Zwangsstörung als Risiko einer Dopamintherapie bei Parkinson

2019 ◽  
Vol 87 (06) ◽  
pp. 342-343

Pathologisches Spielen, Kaufsucht oder Binge-Eating – rund 14 % der mit Dopamin behandelten Parkinsonpatienten entwickeln eine Störung der Impulskontrolle (impulsive-compulsive disorder, ICB) als nichtmotorische unerwünschte Wirkung der Therapie. Mithilfe der Magnetresonanztomografie prüften die Autoren verschiedene Thesen zur neurophysiologischen Grundlage dieses Phänomens an Parkinsonpatienten und Gesunden.

2015 ◽  
Vol 74 (2) ◽  
pp. 75-82 ◽  
Author(s):  
Monique C. Pfaltz ◽  
Beatrice Mörstedt ◽  
Andrea H. Meyer ◽  
Frank H. Wilhelm ◽  
Joe Kossowsky ◽  
...  

Obsessive-compulsive disorder (OCD) is a severe anxiety disorder characterized by frequent obsessive thoughts and repetitive behaviors. Neuroticism is a vulnerability factor for OCD, yet the mechanisms by which this general vulnerability factor affects the development of OCD-related symptoms are unknown. The present study assessed a hierarchical model of the development of obsessive thoughts that includes neuroticism as a general, higher-order factor, and specific, potentially maladaptive thought processes (thought suppression, worry, and brooding) as second-order factors manifesting in the tendency toward obsessing. A total of 238 participants completed questionnaires assessing the examined constructs. The results of mediator analyses demonstrated the hypothesized relationships: A positive association between neuroticism and obsessing was mediated by thought suppression, worry, and brooding. Independent of the participant’s sex, all three mediators contributed equally and substantially to the association between neuroticism and obsessing. These findings extend earlier research on hierarchical models of anxiety and provide a basis for further refinement of models of the development of obsessive thoughts.


2013 ◽  
Vol 61 (3) ◽  
pp. 175-179 ◽  
Author(s):  
Susanne Fricke

Dermatillomanie ist eine Erkrankung, bei der die Haut aufgrund eines nahezu unwiderstehlichen Dranges wiederholt und in so starkem Maße bearbeitet wird, dass Gewebeschäden und eine erhebliche Beeinträchtigung resultieren. Obwohl nach vorsichtigen Schätzungen bis zu 5 % der Bevölkerung betroffen sind, ist diese Erkrankung noch wenig bekannt. Auch in den aktuell gültigen Klassifikationssystemen ist Dermatillomanie nicht als eigenständige Erkrankung beschrieben, sondern muss bislang als Nicht näher bezeichnete Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle diagnostiziert werden. Die Erkrankung entwickelt sich häufig in der späten Kindheit oder frühen Jugend sowie zwischen 30 und 45 Jahren, verläuft meist phasenhaft mit hohem Risiko zur Chronifizierung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Bezüglich der Genese werden verschiedene psychologische, biologische und soziokulturelle Faktoren diskutiert, wobei empirische Befunde weitestgehend fehlen. In der Behandlung haben sich vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze und spezifische Psychopharmaka, die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, als erfolgsversprechend erwiesen.


Author(s):  
Gertraud Gradl-Dietsch ◽  
Beate Herpertz-Dahlmann ◽  
Franziska Degenhardt ◽  
Johannes Hebebrand
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Die Umstellung auf die 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) bedingt wesentliche Neuerungen bezüglich i) Zusammenführung der Fütter- und Essstörungen zu einer übergeordneten Kategorie, ii) Gruppierung der Störungsbilder nach ihrer Psychopathologie im Sinne eines Kontinuums psychopathologischer Auffälligkeiten zwischen Kindheit, Adoleszenz und Erwachsenenalter sowie iii) Berücksichtigung kultureller Unterschiede. Neben der Beschreibung der Revision der Kriterien der einzelnen Störungsbilder sollen die neu in die Klassifikation aufgenommenen Diagnosen Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme (ARFID) und Binge-Eating-Störung (BES) vorgestellt werden.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Anja Hilbert

Zusammenfassung.Die Klassifikation von Essstörungen steht im Zentrum aktuellen Forschungsinteresses. Gerade relativ rezente diagnostische Kategorien wie die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung (Binge Eating Disorder, BED) und diagnostische Hauptmerkmale wie Essanfälle bedürfen im Zuge der Überarbeitungen des DSM einer Überprüfung. In dem vorliegenden Artikel werden zunächst die für das DSM-V vorgeschlagenen Veränderungen der diagnostischen Kriterien der BED und anderer Essstörungen beschrieben. An­schließend wird das Essanfallsmerkmal der Größe der verzehrten Nahrungsmenge in einer Forschungsübersicht hinsichtlich seiner klinischen Relevanz für die BED betrachtet. Dabei zeigt sich, dass sowohl objektive als auch subjektive Essanfälle psychopathologisch relevant sind. Jedoch sind objektive Essanfälle aufgrund ihrer Assoziation mit einem geringeren Behandlungserfolg, einer größeren residualen Symptomatik und vermehrten Rückfalltendenzen das vergleichsweise stringentere Erfolgskriterium in der Therapieerfolgsforschung der BED. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die BED zentral, neben objektiven Essanfällen zusätzlich auch subjektive Essanfälle zu erfassen. Für das DSM-V wird empfohlen, ein Schema zu entwerfen, um das Auftreten und die Häufigkeit dieser Formen von Essanfällen für die BED sowie für andere klinische und subklinische Formen von Essanfällen systematisch zu erheben. Eine sorgfältige Erfassung der Essanfallsgröße in Studien zur Psychopathologie, zum Verlauf und zur Behandlung, wird es erlauben, die klinische Relevanz dieses Merkmals über das Essstörungsspektrum hinweg weiter zu klären.


Author(s):  
Heike Kunst ◽  
Jürgen Hoyer ◽  
Bernd Borchard

In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob Alkoholeinfluss bei Sexualdelikten mit der Art der psychopathologischen Störung des Täters zusammenhängt. Bei vorliegender Störung der Impulskontrolle wurde erwartet, dass Alkoholeinfluss abweichendes Verhalten begünstigt und dass Delikte von Impulskontrollgestörten deshalb häufiger unter Alkoholeinfluss begangen werden. Dies sollte nicht für Delikte von paraphilen Sexualstraftätern gelten, da ein theoretisch begründbarer Zusammenhang zwischen Alkoholisierung und paraphiler Betätigung fehlt. Es wurden die Gerichtsurteile von N=72 impulskontrollgestörten und paraphilen Sexualstraftätern daraufhin untersucht, ob Alkohol im Tathergang vorkam. Dies war bei Impulskontrollgestörten dreimal häufiger der Fall als bei Paraphilen (p &lt;.05). Die Ergebnisse legen nahe, die Alkoholisierung des Täters bei Sexualdelikten vor dem Hintergrund psychopathologischer Störungen differenziell zu betrachten. </P><P> Außerdem wurde gezeigt, dass die Variable »Alkoholeinfluss zur Tatzeit« besser diskriminiert, wenn die oben genannte diagnostische Einteilung der Sexualstraftäter-Gesamtgruppe herangezogen wird und nicht die kriminologische zwischen »child molesters« und »rapists«.


2003 ◽  
Vol 32 (1) ◽  
pp. 31-40 ◽  
Author(s):  
Corinna Jacobi ◽  
Thomas Paul ◽  
Martina de Zwaan ◽  
Detlef O. Nutzinger ◽  
Stephan J. Rustenbach ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Selbstkonzeptbeeinträchtigungen gelten als zentrales Merkmal anorektischer und bulimischer Patientinnen. Untersuchungen an Patienten mit Binge Eating Störungen fehlen weitgehend. Fragestellung: Überprüfung der Spezifität von Selbstkonzeptbeeinträchtigungen bei drei diagnostischen Gruppen essgestörter Patientinnen und gesunden sowie weiteren klinischen Kontrollgruppen. Methode: Selbstkonzeptbeeinträchtigungen wurden bei essgestörten Patientinnen, parallelisierten gesunden Kontrollgruppen sowie Patientinnen mit Angststörungen und depressiven Störungen unter Berücksichtigung der Rolle der Depressivität untersucht. Ergebnisse: Alle drei Gruppen essgestörter Patientinnen wiesen ein schlechteres Selbstkonzept im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen auf, unabhängig vom Ausmaß ihrer Depressivität. Unterschiede zu den klinischen Kontrollgruppen bestanden v.a. hinsichtlich des globalen Selbstwertgefühls und waren im Vergleich zu Patientinnen mit Angststörungen ausgeprägter als gegenüber Depressiven. Schlussfolgerung: Selbstkonzeptdefizite können nicht als besonders spezifische Beeinträchtigungen essgestörter Patientinnen angesehen werden.


2016 ◽  
Author(s):  
Brunna Tuschen-Caffier ◽  
Anja Hilbert
Keyword(s):  

2010 ◽  
Vol 39 (4) ◽  
pp. 251-260 ◽  
Author(s):  
Karolin Neubauer ◽  
Caroline Bender ◽  
Brunna Tuschen-Caffier ◽  
Jennifer Svaldi ◽  
Jens Blechert

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Empirische Befunde zeigen, dass körperbezogenes Kontrollverhalten und die zugrunde liegenden Kognitionen eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung von Essstörungspsychopathologie spielen. Fragestellung: Eine deutschsprachige Version der Body Checking Cognitions Scale (BCCS) soll teststatistisch überprüft werden. Methode: Frauen mit Anorexia Nervosa (n = 19), Bulimia Nervosa (n = 22) und Binge-Eating Störung (n = 28) sowie eine weibliche nicht-klinische Vergleichsgruppe (n = 195) füllten die BCCS sowie weitere Fragebögen zur Essstörungspsychopathologie aus. Ergebnisse: Das 4-Faktorenmodell der englischsprachigen Originalversion zeigte in Faktorenanalysen die beste Passung. Die deutschsprachige BCCS erwies sich als intern konsistent und zeigte eine zufriedenstellende konvergente und diskriminante Validität. Schlussfolgerungen: Die deutschsprachige BCCS ist ein reliabler und valider Selbstbeurteilungsfragebogen. Sie stellt ein vielversprechendes Instrument zum Einsatz in der Essstörungstherapie und -forschung dar.


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