Das ambulante Borderline-Netzwerk in Berlin
ZusammenfassungBei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) handelt es sich um eine schwerwiegende psychische Störung mit weitreichenden Folgen für das Gesundheitssystem. Als Behandlungsmethode der Wahl wird Psychotherapie empfohlen, wobei die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) aufgrund ihrer vergleichsweise vielen Wirksamkeitsnachweise in den S2-Leitlinien für Persönlichkeitsstörungen deutscher Fachgesellschaften mit dem höchsten Evidenzgrad geführt wird. Trotzdem ist es für Patient_innen mit BPS schwierig, adäquate ambulante Hilfe zu erhalten. Aus diesem Grund haben sich in Städten und Gemeinden spezifische Netzwerke gegründet, mit dem Ziel eines verbesserten Versorgungsangebots für Patient_innen mit BPS. Der Artikel beschreibt exemplarisch das 2002 gegründete Berliner Borderline-Netzwerk, welches schwerpunktmäßig mit DBT arbeitet. Von 2007 bis 2010 fand eine umfangreiche Evaluation dieses Netzwerkes statt, die Ergebnisse werden zusammenfassend präsentiert. Der Artikel schließt mit einer abschließenden Würdigung der Vor- und Nachteile eines solchen Netzwerkes sowie einem Ausblick, was für eine noch bessere Versorgung von Patient_innen mit BPS wünschenswert ist.