klinische beurteilung
Recently Published Documents


TOTAL DOCUMENTS

54
(FIVE YEARS 5)

H-INDEX

4
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Vol 78 (8) ◽  
pp. 447-455
Author(s):  
Alfred O. Mueck

Zusammenfassung. Die primäre Indikation für die Verwendung von Gestagenen in der MHT ist die Vermeidung eines estrogen-bedingten Risikos für ein Endometriumkarzinom. Progesteron hat die geringste endometriale Effektivität, wird jedoch zunehmend (zusammen mit transdermalem Estradiol) eingesetzt, wegen vaskulärer und metabolischer Neutralität und möglicherweise einem geringeren Brustkrebsrisiko. Diesbezüglich weitgehend vergleichbar ist Dydrogesteron, Retroisomer des Progesteron, jedoch mit stärkerer endometrialer Wirksamkeit. Es werden jedoch auch andere Gestagene (inklusive Tibolon) eingesetzt, um androgene, anti-androgene und anti-mineralokortikoide «Partialwirkungen» auszunutzen. Auf Basis der «Women’s Health Initiative»-Studie muss durch die Gestagenkomponente mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs und koronare Herzerkrankungen gerechnet werden. In Beobachtungsstudien wird dies für unterschiedliche Gestagene bestätigt, möglicherweise auch ein durch Gestagen erhöhtes Insultrisiko. Gestagen-bedingte kardiovaskuläre Risiken lassen sich durch einen frühen Behandlungsbeginn mit jeder Form der MHT reduzieren, beziehungsweise kann sogar mit einer Prävention gerechnet werden. Bleibt als wichtigstes Risiko das Brustkrebsrisiko. Da sich dieses mit keiner Form einer MHT ausschliessen lässt, wird vorgeschlagen, künftig ein Screening hinsichtlich bekannter Mechanismen der hormonbedingten Brustkrebsentstehung durchzuführen, zumindest für Patientinnen mit erhöhtem Risiko. Dazu werden neue eigene Forschungsergebnisse beschrieben.


Author(s):  
Richard Bender ◽  
Sebastian Schäller ◽  
Berivan Taskin ◽  
Tarek Al-Malat ◽  
Sven Knorr ◽  
...  

ZusammenfassungDie plastische Rekonstruktion onkologischer, anorektaler Defekte ist aufgrund der erheblichen bakteriellen Kontamination, einer neoadjuvanten Radio-Chemotherapie sowie den anatomisch sehr schwierigen Bedingungen häufig kompliziert und führt zu einer prolongierten Hospitalisation der Patienten. Einen Goldstandard für die plastische Rekonstruktion gibt es nicht. Wir stellen eine Patientin vor, welche nach der Diagnose eines distalen Rektumkarzinoms mit Infiltration des Anus und der Scheidenhinterwand eine radikale Tumorexzision mit Rektum-, Anus- und Vaginateilresektion erhielt, wobei es postoperativ zu einer schweren nekrotisierenden Infektion kam. Es resultierte ein großflächiger, tiefreichender vollschichtiger Weichteildefekt des kleinen Beckens und der Perinealregion. Wir präsentieren eine retrospektive klinische Beurteilung und Fotodokumentation einer Rekonstruktion der Vagina, des kleinen Beckens sowie des Gesäßes durch eine bilaterale M.-gracilis- und M.-gluteus-Lappenplastik.


Author(s):  
Saskia Hader ◽  
Oliver Kratz ◽  
Anna Eichler ◽  
Gunther H. Moll ◽  
Viktoria Irlbauer-Müller

Zusammenfassung. Schlafstörungen sind im Erwachsenen- wie auch im Kindes- und Jugendalter weit verbreitet. Kinder und Jugendliche in kinder- und jugendpsychiatrischer (KJP) Behandlung sind insbesondere davon betroffen. Die kognitive Verhaltenstherapie ist die Behandlung der ersten Wahl bei Schlafstörungen, der eine standardisierte Schlafdiagnostik vorangehen sollte. Im deutschsprachigen Raum fehlen bislang systematische Untersuchungen zur Schlafdiagnostik im teilstationären (TK) KJP-Setting. Für N = 46 Kinder/Jugendliche in TK-KJP-Behandlung wurde ein Schlafprotokoll (7 Tage), ein Schlafanamneseschema (Eltern & Kind/Jugendlicher) sowie ein klinisches Urteil zum Schlafverhalten (Diagnostiker_in) erhoben. Zudem wurde die Eltern-, Selbst- und klinische Beurteilung der psychischen Störung erfasst. Bei 52 % der Kinder/Jugendlichen wurden Schlafauffälligkeiten (= Schlafstörungssymptome im Rahmen komorbider Störungen) oder Schlafstörungen festgestellt, insbesondere Einschlafstörungen oder Ein- und Durchschlafstörungen (26 %). Zudem berichteten 33 % Albträume. Das Schlafverhalten korrelierte signifikant mit externalen Auffälligkeiten ( r = .38 bis .61, p = 02 bis .04), auch beeinflussten Geschlecht (weiblich: p = .01 bis ≤ .001, |d| = 1.57 bis 2.50) und Alter (Ältere: p = .05, |d| = 0.78) das Schlafverhalten signifikant. Es scheinen insbesondere externale Auffälligkeiten einen Zusammenhang zu Schlafstörungen in der teilstationären Population aufzuweisen. Für die systematische Diagnostik der im TK-KJP-Setting vielfach vorliegenden Schlafauffälligkeiten, empfiehlt sich zusammenfassend ein Multi-Informant-Multi-Method-Vorgehen mit einer anschließenden individualisierten kognitiven Verhaltenstherapie der Schlafstörungen – gehäuft bei externalen Auffälligkeiten.


Author(s):  
Hildegard Goletz ◽  
Manfred Döpfner

Zusammenfassung. Fragestellung: Die Children’s Yale-Brown Obsessive-Compulsive Scale (CY-BOCS) stellt international das meist angewandte Instrument zur Erfassung der Zwangssymptomatik im Kindes- und Jugendalter dar. In vorliegender Studie werden erstmals, insbesondere auch mit Fokus auf die Untersuchung von Zwangssymptomdimensionen, die psychometrischen Eigenschaften einer deutschen Version der CY-BOCS (CY-BOCS-D) an einer Stichprobe von Kindern und Jugendlichen mit Zwangsstörungen (n = 169; Alter 11–18 Jahre) untersucht. Methodik: Überprüft werden die faktorielle Struktur, interne Konsistenzen, konvergente und divergente Validität. Ergebnisse: Die explorativen Faktorenanalysen bestätigen die ursprünglich von den Autoren der Originalversion a priori zugrunde gelegte zweifaktorielle Struktur der CY-BOCS-D-Ratingskala und zeigen eine vierfaktorielle Struktur der CY-BOCS-D-Checkliste auf. Die internen Konsistenzen erweisen sich als adäquat bis sehr gut, konvergente und divergente Validität lassen sich bestätigen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse untermauern den „Goldstandard“-Status des Verfahrens auch für den deutschen Sprachraum.


2019 ◽  
Vol 52 (04) ◽  
pp. 350-355
Author(s):  
Johanna Schratt ◽  
Paul Kuegler ◽  
Anja Binter ◽  
Matthias Rab

Zusammenfassung Hintergrund Ohrmuscheldeformitäten treten bei bis zu 5 % aller Neugeborenen auf. Eine Modellierung des Ohrknorpels ist in den ersten 6 Lebenswochen möglich, da sich bis zu diesem Zeitpunkt mütterliches Östrogen im Kreislauf der Säuglinge befindet. Im Kindes- und Jugendalter können zahlreiche chirurgische Methoden zur Ohrkorrektur angeboten werden. Seit einigen Jahren steht nun das EarWell™ Infant Ear Correction System als modulares System zur Therapie frühkindlicher Ohrfehlbildungen zur Verfügung, welches sich die Formbarkeit des Ohrknorpels in den ersten sechs Lebenswochen zu Nutze macht. Patienten und Methoden Insgesamt 19 Neugeborene wurden in diese prospektive Studie inkludiert. Folgende Ohrmuscheldeformitäten wurden behandelt: Tassenohr, Spock-Ohr, Schlappohr, Stahlohrdeformität, fehlende Helix- oder Anthelixausformung. Die Ergebnisse wurden 2 Jahre nach Anwendung des EarWell™ Systems reevaluiert. Die klinische Beurteilung erfolgte durch 2 unabhängige Untersucher anhand von prä- und postinterventionellen Bildern. Folgende Parameter wurden zusätzlich erhoben: Anwendungsdauer, Komplikationen, Elternzufriedenheit, Vergleich der Kosten des EarWell™ Systems mit den Kosten einer Ohranlegeplastik. Ergebnisse Insgesamt wurden 32 Ohren bei 19 Neugeborenen mit dem EarWell™ System behandelt. Davon waren 63 % männlich und 37 % weiblich. Mit der Anpassung wurde innerhalb der 1.–3. Lebenswoche begonnen. Die durchschnittliche Anwendungsdauer lag zwischen 12–28 Tagen. Die Komplikationsrate lag bei 1,3 %. Die klinischen Ergebnisse wurden von den Untersuchern wie folgt beurteilt: 23 % sehr zufrieden, 35 % zufriedenstellend, 30 % befriedigend, 3 % weniger zufriedenstellend und 9 % gar nicht zufriedenstellend. 95 % der Eltern würden einer neuerlichen EarWell™ System-Anwendung zustimmen. Die Kosten für das EarWell™ System liegen bei € 660,– und für eine Ohranlegeplastik in Allgemeinnarkose bei € 2826,–. Schlussfolgerung Ohrdeformitäten lassen sich mithilfe des EarWell™ Systems innerhalb der ersten sechs Lebenswochen sehr gut behandeln. Einer Operation im höheren Alter sowie einem sozialen Stress kann somit frühzeitig entgegengewirkt werden. Einen weiteren Vorteil stellen die niedrigen Kosten im Vergleich zur Ohranlegeplastik dar.


2017 ◽  
Vol 6 (04) ◽  
pp. 265-270
Author(s):  
Maximilian Spieker ◽  
Malte Kelm ◽  
Ralf Westenfeld

ZusammenfassungMitral- und Trikuspidalklappenerkrankungen weisen eine hohe, mit dem Alter ansteigende Prävalenz in der Bevölkerung auf. Parallel mit den modernen und innovativen Therapieverfahren haben sich die Anforderungen an die Diagnostik von Vitien weiterentwickelt. Den Grundstein für eine erfolgreiche Therapie bildet auch weiterhin die echokardiografische Bildgebung, die präzise Informationen über Art und Ausmaß der Läsion, den Mechanismus, die Ätiologie sowie über die technische Durchführbarkeit einer Intervention liefern muss. Neue Innovationen im Bereich der Echokardiografie erlauben eine noch sensitivere Beschreibung der Pathomorphologie, eine valide Quantifizierung des Schweregrades und die Unterstützung bei der Klappenintervention. Neben den diagnostischen Untersuchungen spielt die klinische Beurteilung des Patienten eine wichtige Rolle und fordert eine kritische Wertung der Untersuchungsergebnisse unter Berücksichtigung der Klinik des Patienten.


2017 ◽  
Vol 235 (12) ◽  
pp. 1371-1382
Author(s):  
S. Taneri ◽  
S. Kießler ◽  
A. Rost ◽  
T. Schultz ◽  
M. Elling ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel Kürzlich wurde ein neues Instrument zur Entfernung des Hornhautepithels vor Excimer-Laser Surface Ablation oder kollagener Quervernetzung (CXL) vorgestellt, das Epi-Clear™-Keratom (Orca Surgical, Kiryat-Shmona, Israel). Wir wollten die Literatur bez. klinischer Ergebnisse und Vor- und Nachteilen im Vergleich zu anderen Methoden der Epithelabrasio analysieren. Methode In PubMed wurden zuletzt am 09. 11. 2016 folgende Stichwörter zur Literatursuche eingegeben: „Epi-Bowman Keratectomy“, „Epi-clear“, „Epikeratome“. Weiterhin wurde online bei internationalen augenärztlichen Kongressen (European Society of Cataract and Refractive Surgeons [ESCRS] und American Society of Cataract and Refractive Surgery [ASCRS]) nach Postern und Präsentationen gesucht sowie beim Hersteller nach Veröffentlichungen angefragt. Die Literatursuche ergab 1 Peer-Review-Publikation, 1 Non-Peer-Review-Veröffentlichung, 18 themenrelevante Poster und Präsentationen über den refraktiven Einsatz des Epi-Clear-Keratoms, 2 Poster für die Anwendung vor CXL und 1 Präsentation zur experimentellen Nutzung des Epi-Clear-Keratoms zur Entfernung eines Pterygiums. Ergebnisse Im Vergleich mit anderen bekannten Methoden der Surface Ablation, z. B. alkoholassistierte PRK oder PRK mittels Hornhautschaber, scheint die Epi-Bowman-Keratektomie™ (EBK™) mindestens gleiche, teils auch bessere Ergebnisse zu liefern. So wird nach EBK u. a. von geringeren Schmerzen, geringerer Haze-Bildung und einer kürzeren Heilungszeit berichtet. Auch sei die Erholung der Sehleistung schneller als mit anderen Methoden. Auch im Rahmen einer CXL wurde eine signifikant kürzere Heilungszeit im direkten Vergleich zur Epithelabrasio mittels Hornhautschaber und ein geringeres Schmerzempfinden der Patienten beschrieben. Schlussfolgerung Zusammenfassend scheint das Epi-Clear-Keratom ein vielversprechendes Instrument zur Epithelabrasio vor refraktiver Laserablation zu sein. Allerdings fehlt noch eine überzeugende Erklärung zum prinzipiellen Vorteil. Außerdem scheint das Epi-Clear-Keratom besonders bei CXL Vorteile zu bieten, da hier die Bowman-Membran dauerhaft geschont wird. Dennoch sind für eine abschließende Beurteilung weitere Studien mit höherer Belastbarkeit (kontrolliert, randomisiert und in ausreichender Fallzahl) nötig.


2015 ◽  
Vol 233 (01) ◽  
pp. 89-106
Author(s):  
S. Kellner ◽  
S. Weinitz ◽  
G. Farmand ◽  
U. Kellner

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document