Wann ist es Zeit für einen Gelenkersatz an Knie und Hüfte?

2020 ◽  
Vol 77 (10) ◽  
pp. 469-474
Author(s):  
Anna-Katharina Calek ◽  
Henrik Behrend

Zusammenfassung. Der prothetische Ersatz an Knie- und Hüftgelenk gehört zu den erfolgreichsten Operationen in der Orthopädie. Eine differenzierte Indikationsstellung für den Gelenkersatz ist essenziell und orientiert sich an vorhandenen Schmerzen, der Einschränkung der Funktion und damit der Lebensqualität, radiologisch nachweisbaren Veränderungen sowie dem unzureichenden Erfolg konservativer Therapiemassnahmen. Bei realistischen Ansprüchen an das künstliche Gelenk und ärztlich gestellter Indikation zur Knie- oder Hüft-Totalprothesen-(TP)-Implantation, soll letztendlich der individuelle Leidensdruck des Patienten über den genauen Zeitpunkt der Operation bestimmen.

2011 ◽  
Vol 31 (05) ◽  
pp. 309-313
Author(s):  
W. Rüther ◽  
B. Fink

ZusammenfassungBei höhergradigen Destruktionen des Glenohumeralgelenks bei rheumatoider Arthritis bedarf es eines endoprothetischen Ersatzes dieses Gelenks. Da bei etwa der Hälfte der Patienten zum Zeitpunkt der Operation eine defizitäre Rotatorenmanschette vorliegt und in einem hohen Prozentsatz sekundäre Insuffizienzen nach endoprothetischem Ersatz auftreten, wird von vielen Operateuren, trotz in der Regel besseren klinischen Ergebnissen der Totalendoprothese, eine Hemiarthroplastik bevorzugt. Eine Möglichkeit hierbei stellt der Oberflächenersatz des Humeruskopfes dar. Die Vorteile der Cuparthroplastik liegen hierbei in der geringen Invasivität und einfachen Technik mit knochensparender Fixierung sowie der guten Rückzugmöglichkeiten. Daher empfehlt sich die Cuparthroplastik in erster Linie bei jüngeren Patienten mit rheumatoider Arthritis. Bei Rotatorenmanschettenmassenruptur kann sie in einer valgischen Position implantiert werden und so mit dem Akromion artikulieren. Aufgrund der guten Rückzugsmöglichkeiten werden die schlechteren klinischen Ergebnisse im Ver gleich zur inversen Prothese in Kauf genommen, da man inverse Prothesen aufgrund mangelnder Rückzugsmöglichkeiten bei Patienten ab dem 70. Lebensjahr bei Rotatorenmanschettenmassenruptur implantiert. Aufgrund der Distalisierung und Medialisierung des Drehzentrums durch die inverse Prothese werden deutlich bessere klinische Ergebnisse erreicht als durch den Oberflächen ersatz oder andere Hemi- und Totalendoprothesen bei Rotatorenmanschettenmassenrupturen.


1985 ◽  
Vol 11 (2) ◽  
pp. 89-93 ◽  
Author(s):  
H. Ecke ◽  
L. Faupel ◽  
P. Quoika

2003 ◽  
Vol 31 (01) ◽  
pp. 36-45
Author(s):  
N. Kopf ◽  
Alexandra Böhler ◽  
Veronika Preiser

ZusammenfassungEs wird über zwei Pferde mit intraartikulären Olekranonfrakturen berichtet, die in den Jahren 1979 und 1980 operiert wurden und über 20 Jahre postoperativ nachkontrolliert werden konnten. Die Operationsmethode orientierte sich an der beim Kleintier probaten Technik zur Stabilisierung einer Distraktionsfraktur mittels Nagelung und Zuggurtung. Bei den Patienten handelte es sich um einen zum Zeitpunkt der Operation neunjährigen, als Springpferd eingesetzten Warmblutwallach (Pferd A) sowie um einen acht Jahre alten Shagya-Araber-Wallach (Pferd B), der als Reitpferd genutzt wurde. Beide Tiere hatten ins Ellbogengelenk reichende Ulnafrakturen erlitten, die bei Pferd A erst sechs Wochen nach dem Trauma, bei Pferd B bereits fünf Tage nach der Frakturentstehung operiert wurden. Nach Abschluss der Heilung waren beide Pferde lahmheitsfrei und wurden zehn bzw. neun Jahre erfolgreich im Turniersport (Vielseitigkeit) eingesetzt. Danach gingen sie noch vier bzw. sechs Jahre als Schulungspferde im Reitunterricht, die letzten Jahre erfolgte Weidegang. Bei der Langzeitkontrolle wurden die traumatisierten Gelenke im Vergleich mit den Ellbogengelenken der unverletzten Extremität analysiert. Pferd A wurde im 31. Lebensjahr wegen Altersschwäche euthanasiert. Die Ellbogengelenke wurden einer röntgenologischen Untersuchung unterzogen, die auch ein CT umfasste. Im Anschluss erfolgte eine pathologisch-anatomische Beurteilung inklusive eines Mazerationspräparates. Pferd B ist noch am Leben und wurde fast 30-jährig einer orthopädischen und röntgenologischen Kontrolluntersuchung unterzogen. Bei dem spät operierten Pferd A entwickelte sich bis zum achten Monat nach der Operation eine Arthrose, deren Grad aber bis zu seinem Tod nicht mehr zunahm. Bei Pferd B, das bald nach dem Trauma operiert wurde, konnten keine arthrotischen Veränderungen festgestellt werden.


1992 ◽  
Vol 31 (06) ◽  
pp. 230-238 ◽  
Author(s):  
K. F. Gratz ◽  
B. Soudah ◽  
R. S. Fritsch ◽  
A. Georgii ◽  
H. Hundeshagen ◽  
...  

ZusammenfassungAus einem Kollektiv von 1665 Patienten mit malignen Tumoren der Schilddrüse konnten von 90 (5,4%) oxyphilen Karzinomen der Schilddrüse 55 Fälle erneut histologisch untersucht und klassifiziert werden. Risikofaktoren für das Auftreten von Metastasen und Lokalrezidiven wurden retrospektiv bestimmt. Bei 92% der Patienten wurde nach der Thyreoidektomie die Ablation mit 131J durchgeführt und der Krankheitsverlauf über durchschnittlich 6,5 a verfolgt. 12 Patienten bekamen Metastasen oder Lokalrezidive, in 9 Fällen als erneutes (spätes) Tumorwachstum mit einer mittleren Manifestationszeit von 4,7 a. Späte lokale Lymphknotenmetastasen und Lokalrezidive traten im Mittel 5,4 a, späte Fernmetastasen 2,7 a postoperativ auf. Thyreoglobulin erwies sich als zuverlässiger Tumormarker in der Nachsorge mit einer Sensitivität unter Suppression von 88% und unter endogener TSH-Stimulation von 75% (Spezifität: 98%). Für den klinischen Verlauf bedeutsame Faktoren sind lokale Tumorausbreitung (pT4 vs. pT1-3), makropathologische Wachstumsform des Tumors sowie das Patientenalter zum Zeitpunkt der Operation und nicht der absolute Tumordurchmesser und das Geschlecht. Die 5- und 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeiten betragen 95 bzw. 75%. Da bei durchschnittlich 6,5 a Nachsorge 18% des Kollektivs 4,7 a postoperativ auffällig wurden, sollten alle Patienten weit über das 5. Jahr postoperativ hinaus mindestens einmal jährlich mit Tg und Halssonographie untersucht werden.


2006 ◽  
Vol 37 (S 1) ◽  
Author(s):  
U Alles ◽  
R Bächle ◽  
A Sauer ◽  
B Kopper

2018 ◽  
Vol 50 (03) ◽  
pp. 160-168
Author(s):  
Thomas Pillukat ◽  
Marion Mühldorfer-Fodor ◽  
Jörg van Schoonhoven ◽  
Karl-Josef Prommersberger

Zusammenfassung Hintergrund: Bei aufklappenden Osteotomien am distalen Radius steigern Knochentransplantate die initiale Stabilität und fördern die Knochenneubildung, sind jedoch nicht selten mit Beschwerden und Komplikationen an der Entnahmestelle verbunden. Vorhergehende Studien sprechen dafür, dass Knochentransplantate unnötig sein könnten. Patienten und Methoden: Zwischen 2013 und 2016 wurde bei 19 Patienten mit einer symptomatischen, in Extension fehlverheilten extraartikulären distalen Radiusfraktur eine Korrekturosteotomie unter Einsatz einer palmaren winkelstabilen Platte ohne zusätzliche Knochentransplantation durchgeführt. 3 Patienten schieden wegen implantat-bezogener Komplikationen vorzeitig aus der Studie aus. Eine Patientin verweigerte die Nachuntersuchung. Ergebnisse: 12 Patienten (7 weibliche und 5 männliche) zeigten eine vollständige Remodellierung des Defektes nach 5,5 ± 3,5 (1,5- 13) Monaten. Die dorsopalmare Inklination verbesserte sich signifikant von durchschnittlich 17 auf -1 Grad, der DASH-Score von 41 ± 26 (7–94) Punkten auf 26 ± 25 (0–75) Punkte. Radioulnare Inklination, Ulnavarianz und Schmerzniveau zeigten nur leichte, nicht signifikante Verbesserungen. Bewegungsumfang und Grobkraft verbesserten sich nicht. Drei weibliche Patienten zeigten nach 10 ± 3 (6–12) Monaten keine Remodellierung. Im modifizierten Mayo wrist Score wurden 1 befriedigendes und 2 unbefriedigende Ergebnisse erzielt. Eine dieser Patientinnen unterzog sich einer Reoperation mit Beckenkammspantransplantation Obwohl die Remodellierung nur bei weiblichen Patienten ausblieb fand sich statistisch sich keine signifikante Abhängigkeit der knöchernen Heilung von Geschlecht, Alter zum Zeitpunkt der Operation oder Defektgröße. In der Gruppe mit Ausheilung zeigte sich keine Korrelation zwischen der Zeitdauer bis zur knöcherne Heilung und dem Geschlecht, sowie dem Alter zum Zeitpunkt der Operation als auch der Größe des Osteotomiespaltes dorsal. Eine Korrelation bestand hingegen zwischen dem Ausheilungsintervall und der Größe des Osteotomiespaltes palmar. Schlussfolgerungen: Nach aufklappender Osteotomie am distalen Radius kann eine Remodellierung ohne Auffüllung des Defektes durch ein Knochentransplantat eintreten. Da die knöcherne Heilung im Einzelfall nicht vorhersagbar ist und mehr als 12 Monate benötigen kann, werden wir im eigenen Vorgehen weiterhin Knochen transplantieren.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (48) ◽  
pp. 1887-1892 ◽  
Author(s):  
Werner

Die chirurgische Therapie der akuten Pankreatitis ist heute zunehmend seltener indiziert. Die Infektion der Pankreasnekrose stellt heute den Hauptrisikofaktor im Krankheitsverlauf der akuten Pankreatitis dar. Eine prophylaktische Antibiotikatherapie bei der nekrotisierenden Pankreatitis kann die Infektion und die Mortalität senken und sollte durchgeführt werden. Bei Verdacht auf eine infizierte Pankreasnekrose sollte diese durch eine Feinnadelaspiration gesichert werden. Die infizierte Pankreasnekrose ist weiterhin eine absolute Indikation für eine Operation. Ziel der Nekrosektomie ist die Entfernung des septischen Fokus. Der optimale Zeitpunkt der Operation ist nach der 3. Krankheitswoche, da zu diesem Zeitpunkt die Nekrosen demarkiert sind und so Blutungen und die Entfernung von vitalem Gewebe vermieden werden können. Operative Verfahren der Wahl sind heute die Kombination von Nekrosektomie und der postoperativen Entfernung von Nekrosen durch Drainagen oder Lavage (postoperative kontinuierliche Lavage oder «Closed Packing»). Im Gegensatz hierzu sind sterile Pankreasnekrosen nur in Ausnahmefällen operativ zu therapieren. Die fulminante Pankreatitis ist eine seltene Form der akuten Pankreatitis mit rapidem progressivem Multiorganversagen. Die Therapie ist intensivmedizinisch. Obwohl als ultima ratio häufig chirurgische Massnahmen durchgeführt werden, lässt sich der fatale Verlauf in der Regel nicht verhindern.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (20) ◽  
pp. 825-830 ◽  
Author(s):  
Werner ◽  
Schneider ◽  
Uhl ◽  
Büchler

Die chirurgische Therapie der akuten Pankreatitis ist heute zunehmend seltener indiziert. Die Infektion der Pankreasnekrose stellt heute den Hauptrisikofaktor im Krankheitsverlauf der akuten Pankreatitis dar. Eine prophylaktische Antibiotikatherapie bei der nekrotisierenden Pankreatitis kann die Infektion und die Mortalität senken. Bei Verdacht auf eine infizierte Pankreasnekrose sollte diese durch eine Feinnadelaspiration gesichert werden. Die infizierte Pankreasnekrose ist weiterhin eine absolute Indikation für eine Operation. Ziel der Nekrosektomie ist die Entfernung des septischen Fokus. Der optimale Zeitpunkt der Operation ist nach der 3. Krankheitswoche, da zu diesem Zeitpunkt die Nekrosen demarkiert sind und so Blutungen und die Entfernung von vitalem Gewebe vermieden werden können. Operative Verfahren der Wahl sind heute die Kombination von Nekrosektomie und der postoperativen Entfernung von Nekrosen durch Drainagen oder Lavage (Postoperative kontinuierliche Lavage oder Closed packing).


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