Knochenstoffwechselmarker bei renaler Osteodystrophie

2009 ◽  
Vol 18 (01) ◽  
pp. 35-40
Author(s):  
D. Cejka ◽  
M. Haas

ZusammenfassungDie chronische Niereninsuffizienz geht mit einer Störung des Knochenstoffwechsels einher. Diese “renale Osteodystrophie” (ROD) ist im Wesentlichen durch einen beschleunigten oder verlangsamten Knochenumsatz gekennzeichnet. Die Knochenbiopsie ist die genaueste Methode zur Diagnose einer renalen Osteodystrophie, allerdings können auch mittels Messung serologischer Knochenmarker Hinweise auf die zugrundeliegende Form der Erkrankung gefunden werden. Üblicherweise werden zur Abschätzung des Knochenaufbaues Osteokalzin und zur Abschätzung des Knochenabbaues das C-Telopeptid (CTX) bestimmt. Als weiterer effektiver Marker zur Beurteilung der Knochenformation gilt die alkalische Phosphatase. Auch das Parathormon kann zur Beurteilung des Knochenumsatzes herangezogen werden, allerdings ist die Aussagekraft nicht besser als die der anderen Knochenmarker. Nachteilig bei den meisten Knochenmarkern ist ihre renale Elimination. Bei zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion kommt es zu einer Kumulation und Verfälschung des tatsächlichen Wertes. Die Bestimmung einzelner Knochenmarker ist daher nicht besonders aussagekräftig und es empfiehlt sich die zeitgleiche Bestimmung mehrerer Marker.

2020 ◽  
Vol 145 (16) ◽  
pp. 1170-1173
Author(s):  
Vincent Brandenburg

Was ist neu? Phosphathaushalt Nach wie vor ist unklar, wann, mit welchem Zielspiegel und mittels welcher Art von phosphatsenkenden Maßnahmen und Medikamenten die Hyperphosphatämie behandelt werden sollte. Aus Erfahrung ist eine Kombination aus phosphatarmer Diät und Phosphatbindern sinnvoll. Hyperparathyreoidismus Bei chronischer Nierenerkrankung (CKD) ist eine stärkere PTH-Stimulation nötig als bei Nierengesunden, um nicht eine adyname Osteopathie zu entwickeln. Deutlich erhöhte PTH-Werte wiederum gehen jedoch mit einer gesteigerten Morbidität und Mortalität einher. Für Dialysepatienten liegt der Zielbereich im Serum-PTH gemäß den KDIGO-Leitlinien zwischen dem 2- und 9-Fachen der oberen Norm. Für Patienten mit CKD ohne Dialyse ist der optimale PTH-Bereich nicht klar. Vitamin D Vitamin D kann weiterhin begleitend zur Therapie der CKD-MBD und insbesondere des Hyperparathyreoidismus eingesetzt werden. Außerhalb des Skelettsystems dürften einer nativen Vitamin-D-Supplementierung jedoch kaum messbare Effekte zuzuschreiben sein. Arteriosklerose Der Verzicht auf eine Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten und der Ersatz durch Rivaroxaban kann wahrscheinlich das Fortschreiten der Koronarkalzifikation verlangsamen. Biomarker In der Routinediagnostik von CKD-MBD und deren Therapie spielen auch weiterhin die klassischen Biomarkern wie PTH, Phosphat, Kalzium oder alkalische Phosphatase die größte Rolle. Renale Osteodystrophie und Osteoporose Es ist noch nicht ausreichend belegt, wie bei CKD das Frakturrisiko zu senken ist. SGLT2-Inhibitoren Aktuell ist der breite Einsatz von SGLT2-Inhibitoren für Patienten mit CKD G3 oder G4 noch keine Option. Zu erwarten ist eine Indikationserweiterung auf einen GFR-Grenzwert von zumindest 30 ml/min für die Indikation CKD und/oder Herzinsuffizienz (auch jeweils ohne Diabetes mellitus).


2017 ◽  
Vol 74 (3) ◽  
pp. 79-86
Author(s):  
Leona von Köckritz ◽  
Andrea De Gottardi

Zusammenfassung. Im klinischen Alltag werden häufig erhöhte Leberwerte beobachtet. In der Regel erfordern sie weitere Abklärungen bezüglich der möglichen Ätiologie und des Schweregrad einer akuten oder chronischen Lebererkrankung. Die Abklärung sollte dabei neben einer gezielten Anamnese und sorgfältigen klinischen Untersuchung, auch die Bestimmung von laborchemischen Markern für Cholestase und Leberfunktionsstörungen (wie Alkalische Phosphatase, gamma-Glutamyltransferase, Bilirubin, Albumin und Gerinnungsfaktoren) umfassen. Die Bestimmung weiterer Parameter wie Ferritin und Transferrinsättigung, Autoimmunantikörper, Virusserologien, alpha-1 Antitrypsin und Coerulolasmin können weitere Hinweise für die kausalen Zusammenhänge der Leberfunktionsstörung liefern. Bei Patienten mit Lebererkrankungen ist eine sonografische Beurteilung der Leber obligat. Ergänzend zur Sonografie werden heute weitere nicht-invasive Methoden wie Fibroscan, Acoustic Radiation Force Impulse Elastometrie und Magnet-Resonanz-Elastografie zur Beurteilung der Leberfibrose eingesetzt. In ausgewählten Fällen ist eine Leberbiopsie notwendig, um den Grad der Fibrose und die Ätiologie der Lebererkrankung zu eruieren. Mithilfe eines Fallbeispiels, diskutieren die Autoren im Folgenden die rationale Anwendung diagnostischer Tests und deren korrekte Interpretation und schlagen eine Orientierungshilfe zur rationalen Abklärung von Patienten mit Lebererkrankungen vor.


2006 ◽  
Vol 34 (01) ◽  
pp. 27-34
Author(s):  
S. Grubert ◽  
M. Günter ◽  
A. Ekkernkamp ◽  
J. Schmidt

Zusammenfassung: Ziel: Es sollte untersucht werden, ob beim Schaf,dem Standardtierzur Erforschung der Knochenbruchheilung, die laborchemischen Parameter zur Beschreibung des Knochenumbaus einem zirkadianen Rhythmus unterliegen und so die Deutung von laborchemischen Ergebnissen korrigiert werden muss. Material und Methode: Bei vier gesunden Tieren wurden die Laborwerte Osteocalcin, alkalische Phosphatase und N-terminale β-Crosslinks von Kollagen I (NTx) in einem festgelegten Rhythmus bestimmt und die Resultate statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Neben geschlechtsspezifischen Normalwerten konnten Schwankungen für die Werte Osteocalcin, alkalische Phosphatase und NTx sowohl im Tagesverlauf als auch im Monatsrhythmus nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Diese Schwankungen sollten bei zukünftigen Versuchsreihen, insbesondere bei Substitutionsversuchen beachtet werden. Klinische Relevanz: Bei Substitutionsversuchen der Knochenbruchheilung sollten bei der Auswertung die Resultate um die Schwankungsbreite korrigiert werden.


2011 ◽  
Vol 39 (03) ◽  
pp. 170-175 ◽  
Author(s):  
H. Rabe

Zusammenfassung Gegenstand: Die Studie präsentiert Referenzbereiche für ein praxisübliches Trockenchemiegerät (Vettest® 8008), die bei als Heimtiere gehaltenen Meerschweinchen ermittelt wurden. Material und Methoden: Bei den Probanden handelte es sich um 58 klinisch gesunde Meerschweinchen im Alter zwischen 8 Wochen und 5 Jahren (24 männlich, 34 weiblich). Die Plasmaproben wurden routinemäßig für die Untersuchung im Vettest® 8008 aufgearbeitet und auf 20 Parameter (s. u.) untersucht. Zur Ermittlung der Referenzwerte wurden mittels SPSS Statistics 17.0 (IBM®) die 2,5%- und 97,5%-Perzentile bestimmt. Ergebnisse: Folgende Referenzwerte wurden ermittelt: 1) Enzyme: alkalische Phosphatase: 50,80–328,10 U/l; Alaninaminotransferase: 41,45 bis 165,35 U/l; Amylase: 726,93–1831,55 U/l; Aspartataminotransferase: 25,25–349,23 U/l; Kreatinkinase: 66,13–1255,40 U/l, γ-Glutamyl- Transferase: 0,45–90,75 U/l; Laktatdehydrogenase: 5,61–1503,00 U/l, Lipase: keine messbare Aktivität. 2) Substrate: Albumin: 17,45 bis 31,65 g/l; Ammoniak: 4,80–225,30 mmol/l; Cholesterin: 0,0 bis 2,06 mmol/l; Kreatinin: 23,90–73,45 μmol/l; Gesamtbilirubin: 2,00 bis 17,60 μmol/l; Gesamteiweiß: 50,00–70,85 g/l; Glukose: 4,62 bis 19,55 mmol/l; Harnstoff-Stickstoff: 2,04–11,28 mmol/l; Triglyzeride: 0,46–4,23 mmol/l. Die Globuline wurden vom Gerät rechnerisch ermittelt: 30,43–42,00 g/l. 3) Elektrolyte: anorganisches Phosphat: 0,72 bis 2,12 mmol/l, Kalzium: 2,58–3,16 mmol/l; Magnesium: 0,72 bis 1,60 mmol/l. Schlussfolgerungen: Der Vergleich mit Angaben aus der Literatur zeigt Abweichungen der Studien untereinander und von der vorliegenden Arbeit. Daraus ist die Schlussfolgerung zu ziehen, dass Referenzwerte unterschiedlicher Untersuchungsverfahren nicht unkritisch für das tierärztliche Sofortlabor übernommen werden können und zur Interpretation von Blutbefunden eigene Referenzwerte für die einzelnen Gerätetypen notwendig sind. Mögliche Ursachen für die Abweichungen könnten in unentdeckten subklinischen Erkrankungen sowie chemischer oder statistischer Methodik liegen.


2015 ◽  
Vol 24 (04) ◽  
pp. 215-218
Author(s):  
B. Obermayer-Pietsch ◽  
V. Schwetz

ZusammenfassungKnochenumbauparameter können zusätzliche Informationen zur Abschätzung der Dynamik des Knochenstoffwechsels in der Osteoporosediagnostik nebst Knochendichte, den klinischen Daten und Routine-Laborparametern liefern. Zu den Aufbaumarkern des Knochenstoffwechsels zählen Prokollagen Typ 1 N-terminales Propeptid (P1NP), die knochenspezifische alkalische Phosphatase (bALP) und Osteokalzin (OC), zu den Abbaumarkern des Knochenstoffwechsels gehören Pyridinolin (PYD) und Desoxypyridinolin (DPD), N-terminales Kollagen-Typ-I-Telopeptid (NTX) und C-terminales Kollagen-Typ-ITelopeptid (CTX), β-CrossLaps (β-CTX), die Tartrat-resistent saure Phosphatase (TRAP5b) sowie Cathepsin K. Das Einsatzgebiet liegt vor allem in der Verlaufsbeurteilung nach Einleitung einer Osteoporosetherapie und im Compliance-Monitoring. Knochenumbaumarker stellen jedoch derzeit keine alleinige Entscheidungsgrundlage zur Initiierung einer Therapie dar. In der Hämatoonkologie scheinen hohe Knochenabbaumarker mit einem höheren Rezidivrisiko bzw. einem höheren Risiko für skelettassoziierte Ereignisse verbunden zu sein.


Author(s):  
Paul Voigt ◽  
Paul Kairys ◽  
Anne Voigt ◽  
Thomas Frese

Einleitung Die Mehrheit der von nicht dialysepflichtiger, chronischer Niereninsuffizienz betroffenen Patienten wird von Hausärzten betreut. Die Datenlage auf diesem Gebiet ist besonders in Deutschland lückenhaft. Ziel der Umfrage war es, die wahrgenommene Häufigkeit in der hausärztlichen Praxis, die Nutzung von Diagnostik und Therapie sowie verwendete Hilfsmittel unter Berücksichtigung des beruflichen Hintergrunds und der Erfahrung der antwortenden Hausärzte abzuschätzen. Methoden In Kooperation mehrerer Fachrichtungen wurde ein selbstentwickelter, diagnosespezifischer Fragebogen erstellt. Dieser wurde an 1130 Hausärzte aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, die zufällig ausgewählt wurden, per Post versandt. Die Datenerhebung erfolgte von Juni 2019 bis Juli 2019. Ergebnisse Von 1130 versandten Fragebögen wurden 372 auswertbar zurückgesandt (Rücklaufquote: 32,9 %). Die Häufigkeit der nicht dialysepflichtigen, chronischen Niereninsuffizienz wurde auf 6–15 % geschätzt. Der Einstellung von Bluthochdruck und Diabetes mellitus messen 97 % der befragten Ärzte eine hohe bis sehr hohe Priorität bei. Zur Proteinurie-Diagnostik wurde die Nutzung von Urinteststreifen von 60,8 %, die Anforderung einer Albumin-Kreatinin-Ratio von 22,6 % der Befragten angegeben. Nur geringe Differenzen konnten im Antwortverhalten der teilnehmenden Arztgruppen offengelegt werden. Die Berufserfahrung ist bei der Wahl der Hilfsmittel, im Besonderen Leitlinien, ein wichtiger Einflussfaktor. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass die Angaben und Prioritäten der befragten Ärzte in hohem Maße mit den internationalen Empfehlungen zur Versorgung niereninsuffizienter Patienten korrelieren. Verbesserungen im Bereich der Progressionsdiagnostik sind möglich und nötig. Allgemeinmediziner und hausärztliche Internisten besitzen ein vergleichbares Kompetenzniveau in der primärärztlichen Versorgung der nicht dialysepflichtigen, chronischen Niereninsuffizienz. Kernaussagen: 


CardioVasc ◽  
2012 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 22-22
Author(s):  
Jochen Aumiller

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