rauchfrei – Ein internetbasiertes Ausstiegsprogramm für junge Raucherinnen und Raucher

Author(s):  
Peter Tossmann ◽  
Benjamin Jonas ◽  
Marc Tensil ◽  
Gunilla Nowotny

<span class="fett">Hintergrund:</span> Das Internet ist in den letzten Jahren zu einem Alltagsmedium geworden und wird zunehmend auch für die Prävention und Gesundheitsförderung genutzt. Mit www.rauch-frei.info/programm hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA für Jugendliche und junge Erwachsene ein Ausstiegsprogramm etabliert, das seit dem Frühjahr 2005 von mehr als 3.800 Personen genutzt wurde. </p><p> <span class="fett">Ziele:</span> Der Beitrag gibt einen Überblick über die Inhalte des Programms und über erste Ergebnisse der begleitenden Evaluation. Zum einen werden somit die einzelnen Programmabschnitte </p><ol> <li>Information & Motivierung,</li> <li>Vorbereitungsphase und</li> <li>Handlungsphase</li> </ol><p> dargestellt. Darüber hinaus werden die Nutzerinnen und Nutzer der Seite anhand ihrer demografischen Eigenschaften und verschiedener konsumbezogener Parameter bei der Anmeldung und nach dem Abschluss des Programms beschrieben. Zudem wird auf die Nutzungsintensität der Seite eingegangen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse werden abschließend Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Programms diskutiert.

Author(s):  
Christiane Erkens ◽  
Sara Scharmanski ◽  
Angelika Heßling

Zusammenfassung Hintergrund Seit 1998 erhebt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Rahmen ihrer Repräsentativbefragung „Jugendsexualität“ Daten zur Verbreitung von sexualisierter Gewalt im Jugendalter. Seither wurde das Messinstrument stetig weiterentwickelt und kann somit auch einen Beitrag zur Bearbeitung der Forschungslücken im Bereich der Prävalenzforschung leisten. Ziel Anhand der Ergebnisse der 9. Trendwelle sollen die Prävalenzen erlebter körperlicher und nichtkörperlicher sexualisierter Gewalt in der Erfahrung junger Menschen sowie Daten zu Täterkreisen und zum Disclosure-Verhalten Betroffener dargestellt werden. Methode An der kombiniert mündlich-schriftlichen CAPI-Befragung (Computer-assisted Personal Interviewing) nahmen Jugendliche (14–17 Jahre) und junge Erwachsene (18–25 Jahre) teil (N = 6032). Der Fragenkatalog wurde im Rahmen der 2019 durchgeführten 9. Welle u. a. um die Frage nach Lebenszeitprävalenzen zu nichtkörperlicher Gewalt erweitert. Erste Ergebnisse werden hier deskriptiv dargestellt. Ergebnisse Sexualisierte Gewalt im Jugendalter wird mehrheitlich innerhalb der eigenen Peergruppe (unter gleichaltrigen Bekannten) erfahren. Auch hinsichtlich des Disclosure-Verhaltens betroffener Jugendlichen und jungen Erwachsenen spielen Gleichaltrige eine übergeordnete Rolle. Diskussion Die Daten bestärken Ergebnisse anderer Dunkelfeldstudien zu den Unterschieden des Erlebens sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugendalter. Die vorliegende Studie trägt zu einem kontinuierlichen Monitoring bei und kann auch zukünftig sexualisierte Gewalt in der aktuellen Generation junger Menschen erfassen. Es gilt, den Studienergebnissen gezielte, evidenzbasierte und zielgruppenspezifische Präventionsmaßnahmen anzuschließen.


Author(s):  
Michaela Goecke

Zusammenfassung. Abstract: Hintergrund: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist als Fachbehörde unter anderem für die Umsetzung nationaler Programme zur Suchtprävention zuständig. Die jährlichen Arbeitsprogramme werden mit dem Bundesministerium für Gesundheit abgestimmt und sehen aktuell vor dem Hintergrund der Public-Health-Relevanz Schwerpunkte in der Prävention der legalen Substanzen Tabak und Alkohol vor. Vorrangige Zielgruppen sind Jugendliche und junge Erwachsene, da sich bei ihnen riskante Konsummuster entwickeln und festigen können. Die Präventionsprogramme der BZgA umfassen schulische Angebote, Webportale, Social Media und Printmedien wie Informationsbroschüren. Aktuelle Situation: Die Corona-Pandemie hat Einfluss genommen auf die Suchtprävention der BZgA. Zu nennen ist die thematische Verzahnung im Kontext von Corona und ein veränderter inhaltlicher Beratungsbedarf – telefonisch und online. Auch die durch die Corona-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen während des „Lockdowns“ sowie die neuen Rahmenbedingungen für ein persönliches Miteinander haben die Suchtprävention verändert. Interaktive Präventionsangebote in Schulen wurden ebenso wie die Unterstützung von Mitmachaktionen in Sportvereinen oder die Durchführung von Peer-Programmen ausgesetzt. Dafür rückte die Nutzung digitaler Möglichkeiten sowohl bei der Umsetzung von suchtpräventiven Angeboten als auch in der Kooperation und Vernetzung mit den Ländern in einen neuen Fokus. Die Corona-Krise kann perspektivisch auch eine Chance für mehr Digitalisierung in der Suchtprävention werden.


Author(s):  
Alf Trojan ◽  
Zarah Nelskamp ◽  
Petra Kolip

Zusammenfassung Hintergrund Interventionen in der Gesundheitsförderung und Prävention sind bisher nicht im wünschenswerten Umfang evidenzbasiert angelegt. Ein vergleichsweise unbeachteter Erklärungsfaktor könnte darin liegen, dass in der Aus- und Fortbildung von Akteuren der Gesundheitsförderung und Prävention Evidenzbasierung noch zu wenig berücksichtigt wird. Fragestellung Inwieweit findet sich das Thema Evidenzbasierung in Grundlagendokumenten wie Kompetenzrahmen, Modulhandbüchern einschlägiger Studiengänge sowie den Fortbildungsangeboten zentraler Fortbildungsträger für Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung? Methoden und Material Selektive Internetrecherche und Dokumentenanalyse von 2 fachspezifischen Qualifikationsrahmen, 31 Studiengängen und 3 großen Trägern von Fortbildungsangeboten im Hinblick auf die explizite Erwähnung von Evidenzthemen. Ergebnisse Deutliche Berücksichtigung von Evidenz in beiden Qualifikationsrahmen und in 17 von 31 Studiengängen; keine explizite Nennung in den Qualifizierungsangeboten der 3 untersuchten Träger in den letzten 5 Jahren. Diskussion Limitationen des methodischen Vorgehens sind, dass nicht das gesamte Feld analysiert wurde, dass nur nach expliziter Berücksichtigung von Evidenzthemen gesucht wurde und dass Planungspapiere ein unsicherer Indikator für die tatsächliche Praxis der Aus‑, Weiter- und Fortbildung sind. Gleichwohl zeigt die explorative Studie Handlungsbedarf auf. Es wird angeregt, auf Universitäten, Hochschulen und die Träger der Fortbildungsangebote zuzugehen mit dem Ziel, Evidenzthemen, z. B. auf Basis des Memorandums der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“, stärker in ihren Angeboten zu verankern.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 183-193
Author(s):  
Antonia M. Werner ◽  
Julia Petersen ◽  
Kai W Müller ◽  
Ana N Tibubos ◽  
Markus Schäfer ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Internetsucht ist eine Verhaltensstörung, von welcher v. a. Jugendliche und junge Erwachsene, unter ihnen auch Studierende an Hochschulen betroffen sind. Die COVID-19 Pandemie führte aufgrund der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zu starken Einbußen sozialer Beziehungen, Studium und Freizeitaktivitäten der Studierenden. Diese Studie untersuchte, wie hoch die Prävalenz der Internetsucht unter Studierenden vor und während der COVID-19 Pandemie ausfällt und welche soziodemografischen (Geschlecht, Fachgruppe) und Gesundheitsfaktoren (Depressionssymptome, Einsamkeit, Ängste, Impulsivität) mit Internetsuchtsymptomen assoziiert sind. Methodik In der vorliegenden Studie nahmen 2 Stichproben der Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Sommer 2019 (N=4351) vor und im Sommer 2020 (N=3066) während der COVID-19 Pandemie im Rahmen des Modellvorhabens „Healthy Campus Mainz-gesund studieren“ zur Prävention und Gesundheitsförderung zu verschiedenen Gesundheitsthemen und Studienbedingungen an Online-Umfragen teil. Es wurde die Prävalenz von Internetsucht erhoben und mittels logistischer Regression Zusammenhänge mit Geschlecht, Depressionssymptomen, Einsamkeit, Ängsten und Impulsivität analysiert. Ergebnisse Die Prävalenz der Internetsucht lag 2019 bei 3,9% und lag 2020 signifikant höher bei 7,8%. Während 2019 männliches Geschlecht noch mit Internetsucht assoziiert war (OR2019=0,685, p<0,05), konnten 2020 keine Geschlechtsunterschiede mehr festgestellt werden. Sowohl vor als auch während der Pandemie gingen Depressionssymptome (OR2019=1,121, p<0,001; OR2020=1,175, p<0,001) und Einsamkeit (OR2019=1,121, p<0,001; OR2020=1,071, p<0,05) mit Internetsucht einher, während der Pandemie auch Angstgefühle (OR2020=1,156, p<0,05). Schlussfolgerung Studierende stellen eine gefährdete Gruppe für Internetsucht dar. Während der COVID-19 Pandemie trat die Symptomatik deutlich häufiger auf als noch ein Jahr zuvor. Es müssen unbedingt geeignete Präventions- und Interventionsangebote für Studierende implementiert werden, die sowohl Internetsucht, aber auch damit einhergehende Probleme wie Depression und Einsamkeit in den Blick nehmen.


Author(s):  
Sara Scharmanski ◽  
Angelika Heßling

Zusammenfassung Hintergrund Seit 1980 führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in regelmäßigen Abständen die Repräsentativbefragungen „Jugendsexualität“ durch. Dieses kontinuierliche Monitoring generiert Erkenntnisse zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit von jungen Menschen in Deutschland, die eine wichtige Basis einer bedarfs- und zielgruppengerechten Entwicklung von Maßnahmen der Sexualaufklärung und Familienplanung darstellen. Ziel Das aktuelle Sexual- und Verhütungsverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll anhand erster deskriptiver Ergebnisse der 9. Trendwelle zusammenfassend dargestellt werden. Material und Methoden An der Befragung nahmen insgesamt N = 6032 Jugendliche und junge Erwachsene teil. Die Datenerhebung erfolgte in 2019 als kombiniert mündlich-schriftliche Interviews (Computer-assisted Personal Interviewing, CAPI). Ergebnisse Ein zentraler Befund der vorliegenden Trendwelle ist, dass der Anteil an Jugendlichen, die beim ersten Geschlechtsverkehr jünger als 17 Jahre sind, seit einigen Jahren rückläufig ist. Zur Kontrazeption setzten Jugendliche am häufigsten das Kondom ein, die Nutzung der Pille ist im Trend deutlich rückläufig. Diskussion Die Daten der aktuellen Trendwelle weisen ein sicheres und verantwortungsbewusstes Verhütungsverhalten von jungen Menschen in Deutschland nach. Trotzdem gilt es, das Engagement im Bereich der sexuellen Gesundheitsförderung aufrechtzuerhalten und zielgruppenspezifische Präventionsmaßnahmen weiter auszubauen. Denn nur so kann die sexuelle und reproduktive Gesundheit der nachfolgenden Generation gewährleistet werden.


2017 ◽  
Vol 80 (01) ◽  
pp. 43-49 ◽  
Author(s):  
Veronika Reisig ◽  
Joseph Kuhn ◽  
Franziska Poppe ◽  
Wolfgang Caselmann

Zusammenfassung Hintergrund Zur Weiterentwicklung der Prävention und Gesundheitsförderung im Rahmen der Umsetzung des Bayerischen Präventionsplans und des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz) soll in Bayern eine systematische Präventionsberichterstattung aufgebaut werden. Zielsetzung Das Konzept zur Präventionsberichterstattung in Bayern sieht vor, präventionsrelevante Daten aus der allgemeinen Gesundheitsberichterstattung mit Blick auf die Handlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans um weitere Indikatoren zu ergänzen. Dabei geht es v. a. um Ergänzungen bei präventionsrelevanten Gesundheitsdeterminanten, den Präventionsaktivitäten und Präventionsausgaben sowie um eine Abbildung der Handlungsfelder und Zielsetzungen des Bayerischen Präventionsplans. Durch eine periodische Berichterstattung sollen Trends erkenntlich und ein Monitoring ermöglicht werden. Das Berichtswesen soll modular aufgebaut werden mit kürzeren, eher der Öffentlichkeitsarbeit dienenden Materialien und umfangreicheren Fachberichten. Nach Möglichkeit sollen auch regionale Daten für die Gesundheitsregionenplus bzw. die Gesundheitsämter bereitgestellt werden. Umsetzung und erste Ergebnisse Eine umfassende Erhebung zur Präventionslandschaft in Bayern 2014/2015 sowie eine Befragung der Partner des Bayerischen Bündnisses für Prävention 2016 liefern Übersichtsdaten zum Präventionsgeschehen in Bayern. 2016 wurde ein Kernindikatorenset für die Begleitung der Umsetzung des Bayerischen Präventionsplans fertiggestellt und ein Datenfaltblatt zur Prävention veröffentlicht. Ein Tabellenband und ein Präventionsbericht sind für 2017 bzw. 2018 geplant. Schlussfolgerung Die Präventionsberichterstattung, wie sie in Bayern konzipiert wurde, stellt wie die allgemeine Gesundheitsberichterstattung Übersichtsdaten bereit und ermöglicht auf dieser Basis ein Monitoring der Prävention. Für spezifischere Steuerungs- oder Evaluationsaufgaben sind vertiefende Verfahren notwendig. Herausforderungen bestehen u. a. in der (Weiter)Entwicklung valider, präventionsspezifischer Indikatoren, der Generierung einer prozessbegleitenden empirischen Datenbasis und nach Möglichkeit einer länderübergreifenden Abstimmung.


Author(s):  
Boris Orth ◽  
Christina Merkel

Zusammenfassung Hintergrund Studien zeigen, dass die Verbreitung des Rauschtrinkens unter jungen Menschen in Deutschland insgesamt rückläufig ist. Diese Veränderung wird in der Regel in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht näher untersucht. Dieser Beitrag vertieft diese Analysen und untersucht, ob sich der Rückgang des Rauschtrinkens junger Menschen in Abhängigkeit von Bildungsniveau und Migrationshintergrund unterscheidet. Methoden Auf Grundlage von Repräsentativbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wurden für den Zeitraum 2008 bis 2019 für männliche und weibliche 12- bis 17-jährige Jugendliche und 18- bis 25-jährige junge Erwachsene die 30-Tage-Prävalenzen des Rauschtrinkens ermittelt. Mit logistischen Regressionsanalysen wurden Trendverläufe für den Zeitraum 2008 bis 2019 geschätzt. Dies erfolgte auch in Abhängigkeit von Bildungsniveau und Migrationshintergrund. Ergebnisse In einen Alkoholrausch trinken sich, über alle Befragungen gesehen, mehr junge Erwachsene als Jugendliche, mehr männliche als weibliche junge Menschen und mehr junge Menschen ohne einen Migrationshintergrund. Im Zeitraum 2008 bis 2019 ging die 30-Tage-Prävalenz des Rauschtrinkens bei Jugendlichen (männlich: von 23,0 % auf 16,4 %; weiblich: von 17,7 % auf 10,7 %) sowie jungen Männern (von 53,0 % auf 43,9 %) insgesamt gesehen zurück, bei jungen Frauen veränderte sie sich statistisch nicht signifikant (2008: 28,1 %; 2019: 24,5 %). Die Trendanalysen in Abhängigkeit von Bildungsniveau und Migrationshintergrund zeigen, dass zumindest bei jungen Frauen ohne (Fach‑)Abitur ein Rückgang des Rauschtrinkens erfolgt. Diskussion Der Rückgang des Rauschtrinkens kann sich in Abhängigkeit von sozialen Merkmalen unterscheiden. Solche Unterschiede sollten in der Prävention des Rauschtrinkens berücksichtigt werden. Insbesondere junge Frauen mit höherem Bildungsniveau müssen mit Präventionsangeboten erreicht werden.


Author(s):  
Freia De Bock ◽  
Eva Rehfuess

ZusammenfassungFür die Umsetzung des Präventionsgesetzes in einem sich entwickelnden System Prävention und Gesundheitsförderung (PGF) ist die Anforderung der Evidenzbasierung formuliert. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Schritte, Prozesse und Vorgehensweisen in diesem System benötigt werden, um der Anforderung zunehmend gerecht zu werden. Dieser Übersichtsartikel diskutiert für Deutschland, wie evidenzbasierte Maßnahmen in der Praxis operationalisiert werden können und welche organisationalen Rahmenbedingungen und Kapazitäten für ein evidenzbasiertes Handeln von AkteurInnen notwendig sind.Aufbauend auf internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Memorandum Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird zunächst das Verständnis von evidenzbasierten Maßnahmen erläutert und im Weiteren werden Elemente zur Umsetzung von mehr Evidenzbasierung skizziert.Neben der transparenten und einheitlichen Darstellung in Datenbanken und Empfehlungen ist es notwendig, bei EntscheidungsträgerInnen in Praxis und Politik ein gemeinsames Verständnis von evidenzbasierten Interventionen und von Anforderungen für eine Evaluation, die Evidenzbasierung sichert, zu schaffen. Darüber hinaus kann evidenzbasiertes Handeln von EntscheidungsträgerInnen gefördert werden durch Wertschätzung gegenüber Evidenzbasierung in ihren Organisationen, durch Gewährleistung eines regelhaften Zugangs zu Evidenzdatenbanken, durch verbesserte Kompetenzen in Bezug auf Interpretation von Evidenz und durch eine systematische Zusammenarbeit mit der Wissenschaft.Mehr Evidenzbasierung ist eine Voraussetzung für die nachhaltige Verankerung von PGF als fünfte Säule des Gesundheitssystems.


Author(s):  
Christin Rossmann ◽  
Annalena Bußkamp ◽  
Freia De Bock

ZusammenfassungKommunale AkteurInnen erfahren bei der Entwicklung und Auswahl von Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung (MPG) keine ausreichende wissenschaftliche Unterstützung. Interventionsdatenbanken können Abhilfe leisten, indem sie wissenschaftlich abgesicherte und gut dokumentierte MPG präsentieren. Dadurch kann wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit einzelner Maßnahmen in lokale Entscheidungen einfließen. Die Datenbanken können ebenfalls dazu dienen, die Qualitätsentwicklung von Maßnahmen voranzutreiben.In diesem Beitrag werden methodische und konzeptuelle Überlegungen erläutert, wie MPG für Datenbanken identifiziert und wie sie hinsichtlich ihrer Wirksamkeit eingeordnet und zielgruppengerecht aufbereitet werden können. Grundlage sind Erkenntnisse aus der Public-Health-Literatur und dem Projekt „Älter werden in Balance“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).Systematische Übersichtsarbeiten sind für die Suche nach geeigneten MPG für die Datenbank nur bedingt geeignet, u. a. weil die darin aufgeführten Interventionstypen begrenzt und umsetzungsrelevante Angaben oft unvollständig dargestellt sind. Es erscheint aber vielversprechend, MPG aus der Praxis in die Datenbank einzustellen, wenn zusätzlich eine Einordnung hinsichtlich ihrer Wirksamkeit erfolgt bzw. Konsequenzen für die Weiterentwicklung und Evaluation formuliert werden. Es sollten zudem möglichst viele Informationen zur praktischen Umsetzung der MPG angegeben werden. In einem ersten Vorschlag wird gezeigt, wie eine Maßnahmenbeschreibung aussehen könnte. Zusätzlich sollten Manuale zur Durchführung von Maßnahmen zur Verfügung stehen.


2002 ◽  
Vol 24 (2) ◽  
pp. 263-278
Author(s):  
Christine Bieri Buschor ◽  
Esther Forrer ◽  
Katharina Maag Merki

Dieser Beitrag präsentiert erste Ergebnisse aus den «eidgenössischen Jugend- und Rekrutenbefragungen ch-x» (YAS, Young Adult Survey), welche überfachliche Kompetenzen von 14’905 18- bis 22-jährigen Erwachsenen befragt. Junge Erwachsene zeigen eine grosse Bereitschaft, sich in den ersten fünf Jahren nach der Ausbildung beruflich weiterzubilden. Diskutiert wird ein regressionsanalytisches Weiterbildungsmodell. Als wichtige Prädiktoren der Weiterbildungsbereitschaft wurden Leistungsmotivation, politisches Interesse, Kontingenzüberzeugung, Selbstwirksamkeit, Kooperationsfähigkeit, Selbständigkeit sowie das Ausbildungsniveau der Befragten eruiert.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document