psychische auffälligkeiten
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78
(FIVE YEARS 20)

H-INDEX

10
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Anna Katharina Holl-Etten ◽  
Lea Bentz ◽  
Claudia Calvano ◽  
Sibylle M. Winter

Zusammenfassung Hintergrund Kinder psychisch erkrankter Eltern haben ein erhöhtes Risiko für eigene psychische Belastungen, das durch das Erleben von Misshandlung und Vernachlässigung nochmals erhöht wird. Ziel der Arbeit Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Entwicklung und erste Pilotierung spezifischer Screenings vorzustellen, die es ermöglichen, einen evtl. Unterstützungsbedarf bei Kindern psychisch erkrankter Eltern frühzeitig zu identifizieren. Material und Methoden Es wurden 2 Screeningverfahren für Kinder psychisch erkrankter Eltern entwickelt. Im Elternfragebogen des „Kinderscreenings“ werden psychische Auffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen (6 bis 18 Jahre) sowie Ressourcen in Kurzform erfasst (psychische Auffälligkeiten: 26 Items, bestehende Ressourcen: 4 Items). Im „Familienscreening“ werden ebenfalls im Selbstbericht der Eltern familiäre Risiko- und Belastungsfaktoren (8 Items) sowie Hinweise auf Misshandlung und Vernachlässigung in der Familie (9 Items) erfragt. Ergebnisse Beide Screenings sind mithilfe eines Ampelsystems leicht auszuwerten. Psychiatrisch Behandelnde erhalten eine erste Einschätzung und konkrete Hinweise zum aktuellen psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsbedarf der gesamten Familie und besonders der Kinder. Sie können in der Folge weitere Schritte zur integrierten Versorgung der Familie einleiten. Schlussfolgerung Das Kinder- und das Familienscreening sind zeitökonomische, gut verständliche Screenings zur Identifizierung des Behandlungs- und Unterstützungsbedarfs der Familie. Im weiteren Verlauf ist geplant, die Screenings nach abschließender Validierung systematisch in der psychiatrischen Versorgung erkrankter Erwachsener einzusetzen. Somit kann den weitreichenden negativen Folgen für diese Kinder vorgebeugt werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Stephanie Karg ◽  
Katharina Rathmann ◽  
Kevin Dadaczynski

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Kinder und Jugendliche mit Behinderung und krankheitsbedingter Einschränkung zählen zu einer vulnerablen Bevölkerungsgruppe. Bislang liegen für Deutschland allerdings wenige Erkenntnisse zum Vergleich der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung und krankheitsbedingter Einschränkung vor. Methodik Als Datenbasis diente die KiGGS-Welle 2 des Robert Koch-Instituts aus den Jahren 2014–2017. In die Auswertung wurden mithilfe der Elternbefragung insgesamt 11 830 Kinder und Jugendliche im Alter von 3–17 Jahren und 5222 Kinder und Jugendliche zwischen 11–17 Jahren mittels Selbsturteil einbezogen. Als Outcomes der psychischen Gesundheit wurden psychische Auffälligkeiten (SDQ, Elternurteil) und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Kidscreen, Selbsturteil) herangezogen. Neben univariaten Häufigkeitsauswertungen wurden bivariate Analysen mittels Kreuztabellen mit Chi²-Signifikanzprüfung und multivariate Analysen mittels binär-logistischer Regression durchgeführt. Ergebnisse Bei 16,5% der 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen berichten die Eltern psychische Auffälligkeiten im grenzwertigen oder auffälligen Bereich. Eine niedrige gesundheitsbezogene Lebensqualität berichten 48,4% der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von 11–17 Jahren. Kinder und Jugendliche mit Behinderung und Einschränkung weisen eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für psychische Auffälligkeiten (OR: 5,11) und für eine niedrige gesundheitsbezogene Lebensqualität (OR: 1,50) auf. Schlussfolgerung Die Ergebnisse verdeutlichen einen Handlungsbedarf zur Stärkung der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung und/oder krankheitsbedingter Einschränkung. Hierbei nehmen die Bildungs- und Erziehungssettings Kindergarten und Schule eine hohe Bedeutung ein.


2021 ◽  
Author(s):  
Franziska Reiß ◽  
Robert Schlack ◽  
Christiane Otto ◽  
Ann-Katrin Meyrose ◽  
Ulrike Ravens-Sieberer

Zusammenfassung Ziel der Studie Kinder und Jugendliche mit einem niedrigen sozioökonomischen Status (SES) sind signifikant häufiger von psychischen Auffälligkeiten betroffen als Gleichaltrige mit einem hohen SES. Unklar bleibt die Bedeutung des familiären SES in Hinblick auf die Inanspruchnahme fachärztlicher Versorgung. Die vorliegende Studie untersucht die Inanspruchnahme psychiatrisch-psychotherapeutischer Versorgung bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten in Abhängigkeit von deren SES. Berücksichtigt werden sowohl Symptome psychischer Störungen als auch die damit einhergehende Beeinträchtigung. Methodik Datengrundlage ist die bevölkerungsbezogene BELLA-Studie mit dem Themenschwerpunkt psychische Gesundheit, eine bundesweit repräsentative Unterstichprobe der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS). Von 2014 bis 2017 wurden 1580 Teilnehmende im Alter von 7 bis 17 Jahren befragt. Der SES umfasst die Indikatoren Haushaltseinkommen, elterliche Bildung und berufliche Stellung der Eltern. Psychische Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen wurden mittels des Strengths and Difficulties Questionnaires (SDQ und SDQ-Impact) erhoben. Die Inanspruchnahme fachspezifischer Versorgung umfasst die Behandlung durch Kinder- und Jugendpsychiater, ärztliche und psychologische Psychotherapeuten sowie Psychologen (PPT-Versorgung). Ein hierarchisches binär-logistisches Regressionsmodell wurde zur Vorhersage der Inanspruchnahme berechnet. Ein weiteres Modell diente der Untersuchung von Effekten der SES-Indikatoren auf die Assoziation zwischen psychischen Symptomen und Beeinträchtigungen und der Inanspruchnahme von PPT-Versorgung bei Kindern und Jugendlichen (Moderatoranalysen). Ergebnisse Kinder und Jugendlichen aus Familien mit einem niedrigen SES nehmen häufiger PPT-Versorgung in Anspruch als Gleichaltrige aus Familien mit einem hohen SES. Die Inanspruchnahme von PPT-Versorgung steigt signifikant mit dem Vorliegen von Symptomen psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen (OR=1,15, p≤0,001) sowie mit der Beeinträchtigung aufgrund psychischer Probleme (OR=1,68, p≤0,001). Moderatoreneffekte für das Haushaltseinkommen, die Bildung oder die berufliche Stellung der Eltern wurden nicht entdeckt. Schlussfolgerung Die Inanspruchnahme von PPT-Versorgung hängt signifikant mit der Symptomlast und den Beeinträchtigungen aufgrund psychischer Auffälligkeiten zusammen, nicht jedoch von dem Einkommen, der Bildung und der beruflichen Stellung der Eltern.


Author(s):  
Max Supke ◽  
Kurt Hahlweg ◽  
Wolfgang Schulz

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund. Im internationalen Vergleich befinden sich deutsche Kinder hinsichtlich ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität (gLQ) im Mittelfeld, wobei psychische Auffälligkeiten die kindliche gLQ am stärksten einschränken. Fragestellung. Ziel war es zu untersuchen, ob Kindergartenkinder von Eltern, die am Positive Parenting Program (Triple P) teilgenommen haben, kurz- (1/‍2/‍3 Jahres-FU) und langfristige (10 Jahres-FU) positive Effekte in ihrer gLQ, gemessen mit dem KINDLR ( Ravens-Sieberer & Bullinger, 2000 ), zeigen. Methode. N = 219 Familien mit Kindergartenkindern aus dem Projekt Zukunft Familie wurden analysiert. Ergebnisse. Es konnten weder quer- noch längsschnittlich Effekte des Triple P aus Sicht der Kinder, Mütter und Väter auf die gLQ nachgewiesen werden. Sowohl Mütter als auch Väter überschätzen im Vergleich mit ihren Kindern die gLQ. Schlussfolgerungen. Das Triple P hat keinen signifikanten Einfluss auf den Verlauf der gLQ. In der zukünftigen Forschung sollten die Perspektiven von Kindern und Eltern berücksichtigt werden, da sie sich ergänzen könnten. Ein Modul in Elterntrainings, welches die gLQ fokussiert, könnte langfristige positive Effekte erzielen. Zukünftige Forschung zur positiven Beeinflussung der kindlichen gLQ ist notwendig.


2020 ◽  
Author(s):  
Michaela Silvia Gmeiner ◽  
Petra Warschburger

Zusammenfassung Hintergrund Adipositas ist im Kindes- und Jugendalter stark verbreitet. Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen mit ihrem umfassenden Behandlungsangebot stellen eine wesentliche Säule der Versorgung dar. Da Adipositas mit vielfältigen psychosozialen Belastungen verbunden ist, stellt sich die Frage, ob psychotherapeutische Angebote noch stärker berücksichtigt werden sollten. Fragestellung Untersucht wurde, wie verbreitet psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas sind und in welchem Zusammenhang sie zum Gewichtsverlauf stehen. Material und Methoden Die Stichprobe bestand aus 220 Kindern und Jugendlichen mit Adipositas (8 bis 16 Jahre, M = 13,11 Jahre; SD ± 1,88 Jahre; 54,5 % weiblich), die an einer stationären Rehabilitationsmaßnahme teilnahmen. Emotionale- und Verhaltensauffälligkeiten (Strengths and Difficulties Questionnaire, SDQ) wurden zu Rehabilitationsbeginn sowie 6 und 12 Monate nach Rehabilitationsende im Elternbericht erfasst. Zudem wurden Daten zur Bestimmung des Gewichtstatus durch das medizinische Personal der Kliniken bzw. in der Katamnese von Hausärzten erhoben. Ergebnisse Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen (48,6 %) wies auffällige Werte auf; v. a. Mädchen waren signifikant häufiger betroffen. Die deskriptive Betrachtung nach Rehabilitationsende zeigte einen vergleichbar hohen Anteil. Zudem wirkte sich das Vorliegen psychosozialer Auffälligkeiten signifikant negativ auf den Gewichtsverlauf aus. Schlussfolgerung Psychische Probleme sollten im Rahmen der Adipositastherapie stärker berücksichtigt werden. Zum einen sollten evtl. belastete Kinder durch Screenings identifiziert werden, zum anderen psychotherapeutische Maßnahmen zur Reduktion psychosozialer Belastungen integraler Bestandteil der Behandlung sein.


Author(s):  
Wolfgang Schulz ◽  
Janne Cornelius ◽  
Max Supke

Zusammenfassung. Fragestellung: In einer Längsschnittstudie wird der Einfluss kritischer Lebensereignisse (KLE) im Kindesalter auf psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter untersucht. Dabei werden die elterlichen psychischen Belastungen und das elterliche Erziehungsverhalten als Mediatoren einbezogen. Die Überprüfung erfolgt mittels Strukturgleichungsmodellen, getrennt für mütterliche und väterliche Mediatoren. Methodik: Die Untersuchungsstichprobe besteht aus 249 Familien, die zu sechs Messzeitpunkten (Prä bis FU10) untersucht wurden; das Durchschnittsalter der Kinder betrug zu Prä 4 Jahre, das der Jugendlichen 10 Jahre später 14 Jahre (FU10). Die KLE wurden im Interview anhand einer vorgegebenen Liste erfragt. Ergebnisse: Bei den Müttern wird der Einfluss von KLE auf psychische Auffälligkeiten im Kindesalter durch ihre psychischen Belastungen und ihr dysfunktionales Erziehungsverhalten vollständig mediiert. Bei den Vätern ist der Mediationseffekt der psychischen Belastungen deutlich geringer als bei den Müttern (partielle Mediation); das Erziehungsverhalten hat keinen mediierenden Einfluss. Psychische Auffälligkeiten im Jugendalter lassen sich vor allem durch psychische Auffälligkeiten im Kindesalter vorhersagen. Zwischen internalisierenden und externalisierenden Störungen zeigen sich dabei keine bedeutsamen Unterschiede. Schlussfolgerungen: Die elterliche psychische Belastung und das Erziehungsverhalten, insbesondere der Mutter, liefern konkrete Ansatzpunkte für Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Zukünftige Studien sollten Mütter und Väter gleichermaßen einbeziehen, insbesondere sollte die Rolle von Vätern genauer untersucht werden.


2020 ◽  
Vol 29 (4) ◽  
pp. 178-192
Author(s):  
Margarete Bolten

Zusammenfassung. Verhaltensauffälligkeiten bzw. psychische Störungen können bereits bei sehr jungen Kindern auftreten und sind häufig mit erheblichem Leiden bzw. Beeinträchtigungen für das Kind aber auch seine Eltern verbunden. Deshalb ist eine frühzeitige Erkennung sinnvoll, um langfristige Folgen oder eine Chronifizierung zu vermeiden. Ziel dieses Überblickartikels ist eine Bestandsaufnahme über die aktuell für das Vorschulalter verfügbaren diagnostischen Instrumente. Dabei wird neben Fragebögen, Entwicklungs- und Leistungstest auch ein neuartiges klinisches Interview zur strukturierten Diagnostik im Vorschulalter (0 – 6 Jahre), das SIVA 0 – 6 vorgestellt. Diagnostiker sollten bei der psychopathologischen Beurteilung von Symptomen in der frühen Kindheit Normvarianten von Normabweichungen abgrenzen. Psychische Auffälligkeiten müssen dabei immer im interaktionellen Kontext des Kindes mit seinen Eltern oder anderen wichtigen Personen gesehen werden.


2020 ◽  
Vol 29 (4) ◽  
pp. 239-247
Author(s):  
Petra Hampel ◽  
Franz Petermann ◽  
Rainer Stachow

Zusammenfassung. Es wurden die Geschlechts- und Altersunterschiede in den selbst- und fremdbeurteilten psychischen Auffälligkeiten bei N = 142 Jugendlichen mit Adipositas in der stationären Rehabilitation untersucht. Mädchen wiesen im Selbsturteil höhere Ausprägungen in der Ängstlichkeit/Depressivität sowie den emotionalen und Verhaltensproblemen auf. Die Eltern gaben eine höhere Hyperaktivität ihrer Söhne an. Jüngere schätzten ihre Verhaltensprobleme höher ein als Ältere. Zudem wurde die klinische Stichprobe mit geschlechts- und altersgematchten Kontrollen aus der Normierungsstudie des Screenings psychischer Störungen im Jugendalter (SPS-J-II; Hampel & Petermann, 2012a ) verglichen ( N = 254). Es ergab sich ein 2.43-fach erhöhtes Risiko für auffällige Werte in der Ängstlichkeit/Depressivität bei den Jugendlichen mit Adipositas und ein signifikanter Mittelwertunterschied. Die Befunde sprechen für eine frühzeitige Diagnostik psychischer Auffälligkeiten und bedarfsgerechte Interventionen, um der Entwicklung komorbider psychischer Auffälligkeiten vorzubeugen.


2020 ◽  
Vol 69 (6) ◽  
pp. 554-569
Author(s):  
Matthias Wiech ◽  
Cemre Kutlar ◽  
Manuela Günthard ◽  
Tanja Schenker ◽  
Dagmar Pauli ◽  
...  

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