Zufallsbefund hohes Kreatinin

2020 ◽  
Vol 77 (8) ◽  
pp. 401-405
Author(s):  
Felix Burkhalter

Zusammenfassung. Ein erhöhtes Kreatinin ist ein häufiger Laborbefund und findet sich bei bis zu 10 % der Patienten, die im Rahmen einer normalen Konsultation zu ihrem Hausarzt gehen. Das Entscheidende bei einem erhöhten Kreatinin respektive einer eingeschränkten Nierenfunktion ist die Bedrohlichkeit der Erkrankung zu erfassen. Handelt es sich um eine akute Niereninsuffizienz mit dem Risiko eines raschen Nierenversagens oder besteht eine chronische Niereninsuffizienz, bei welcher Zeit besteht die Ursache weiter abzuklären. Häufig ergibt sich aus der Anamnese (inklusive Medikamentenanamnese), dem Kontext der Konsultation, der klinischen Untersuchung sowie der Laborbefunde eine mehr oder weniger sichere Verdachtsdiagnose. Weitergehende Untersuchungen (Sonographie, Urinsediment, Proteinurie) helfen in der Regel die Verdachtsdiagnose zu erhärten. Eine nephrologische Beurteilung sollte vor allem bei unklarer klinischer Situation, jungen Patienten, bedrohlicher schwerer Niereninsuffizienz mit rascher Progression oder auffälligen Laborbefunden erfolgen.

2009 ◽  
Vol 18 (01) ◽  
pp. 35-40
Author(s):  
D. Cejka ◽  
M. Haas

ZusammenfassungDie chronische Niereninsuffizienz geht mit einer Störung des Knochenstoffwechsels einher. Diese “renale Osteodystrophie” (ROD) ist im Wesentlichen durch einen beschleunigten oder verlangsamten Knochenumsatz gekennzeichnet. Die Knochenbiopsie ist die genaueste Methode zur Diagnose einer renalen Osteodystrophie, allerdings können auch mittels Messung serologischer Knochenmarker Hinweise auf die zugrundeliegende Form der Erkrankung gefunden werden. Üblicherweise werden zur Abschätzung des Knochenaufbaues Osteokalzin und zur Abschätzung des Knochenabbaues das C-Telopeptid (CTX) bestimmt. Als weiterer effektiver Marker zur Beurteilung der Knochenformation gilt die alkalische Phosphatase. Auch das Parathormon kann zur Beurteilung des Knochenumsatzes herangezogen werden, allerdings ist die Aussagekraft nicht besser als die der anderen Knochenmarker. Nachteilig bei den meisten Knochenmarkern ist ihre renale Elimination. Bei zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion kommt es zu einer Kumulation und Verfälschung des tatsächlichen Wertes. Die Bestimmung einzelner Knochenmarker ist daher nicht besonders aussagekräftig und es empfiehlt sich die zeitgleiche Bestimmung mehrerer Marker.


2013 ◽  
Vol 13 (06) ◽  
pp. 417-422
Author(s):  
A.K. Möwes ◽  
O. Beringer

ZusammenfassungEine akute Niereninsuffzienz (AKI) im Neugeborenenalter stellt eine Herausforderung an den Neonatologen dar. Häufig kann in der Neonatalzeit nicht eindeutig zwischen einer akuten und chronischen Niereninsuffizienz unterschieden werden, auch können Überlappungen bestehen. Ein Volumenmangelschock, z. B. aufgrund einer Sepsis stellt einen zeitlich definierten Beginn einer akuten prärenalen Niereninsuffizienz dar. Die bereits intrauterin terminierte Nie reninsuffizienz, bedingt z. B. durch eine genetische Anlagestö-rung der Nieren, wird durch die Geburt erstmals manifest. Hier besteht also eine bereits chronische, anlagebedingte Insuffizienz neben einer akuten Insuffizienz durch die Abnabelung. Durch eine ausgeprägte postrenale Abflussstörung kann es bereits intrauterin zu einer Fehlentwicklung des Nierenparenchyms mit Nephronenverlust kommen. Durch dieGeburt ist das Neugeborene erstmals auf seine eigene Nierenfunktion angewiesen. Eine zusätzliche Belastung des Systems, z. B. durch arterielle Hypotonie, kann dann das labile Gleichgewicht zerstören. Während prä- und postrenale Niereninsuffizienzen meist rasch diagnostiziert und therapiert werden können, ist die Ursache der renalen Niereninsuffizienz kausal schwieriger zu diagnostizieren und oft nur symptomatisch zu behandeln. Auch eine Dialysebehandlung mit evtl. späterer Transplantation muss als Behandlungsoption erwogen werden. Frühgeborene sind besonders gefährdet.


Author(s):  
Paul Voigt ◽  
Paul Kairys ◽  
Anne Voigt ◽  
Thomas Frese

Einleitung Die Mehrheit der von nicht dialysepflichtiger, chronischer Niereninsuffizienz betroffenen Patienten wird von Hausärzten betreut. Die Datenlage auf diesem Gebiet ist besonders in Deutschland lückenhaft. Ziel der Umfrage war es, die wahrgenommene Häufigkeit in der hausärztlichen Praxis, die Nutzung von Diagnostik und Therapie sowie verwendete Hilfsmittel unter Berücksichtigung des beruflichen Hintergrunds und der Erfahrung der antwortenden Hausärzte abzuschätzen. Methoden In Kooperation mehrerer Fachrichtungen wurde ein selbstentwickelter, diagnosespezifischer Fragebogen erstellt. Dieser wurde an 1130 Hausärzte aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, die zufällig ausgewählt wurden, per Post versandt. Die Datenerhebung erfolgte von Juni 2019 bis Juli 2019. Ergebnisse Von 1130 versandten Fragebögen wurden 372 auswertbar zurückgesandt (Rücklaufquote: 32,9 %). Die Häufigkeit der nicht dialysepflichtigen, chronischen Niereninsuffizienz wurde auf 6–15 % geschätzt. Der Einstellung von Bluthochdruck und Diabetes mellitus messen 97 % der befragten Ärzte eine hohe bis sehr hohe Priorität bei. Zur Proteinurie-Diagnostik wurde die Nutzung von Urinteststreifen von 60,8 %, die Anforderung einer Albumin-Kreatinin-Ratio von 22,6 % der Befragten angegeben. Nur geringe Differenzen konnten im Antwortverhalten der teilnehmenden Arztgruppen offengelegt werden. Die Berufserfahrung ist bei der Wahl der Hilfsmittel, im Besonderen Leitlinien, ein wichtiger Einflussfaktor. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass die Angaben und Prioritäten der befragten Ärzte in hohem Maße mit den internationalen Empfehlungen zur Versorgung niereninsuffizienter Patienten korrelieren. Verbesserungen im Bereich der Progressionsdiagnostik sind möglich und nötig. Allgemeinmediziner und hausärztliche Internisten besitzen ein vergleichbares Kompetenzniveau in der primärärztlichen Versorgung der nicht dialysepflichtigen, chronischen Niereninsuffizienz. Kernaussagen: 


CardioVasc ◽  
2012 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 22-22
Author(s):  
Jochen Aumiller

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