Einsatz und Nutzen funktioneller Parameter als Endpunkte in klinischen Ernährungsstudien
Zusammenfassung Hintergrund Eine ausreichende Muskelkraft und -funktion stellt eine Grundvoraussetzung für die Teilhabe am alltäglichen Leben und der damit verbundenen Autonomie des Patienten dar. Der diagnostische und prognostische Einsatz funktioneller Parameter zur Einschätzung von Muskelkraft und -funktion gewinnt zunehmend an Bedeutung. Hinsichtlich des Nutzens dieser Parameter als Endpunkte in klinischen Ernährungsstudien besteht allerdings noch Klärungsbedarf. Material und Methoden Es wurde eine umfangreiche Literaturrecherche zur Extraktion und Evaluierung etablierter funktioneller Parameter in der medizinischen Literaturdatenbank Pubmed ausgeführt. Die folgenden, häufig in Ernährungsstudien angewendeten, 8 Parameter wurden detailliert aufgearbeitet und miteinander verglichen: Handgreifkraft, knee extension peak torque, Six-Minute-Walk Test (6MWT), Timed-Up-and-Go (TUG), Short Physical Performance Battery (SPPB), Physical Performance Test (PPT), Akzelerometrie und Barthel-Index. Ergebnisse und Schlussfolgerung Die Anwendung der funktionellen Parameter hat sich insbesondere in geriatrischen Ernährungsstudien bewährt. Hier zeigten sich neben der Handgreifkraft, dem SPPB und TUG auch das knee extension peak torque, der 6MWT sowie der Barthel-Index als geeignete funktionelle Endpunkte. Lediglich der PPT zeigte keine nennenswerten Vorteile gegenüber den in dieser Arbeit evaluierten funktionellen Parametern. Außerhalb der geriatrischen Population könnte die Akzelerometrie in der Onkologie als funktioneller Endpunkt in klinischen Ernährungsstudien herangezogen werden. Innerhalb der Intensivmedizin stellt die Nutzung funktioneller Parameter hinsichtlich der erforderlichen willkürlichen Muskelkraft derzeit noch eine Herausforderung dar.