämieformen nur bedingt durchsetzen. Bluttransfusionen können dort erforderlich sein.


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