Aufbau einer Präventionsberichterstattung in Bayern – Konzept und erste Umsetzungsschritte
Zusammenfassung Hintergrund Zur Weiterentwicklung der Prävention und Gesundheitsförderung im Rahmen der Umsetzung des Bayerischen Präventionsplans und des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz) soll in Bayern eine systematische Präventionsberichterstattung aufgebaut werden. Zielsetzung Das Konzept zur Präventionsberichterstattung in Bayern sieht vor, präventionsrelevante Daten aus der allgemeinen Gesundheitsberichterstattung mit Blick auf die Handlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans um weitere Indikatoren zu ergänzen. Dabei geht es v. a. um Ergänzungen bei präventionsrelevanten Gesundheitsdeterminanten, den Präventionsaktivitäten und Präventionsausgaben sowie um eine Abbildung der Handlungsfelder und Zielsetzungen des Bayerischen Präventionsplans. Durch eine periodische Berichterstattung sollen Trends erkenntlich und ein Monitoring ermöglicht werden. Das Berichtswesen soll modular aufgebaut werden mit kürzeren, eher der Öffentlichkeitsarbeit dienenden Materialien und umfangreicheren Fachberichten. Nach Möglichkeit sollen auch regionale Daten für die Gesundheitsregionenplus bzw. die Gesundheitsämter bereitgestellt werden. Umsetzung und erste Ergebnisse Eine umfassende Erhebung zur Präventionslandschaft in Bayern 2014/2015 sowie eine Befragung der Partner des Bayerischen Bündnisses für Prävention 2016 liefern Übersichtsdaten zum Präventionsgeschehen in Bayern. 2016 wurde ein Kernindikatorenset für die Begleitung der Umsetzung des Bayerischen Präventionsplans fertiggestellt und ein Datenfaltblatt zur Prävention veröffentlicht. Ein Tabellenband und ein Präventionsbericht sind für 2017 bzw. 2018 geplant. Schlussfolgerung Die Präventionsberichterstattung, wie sie in Bayern konzipiert wurde, stellt wie die allgemeine Gesundheitsberichterstattung Übersichtsdaten bereit und ermöglicht auf dieser Basis ein Monitoring der Prävention. Für spezifischere Steuerungs- oder Evaluationsaufgaben sind vertiefende Verfahren notwendig. Herausforderungen bestehen u. a. in der (Weiter)Entwicklung valider, präventionsspezifischer Indikatoren, der Generierung einer prozessbegleitenden empirischen Datenbasis und nach Möglichkeit einer länderübergreifenden Abstimmung.