ZusammenfassungEinleitung: Transilluminierte Powered Phlebektomie (TPP) mit der Trivex-Methode ist mittlerweile eine etablierte Methode zur Behandlung der Seitenastvaricosis. Untersuchungen mit Follow-up-Zeiten bis zu 2 Jahren zeigen, dass die TPP mit weniger Inzisionen auskommt und eine reduzierte Operations-zeit sowie verbesserte kosmetische Ergebnisse aufweist, als die herkömmliche Häkchenphlebektomie. Bisher lassen sich in der Literatur keine langfristigen Follow-up-Untersuchungen/Ergebnisse von mehr als 2 Jahren finden, zudem wurde bisher noch keine systematische Evaluation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität nach TPP-Phlebektomie mittels SQOR-V Score durchgeführt.Material und Methode: Zwischen 2001–02 und 2009–05 wurden 627 Patienten mit Varizen mittels TPP, unter Verwendung einer modifizierten Operationstechnik, in der Praxisklinik Zollikerberg operiert. Insgesamt 141 Patienten dieser Patienten hatten bereits zuvor Krampfadernoperation mit verschiedenen nicht-TPP-Operationsmethoden erlebt. Diese 141 Patienten wurden im Rahmen einer retrospektiven Evaluation angeschrieben. SQOR-V und ein zusätzlicher neuer hausintern entwickelter TPP-Fragebogen wurden verwendet. 69 Patienten erklärten sich mit der Datenerhebung einverstanden (Informed Consent), beantworteten die Fragebögen und wurden in die Analyse inkludiert. Ergebnisse von TPP-Operation und nicht-TPP-Operationen wurden explorativ verglichen. Der postoperative Verlauf (6 Wochen) wurde analysiert, einschließ-lich Prä- und Post-OP-Foto-Dokumentation. Die Patienten wurden für eine Follow-up-Fotodokumentation und klinische Beurteilung in die Klinik eingeladen. 18 Patienten folgten dieser Einladung.Ergebnisse: Der Follow-Up-Zeitraum betrug maximal 8 Jahre und 2 Monate, minimal 2 Monate (Durchschnitt: 4,58 Jahre, Median: 4,25 Jahre). Der ästhetische Eindruck hatte sich bei 70 % der Patienten nach der TPP-OP mäßig bis sehr verbessert. 87 % der Patienten hatten keine oder lediglich eine minimale Reduktion der Aktivitäten nach der TPP-OP. Keine oder minimale Ödeme wurden von 60 % der Patienten nach der TPP-OP berichtet. Zwei Patienten mit peripherer Thrombose wurden nach TPP-OP beobachtet, aber keine tiefen Venenthrombose. Hingegen erlitten 6 Patienten bei der nicht-TPP-OP tiefe Beinvenenthrombosen. Nach der eigenen Erfahrung mit beiden Arten von Krampfader-Operationen berichteten die Patienten über signifikant weniger Schmerzen nach der TPP-OP (p=0,001). Sie waren statistisch signifikant häufiger mit den Ergebnissen des TPP-OP (82 %) als mit der nicht-TPP-OP (7 %) (p<0,001) zufrieden. Nach nicht-TPP-OPs hatten mehr Patienten Rezidiv-Varizen und venöse Ulzera als nach der TPP-OP (Rezidiv: nicht-TPP 100 % vs. TPP 42 % bzw., Ulcus: nicht-TPP 3 % vs. TPP 1,4 %). Hämatome waren nach der TPP-OP stärker ausgeprägt (starke 35,3 %, moderate 38,2 %) und dauerte länger an (>4 Wochen 39,4 %), als nach der nicht-TP-OP (23,9 %, 43,3 %, >4 Wochen 32,4 %). Pigmentierungen wurden häufiger nach der TPP-OP (31 %) als nach nicht-TPP-OP (18 %) beobachtet.Diskussion: Die Zufriedenheit mit den ästhetischen Ergebnissen der TPP-OP und die geringeren Schmerzen nach der TPP-OP waren statistisch signifikant besser als bei nichtTPP-OP. Klinisch wichtig ist die reduzierte Anzahl der Rezidiv-Varizen und die kleinere Zahl von Komplikationen nach der TPP-OP. Nachteilig sind die Hämatome und die Pigmentierungen, die jedoch überraschend gut toleriert wurden. Um diese vielversprechenden Ergebnisse zu bestätigen, sollten randomisierte klinische Studien durchgeführt werden.