Umweltgerechtigkeit: Subjektive Hitzebelastung als Folge des Klimawandels in konträren Stadtquartieren

2020 ◽  
Author(s):  
Peggy Looks ◽  
Peggy Borchers ◽  
Franziska Reinfried ◽  
Holger Oertel ◽  
Joachim Kugler
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Bislang liegen für die Stadt Dresden keine Daten zur Wahrnehmung des Klimawandels und der damit verbundenen Zunahme von Hitzeperioden, die insbesondere gezielte Handlungsableitungen für vulnerable Gruppen ermöglichen vor. Methode Um diese Lücke zu schließen wurde 2017 eine repräsentative Befragung der Bevölkerung in Dresden durchgeführt. Zwei ausgewählte Stadtquartiere, die sich sowohl städtebaulich als auch sozialstrukturell voneinander unterscheiden, wurden im Rahmen dieses Beitrages miteinander verglichen. Im Besonderen ging es um die Frage, ob eine Verteilungs- bzw. Verfahrensgerechtigkeit vorliegt, was die Auswirkungen der subjektiven Hitzebelastung sowie beeinflussender Faktoren anbelangt. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass sich insbesondere Bewohner/innen des Stadtgebietes mit überwiegend Plattenbaugebäuden, wenig Grünflächen und einem erhöhten Anteil an sozial-benachteiligten Personen stärker von sommerlicher Hitze belastet fühlen und zudem weniger Möglichkeiten haben, sich den hohen Temperaturen anzupassen. Schlussfolgerung Aus den Ergebnissen lassen sich neben Stadtentwicklungsmaßnahmen v. a. auch Maßnahmen zur Prävention hitzebedingter Erkrankungen ableiten. Diese erfordern bspw. eine verstärkte Beratung und Aufklärung der Menschen direkt vor Ort.

CME ◽  
2021 ◽  
Vol 18 (9) ◽  
pp. 43-43
Author(s):  
Martina-Jasmin Utzt
Keyword(s):  

Author(s):  
Ruth Zimmermann ◽  
◽  
Wiebe Külper-Schiek ◽  
Gyde Steffen ◽  
Sofie Gillesberg Lassen ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2016 eine Strategie zur Eliminierung von Hepatitis-B-, -C- und -D-Virusinfektionen verfasst und Indikatoren zum Monitoring des Fortschritts definiert. Das Robert Koch-Institut hat 2019 ein interdisziplinäres Arbeitstreffen zur Verbesserung der Datenlage veranstaltet. Ziele Ziele waren die Vernetzung der Akteure, die Erstellung einer Übersicht zu den in Deutschland vorhandenen Datenquellen zu Hepatitis B, C und D und die Diskussion methodischer Aspekte. Material und Methoden Die für Deutschland relevanten WHO-Indikatoren wurden extrahiert und es wurde bestimmt, wie diese anhand vorliegender Daten konstruiert werden können. Bei dem Arbeitstreffen mit AkteurInnen aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst, aus Kliniken, Laboren, von Krankenkassen, Forschungsinstituten, Datenhaltern und Registern wurden in Arbeitsgruppen Erhebungsmethoden diskutiert, welche dazu dienen können, fehlende Daten zu ermitteln. Die Datenquellen und Daten wurden hinsichtlich Qualität, Vollständigkeit sowie praktischer Umsetzbarkeit evaluiert und priorisiert. Ergebnisse Für die Allgemeinbevölkerung können die Indikatoren zu Prävention, Testung, Diagnose, Behandlung, Heilung, Folgeschäden und Mortalität aus Diagnose‑, Versorgungs- und Registerdaten, Daten aus Laboren und klinischen Zentren sowie einzelnen Studien konstruiert werden. Datenquellen für vulnerable Gruppen beschränken sich auf einzelne Studien zu Drogengebrauchenden, Männern, die Sex mit Männern haben, und HIV-Ko-Infizierten. Daten für MigrantInnen, Inhaftierte und SexarbeiterInnen sind kaum verfügbar; ebenso fehlen aktuelle Daten zur Krankheitslast chronischer Hepatitisinfektionen in der Allgemeinbevölkerung. Diskussion Für alle ausgewählten Indikatoren konnten Datenquellen, ihre Besonderheiten und Limitationen identifiziert werden. Im nächsten Schritt gilt es, die entwickelten Ideen in konkrete Projekte mit einzelnen Datenhaltern umzusetzen.


2019 ◽  
Vol 65 (3) ◽  
pp. 275-303
Author(s):  
Katrin Schneiders ◽  
Stephanie Höffling
Keyword(s):  

AbstractIn den letzten Jahren ist in Deutschland eine Zunahme betrieblicher Sozialleistungen erkennbar. Neben der betrieblichen Alterssicherung werden u.a. soziale Dienstleistungen angeboten, die eine Erwerbstätigkeit bei Care Verpflichtungen ermöglichen. Der Aufsatz geht der Frage nach, ob und inwiefern sich durch das Engagement der Unternehmen das wohlfahrtsstaatliche Regime verändert und welche Auswirkungen auf vulnerable Gruppen erkennbar sind. Hierfür werden die Akteurkonstellationen dargestellt und anhand einer Fallstudie vertiefend untersucht. Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass betriebliche Sozialpolitik dazu führen kann, dass sich soziale Ungleich-heiten zwischen Arbeitsmarkt-Insidern und -Outsidern verschärfen, insbe-sondere wenn staatliche Leistungen auf die betriebliche Ebene verlagert werden. Davon sind nicht nur die Arbeitsmarkt-Outsider selbst, sondern auch deren Kinder betroffen. Die Ausweitung betrieblicher Sozialpolitik trägt insofern zur Erosion des wohlfahrtskorporatistischen Systems bei.


2020 ◽  
Vol 49 (01/02) ◽  
pp. 14-21
Author(s):  
Benedikt Lenzer ◽  
Marija Drozdek ◽  
Alvaro Valera Sosa ◽  
Stefanie Matthys ◽  
Christian Witt ◽  
...  

ZUSAMMENFASSUNGPatienten mit chronischen Lungenkrankheiten sind von den Auswirkungen zunehmender Hitzewellen besonders betroffen, da die Lunge als „Grenzorgan zur Umwelt“ wirkt. COPD- und Asthma-Patienten reagieren mit verstärkter Bronchokonstriktion und stärkerer Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut auf Hitzestress, was zur Symptomzunahme bis hin zur Hospitalisierung führen kann. Dies führt auch zu einem Anstieg der Mortalität.Zur Prävention von Hitzestress im Krankenhaus können infrastrukturelle Anpassungen wie ein verbesserter Sonnenschutz oder das Anbringen von Kühldecken (konvektionsfreies Air Conditioning) vorgenommen werden. Ebenso können ein Monitoring der Flüssigkeitsaufnahme, körperliche Schonung und effektive Lüftungsregime Hitzestress abmildern. Im Falle Hitze-assoziierter Exazerbationen von COPD-Erkrankungen liegen erste Hinweise auf den therapeutischen Nutzen einer Krankenzimmer-Klimatisierung mit einer Raumtemperatur von 23° C vor. Hierfür bietet sich aufgrund energetischer und hygienischer Vorteile eine innovative Kühlung mithilfe konvektionsfreier Raumklimatisierung an. So könnte Patienten mit Hitze-assoziierter Krankheitsprogression ein ganzheitliches, über die traditionelle medikamentöse Therapie hinausgehendes, Behandlungskonzept angeboten werden.Bei zukünftig häufigerem und intensiverem Hitzestress wird die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen für Patienten mit chronischen Atemwegs-Krankheiten steigen. Zusätzlich wird für besonders vulnerable Gruppen der Bedarf an Raumklimatisierung steigen.


Suchttherapie ◽  
2019 ◽  
Vol 20 (04) ◽  
pp. 198-202
Author(s):  
Christian Schaack ◽  
Michael Dreier ◽  
Caroline Theis ◽  
Mathias Krell ◽  
Nina Roth
Keyword(s):  

ZusammenfassungDer Glückspielcharakter von kostenlosen Computerspielen verändert nicht nur das Freitzeiterleben der Spielenden, er hat auch psychosoziale und sozioökonomische Folgen. Ausgeklügelte Bezahlmechaniken verleiten Spielende zu hohen Investitionen ins Spiel. Glücksspielelemente wie z. B. Lootboxen, die Verschleierung von investierten Geldbeträgen und die Ausnutzung des Nutzerverhaltens für Kaufanreize, sind zentraler Bestandteil der Monetarisierungsstrategien der Publisher. Einige Länder wie Belgien oder Holland tragen dieser Entwicklung bereits Rechnung und haben Lootboxen als illegales Glücksspiel eingeordnet und mit einem Verbot belegt. Problematisch sind Spiele mit den genannten Mechaniken allerdings gerade für vulnerable Gruppen wie z. B. Kinder, Jugendliche und riskant bzw. abhängig nutzende, wie die vorliegenden Daten zeigen. Computerspiele mit Glücksspielcharakter stellen somit ein gesellschaftliches Problem mit Handlungsbedarf dar, gerade weil die diskutierten Mechaniken bereits Anwendung in vielen kostenlosen Computerspielen finden. Es stellt sich also längst nicht mehr nur die Frage nach dem kulturellen Mehrwert von Computerspielen. Die Frage nach adäquater und kompetenzfördernder Suchtprävention, welche Kindern, jungen Menschen und Erwachsenen einen selbstbestimmten und ausgeglichenen Umgang mit dem Medium Computerspiel ermöglicht, stellt sich ebenfalls. Die Anpassung der Kriterien für die USK-Altersfreigabe kostenloser Computerspiele mit Glücksspielelementen, flankiert von einem zeitgemäßen Jungendschutz und einer Obergrenze monatlicher Investitionen in Computerspiele mit Mikrotransaktionen, stellen hierfür zentrale Aspekte dar.


Author(s):  
Julia Pieter ◽  
Wibke Körner ◽  
Volker Harth ◽  
Alexandra M. Preisser

ZusammenfassungDie COVID-19-Pandemie führt zu veränderten Anforderungen an den Arbeitsschutz am Arbeitsplatz. Ziel der bundesweit durchgeführten Maßnahmen ist es, das Risiko einer Verbreitung der Virusinfektion zu reduzieren. Dies gilt in allen Lebensbereichen, also auch am Arbeitsplatz. Der Tätigkeitsbereich „Öffentlicher Dienst“ umfasst viele systemrelevante Berufsgruppen. Hierzu zählen u. a. Polizei, Feuerwehr, Justiz, Stadtreinigung, Wasserwerke sowie Verwaltungsorgane auf Stadt- und Landesebenen. Es besteht eine große Diversität der Tätigkeiten in Kommunal- und Landesbetrieben, insbesondere in Bezug auf die innerbetriebliche Organisation sowie personelle und räumliche Gegebenheiten. Häufig sind Interaktionen mit der Bevölkerung notwendig. Die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit dieser Strukturen ist essenziell für das öffentliche Leben. Bildungsbetriebe und Betreuungseinrichtungen für Kinder, Menschen mit Behinderungen und vulnerable Gruppen, Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege sowie der öffentliche Personennahverkehr werden aufgrund der anderen Arbeitsstrukturen in diesem Statement nicht behandelt. Diese Handlungsempfehlung richtet sich an die verantwortlichen Personen in den jeweiligen Institutionen des öffentlichen Dienstes. Sie befasst sich mit den Maßnahmen des Infektionsschutzes während der Arbeit im öffentlichen Dienst, abgeleitet aus den Gefährdungsbeurteilungen verschiedener Settings. Die vorgestellten Maßnahmen können im Rahmen eines betrieblichen Konzeptes für zeitlich befristete Maßnahmen zum Infektionsschutz umgesetzt werden. Ziel ist es, allgemeine Hinweise zum Infektionsschutz in Bezug auf Arbeitssituationen zu geben, um die Verbreitung von SARS-CoV‑2 zu verlangsamen, Risikogruppen zu schützen und die Funktionsfähigkeit der genannten Strukturen zu gewährleisten.


2021 ◽  
Vol 83 (05) ◽  
pp. 319-321

Gesundheit betrifft alle Bereiche der GesellschaftDie COVID-19-Pandemie stellt unsere Gesellschaft auf die Probe. Binnen kürzester Zeit mussten zahlreiche Herausforderungen adressiert werden, wie die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter, die Beschaffung von medizinischen Produkten, die intensivmedizinische und pflegerische Versorgung der Erkrankten und vieles mehr. Alle gesellschaftlichen Bereiche, wie Wirtschaft, Bildung, Kultur und das private Leben sind durch die gesundheitliche Bedrohung und die Maßnahmen zur Eindämmung massiv beeinträchtigt. Besonders stark betroffen sind dabei Kinder, alte Menschen, vulnerable Gruppen, Menschen in sozial bzw. wirtschaftlich prekären Situationen und Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen. Dies unterstreicht die Erkenntnis, dass


2020 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 36-39
Author(s):  
Gerhard Huber ◽  
Mona Kellner
Keyword(s):  

ZusammenfassungVerschiedene epidemiologische Befragungen erhoben in den letzten Jahren Daten zum Gesundheitszustand der Studierenden in der Bundesrepublik. Obgleich die Ergebnisse eine vergleichsweise gesunde Statusgruppe vermuten lassen, wird bei genauerer Betrachtung deutlich, dass auch unter den Studierenden verschieden vulnerable Gruppen sind, für die die Konzeption eines maßgeschneiderten Gesundheitsmanagements notwendig ist. Diese Konzeption orientiert sich dabei am House of Workability [1]. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wird dieses Modell als Basis für die Weiterentwicklung eines „House of Studyability“ genutzt. Dieses Vorgehen hat Vorteile sowohl für die Strukturierung der bisherigen Interventionen als auch für die Identifikation fehlender Gesundheitsförderungsansätze.


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