scholarly journals Phakovitrektomie – Einfluss des Zeitpunktes der Kunstlinsenimplantation auf das korneale Endothel

2021 ◽  
Author(s):  
Anastasia Seifert ◽  
Berthold Seitz ◽  
Gudrun Wagenpfeil ◽  
Klaus Ludwig ◽  
Matthias Krause

Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Bei der Phakovitrektomie wird in der Regel zuerst die Katarakt operiert und die Kunstlinse meist vor Beginn der Vitrektomie implantiert. Man kann die Kunstlinse aber auch erst am Ende der Vitrektomie in den Kapselsack implantieren. Damit entfallen optische Beeinträchtigungen durch Hornhauttrübungen und Linsenrand während der Vitrektomie, und Komplikationen wie periphere Netzhautrisse oder Intraokularlinse-Subluxation lassen sich leichter vermeiden. Da diese Variante aber das Hornhautendothel zusätzlich belasten könnte, war das Ziel der vorliegenden Studie, den postoperativen Endothelzellverlust nach Standardphakovitrektomie mit dem nach der alternativen Variante zu vergleichen. Methoden In dieser retrospektiven Studie entfielen je 41 Augen auf Gruppe I (Standardphakovitrektomie) oder Gruppe II (Variante). Primäre Zielgrößen waren der absolute und relative Hornhautendothelzellverlust von prä- nach 5 ± 1 Wochen postoperativ. Zu den sekundären Zielgrößen gehörten Sehschärfe, Augeninnendruck, Variationskoeffizient der Zellfläche des Endothels (CV), Anteil der hexagonalen Zellform des Endothels (6A), Pachymetrie, intra- und postoperative Komplikationen. Ergebnisse Der absolute und der relative Endothelzellverlust in Gruppe I (−108 ± 146 bzw. −4,1 ± 5,7 %) unterschieden sich nicht signifikant von dem in Gruppe II (−73 ± 122 bzw. −3,1 ± 5,3 %) (p = 0,299; p = 0,388). Auch die sekundären Zielgrößen zeigten keine signifikanten Unterschiede. Schlussfolgerungen Die hier vorgestellte Variante der Phakovitrektomie erweitert die chirurgischen Optionen und zeigt im Vergleich zum Standardverfahren keinen signifikant abweichenden postoperativen kornealen Endothelzellverlust.

Swiss Surgery ◽  
2001 ◽  
Vol 7 (3) ◽  
pp. 121-125 ◽  
Author(s):  
Nussbaumer ◽  
Candrian ◽  
Hollinger

Fragestellung: Gemäss Literatur treten nach chirurgischer Behandlung entzündlich veränderter Bursae präpatellar oder am Olecranon in rund 20% der Fälle Narbenbeschwerden auf. Die Frage ist, ob durch ein endoskopisches Vorgehen, welches erstmals 1990 beschrieben wurde, die Häufigkeit dieser Komplikationen reduziert werden kann. Methode: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde bei 13 Patienten mit einer Bursitis ein endoskopisches Bursa-shaving durchgeführt. Alle Patienten wurden drei Wochen und sechs Monate postoperativ klinisch nachkontrolliert. Resultate: Bei neun Patienten wurde eine Bursa olecrani entfernt, viermal eine Bursa präpatellaris. In 11 Fällen handelte es sich um eine akute, infizierte Bursitis. Die Eingriffe wurden je zur Hälfte in Vollnarkose bzw. Regionalanästhesie durchgeführt. Intra- sowie postoperative Komplikationen wurden keine beobachtet. Bei den Nachkontrollen waren sämtliche Patienten beschwerdefrei und zeigten eine volle Funktion des betroffenen Gelenks. Schlussfolgerung: In unseren Händen hat sich das endoskopische Bursashaving zur chirurgischen Therapie der Bursitis bewährt. Im Vergleich zur konventionellen Bursektomie können insbesondere Wundheilungsstörungen und chronische Narbenbeschwerden reduziert werden.


Author(s):  
Till Markowiak ◽  
Hans-Stefan Hofmann ◽  
Michael Ried

Zusammenfassung Hintergrund Seit dem 01.01.2015 dokumentiert das deutschlandweite „PLEURATUMOR-Register der DGT“ die wichtigsten Parameter von thoraxchirurgisch behandelten Patienten mit primären und sekundären malignen Pleuraerkrankungen. Sowohl Erst- als auch Rezidiverkrankungen sollen in dieser Onlinedatenbank erfasst werden. Ein besonderer Schwerpunkt des Registers liegt auf der Dokumentation von Patienten mit einer Pleurakarzinose, einem malignen Pleuramesotheliom und Tumoren des Thymus mit pleuraler Aussaat. Material und Methoden Im März 2020 erfolgte eine strukturierte Auswertung aller bis einschließlich Dezember 2019 dokumentierten Patienten in der Datenbank. Ergebnisse Zu diesem Zeitpunkt nahmen 33 Abteilungen/Kliniken am PLEURATUMOR-Register teil. Es wurden bisher 670 Patienten erfasst. Von diesen Datensätzen waren 522 Fälle vollständig und bei 516 dieser Patienten wurde eine Operation durchgeführt. Im Jahr 2017 wurden bisher die meisten Patienten vollständig dokumentiert (n = 135; 26,2%), im Jahr 2019 waren es 72 (14%). Mit 317 gelisteten Patienten (61,4%) war die Pleurakarzinose die am häufigsten erfasste pleurale Tumorerkrankung, gefolgt vom malignen Pleuramesotheliom (n = 175; 33,9%) sowie dem pleural metastasierten Thymom/Thymuskarzinom (n = 11; 2,1%). Der Großteil der Patienten (n = 499; 96,7%) wurde aufgrund einer Erstmanifestation behandelt. Der am häufigsten dokumentierte Eingriff war die VATS-Talkumpleurodese (n = 204; 39,5%). Bei 69 Patienten (13,4%) führte man im Anschluss an eine zytoreduktive Operation eine hypertherme intrathorakale Chemotherapie durch. Postoperative Komplikationen traten bei 107 Patienten (20,7%) auf, in 35 Fällen (6,8%) war eine operative Revision erforderlich. Die 30-Tage-Letalität betrug insgesamt 8,3% (n = 43). Schlussfolgerung Durch die konsequente Dateneingabe der teilnehmenden Kliniken konnte bereits eine repräsentative Datenmenge an pleuralen Tumorerkrankungen erfasst werden. Zukünftig erhoffen wir uns eine konsequente und möglichst vollständige Fortführung der Dateneingabe sowie die Initiierung von registerbasierten Studien.


2021 ◽  
Vol 53 (02) ◽  
pp. 144-148
Author(s):  
Philip H. Zeplin

Zusammenfassung Einleitung Minimalinvasive und narbensparende Operationsmethoden gehen in der plastischen Brustchirurgie in Bezug auf die mit der Narbenbildung und Narbensichtbarkeit einhergehende Ästhetik meist mit deutlichen Vorteilen einher. Zudem werden auch Vorteile hinsichtlich Heilung und Erholungszeit beobachtet, weswegen narbensparende Techniken bei der Brustverkleinerung und Mastopexie bereits lange etabliert und gefragt sind. Moderne Weiterentwicklungen von Silikonimplantaten und neue, angepasste chirurgische Techniken können es nun ermöglichen, minimalinvasive und narbensparende Techniken auch bei der Brustvergrößerung mit ähnlichen Vorteilen anzuwenden. Methode In eine retrospektive Studie wurden 252 Patientinnen eingeschlossen, bei welchen in einen Zeitraum von zwei Jahren eine narbensparende Brustvergrößerung über einen inframammären Zugang durchgeführt wurde. Erfasst wurden die Implanttalage, die Größe, die Form und etwaige postoperative Komplikationen. Darüber hinaus wurden alle Patienten anhand des Breast-Q-Fragebogens (Augmentationsmodul) zu ihren Erfahrungen vor und ein Jahr nach der Operation befragt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf dem Selbstwertgefühl (prä- und postoperativ) und der Zufriedenheit mit dem Ergebnis einer Brustvergrößerung unter besonderer Berücksichtigung der Narbe. Ergebnisse Die Bewertung des Operationsergebnisses und der Narbe war durchweg positiv. Es gab keine Komplikationen hinsichtlich des chirurgischen Zugangs, der Narbe oder des Implantats. Alle Patientinnen wiesen auf der Breast-Q-Skala von 0–100 eine signifikante Steigerung der Lebensqualität (Psychischen Wohlbefindens: 44 auf 77) auf und waren mit dem Ergebnis der Brustvergrößerung (Zufriedenheit mit den Brüsten: 28 auf 80; Zufriedenheit mit dem Ergebnis: 89 von 100) unter Berücksichtigung der Narbe zufrieden. Schlussfolgerung Die narbensparende (Minimal-Scar) Brustvergrößerung erfordert zwar einen größeren technischen Aufwand und operative Erfahrung, die Ergebnisse sind jedoch sowohl klinisch als auch psychologisch durchweg positiv und vielversprechend.


Author(s):  
Rudolf Mörgeli ◽  
Tobias Wollersheim ◽  
Claudia Spies ◽  
Felix Balzer ◽  
Susanne Koch ◽  
...  

ZusammenfassungPatienten mit Frailty sind anfälliger dafür, Komplikationen während und nach einer Operation zu entwickeln. Bei steigender Prävalenz dieses Syndroms werden das Erkennen sowie das spezielle Management von gebrechlichen Patienten in der perioperativen Phase wichtiger und könnte dazu beitragen, das perioperative Outcome dieser Patienten zu verbessern. Basierend auf aktueller Literatur und Leitlinien, präsentieren wir eine Zusammenstellung von grundlegenden Strategien, die eingesetzt werden können, um postoperative Komplikationen bei Patienten mit Frailty zu reduzieren. Aufgrund ihrer eingeschränkten Anpassungsmechanismen auf Stressoren werden besonders für Patienten mit Frailty potenzielle perioperative Gefahren identifiziert und diskutiert. Dazu gehören das Risiko von Dehydratation, Hypothermie, kardiovaskulärer Dekompensation, ungewöhnlicher Arzneimittelreaktionen und Delirium. Ebenso wird auf die Notwendigkeit von früher Mobilisierung und Ernährungsunterstützung eingegangen. Wenn Frailty präoperativ erkannt und dem Behandlerteam die erhöhte Komplikationsgefahr bewusst wird, gibt es Strategien, die in der perioperativen Versorgung umgesetzt werden können, um die Chancen einer erfolgreichen Erholung des Patienten zu erhöhen.


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