Vergleich der Gesundheit und Identifizierung von Prädiktoren der Gesundheit in verschiedenen Altersgruppen Pflegender in Deutschland
Der zunehmende Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal rückt das gesunde Altern in dieser Profession in den Blickpunkt wissenschaftlicher Betrachtung. Das Ziel dieser Untersuchung bestand a) in einer altersdifferenzierten, längsschnittlichen Betrachtung des allgemeinen Gesundheitszustands und b) in einer altersdifferenzierten Identifikation von Variablen, die den Gesundheitszustand der Pflegekräfte nach 12 Monaten prognostizieren. Die Identifikation geeigneter Prädiktoren sollte Hinweise geben, in welchen Bereichen Interventionen ansetzen könnten. Die Untersuchung stützte sich auf Daten der NEXT-Untersuchung. Die Analyse des allgemeinen Gesundheitszustands mittels ANOVA ergab, dass ältere Personen einen schlechteren Gesundheitszustand aufwiesen als jüngere und dass dieser bei älteren Pflegekräften nach einem Jahr stärker abnahm. Die Identifikation der Gesundheitsprädiktoren wurde mittels linearer Regressionen durchgeführt. Es zeigte sich, dass vor allem der Arbeit-Familien-Konflikt in jeder Altersgruppe ein bedeutsamer Prädiktor war. Während bei jüngeren Pflegenden die Führungsqualität zudem einen wichtigen Faktor darstellte, prognostizierten bei mittelalten Personen die quantitativen Anforderungen und die Beziehung zu den Kollegen das gesundheitliche Befinden. Für ältere Pflegekräfte stellte eine gute Beziehung zu den Vorgesetzten eine wichtige Komponente dar. Die unterschiedlichen Ergebnisse deuten an, dass Interventionsmaßnahmen, die das Ziel haben, den allgemeinen Gesundheitszustand möglichst lange hochzuhalten, altersdifferenziert implementiert werden sollten