Zusammenfassung. Fragestellung: Für Vorschulkinder mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) weist die frühe intensive Verhaltenstherapie die besten Lernerfolge auf. In dieser explorativen Studie wurden Ergebnisse eines Modells für ein Angebot auf kommunaler Ebene mit Eltern als aktive Therapeuten ausgewertet. Methodik: In einem Wartelisten-Kontrolldesign wurden 13 Kinder mit ASS, die zu Beginn der Intervention zwischen 2 und 5 Jahre alt waren, untersucht. Sie erhielten eine einjährige verhaltenstherapeutische Frühförderung von ca. 20 Wochenstunden im Elternhaus, größtenteils durchgeführt von ihren Eltern. Die Wartekontrollgruppe bestand aus sieben Kindern, die 6 Monate vor der Intervention untersucht wurden. Die Therapie wurde auf der Grundlage des University of California at Los Angeles Young Autism Project-Modells (UCLA YAP; Lovaas, 1981 , 1987 , 2003 ) durchgeführt. Zur Messung wurden die Testverfahren Psychoeducational Profile, Third Edition (PEP-3), Parenting Stress Index (PSI) und Childhood Autism Rating Scale, Second Edition (CARS2) eingesetzt. Aus dem Teilbereich Cognitive Verbal/Preverbal des PEP-3, der das mentale Entwicklungsalter misst, wurde zusätzlich ein mentaler Entwicklungsindex (MDI) errechnet. Ergebnisse: Nach einem Jahr intensiver Verhaltenstherapie wurden signifikant höhere PEP-3-Werte und ein signifikant höherer mentaler Entwicklungsindex gemessen. Es wurden außerdem signifikant niedrigere CARS2-Werte gemessen. Bei der Wartekontrollgruppe, gab es keine signifikanten Veränderungen. Das Stressniveau der Eltern veränderte sich nicht signifikant und sank insgesamt leicht. Schlussfolgerung: Diese Umsetzung der frühen intensiven Verhaltenstherapie ist vielversprechend. Die umfangreiche Elternbeteiligung an der Förderung zeigte keine besonderen Auswirkungen auf das Stresserleben der Eltern. Die Studie sollte mit einer größeren Stichprobe und einem verbesserten Design wiederholt werden.