gesundheitliche chancengleichheit
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(FIVE YEARS 10)

H-INDEX

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(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Alf Trojan ◽  
Christian Lorentz ◽  
Waldemar Süß ◽  
Stefan Nickel

Zusammenfassung Ziel der Studie Der Fragebogen „Kapazitätsentwicklung im Quartier (KEQ)“ hat fünf Dimensionen und ist ein intermediäres Maß für Ergebnisse der quartiersbezogenen Gesundheitsförderung. Es wird von den quartiersinternen Akteur*innen ausgefüllt und hat damit Elemente einer Selbstbewertung. In einer Studie sollte geklärt werden, ob quartiersexterne Expert*innen mit ihrem Blick von außen zu gleichen oder kritischeren Einschätzungen kommen. Methodik Es wurde ein Audit der Gesundheitsförderungsaktivitäten in der Hamburger Lenzsiedlung in zwei Stufen durchgeführt. Als Auditor*innen fungierten fünf externe Fachkolleg*innen aus dem Kooperationsverbund „Gesundheitliche Chancengleichheit“, die Erfahrungen in der Bewertung von Good Practice-Projekten der Gesundheitsförderung gesammelt haben. Die erste Phase des Audits war eine dokumentenbasierte Fremdbewertung, die zweite eine besuchsbasierte Vor-Ort Begehung und -Bewertung. Ergebnisse Im Vergleich mit Quartiersakteur*innen (KEQ-Erhebungen) fielen die durchschnittlichen Einschätzungen der externen Expert*innen im dokumentenbasierten Audit auf allen fünf Dimensionen positiver aus (Abweichungen von +0,1 bis +0,9 auf einer Skala von 1 bis 5). Im besuchsbasierten Audit haben sich die Ergebnisse von KEQ-Beantworter*innen vor Ort und externen Auditor*innen stark angenähert: Zum Teil sind sie identisch; nur die Dimension Lokale Führung wurde von den externen Auditor*innen etwas kritischer gesehen. Schlussfolgerung In der Diskussion werden vier methodische Probleme des Vergleichs angesprochen. Als Gesamtergebnis wird gefolgert, dass quartiersinterne Akteur*innen ihre Aktivitäten nicht zu positiv bewerten. Gleichwohl empfehlen wir, sofern entsprechende Mittel verfügbar sind, lokale Erfolgseinschätzungen durch Fremdbeurteilungen abzusichern.


2021 ◽  
Vol 29 (3) ◽  
pp. 209-212
Author(s):  
Lisa Scholz ◽  
Florian Schimböck ◽  
Jacob Spallek

Zusammenfassung Soziale Ungleichheit führt bereits im Kindesalter zu gesundheitlicher Benachteiligung. Gesundheitsfördernde Angebote in Deutschland sind noch unzureichend miteinander verknüpft und erreichen sozialbenachteiligte Familien nur bedingt. International ist Community Child Health Nursing (CCHN) verbreitet und bietet einen möglichen Ansatz, um die gesundheitliche Chancengleichheit von Kindern zu stärken. Dieser Beitrag diskutiert das Berufsbild der CCH-Nurses und konzeptionelle Aspekte für die Implementierung in Deutschland.


Author(s):  
Theresa Allweiss ◽  
Tina Cook ◽  
Michael T. Wright

ZusammenfassungSeit einigen Jahren beschäftigt sich die akademische Welt verstärkt damit, welcher gesellschaftliche Nutzen von Forschung ausgeht und wie er erhoben und dargestellt werden kann. Zu der Wirkung von Forschung, dem sogenannten Forschungsimpact, werden verschiedene Diskussionen geführt – kontrovers besonders in Ländern, in denen Impact mittlerweile ein Faktor bei der Verteilung von Fördergeldern geworden ist. Partizipative Gesundheitsforschung ist ein Forschungsansatz, der diejenige in die Forschung einbindet, deren Arbeit oder Leben im Forschungsinteresse stehen. Mit diesem Ansatz soll auch außerhalb der akademischen Welt Wirkung erzielt werden, um Veränderungen zum gesundheitlichen Wohlergehen anzustoßen und die gesundheitliche Chancengleichheit in der Gesellschaft zu erhöhen.Der Beitrag geht den Fragen nach, wie Forschungsimpact verstanden und erhoben werden kann und welchen Beitrag die Wirkungen der partizipativen Gesundheitsforschung zu gesundheitlicher Chancengleichheit leisten können. Er geht exemplarisch auf Aspekte von Impactdiskussionen im Vereinigten Königreich und in Deutschland ein und bildet dann den aktuellen Stand der fachlichen Auseinandersetzung mit dem Themenbereich ab. Schließlich beschreibt er die Wirkfaktoren der partizipativen Gesundheitsforschung, die zu einer Stärkung gesundheitlicher Chancengleichheit führen können.Nicht nur im Bereich der partizipativen Gesundheitsforschung ermöglicht es die Diskussion über Forschungsimpact, die Nachhaltigkeit und den Wert von Forschung zu bewerten und zu stärken. Da die vielseitigen Wirkungen der partizipativen Gesundheitsforschung jedoch das Potenzial haben, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern, sollten sie entsprechend wahrgenommen und anerkannt werden.


Author(s):  
Azize Kasberg ◽  
Patrick Müller ◽  
Claudia Markert ◽  
Gesine Bär

Zusammenfassung Hintergrund In der Forschung gewinnen partizipative Ansätze an Bedeutung. Der Einsatz partizipativer Methoden erfolgt meist ohne eine methodologische Auseinandersetzung oder den Bezug auf eine gemeinsame Systematik. Ziel der Arbeit Auf der Grundlage eines Scoping-Reviews wird eine Systematisierung partizipativer Methoden vorgeschlagen. Damit wird ein Beitrag zum Diskurs über partizipative Methoden geleistet, die gesundheitliche Chancengleichheit fördern. Material und Methoden Nach einer Literaturrecherche wurden 44 Treffer eingeschlossen. Die Suche sowohl nach deutsch- als auch englischsprachiger Literatur basierte auf diversen Datenbanken (PubMed, PsycInfo, SocIndex, Livivo, Cochrane, Fachportal Pädagogik), einer Handsuche und einer Suche nach dem Schneeballprinzip. Ergebnisse und Diskussion Die Systematisierung kombiniert phasen- und formatbasierte Logiken. Als zentrale Prinzipien in den Definitionen einer partizipativen Methodologie und von partizipativen Methoden werden die Mehrdimensionalität und Phasenintegration berücksichtigt. Daraus abgeleitet werden die Hauptunterscheidung von prozessgestaltenden und forschenden Methoden. Schwerpunkte zeigen sich bei den Erhebungsmethoden und Reflexionsverfahren. Lücken im deutschsprachigen Raum sind bei Methoden gemeinsamer Entscheidungsfindungen, der Auswertung und Verwendung erkennbar. Fazit Die Ergebnisse helfen bei der Einordnung verschiedener Ansätze und ihres Grades an Partizipation. Für Forschung und Lehre wird die Aufmerksamkeit auf das Spektrum forschender und prozessgestaltender partizipativer Methoden gelenkt, die es einzusetzen, zu beschreiben und zu vermitteln gilt.


Author(s):  
Ina Schaefer ◽  
Susanne Kümpers ◽  
Tina Cook

Zusammenfassung Hintergrund Die partizipative Gesundheitsforschung gewinnt im Bereich Public Health zunehmend Anerkennung. Dabei werden Menschen, deren Leben oder Arbeit im Mittelpunkt der jeweiligen Forschung stehen, in die Projekte eingebunden. Die Integration des Wissens und der Perspektiven von Menschen, die bisher nur selten gehört wurden, eröffnet dabei die Möglichkeit, gesundheitliche Chancengleichheit in den jeweiligen Lebenswelten zu stärken. Partizipative Gesundheitsforschung (PGF) wird häufig mit Gemeinschaften (Communitys) durchgeführt. Jedoch stellt es eine besondere Herausforderung dar, Personen zu erreichen, die kaum oder keinen Zugang zu Netzwerken oder Angeboten haben. Deren Lebensbedingungen und -qualität müssen in der Forschung berücksichtigt werden. Im vorliegenden narrativen Übersichtsartikel wird diese Problematik beleuchtet und Lösungsansätze für die Forschungspraxis werden entwickelt. Methodik Es wurde auf eine umfangreiche Literaturrecherche der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin nach deutschsprachigen Artikeln zu partizipativer Forschung zurückgegriffen; ergänzend wurde internationale Literatur gesichtet. Darüber hinaus wurden Prozesse von 3 partizipativen Forschungsprojekten ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion Die dargestellten Zugangswege zu „selten Gehörten“ beziehen sich auf die Reduzierung systemischer Barrieren und die Verbesserung lokaler Voraussetzungen. Beispielsweise wird vor Beginn der Forschung im engeren Sinn eine Vorbereitungsphase empfohlen. Diese kann für den Beziehungs- und Kooperationsaufbau genutzt werden, um die Distanz der Menschen aus der Lebenswelt gegenüber Forschung zu überbrücken.


2020 ◽  
Vol 28 (3) ◽  
pp. 185-187
Author(s):  
Nico Dragano ◽  
Arne Conte

ZusammenfassungIm Beitrag wird eine erste Analyse des Umgangs mit gesundheitlicher Chancengleichheit bzw. Ungleichheit während der COVID-19 Pandemie im Frühjahr 2020 in Deutschland vorgenommen, um Rückschlüsse auf den allgemeinen Stand von HiAP-Ansätzen zur Thematik der Chancengleichheit zu ziehen. Teile der Maßnahmen deckten sich prinzipiell mit den HiAP-Ideen, eine übergeordnete Strategie zur Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit ist jedoch in der betrachteten Zeit nicht auszumachen.


2020 ◽  
Vol 82 (07) ◽  
pp. e72-e76 ◽  
Author(s):  
Raimund Geene ◽  
Bärbel-Maria Kurth ◽  
Svenja Matusall

ZusammenfassungHealth in All Policies (HiAP) ist ein Konzept, das Gesundheit intersektoral betrachtet. Dabei werden zum einen die Auswirkungen von Entscheidungen der verschiedenen Politikbereiche auf die Gesundheit der Menschen untersucht und zum anderen Synergien gesucht, um gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern. HiAP bildet die Grundlage, um gesundheitliche Herausforderungen wie Klimawandel, menschenwürdige Pflege, Inklusion, soziale Chancengleichheit, städtische Lebensqualität oder flächendeckende Versorgung zu bewältigen. Eine Arbeitsgruppe des Zukunftsforums Public Health hat eine Bestandsaufnahme zu HiAP und dessen Umsetzung erstellt, deren Kurzform hier wiedergegeben wird. International gibt es Erfahrungen mit einigen Modellprojekten zu HiAP, in denen durch intersektorale Zusammenarbeit die Krankheitslast nichtübertragbarer Krankheiten verringert und die gesundheitliche Chancengleichheit erhöht werden konnte. In Deutschland haben einige Akteure HiAP als Ziel formuliert und es gibt in einigen Kommunen themenspezifische Modellprojekte, allerdings sind diese bislang weder fachlich noch politisch ausreichend gesichert und analysiert. Internationale Erfahrungen zeigen, dass ein explizites Bekenntnis der politischen Führung eine wesentliche Voraussetzung für HiAP-Prozesse bildet. Durch zivilgesellschaftliche Initiativen eröffnen sich immer wieder themenspezifische Möglichkeitsfenster, die für HiAP genutzt werden können, wenn Politik und Verwaltung tätig werden und über das einzelne Thema hinausgehend nachhaltige Strukturen einrichten. Zentrale Aufgabe solch nachhaltiger Strukturen ist es, die Vielfalt bestehender Ansätze in Erfahrungs- und Wissensplattformen zu bündeln und mit Koordination und gemeinsamer Zielorientierung zu stärken. Dazu bedarf es eines gestärkten Public-Health-Systems. HiAP ist in diesem Sinne Bestandteil und Motor auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie für Deutschland, die durch das Zukunftsforum Public Health ausgearbeitet wird, um durch ein gemeinsames Vorgehen die Gesundheit der Menschen in Deutschland zu verbessern. HiAP kann hier ein entsprechendes Claim darstellen und die Instrumente liefern um dieses Ziel in die Praxis umzusetzen.


2019 ◽  
Vol 82 (02) ◽  
pp. 202-208
Author(s):  
Tilman Brand ◽  
Rieke Barbek ◽  
Hande Gencer ◽  
Florence Samkange-Zeeb ◽  
Hajo Zeeb

Zusammenfassung Ziel der Studie Entwicklung eines Rahmenmodells für soziokulturell sensible Prävention und Gesundheitsförderung und Analyse von Maßnahmen zur soziokulturell sensiblen Gestaltung in Bewegungsförderungsprojekten, die sich an Menschen mit Migrationshintergrund richten. Methodik Basierend auf 9 Expert_inneninterviews und einem Rapid Review in den Datenbanken PubMed und PsycInfo wurden Maßnahmen und Domänen von soziokultureller Sensibilität in der Prävention und Gesundheitsförderung sowie deren Effektivität identifiziert. Die Domänen bildeten die Grundlage für eine Befragung von Ansprechpersonen von Bewegungsförderungsprojekten, die in der Datenbank „Gesundheitliche Chancengleichheit“ gelistet waren und Menschen mit Migrationshintergrund als Zielgruppe angegeben hatten. Ergebnisse Es wurden 5 Domänen der soziokulturell sensiblen Anpassung von Präventionsangeboten identifiziert (äußerliche Anpassung, evidenzbezogene Anpassung, sprachliche Anpassung, einbeziehende Anpassung und soziokulturelle Anpassung der Tiefenstruktur). Die Nutzung von mehreren Anpassungsstrategien scheint die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen zu erhöhen. Von den 48 kontaktierten Ansprechpersonen nahmen 29 an der Befragung teil. Fast alle Befragten gaben an, Maßnahmen aus 4 der 5 Domänen einzusetzen. Eine evidenzbezogene Anpassung erfolgte vergleichsweise selten. Schlussfolgerungen Das erarbeitete Rahmenmodell kann sowohl zur Planung als auch für die Evaluation von Präventionsmaßnahmen verwendet werden, die sich an Menschen mit Migrationshintergrund richten. Die Befragung zeigt, wie soziokulturelle Sensibilität durch vielfältige Maßnahmen in der Bewegungsförderung verbessert werden kann.


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