scholarly journals Allergie und Trockenes Auge

Author(s):  
Nora Woltsche ◽  
Ingrid Boldin ◽  
Jutta Horwath-Winter

ZusammenfassungAllergische Erkrankungen der Augenoberfläche (okuläre Allergie, OA) und Trockene Augen (Keratokonjunktivitis sicca, KCS) sind zwei häufige klinische Entitäten, die oft konkomitant auftreten und sich vice versa gegenseitig bedingen. Dieser Artikel fasst die Assoziationen zwischen OA und KCS in Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie zusammen und wird aufzeigen, dass das Kardinalsymptom des Juckreizes kein allgemeingültiges Dogma darstellen muss, anhand dessen diese 2 Entitäten korrekt voneinander differenziert werden können. Es folgt weiters ein Überblick über Überempfindlichkeits-Reaktionen der Augenoberfläche, welche sich häufig als KCS äußern, sowie über KCS als okuläre Nebenwirkung von systemischen anti-allergischen Medikamenten.

2015 ◽  
Vol 94 (05) ◽  
pp. 331-345 ◽  
Author(s):  
B. Hauswald ◽  
Y. Yarin

ZusammenfassungAllergische Erkrankungen nehmen weltweit zu. Die höchste Steigerungsrate verzeichnet die Rhinitis allergica. Die Diagnose stützt sich neben der Anamnese vor allem auf Hauttests, Labortests und – falls notwendig – auf Provokationstests. Als therapeutische Maßnahmen stehen die symptomatische und die kausale Therapie in Form von Karenz und spezifischer Immuntherapie zur Verfügung. Die spezifische Immuntherapie sollte als Mittel der Wahl angestrebt werden. Die spezifische Immuntherapie besteht aus subkutaner und sublingualer Immuntherapie. Therapeutika sind meistens native Allergene und Allergoide. Rekombinante Allergene befinden sich in der Entwicklung. Die modernen Therapieschemata dieser Präparate bestehen aus ganzjähriger oder prä- und co-saisonaler Behandlung mit mindestens 3- bis 4-jähriger Dauer. Bei polyvalenter Allergie können verschiedene Präparatformen und Therapieschemata miteinander kombiniert werden. Die Zukunft der Behandlung der Rhinitis allergica liegt in der weiteren Entwicklung der spezifischen Immuntherapie.


2017 ◽  
Vol 74 (6) ◽  
pp. 309-315
Author(s):  
Stephan R. Vavricka ◽  
Ekaterina Safroneeva ◽  
Alain Schoepfer

Zusammenfassung. Die eosinophile Oesophagitis (EoE) wurde erstmals 1993 beschrieben. Die Diagnose beruht auf dem Vorhandensein von Symptomen einer oesophagealen Dysfunktion sowie einem dichten eosinophilen Infiltrat in oesophagealen Biopsien, welches trotz einer 8-wöchigen Therapie mit Protonenpumpenhemmern persistiert. Erwachsene Patienten leiden meist an Dysphagie für solide und / oder faserige Speisen, während die Symptomenpräsentation bei Kindern viel variabler ist und Gedeihstörungen, Uebelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Brustschmerzen oder Bauchschmerzen umfassen kann. Der histologische cutoff liegt bei 15 Eosinophilen / high power field. Die EoE tritt häufiger bei Männern als Frauen auf. Der Grossteil der betroffenen Patienten hat begleitende allergische Erkrankungen (Rhinokonjunktivitis, Asthma, Neurodermitis) sowie Speiseallergien. Die EoE wird zunehmend häufig diagnostiziert, aktuell ist von einer Prävalenz von 1 auf 2’000 Einwohner auszugehen. Unbehandelt führt die EoE meist zu oesophagealen Strikturen welche ein relevantes Risiko für eine komplette Speiseobstruktion darstellen. Aktuell gibt es keine EoE-spezifisches Medikament welches durch die Behörden zur EoE-Behandlung zugelassen ist. Therapieoptionen umfassen verschiedene Medikamente (PPI, geschluckte topische Steroide), Eliminationsdiäten, sowie oesphageale Dilatationen im Falle von Strikturen. Diese Zusammenfassung vermittelt aktuelle Kenntisse bzgl. der Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der EoE.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


2007 ◽  
Vol 64 (6) ◽  
pp. 337-343 ◽  
Author(s):  
Riecher-Rössler

Die Früherkennung und Frühbehandlung von schizophrenen Psychosen ist von entscheidender Bedeutung zur weiteren Verbesserung des Verlaufs dieser bisher häufig chronisch verlaufenden und zur Frühberentung führenden Erkrankungen. Frauen erkranken im Durchschnitt etwa 4–5 Jahre später als Männer, oft noch nach dem 40. Lebensjahr. Diese «Spätschizophrenien», die bei Frauen immerhin etwa 20% aller Schizophrenien ausmachen, sollten nicht übersehen werden. Prodromi und andere Vorboten der Erkrankung sind bei Frauen ganz ähnlich wie bei Männern, auch die Verzögerung von Diagnostik und Therapie zeigt keine Geschlechtsunterschiede. Durch die Tatsache, dass Frauen im Mittel erst in höherem Alter erkranken als Männer, sind sie in ihren verschiedenen sozialen Rollen schon besser etabliert. Allerdings besteht offensichtlich die Gefahr, dass bei Frauen die berufliche Integration vernachlässigt wird. Früherkennung, Frühintervention und Frührehabilitation sollten aus den genannten Gründen immer auch geschlechtersensibel sein.


2018 ◽  
Vol 75 (1) ◽  
pp. 31-36
Author(s):  
Sebastian Walther ◽  
Katharina Stegmayer

Zusammenfassung. Motorische Auffälligkeiten gehören zum klinischen Bild der Schizophrenie-Spektrumsstörungen. Sie können sowohl spontan als auch in Folge der antipsychotischen Pharmakotherapie auftreten. Die vier wichtigsten Symptomgruppen sind abnorme unwillkürliche Bewegungen oder Dyskinesien, Parkinsonsymptome, Katatonie und neurologische Soft Signs. Daneben gibt es eine Reihe anderer Auffälligkeiten, die weniger gut operationalisiert sind. Bei der Ätiologie dieser motorischen Auffälligkeiten geht man von Hirnreifungsstörungen aus, die mit späteren Umwelteinflüssen zusätzlich verstärkt werden können. Obwohl vieles noch unklar ist, gibt es Hinweise auf subtile Störungen des Zusammenspiels zwischen kortikalen und subkortikalen Komponenten des motorischen Systems. Für die vier oben genannten Gruppen existieren klinische Untersuchungen und Skalen, die die Erfassung und die Bestimmung des Schweregrades erleichtern. Die Therapie ist dann notwendig, wenn subjektiver Leidensdruck besteht. Sie bleibt heute noch symptomatisch. Am ehesten muss die antipsychotische Pharmakotherapie evaluiert werden, wobei ein Wechsel auf Clozapin hilfreich sein kann. Aktuell werden spezifische Substanzen gegen tardive Dyskinesien sowie nicht-invasive Hirnstimulationstechniken auf ihre Wirksamkeit bei motorischen Störungen der Schizophrenie getestet.


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