Zusammenfassung. Werden selbstbeschreibende Verfahren in Zulassungsverfahren verwendet, stellt sich die Frage, wie sehr Faking diese verzerrt, d. h., wie sehr Personen sich vorteilhafter darstellen, als sie es tatsächlich sind. Bis dato wurde dies für angehende Lehrkräfte nicht untersucht. In der vorliegenden Studie wurde Faking in einem Zulassungsverfahren an einem Persönlichkeitsinventar zum Verhalten und Erleben in sozial-kommunikativen Situationen, Leistungs- und Erholungssituationen untersucht. 116 Lehramtsstudierende bearbeiteten ein halbes Jahr nach ihrer Zulassung dasselbe Persönlichkeitsinventar nochmals. Bei dieser Nacherhebung gab es eine experimentelle Manipulation mit drei Bedingungen, um 1) das tatsächliche Ausmaß an Faking, 2) die Reproduzierbarkeit von Faking und 3) das mögliche Ausmaß an Faking zu bestimmen (= Faking-good). Beim Zulassungsverfahren trat in 16 von 18 Subskalen Faking auf, wobei dieses Ausmaß nur in 11 der 18 Subskalen reproduziert werden konnte. Bei Aufforderung zu faken, zeigte sich in 17 der 18 Subskalen Faking. Die Rangreihen waren umso verzerrter, je stärker Faking auftrat.