Zufallsbefund hohes Kreatinin
Zusammenfassung. Ein erhöhtes Kreatinin ist ein häufiger Laborbefund und findet sich bei bis zu 10 % der Patienten, die im Rahmen einer normalen Konsultation zu ihrem Hausarzt gehen. Das Entscheidende bei einem erhöhten Kreatinin respektive einer eingeschränkten Nierenfunktion ist die Bedrohlichkeit der Erkrankung zu erfassen. Handelt es sich um eine akute Niereninsuffizienz mit dem Risiko eines raschen Nierenversagens oder besteht eine chronische Niereninsuffizienz, bei welcher Zeit besteht die Ursache weiter abzuklären. Häufig ergibt sich aus der Anamnese (inklusive Medikamentenanamnese), dem Kontext der Konsultation, der klinischen Untersuchung sowie der Laborbefunde eine mehr oder weniger sichere Verdachtsdiagnose. Weitergehende Untersuchungen (Sonographie, Urinsediment, Proteinurie) helfen in der Regel die Verdachtsdiagnose zu erhärten. Eine nephrologische Beurteilung sollte vor allem bei unklarer klinischer Situation, jungen Patienten, bedrohlicher schwerer Niereninsuffizienz mit rascher Progression oder auffälligen Laborbefunden erfolgen.