Wahnsinns Sprache! Eine qualitative Untersuchung zur kommunikativen Darstellung von Wahn im Gespräch

2022 ◽  
Author(s):  
Anke Maatz ◽  
Yvonne Ilg ◽  
Henrike Wiemer ◽  
Rahel Kleiner ◽  
E. S. ◽  
...  
Pflege ◽  
2012 ◽  
Vol 25 (3) ◽  
pp. 175-184
Author(s):  
Krüger ◽  
Eberl ◽  
Schnepp

In der vorliegenden Studie wurden Familien zu ihren Erfahrungen mit den ersten, in Deutschland nach dem WHO-Konzept der Family Health Nurse weitergebildeten, Familiengesundheitspflegenden und -hebammen (FGP/FGH) befragt. Die Weiterbildung befähigt dazu, Familien und Einzelpersonen niederschwellige pflege- und gesundheitsbezogene Angebote zu unterbreiten. Ziel war es herauszuarbeiten, inwieweit diese Fachpersonen die Familien unterstützen und ob das Curriculum der Weiterbildung Familiengesundheit auf die Bedarfe der Familien ausgerichtet ist. Im Rahmen der Evaluation wurden acht Familien, die aus unterschiedlichen Gründen Angehörige zuhause versorgen, mittels qualitativer Interviews befragt. Die Datenauswertung folgte der Methode von Burnard. Die Familien beschreiben unterschiedliche Unterstützungen der FGP/FGH wie «Pflege- und gesundheitsbezogene Tätigkeiten», Hilfen im «Alltagsmanagement» und Aktivitäten in Verbindung mit «Case-Management». Die Betreuung der FGP/FGH trägt zur Stabilisierung der Situation innerhalb der Familie bei. Die Analyse zeigt zudem, dass die Inhalte der Weiterbildung von den FGP/FGH berücksichtigt und angewendet werden. Insgesamt wird deutlich, dass Familien mit sehr unterschiedlichen pflegerischen, gesundheitlichen und sozialen Bedarfen von der Betreuung durch die FGP/FGH profitieren. Die familiäre und pflegerische Situation wird entlastet. Die Familien werden dazu befähigt, ihren Alltag zu bewältigen und neue Strategien zu entwickeln.


2020 ◽  
Vol 68 (4) ◽  
pp. 243-251 ◽  
Author(s):  
Cornelia Schwenger-Fink ◽  
Imke Bergmann ◽  
Tanja Zimmermann

Zusammenfassung. Elterliche Erziehungskompetenz, wie sie z.B. durch Elterntrainings vermittelt wird, ist ein wichtiger Ansatzpunkt zur Prävention kindlicher Verhaltensauffälligkeiten. Insbesondere die frühzeitige Vermittlung von Erziehungsfertigkeiten scheint sinnvoll. Dies gilt besonders für die Gruppe belasteter Eltern und Familien, die von niedrigschwelligen Angeboten in der frühen Familienphase profitieren. Darüber hinaus ist die Vermittlung elterlicher Erziehungskompetenz auch im Rahmen der psychotherapeutischen Behandlung bedeutsam. Trotz der Wirksamkeit von Elterntrainings werden diese oft – insbesondere bei Eltern mit Kleinkindern – nicht angeboten oder in Anspruch genommen oder auch im Rahmen der Psychotherapie nur vereinzelt in die Behandlung integriert. Ziel dieser qualitativen Arbeit ist die Identifikation des Unterstützungsbedarfs bei N = 20 Müttern mit Kindern unter 3 Jahren sowie von Rahmenbedingungen und Inhalten eines – aus Müttersicht – hilfreichen Elterntrainings. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl „Hebammenwissen“ (z.B. Hinweise zu Wochenbett, Ernährung, Schlaf, Gesundheit und Entwicklung des Kindes) als auch „Erziehungswissen“ (z.B. Fragen zum Umgang mit kindlichem Problemverhalten, Eltern-Teamwork) auf Wissens- und Handlungsebene Inhalt eines Trainings sein sollten. Insbesondere die Rahmenbedingungen eines Elterntrainings scheinen für die Inanspruchnahme ausschlaggebend zu sein. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Mütter mit Kleinkindern eine empfängliche Gruppe für Interventionen zu sein scheinen, die vor allem unter präventiven Aspekten stärker in der Versorgung berücksichtigt werden sollte.


Author(s):  
Katharina Nagelschmidt ◽  
Nico Leppin ◽  
Carola Seifart ◽  
Winfried Rief ◽  
Pia von Blanckenburg

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Frühzeitige Gespräche über das Lebensende können zu einer personenzentrierten Versorgung am Lebensende beitragen. Allerdings finden derartige Gespräche oft nicht oder zu spät statt. Im Rahmen einer qualitativen Pilotforschung soll ein Einblick in die Voraussetzungen für eine Gesprächsinitiierung, Schwierigkeiten und Nutzen aus Sicht gesunder Erwachsener ermöglicht werden. Die Ergebnisse können in der psychosomatischen Grundversorgung Berücksichtigung finden, sodass die Kommunikation über das Lebensende bei erkrankten, sowie gesunden älteren Personen frühzeitig initiiert und gefördert werden kann. Methoden Die Interviews entstammen einer experimentellen Untersuchung zum Umgang mit Gesprächen über das Lebensende bei gesunden Probanden des höheren Erwachsenenalters, die über Aushänge rekrutiert wurden. Sechs Transkripte von 2 männlichen und 4 weiblichen Teilnehmerinnen (65–78 Jahre) wurden mithilfe der Thematischen Analyse nach Braun & Clarke ausgewertet. Ergebnisse Voraussetzungen für eine Gesprächsinitiierung ließen sich in Überzeugungen und Einstellungen, intrinsische Motivation, Erfahrung, familiäre Kommunikation und praktische Umsetzung einteilen. Schwierigkeiten zeigten sich in den Bereichen kognitive Barrieren, praktische Umsetzung, emotionale Barrieren, Beziehungsebene, und Umgebungsbedingungen. Die Befragten sahen den Nutzen auf der Beziehungsebene, in den Bereichen Organisatorisches und Wertvorstellungen, sowie den kognitiven und emotionalen Nutzen. Diskussion Die Ergebnisse knüpfen an die bisherige Forschung insofern an, dass es aus Sicht älterer Gesunder einen zu späten Zeitpunkt für familiäre Gespräche über das Lebensende gibt. Es wird deutlich, dass bestimmte Barrieren frühzeitige Kommunikation verhindern können. Die gewonnenen Erkenntnisse liefern Anstöße für weitere Forschung und können zur Entwicklung von Interventionen zur Erhöhung der Bereitschaft, rechtzeitig das Thema Lebensendeplanung anzusprechen, verwendet werden. Schlussfolgerung Frühzeitige Gespräche über das Lebensende sollten im Sinne der präventiven Gesundheitsvorsorge niedrigschwellig angeboten werden. Behandelnde in der psychosomatischen Grundversorgung können Gesprächsbedarf erkennen, Informationen vermitteln, Barrieren abbauen und strukturierte Gesprächsbegleitung anbieten.


2020 ◽  
Vol 0 (0) ◽  
Author(s):  
Horst Rettke ◽  
Rahel Naef ◽  
Michael Rufer ◽  
Simon Peng-Keller

ZusammenfassungChronischer Schmerz ist ein komplexes Phänomen, das alle Lebensdimensionen betrifft: die psychische, soziale und spirituelle nicht weniger als die physische. Diesem Umstand muss in der Behandlung dieser Patientengruppe Rechnung getragen werden. Wir untersuchten, an welche Voraussetzungen dafür im Deutschschweizer Raum bereits angeknüpft werden kann. An fünf Studienzentren wurden insgesamt 34 Fachpersonen in interprofessionell gemischten Fokusgruppen dazu interviewt, welche spirituellen Anliegen und Bedürfnisse von Patient/-innen mit chronischen Schmerzen sie wahrnehmen und wie diese im Behandlungsprozess berücksichtigt werden können. Eine thematische Analyse zeigte drei Kernthemen: die Relevanz spiritueller Aspekte in der multimodalen Schmerztherapie, handlungsleitende Überzeugungen und die Kompetenz zu Spiritual Care. Die Befragten waren der spirituellen Thematik gegenüber generell aufgeschlossen. Aus ihrer Sicht stellt die Integration spiritueller Anliegen und Bedürfnisse im Behandlungsprozess einen Mehrwert für die Behandlungsqualität in dieser Patientengruppe dar. Dies konsequent umzusetzen, stellt sie jedoch vor teilweise ungelöste Herausforderungen. Hier braucht es Befähigung und institutionelle Unterstützung, um Spiritual Care den entsprechenden Raum zu geben.


Author(s):  
Robert von Hering ◽  
Anja Rietenberg ◽  
Aiso Heinze ◽  
Anke Lindmeier

ZusammenfassungMathematischen Kompetenzen wird eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Übergang von der allgemeinbildenden Schule in die berufliche Erstausbildung zugesprochen. Wie in der Schule erworbene mathematische Kompetenzen beim Übergang in der beruflichen Ausbildung Wirkung zeigen, ist bis auf statistische Zusammenhänge allerdings wenig untersucht. Erschwert wird die Forschung u. a. dadurch, dass auf beiden Seiten grundsätzlich verschiedene und nicht unmittelbar anschlussfähige Kompetenzbegriffe genutzt werden. Während Anforderungen im Mathematikunterricht der allgemeinbildenden Schule allgemeinbildende mathematische Kompetenzen adressieren und diese eher an einer Wissensbildung orientiert sind, werden berufliche Kompetenzen zur Bewältigung realer beruflicher Anforderungen benötigt und sind somit eher handlungsorientiert zu verstehen. In der Forschung wurde das Konstrukt berufsfeldbezogene mathematische Kompetenzen als eine vermittelnde Größe zwischen den verschiedenen Kompetenzkonstrukten vorgeschlagen, das als Ansatzpunkt für wissenschaftliche Studien zum Übergang Schule – Beruf genutzt werden kann. Darauf aufbauend untersuchen wir in der vorliegenden empirischen Studie, inwiefern sich solche berufsfeldbezogenen mathematischen Kompetenzen von allgemeinbildenden mathematischen Kompetenzen abgrenzen lassen. Aufgrund der inhaltlichen Nähe zum Unterrichtsfach Mathematik haben wir exemplarisch das Berufsfeld der Industriekaufleute gewählt. Für eine Stimulated-Recall-Interviewstudie wurden Aufgabenpaare entwickelt, die bei mathematisch-inhaltlicher Parallelität die unterschiedlichen Grade an beruflicher Anforderung widerspiegeln. Die Auswertung von Interviews mit 18 Auszubildenden zeigt, dass die Mathematikaufgaben mit berufsbezogenem bzw. allgemeinbildendem Kontext tatsächlich unterschiedliche kognitive Bearbeitungsprozesse hervorrufen. Die Ergebnisse lassen sich als qualitative Unterschiede zwischen allgemeinbildenden mathematischen und berufsfeldbezogenen mathematischen Kompetenzen interpretieren. Mögliche Implikationen für die Forschung und die Schulpraxis werden diskutiert.


2021 ◽  
Vol 69 (3) ◽  
pp. 397-415
Author(s):  
Luise Anter

Wissenschaftler*innen werden zunehmend in der Berichterstattung zitiert. Dieser Beitrag fragt, ob Journalist*innen Wissenschaftler*innen dabei als „opportune Zeugen“ (Hagen, 1992) einsetzen, also jene auswählen, deren Haltung sie teilen. Trotz umfangreicher Forschung zur Rolle von Wissenschaftler*innen in der Berichterstattung ist wenig über deren strategischen Einsatz abseits einer instrumentellen Aktualisierung ihrer Aussagen bekannt. Auch die Forschung zum Konzept der opportunen Zeugen beschäftigt sich kaum mit der Eignung dieser spezifischen Urhebergruppe und klammert zudem die Perspektive der Journalist*innen aus. Leitfadeninterviews mit 16 Print-Journalist*innen ergeben, dass diese zumindest laut ihrer Selbstauskunft Wissenschaftler*innen nicht kontinuierlich als opportune Zeugen verwenden, da letztere oft aufgrund mangelnder eigener Expertise und damit vor der Meinungsbildung konsultiert werden. Außerdem ist die Position ein eher aufwendig zu recherchierendes Selektionskriterium, das im Vergleich zu anderen Kriterien wie Medieneignung oftmals weniger relevant ist. Gleichwohl verweisen die Ergebnisse auf Unterschiede zwischen Ressorts, wissenschaftlichen Disziplinen und Erscheinungsrhythmen.


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