scholarly journals Kurze Zündschnur: Ärger – Wut – Aggression

Author(s):  
Romy Schröter ◽  
Martin Lambert ◽  
Anne Karow ◽  
Daniel Lüdecke ◽  
Jürgen Gallinat ◽  
...  

ZusammenfassungVerschiedene psychische Erkrankungen, wie Persönlichkeitsstörungen, sind mit einem Risiko für gewalttätiges Verhalten assoziiert. Dieses Risiko wird jedoch nur selten durch gezielte psychotherapeutische Interventionen adressiert. Vielmehr werden im psychiatrischen Setting aggressive und impulsive Patienten oftmals isoliert und auf geschützten Stationen aufgenommen. Dies kann beispielsweise durch Stigmatisierung und das Schüren von Ängsten aggressives Verhalten auch begünstigen. Aufgrund von aggressivem Verhalten kommt es zudem häufig zu kurzfristigen disziplinarischen Entlassungen oder konflikthaften Eskalationen im Stationsalltag. Insgesamt besteht sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting eine Versorgungslücke. Es mangelt an spezifischen psychotherapeutischen Angeboten, die Patienten Strategien zur Bewältigung von aggressivem Verhalten vermitteln können.Ein Patientenkollektiv, an dem diese Versorgungslücke deutlich wird, sind Männer mit Persönlichkeitsstörungen. Speziell für diese Patienten wurde ein gruppenpsychotherapeutisches Konzept entwickelt, welches hier vorgestellt werden soll: Die Ärger-Wut-Aggressions(AeWA)-Gruppe. Das Konzept nimmt männliche Patienten mit Störung der Impulskontrolle in den Blick. Dabei wird auf emotionale und entwicklungspsychologische Kernbedürfnisse eingegangen und eine Vielzahl an kognitiven, behavioralen und emotionsfokussierten Techniken vermittelt. Diese sollen eine funktionale Emotionsregulation fördern und gleichzeitig das Auftreten von aggressiven Verhaltensweisen und das damit verbundene Risiko für Straffälligkeit verringern.

2007 ◽  
Vol 38 (1) ◽  
pp. 43-52 ◽  
Author(s):  
Georges Steffgen

Zusammenfassung: Ausgehend von dem theoretischen Modell von Baumeister, Smart und Boden (1996) kann der bedrohte Selbstwert als eine bedeutsame Ursache für aggressives Verhalten angesehen werden. Insbesondere narzisstische Personen mit einem instabilen Selbstwert neigen stärker dazu, Situationen als selbstwertbedrohlich zu erleben und mit Aggressionen zu reagieren. Stucke (2001) belegte in diesem Kontext, dass aggressives Fahrverhalten durch die Interaktion von Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit vorhergesagt werden kann. In der vorliegenden Studie wird die Rolle der Persönlichkeitsvariablen Selbstwertbedrohung, Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit für aggressives Fahrverhalten von Motorradfahrern/-innen untersucht. Untersuchungsteilnehmer/-innen waren 126 Motorradfahrer/-innen (98 Männer und 28 Frauen) in dem Altersbereich von 19 bis 61 Jahren. Die regressionsanalytischen Befunde belegen, dass Ärgerreaktionen von Motorradfahrern/-fahrerinnen im Straßenverkehr durch die Interaktion von Narzissmus, Selbstkonzeptklarheit und Selbstwertbedrohung vorhergesagt werden können. Die theoretischen und empirischen Implikationen der Befunde werden abschließend diskutiert.


2014 ◽  
Vol 71 (11) ◽  
pp. 687-694 ◽  
Author(s):  
Dieter Riemann

Chronische Insomnie, d. h. Klagen über Ein- und Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen und damit verbundene Beeinträchtigung der Befindlichkeit während des Tages betreffen etwa 10 % der Bevölkerung in den meisten westlichen Industrienationen. Ursächlich für chronische Schlaflosigkeit können körperliche Erkrankungen, psychische Erkrankungen, die Einnahme von Medikamenten, Genussmittel oder Drogen sein. Ein Drittel aller chronischen Insomnien wird als primäre Insomnie oder insomnische Störung bezeichnet, wenn keiner der oben genannten Faktoren ursächlich identifiziert werden kann. Üblicherweise werden chronische Insomnien in der ärztlichen Praxis medikamentös mit Hypnotika oder anderen sedierenden Substanzen, wie etwa sedierenden Antidepressiva behandelt. In den letzten 20 Jahren hat sich gezeigt, dass kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze (KVT) bei chronischen Insomnien auch unabhängig von der Ursache erfolgreich eingesetzt werden können. Zu den Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie gehört die Aufklärung über Schlaf und Schlafhygiene (Psychoedukation), Entspannungstechniken wie etwa die progressive Muskelentspannung, spezifische verhaltenstherapeutische Techniken wie etwa die Stimuluskontrolle oder die Schlafrestriktion sowie kognitive Techniken zur Reduktion nächtlicher Grübeleien. Aufgrund von mehreren, in den letzten Jahren veröffentlichten Meta-Analysen können diese Techniken insbesondere in ihrer Applikation als Kombinationstherapie, als evidenz-basiert und der pharmakologischen Therapie als kurzzeitig gleichwertig und langfristig überlegen angesehen werden. Die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Techniken der Insomniebehandlung können von darin geschulten Ärzten und Psychotherapeuten mit Erfolg eingesetzt werden.


2007 ◽  
Vol 20 (2-3) ◽  
pp. 89-97
Author(s):  
Lutz Michael Drach ◽  
Brigitte Terner

Zusammenfassung: Ein Mangel an sozialen Aktivitäten ist ein wesentlicher Risikofaktor für psychische Erkrankungen im Alter, insbesondere für Depressionen. Ältere psychisch Kranke haben krankheitsbedingt häufig ihre sozialen Beziehungen stark eingeschränkt und erleben dies oft als schwere Beeinträchtigung. Außerdem hängt die Prognose der psychischen Erkrankung nach der Entlassung von der erfolgreichen Wiederaufnahme der sozialen Aktivitäten ab. Zwei Umfragen in den 60 gerontopsychiatrischen Tageskliniken in Deutschland ergaben, dass im überwiegenden Teil soziale Aktivierung fester Bestandteil des Therapieprogramms ist. Dabei zeigten sich aber erhebliche Unterschiede im Vorgehen. Die große Mehrheit der antwortenden Tageskliniken nutzte hierzu entweder ausschließlich offene Seniorenangebote am Wohnort des Patienten, oder in Kombination mit dem Besuch sozialpsychiatrischer Einrichtungen. Nur eine kleine Minderheit aktivierte ausschließlich in sozialpsychiatrischen Einrichtungen. Dabei begleitete der überwiegende Teil der Tageskliniken die Patienten entweder ständig oder mindestens initial. Dagegen praktizierten fünf überwiegend verhaltenstherapeutisch orientierte Tageskliniken schon von Anfang an eine Aktivierung ohne therapeutische Begleitung. Die möglichen Gründe für diese Varianz könnten in Unterschieden bei den Patienten, dem lokalen Angebot an Senioreneinrichtungen oder anderen örtlichen Besonderheiten liegen.


Pflege ◽  
2013 ◽  
Vol 26 (5) ◽  
pp. 321-335 ◽  
Author(s):  
Adelheid Zeller ◽  
Ian Needham ◽  
Theo Dassen ◽  
Gerjo Kok ◽  
Ruud J. G. Halfens

Die vorliegende deskriptiv-explorative Querschnittstudie, an der 814 Pflegende (51.8 %) aus 21 Schweizer Alters- und Pflegeheimen teilnahmen, gibt einen Einblick in die Erfahrungen und den Umgang mit aggressivem Verhalten der Bewohner(innen). Zudem wurde die Belastung aggressiven Verhaltens auf die Pflegenden und die Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Pflegenden und Bewohner(inne)n erfasst. Die Befragung wurde mithilfe eines validierten Fragebogens durchgeführt. Rund 38 % der Pflegenden haben in den letzten sieben Arbeitstagen vor der Datenerhebung Aggressionsereignisse erlebt. In den meisten Fällen ging die Aggression von Bewohner(inne)n aus, die an Demenz und/oder Depression litten und trat während einer pflegerischen Tätigkeit mit Körperkontakt auf. Als Auslöser vermuteten die Teilnehmenden in erster Linie das «Nichtverstehen» und die «Überforderung» der Bewohner(innen). Ein «beruhigendes Gespräch» und «Distanz einnehmen» wurde am häufigsten eingesetzt, um die Situation zu beruhigen. Rund 40 % der Teilnehmenden empfinden körperliche Angriffe als belastend und etwa 23 % haben Angst, vor allem, wenn aggressives Verhalten ohne Vorwarnung auftritt. Rund 4 % der Pflegenden vermeiden anschließend häufig oder immer den Kontakt zu den betreffenden Bewohner(inne)n und 12.3 % erleben eine Störung in der Beziehung. Es ist zu vermuten, dass die Pflegenden die Emotionen der Bewohner(innen), die dem aggressiven Verhalten zugrunde liegen, in der akuten Phase der Eskalation unzureichend erfassen sowie mögliche Frühwarnzeichen beginnender Aggression spät oder nicht erkennen.


2013 ◽  
Vol 61 (3) ◽  
pp. 175-179 ◽  
Author(s):  
Susanne Fricke

Dermatillomanie ist eine Erkrankung, bei der die Haut aufgrund eines nahezu unwiderstehlichen Dranges wiederholt und in so starkem Maße bearbeitet wird, dass Gewebeschäden und eine erhebliche Beeinträchtigung resultieren. Obwohl nach vorsichtigen Schätzungen bis zu 5 % der Bevölkerung betroffen sind, ist diese Erkrankung noch wenig bekannt. Auch in den aktuell gültigen Klassifikationssystemen ist Dermatillomanie nicht als eigenständige Erkrankung beschrieben, sondern muss bislang als Nicht näher bezeichnete Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle diagnostiziert werden. Die Erkrankung entwickelt sich häufig in der späten Kindheit oder frühen Jugend sowie zwischen 30 und 45 Jahren, verläuft meist phasenhaft mit hohem Risiko zur Chronifizierung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Bezüglich der Genese werden verschiedene psychologische, biologische und soziokulturelle Faktoren diskutiert, wobei empirische Befunde weitestgehend fehlen. In der Behandlung haben sich vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze und spezifische Psychopharmaka, die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, als erfolgsversprechend erwiesen.


Author(s):  
Manuela Gander ◽  
Anna Buchheim

Fragestellung: Um die Effektivität von Lehrerausbildungsprogrammen zu verbessern, ist es wichtig die unterschiedlichen Manifestationsformen der Depression bei jugendlichen Schüler und Schülerinnen gründlicher zu analysieren. Diese Studie untersucht die Ausprägung und Häufigkeit internalisierender Auffälligkeiten bei Jugendlichen mit depressiver Symptomatik und deren Zusammenhang zu einem erhöhten Suizidrisiko. Methodik: Mit dem Reynolds Adolescent Depression Scale-2, dem Youth Self-Report und dem Suicide Probability Scale wurden 403 Jugendliche an österreichischen allgemeinbildenden höheren Schulen (212 Mädchen und 191 Buben) im Alter zwischen 16 und 18 Jahren untersucht. Ergebnisse: 35 %, also über ein Drittel der Jugendlichen mit depressiven Symptomen, liegen zwar im internalisierend auffälligen Bereich, jedoch zeigen sie keine Auffälligkeiten im externalisierenden Bereich. Anhand der Regressionsanalyse zeigte sich, dass im internalisierenden Bereich insbesondere körperliche Beschwerden, Angst und Depressivität ausgeprägt sind. Neben diesen deuten aber auch Aufmerksamkeitsprobleme und schizoid zwanghaftes Verhalten auf eine depressive Symptomatik hin. Hinsichtlich des Suizidrisikos sind Depressivität, Angst, schizoid zwanghaftes Verhalten, soziale Probleme und aggressives Verhalten prädiktiv. Schlussfolgerungen: Diese Studienergebnisse werden im Zusammenhang mit bereits bestehenden Studien zur Erkennung von Verhaltensauffälligkeiten im schulischen Kontext diskutiert. Durch die Integration der Ergebnisse in Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen soll eine Sensibilisierung auf den Bereich depressiver Jugendlicher mit internalisierenden Symptomen ermöglicht und die Identifikation erleichtert werden.


2017 ◽  
Vol 65 (4) ◽  
pp. 219-229 ◽  
Author(s):  
Lisa-Marina Fritz ◽  
Sabine Domin ◽  
Annekatrin Thies ◽  
Julia Yang ◽  
Martin Stolle ◽  
...  

Zusammenfassung. Psychisch erkrankte Eltern erleben mehr elterlichen Stress als psychisch gesunde Eltern. Elterliche psychische Erkrankungen sowie elterlicher Stress sind mit ungünstigen Erziehungspraktiken assoziiert. Kinder psychisch erkrankter Eltern haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls psychisch zu erkranken. Psychische Auffälligkeiten des Kindes und das elterliche Stresserleben beeinflussen sich wiederum wechselseitig. Komplexe Maßnahmen erscheinen notwendig, die die elterliche psychische Erkrankung, die elterliche Stressbelastung, psychische Erkrankungen des Kindes und die Eltern-Kind-Interaktion gleichermaßen berücksichtigen. Das Eltern-Kind-Projekt des Ev. Krankenhauses Alsterdorf in Hamburg bietet im Verbund mit dem Werner Otto Institut ein stationäres Behandlungsprogramm, in dem psychisch erkrankte Elternteile und ihr ebenfalls psychisch erkranktes Kind gemeinsam aufgenommen werden. Für diese psychisch erkrankten Elternteile wurde das Gruppenprogramm SEEK (Seelische Erkrankungen, Eltern und Kinder) entwickelt, das die Themen Elternschaft und psychische Erkrankung behandelt. Eine klinische Gruppe (N = 28) nahm während ihres stationären Aufenthaltes zusätzlich zum üblichen Behandlungsprogramm am Gruppenprogramm SEEK teil, eine Vergleichsgruppe (N = 26) durchlief das übliche Behandlungsprogramm. Die elterliche Stressbelastung wurde zu Beginn und am Ende des stationären Aufenthaltes in beiden Gruppen anhand des Eltern-Belastungs-Inventars (EBI) sowie zwei selbst entwickelter Items erhoben. Elterliche psychische Symptome wurden zu Beginn und am Ende des stationären Aufenthaltes in beiden Gruppen anhand der Hopkins-Symptom-Checkliste-25 (HSCL-25) erfasst. Die Ergebnisse zeigen die hohe Belastung der Elternteile in dieser Stichprobe. Am Ende des stationären Aufenthaltes waren in beiden Gruppen die elterliche Stressbelastung sowie die psychische Belastung signifikant reduziert: In der klinischen Gruppe reduzierte sich die mittlere Belastung im Elternbereich (EBI) von M = 81.82 auf M = 74.39, in der Vergleichsgruppe von M = 80.85 auf M = 74.92. Die mittlere Belastung im Kindbereich (EBI) verringerte sich in der klinischen Gruppe von M = 68.75 auf M = 63.04, in der Vergleichsgruppe von M = 74.65 auf M = 68.15. Die mittlere Symptombelastung im Bereich Angst (HSCL-25) reduzierte sich in der klinischen Gruppe von M = 21.25 auf M = 18.71, in der Vergleichsgruppe von M = 20.88 auf M = 17.69. Im Bereich Depression (HSCL-25) verringerte sich die mittlere Symptombelastung in der klinischen Gruppe von M = 33.57 auf M = 28.50, in der Vergleichsgruppe von M = 33.27 auf M = 25.96. Jedoch ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der elterlichen Stressbelastung und in der psychischen Belastung zwischen den Gruppen.


2017 ◽  
Vol 65 (4) ◽  
pp. 207-208
Author(s):  
Franz Petermann

Zusammenfassung. In vielfältiger Weise können Stressoren (z.B. Arbeitsbelastungen, kritische und traumatisierende Ereignisse, Mobbing, psychische Erkrankungen der Eltern), unterschiedlich gut bewältigbare Anforderungen darstellen. Das Stressempfinden hängt entscheidend davon ab, wie man die eigenen Bewältigungskompetenzen einschätzt. Misslingt eine angemessene Stressbewältigung, dann führt chronischer Stress zu einem körperlichen, kognitiven und emotionalen Erschöpfungszustand, Depression und psychosomatischen Reaktionen.


Author(s):  
Ilka Eichelberger ◽  
Julia Plücka ◽  
Christopher Hautmann ◽  
Charlotte Hanisch ◽  
Manfred Döpfner

Abstract. Zusammenfassung: Fragestellung: Das Präventionsprogramm für Expansives Problemverhalten (PEP), entwickelt für Eltern (EL) und ErzieherInnen (ER) von Vorschulkindern, zeigte in beiden Modulen (PEP-EL und PEP-ER) in der Routineversorgung positive Effekte. Das Ziel dieser Sekundäranalyse war die Untersuchung der Effekte beider Module bezogen auf Vorschulkinder mit hoch ausgeprägter ADHS-Symptomatik im Vergleich zu Kindern mit keiner oder wenig ausgeprägter ADHS-Symptomatik. Methodik: In einem Eigenkontrollgruppendesign werden die Veränderungen der Symptomatik und des Problemverhaltens der Kinder in spezifischen Situationen zu Hause und in der Schule in einer Wartephase mit den Veränderungen in einer Interventionsphase verglichen (jeweils 3 Monate). Ergebnisse: Durch das Elterntraining reduzieren sich für Kinder mit hoch ausgeprägter ADHS-Symptomatik die spezifischen Problemsituationen zu Hause (HSQ-D) und durch das ErzieherInnentraining zeigen sich signifikante Effekte für oppositionell-aggressives Verhalten und im Gesamtscore des Fragebogen für ErzieherInnen von Klein- und Vorschulkindern (C-TRF 1½-5). Kinder mit keiner oder weniger ausgeprägter ADHS-Symptomatik zeigen Veränderungen im HSQ-D, im oppositionell-aggressiven Verhalten und im Gesamtwert des Elternfragebogen für Klein- und Vorschulkinder (CBCL 1½-5), während sich für das ErzieherInnentraining in allen Zielvariablen signifikante Effekte zeigen. Schussfolgerungen: Die Befunde, dass sich Effekte auf unterschiedlichen Dimensionen von Problemverhalten zeigen, legen nahe, dass die Kombination beider Trainingsmodule eine potentielle präventive Strategie für Vorschulkinder mit ADHS darstellt.


Author(s):  
Heike Kunst ◽  
Jürgen Hoyer ◽  
Bernd Borchard

In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob Alkoholeinfluss bei Sexualdelikten mit der Art der psychopathologischen Störung des Täters zusammenhängt. Bei vorliegender Störung der Impulskontrolle wurde erwartet, dass Alkoholeinfluss abweichendes Verhalten begünstigt und dass Delikte von Impulskontrollgestörten deshalb häufiger unter Alkoholeinfluss begangen werden. Dies sollte nicht für Delikte von paraphilen Sexualstraftätern gelten, da ein theoretisch begründbarer Zusammenhang zwischen Alkoholisierung und paraphiler Betätigung fehlt. Es wurden die Gerichtsurteile von N=72 impulskontrollgestörten und paraphilen Sexualstraftätern daraufhin untersucht, ob Alkohol im Tathergang vorkam. Dies war bei Impulskontrollgestörten dreimal häufiger der Fall als bei Paraphilen (p &lt;.05). Die Ergebnisse legen nahe, die Alkoholisierung des Täters bei Sexualdelikten vor dem Hintergrund psychopathologischer Störungen differenziell zu betrachten. </P><P> Außerdem wurde gezeigt, dass die Variable »Alkoholeinfluss zur Tatzeit« besser diskriminiert, wenn die oben genannte diagnostische Einteilung der Sexualstraftäter-Gesamtgruppe herangezogen wird und nicht die kriminologische zwischen »child molesters« und »rapists«.


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