Sportmotorische Entwicklung über die Lebensspanne

2006 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 10-22 ◽  
Author(s):  
Klaus Willimczik ◽  
Claudia Voelcker-Rehage ◽  
Olaf Wiertz

Zusammenfassung. Obwohl sich die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne seit etwa 15 Jahren in der Sportwissenschaft als theoretische Rahmenkonzeption durchgesetzt hat, liegen kaum empirische Studien vor, die auf dieser Grundlage theoriegeleitet die motorische Entwicklung untersuchen. Zentrales Anliegen dieses Beitrags ist es, den heuristischen Nutzen dieser Konzeption aufzuzeigen. Vorgestellt werden zentrale Ergebnisse der MODALIS-Studie (Motor Development across the Life Span) mit 1206 Versuchspersonen zwischen 6 und 89 Jahren. Im Rahmen eines querschnittlichen Designs wurden die Probanden hinsichtlich ausgewählter motorischer Fähigkeiten (Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination) sowie des Lernens der sportmotorischen Fertigkeit Jonglieren untersucht. Die Ergebnisse zu ausgewählten Leitsätzen der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne geben Hinweise darauf, dass (a) eine starke Multidirektionalität zwischen einzelnen Dimensionen der Motorik für einzelne Phasen des Lebensverlaufs vorliegt, (b) die Gewinn-Verlust-Dynamik in Abhängigkeit von der betrachteten Fähigkeit durchaus unterschiedlich sein kann und (c) in allen Altersklassen, bis ins hohe Alter, eine hohe Plastizität für das Neulernen der Fertigkeit Jonglieren besteht. Bisherige Erkenntnisse zur motorischen Entwicklung auf der Grundlage von lebensabschnittbezogenen Untersuchungen werden diskutiert und z. T. revidiert und ergänzt.

2002 ◽  
Vol 39 (05) ◽  
pp. 39-2859-39-2859
Keyword(s):  

Author(s):  
Finja Grospietsch ◽  
Jürgen Mayer

ZusammenfassungLehrkräftebildung hat das Ziel, Studierende zu Fachleuten für das Lehren und Lernen auszubilden. Empirische Studien zeigen jedoch sowohl bei angehenden als auch praktizierenden Lehrkräften eine hohe Zustimmung zu Fehlvorstellungen zum Thema Gehirn und Lernen – sogenannten Neuromythen. In der vorliegenden Studie wird in einem Mixed-Model-Design (N = 40) mit quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden und vor dem theoretischen Hintergrund eines Angebots-Nutzungs-Modells untersucht, inwiefern sich durch eine universitäre Lehrveranstaltung mit Konzeptwechseltexten die Zustimmung angehender Biologielehrkräfte zu Neuromythen verändern lässt. Dazu wurde ein Seminar entwickelt und durchgeführt, in dem neun Konzeptwechseltexte eingesetzt wurden. Quantitative Daten wurden zu drei Messzeitpunkten mittels Fragebogen erhoben, qualitative Daten semesterbegleitend mittels offener Aufgaben zu Konzeptwechseltexten. Durch die systematische Verschränkung der Daten wurden Gelingensbedingungen für den Ertrag des Lernangebots geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass angehende Biologielehrkräfte Neuromythen nicht nur zustimmen, sondern fachlich nicht angemessene und subjektiv-biografische Argumente für Neuromythen nennen. Trotz identifizierter Optimierungsmöglichkeiten bei Angebot und Nutzung der Konzeptwechseltexte für/durch die Studierenden zeigen die quantitativen Ergebnisse, dass sich die Zustimmung zu Neuromythen durch das Seminar mit Konzeptwechseltexten nachhaltig und mit mittleren bis hohen Effektstärken reduzieren lässt. Die qualitativen Ergebnisse zeigen, dass die Argumente angehender Lehrkräfte für Neuromythen breit gestreut sind und nur zu 37–76 % mit den Inhalten der konzipierten Konzeptwechseltexte übereinstimmen. Die Nachbereitung der Konzeptwechseltexte durch die Studierenden verblieb in vielen Fällen auf niedrigem Niveau. Passung des Lehr-Lern-Materials sowie Nachbereitungsniveau erwiesen sich jedoch nicht als Gelingensbedingungen für den Ertrag des Lernangebots. Insgesamt stützen die Ergebnisse, dass das Aufgreifen und Reflektieren von Fehlvorstellungen eine gewinnbringende Perspektive für die Lehrkräftebildung darstellt.


2018 ◽  
Vol 22 (2) ◽  
Author(s):  
Takahiro Sato ◽  
Justin A. Haegele

The purpose of this study was to investigate undergraduate kinesiology students’ experiences in an online life span motor development course. This study was based on theory of transactional distance (Moore, 1997). Seven undergraduate kinesiology majors (5 females, 2 males), who were enrolled in an online course at a Midwestern public university in the US, participated in this study. Data collection included face-to-face open ended interviews, bulletin board discussion logs, and online assessment projects. A constant comparative method was used to interpret the data, and allowed themes to emerge from the data as well as from the theoretical framework. Three interrelated themes emerged from the undergraduate students’ narratives; rigors and flexibility in online course learning, peer feedback experiences, and video assessment analysis. The results of this study demonstrate that undergraduate students can have independent learning styles and kinesthetic characteristics and concepts when enrolled in online life span motor development coursework. Online kinesiology courses should be centered on a set of student tasks (lectures, projects, and assignments) that constitute the learning experiences that engage students, either independently and collaboratively, in order for them to master the objectives of the course (Carr-Chellman & Duchastel, 2001).


1989 ◽  
Vol 34 (1) ◽  
pp. 86-86
Author(s):  
No authorship indicated

Quest ◽  
1989 ◽  
Vol 41 (3) ◽  
pp. 224-234 ◽  
Author(s):  
Ann F. VanSant
Keyword(s):  

1987 ◽  
Vol 6 (1) ◽  
pp. 101-103
Author(s):  
Jacques H.A. van Rossum
Keyword(s):  

2020 ◽  
Vol 29 (3) ◽  
pp. 1389-1403
Author(s):  
Jessica Brown ◽  
Kelly Knollman-Porter

Purpose Although guidelines have changed regarding federally mandated concussion practices since their inception, little is known regarding the implementation of such guidelines and the resultant continuum of care for youth athletes participating in recreational or organized sports who incur concussions. Furthermore, data regarding the role of speech-language pathologists in the historic postconcussion care are lacking. Therefore, the purpose of this retrospective study was to investigate the experiences of young adults with history of sports-related concussion as it related to injury reporting and received follow-up care. Method Participants included 13 young adults with history of at least one sports-related concussion across their life span. We implemented a mixed-methods design to collect both quantitative and qualitative information through structured interviews. Participants reported experiencing 42 concussions across the life span—26 subsequent to sports injuries. Results Twenty-three concussions were reported to a parent or medical professional, 14 resulted in a formal diagnosis, and participants received initial medical care for only 10 of the incidents and treatment or services on only two occasions. Participants reported concussions to an athletic trainer least frequently and to parents most frequently. Participants commented that previous experience with concussion reduced the need for seeking treatment or that they were unaware treatments or supports existed postconcussion. Only one concussion incident resulted in the care from a speech-language pathologist. Conclusion The results of the study reported herein shed light on the fidelity of sports-related concussion care management across time. Subsequently, we suggest guidelines related to continuum of care from injury to individualized therapy.


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