diagnostische kriterien
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7
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Andreas Zwergal ◽  
Marianne Dieterich

ZusammenfassungDie 8 häufigsten Schwindelsyndrome liegen über 70% aller Schwindelpräsentationen zugrunde. Bei den akuten (meist einzeitigen) Schwindelsyndromen sind die akute unilaterale Vestibulopathie und der vestibuläre Schlaganfall von besonderer Bedeutung, bei den episodischen Schwindelerkrankungen der gutartige Lagerungsschwindel, der Morbus Menière und die vestibuläre Migräne und bei chronischem Schwindel die bilaterale Vestibulopathie/Presbyvestibulopathie, der funktionelle Schwindel und der zerebelläre Schwindel. In der letzten Dekade wurden für die häufigsten Schwindelsyndrome international konsentierte diagnostische Kriterien und Krankheitsbezeichnungen erarbeitet, die einfach im klinischen Alltag angewendet werden können. Die diagnostischen Leitlinien beruhen überwiegend auf einer gezielten Anamnese (Beginn, Dauer, Verlauf, Trigger, Begleitsymptome), klinischen Untersuchung und wenigen apparativen Verfahren zur Diagnosesicherung (vor allem mittels Videookulographie und Audiometrie). Die Therapie der häufigen Schwindelsyndrome basiert in der Regel auf einer Kombination aus physikalischen Verfahren (Lagerungsmanöver, multimodales Gleichgewichtstraining) und pharmakologischen Prinzipien (u.a. Kortikosteroide, Antiepileptika, Antidepressiva, Kaliumkanalblockern, plastizitätsfördernde Medikamente). Allerdings fehlt meist eine hochwertige Evidenz aus prospektiven und kontrollierten Studien. In der klinischen Praxis lassen sich die häufigen Schwindelsyndrome oft effektiv behandeln, sodass eine Chronifizierung oder sekundäre Komorbidität (durch Immobilität, Stürze oder psychiatrische Erkrankungen wie Angst oder Depression) vermieden werden kann.


2021 ◽  
pp. 96-101
Author(s):  
Philipp Eller ◽  
Holger Flick ◽  
Gernot Schilcher ◽  
Florentine Moazedi-Fürst ◽  
Kathrin Eller ◽  
...  

Hintergrund: Über den Nutzen einer intensivierten Immunsuppression bei Patienten mit schwerer interstitieller Pneumonie, die mit Zeichen einer Autoimmunerkrankung oder neu auftretenden Bindegewebserkrankung assoziiert ist, liegen nur begrenzte klinische Daten vor. Fallbericht: In der vorliegenden Arbeit berichten wir über eine Serie von 3 aufeinander folgenden Patienten mit schwerer interstitieller Lungenerkrankung, die eine endotracheale Intubation und mechanische Beatmung erforderte. Die ersten beiden Patienten erfüllten zahlreiche diagnostische Kriterien für ein neu aufgetretenes Antisynthetase-Syndrom und der 3. Patient wies Kriterien für einen systemischen Lupus erythematodes auf. Wir entschieden uns dafür, bei diesen kritisch kranken Patienten eine aggressive immunsuppressive Strategie zu verfolgen, die den therapeutischen Plasmaaustausch sowie eine Immunadsorption und Gabe von Cyclophosphamid und Rituximab beinhaltete. Alle 3 Patienten erholten sich von der respiratorischen Insuffizienz und wurden schließlich nach erfolgreicher Entwöhnung vom Beatmungsgerät unter laufender Immunsuppression aus dem Krankenhaus entlassen. Schlussfolgerung: Patienten mit einer schweren Bindegewebserkrankung-assoziierten interstitiellen Lungenerkrankung und respiratorischer Insuffizienz können von einem aggressiven immunsuppressiven Therapieschema und einer extrakorporalen Blutreinigung mit schneller Verringerung der zirkulierenden Autoantikörper profitieren. Das eindrucksvolle klinische Ansprechen in dieser kleinen Fallserie sollte im Rahmen einer kontrollierten klinischen Studie untersucht werden.


2020 ◽  
Vol 14 (4) ◽  
pp. 419-429 ◽  
Author(s):  
Jan Lange

Zusammenfassung Wer zur Frage der Schuldfähigkeitsbeurteilung bei Intelligenzminderung in forensisch-psychiatrischen Lehrbüchern nachschlägt, findet vielfach und teils sehr anschaulich in schematischer Aufbereitung eine Beurteilungsmaßgabe, dass bei schwerster und schwerer Intelligenzminderung die Einsichtsfähigkeit aufgehoben, bei mittelgradiger Intelligenzminderung teils die Einsichts- und teils die Steuerungsfähigkeit aufgehoben und bei leichter Intelligenzminderung entweder die Einsichtsfähigkeit oder die Steuerungsfähigkeit entweder vermindert oder aufgehoben seien. Eine psychopathologische Fundierung dieser Leitsätze oder eine Darlegung möglicher Begründungswege von Fähigkeitsbeeinträchtigungen entsprechend den §§ 20, 21 StGB wird jedoch in aller Regel nicht geboten. Nachfolgend soll versucht werden, unter Bezugnahme auf aktuelle diagnostische Kriterien und Konzeptionen der Intelligenzminderung, die über die isolierte Bestimmung eines IQ-Werts hinausweisen, weitere Orientierung bei der Schuldfähigkeitsbeurteilung von Straftätern mit Intelligenzminderung zu bieten.


2020 ◽  
Vol 49 (4) ◽  
pp. 231-240
Author(s):  
Uwe Altmann ◽  
Lukas A. Knitter ◽  
Julija Meier ◽  
Maria Brümmel ◽  
Bernhard Strauß

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Psychische Störungen gehen mit Veränderungen des nonverbalen Verhaltens einher. Fragestellung: Die Pilotstudie untersuchte, inwiefern Charakteristika von Mimik, Körper- und Kopfbewegungen als diagnostische Kriterien depressiver Störungen geeignet sind und testete dabei computerbasierte Messungen des nonverbalen Verhaltens. Methode: Die Stichprobe umfasste N = 15 Patient_innen mit depressiver Störung und N = 15 gesunde Kontrollpersonen. Mit Fragebögen wurden Depressivität (PHQ-9), Ängstlichkeit (GAD-7) und Schmerzbeeinträchtigung (PDI) erfasst. Strukturierte Anamneseinterviews zu körperlichen Beschwerden wurden mit Video aufgezeichnet. Mimik und Bewegungen wurden automatisch mit OpenFace und Motion Energy Analysis kodiert. Ergebnisse: Hypothesenkonform lächelten depressive Personen seltener (Hedges g = 1.56) und bewegten ihren Kopf weniger ( g = 0.79) als Gesunde. Expressionen von Trauer sowie Häufigkeit, Dauer und Geschwindigkeit von Körperbewegungen waren nicht für die Gruppenzugehörigkeit prädiktiv. Schlussfolgerungen: Es lässt sich schlussfolgern, dass computerbasierte Messungen des nonverbalen Verhaltens zur Untersuchung nonverbaler Korrelate depressiver Störungen geeignet sind und dass psychomotorische Hemmung und emotionale Eintrübung nicht bei allen nonverbalen Charakteristika zu Tage treten.


2020 ◽  
Vol 45 (05) ◽  
pp. 422-429
Author(s):  
Winfried Häuser

ZusammenfassungIn der neuen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) der Weltgesundheitsorganisation wurde das FMS – ohne Absprache mit rheumatologischen Fachgesellschaften – aus dem Kapitel „Erkrankungen des muskuloskelettalen System und des Bindegewebes“ entfernt und in ein neu geschaffenes Kapitel „Chronischer Schmerz“ aufgenommen. Pathologische Befunde an den kleinen Nervenfasern bei einer Untergruppe von Patienten belegen nicht, dass das FMS eine Neuropathie der kleinen Nervenfasern ist. Die Überprüfung der sogenannten Tender Points zur Diagnose des FMS ist nicht mehr erforderlich. Es wurden mehrere neue diagnostische Kriterien entwickelt, welche zur symptombasierten Diagnose neben chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen nicht-erholsamen Schlaf und Müdigkeit (körperlich und / oder geistig) erfordern. Die nach klinischen Kriterien durchführbare Schweregradeinteilung (leicht, mittel, schwer) des FMS ist wichtig für eine abgestufte Versorgung. In Abhängigkeit von psychologischen Befunden stehen verschiedene evidenzbasierte psychotherapeutische Verfahren zur Verfügung, welche bei schweren Formen des FMS eingesetzt werden sollen. Ein komorbides (sekundäres) FMS ist bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen häufig und führen zu falsch hohen Aktvitätsscores. Cannabisbasierte Arzneimittel sind eine Therapieoption für eine Untergruppe von FMS-Patienten.


2019 ◽  
Vol 117 (6) ◽  
pp. 529-537
Author(s):  
D. Valler ◽  
N. Feucht ◽  
C. P. Lohmann ◽  
M. Ulbig ◽  
M. Maier

2019 ◽  
Vol 19 (04) ◽  
pp. 233-240
Author(s):  
Regina Fölster-Holst

ZusammenfassungEktoparasitosen sind häufig und werden im Wesentlichen durch Insekten und Milben, seltener durch Larven von Würmern hervorgerufen. Während der Mensch für Läuse (Kopf-, Kleider- und Filzläuse) und Skabiesmilben auch der eigentliche und der einzige Wirt ist, stellt er für die temporären Ektoparasiten wie beispielsweise Flöhe, Wanzen und tropische Rattenmilben einen Fehlwirt dar.Als diagnostische Kriterien der Infestationen zählen sowohl das klinische Bild (Morphologie, Prädilektionsstellen) als auch anamnestische Angaben (Kontaktpersonen betroffen, Kontakt zu Tieren). Therapeutisch werden zur Abtötung der permanenten Parasiten chemisch definierte Mittel oder Dimeticone (zur Behandlung der Pediculosis capitis) eingesetzt, während die Hautreaktionen durch die temporären Parasiten symptomatisch behandelt werden. Die Quelle der Parasiten ist zu beachten und erfordert die Behandlung der Tiere und die der Umgebung, die von Tierärzten bzw. Schädlingsbekämpfern durchgeführt wird. Im Folgenden werden Dermatitiden hervorgerufen durch Milben fokussiert.


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