Evaluation des Applanationstonometers Tono-Pen Avia® Vet™ für die Bestimmung des Augeninnendrucks bei Hunden und Katzen

2021 ◽  
Vol 49 (02) ◽  
pp. 86-92
Author(s):  
Stefanie Helbig ◽  
J. Corinna Eule

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Tonometer messen den Augeninnendruck (IOD) nur indirekt, sodass es zu Messungenauigkeiten kommt. Alle Geräte müssen daher durch vergleichende manometrische Messungen für die einzelnen Tierarten kalibriert werden. Im Rahmen dieser Studie wurde das Applanationstonometer Tono-Pen Avia® Vet™ (TPA) für Hund und Katze kalibriert und ein Korrekturfaktor berechnet. Anschließend wurden anhand einer augengesunden Population Referenzwerte bestimmt und der Einfluss von Alter, Körpergewicht und Geschlecht untersucht. Material und Methoden Für die manometrische Studie erfolgte bei jeweils 10 enukleierten Hunde- und Katzenaugen eine vergleichende Messung des IOD mit einem Manometer und dem TPA über den Druckbereich von 5–60 mmHg. Anhand der mittleren prozentualen Abweichung zwischen dem mit dem Manometer und dem TPA gemessenen IOD wurden Korrekturfaktoren abgeleitet. Zur Ermittlung von Referenzwerten wurde bei augengesunden Tieren der IOD mit dem TPA gemessen. Die statistische Analyse eines Einflusses von Alter, Körpergewicht und Geschlecht der Tiere auf den IOD erfolgte mit gemischten Modellen. Ergebnisse Der TPA unterschätzt bei steigendem Druck den IOD zunehmend. Durch Multiplikation des mit dem TPA gemessenen IOD bei Hunden und Katzen mit dem Faktor 1,5 lässt sich der manometrisch bestimmte, reale IOD berechnen. Es wurden 94 Hunde (188 Augen) und 64 Katzen (128 Augen) untersucht. Der Referenzbereich für den mit dem TPA gemessenen IOD beträgt für Hunde 9–18 mmHg und für Katzen 9–20 mmHg. Bei beiden Tierarten hat das Alter einen signifikanten (p = 0,001 bzw. p = 0,008) Einfluss auf den IOD: Mit höherem Alter sinkt der IOD. Schlussfolgerung Der TPA unterschätzt den wahren IOD bei steigendem Druck. Die Nutzung des berechneten Korrekturfaktors ist bei der Umrechnung des tonometrisch gemessenen IOD in den wahren IOD sinnvoll. Klinische Relevanz Der TPA eignet sich gut für die Messung des IOD bei Hunden und Katzen.

2006 ◽  
Vol 34 (05) ◽  
pp. 289-294 ◽  
Author(s):  
C. Klein ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung: Ziel: Histologische Darstellung der Gewebsveränderungen am Uterus bei Kühen mit Torsio uteri um 360°. Material und Methode: Im Rahmen einer Sectio caesarea wurde von drei Kühen mit einerTorsio uteri um 360° sowie von drei Tieren ohne Torsio uteri, bei denen die Operation wegen eines relativ zu großen Kalbes durchgeführt werden musste, Uterusgewebe entnommen und nach HE-Färbung lichtmikroskopisch untersucht. Ergebnisse: Beiden Kühen mit Torsio uteri zeigte sich im Vergleich zu Tieren ohne Gebärmutterdrehung eine Zunahme der Uteruswandstärke. Die statistische Analyse ergab dabei einen hochsignifikanten Unterschied in der Breite der Lamina propria mucosae, des Stratum musculare longitudinale und circulare (p < 0,0001). Des Weiteren waren die Gefäße des Stratum vasculosum im Vergleich zu Tieren ohne Torsio uteri massiv dilatiert und es lag ein hochgradiges Ödem der bindegewebigen Anteile des Stratum vasculosum vor, das sich auf dieinder äußeren Längsmuskelschicht lokalisierten Bindegewebszügefortsetzte. Bei Tieren mit Drehung der Gebärmutter bestand eine vollständige Ablösung des Oberflächenepithels. Bei beiden Gruppen konnten Bakterien in den Gewebeschnitten und eine Infiltration der Lamina propria mucosae mit neutrophilen Granulozyten beobachtet werden. Klinische Relevanz: Die Veränderungen der Uteruswand erklären die schwierige Adaptation der Hysterotomiewunde bei Tieren nach Torsio uteri. Darüber hinaus stellen sie eine mögliche Erklärung fürdie verringerte Fruchtbarkeit bei Kühen nach hochgradiger Torsion des Uterus dar.


2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Anja Hilbert

Zusammenfassung.Die Klassifikation von Essstörungen steht im Zentrum aktuellen Forschungsinteresses. Gerade relativ rezente diagnostische Kategorien wie die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung (Binge Eating Disorder, BED) und diagnostische Hauptmerkmale wie Essanfälle bedürfen im Zuge der Überarbeitungen des DSM einer Überprüfung. In dem vorliegenden Artikel werden zunächst die für das DSM-V vorgeschlagenen Veränderungen der diagnostischen Kriterien der BED und anderer Essstörungen beschrieben. An­schließend wird das Essanfallsmerkmal der Größe der verzehrten Nahrungsmenge in einer Forschungsübersicht hinsichtlich seiner klinischen Relevanz für die BED betrachtet. Dabei zeigt sich, dass sowohl objektive als auch subjektive Essanfälle psychopathologisch relevant sind. Jedoch sind objektive Essanfälle aufgrund ihrer Assoziation mit einem geringeren Behandlungserfolg, einer größeren residualen Symptomatik und vermehrten Rückfalltendenzen das vergleichsweise stringentere Erfolgskriterium in der Therapieerfolgsforschung der BED. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die BED zentral, neben objektiven Essanfällen zusätzlich auch subjektive Essanfälle zu erfassen. Für das DSM-V wird empfohlen, ein Schema zu entwerfen, um das Auftreten und die Häufigkeit dieser Formen von Essanfällen für die BED sowie für andere klinische und subklinische Formen von Essanfällen systematisch zu erheben. Eine sorgfältige Erfassung der Essanfallsgröße in Studien zur Psychopathologie, zum Verlauf und zur Behandlung, wird es erlauben, die klinische Relevanz dieses Merkmals über das Essstörungsspektrum hinweg weiter zu klären.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (9) ◽  
pp. 609-614
Author(s):  
Elias Villiger ◽  
Tanja Grandinetti ◽  
Giorgio Tamborrini
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet werden rege genutzt. Ein angemessenes Prüfen dieser Daten auf ihre Qualität, Vertrauenswürdigkeit und klinische Relevanz stellt aber selbst für viele Fachkräfte eine Herausforderung dar. Das hier vorgestellte Projekt bietet von Fachpersonen zusammengestellte und geprüfte Inhalte im Bereich des Bewegungsapparates an. Insgesamt sind 222 Begriffe definiert, beschrieben und mit klinisch relevanten Details versehen, um interessierten Fachpersonen einen schnellen und umfassenden Zugang zu hochwertigen, themenspezifischen Informationen zu gewährleisten. Ausserdem sind die Begriffe mit insgesamt 2150 Links auf geprüfte weiterführende Webseiten ergänzt. Alle Inhalte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und können entweder über eine Webseite oder per App abgerufen werden.


2020 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 301-309
Author(s):  
Karl Nuss ◽  
Simon Nogler ◽  
Isabelle Lüchinger ◽  
Michael Hässig ◽  
Laura Pieper ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Bei einer Milchkuhherde, die von Anbinde- in Laufstallhaltung umgestallt wurde, sollten die Veränderungen der Klauengesundheit, die der Schädigungen der Karpal- und Tarsalgelenke sowie der mit der Umstallung verbundene Stress untersucht werden. Material und Methoden Bei 4 Betriebsbesuchen im Abstand von 4–5 Monaten erfolgte bei initial 57 Milchkühen eine Befunderhebung im Klauenstand. Unterschieden wurde zwischen Klauenhorn- und Klauenhauterkrankungen sowie Schädigungen von Karpus und Tarsus. Beim 2. Besuch wurden einige Schwanzhaare abgeschnitten und deren Kortisolgehalt in 3 Segmenten analysiert. Ergebnisse Die schon in der Anbindehaltung hohe Prävalenz der Hauterkrankungen veränderte sich im Untersuchungszeitraum nicht (49 % beim 1. Besuch, 46 % beim letzten Besuch). Die Ballenhornfäule betraf im Anbindestall nur wenige (14 %) und zuletzt alle Kühe (100 %). Die Prävalenz der sonstigen Schäden des Hornschuhs nahm tendenziell ab. Nach der Umstallung kam es zu einer signifikanten Reduktion der Häufigkeit und Ausprägung der Karpal- und Tarsalschäden. Die Haarkortisolkonzentration war im Zeitraum der Umstallung sowie im Laufstall signifikant höher als im Anbindestall. Diskussion und Schlussfolgerung Unter der Vielzahl der beeinflussenden Faktoren hatten wahrscheinlich die bequemen Liegeboxen und die Gummilaufflächen den größten positiven Einfluss auf die Gesundheit der Karpal- und Tarsalgelenke. Die wechselnde Häufigkeit der Klauenhornschäden zeigte, dass diesbezüglich eine ständige Kontrolle erforderlich ist. Der Verlauf der Kortisolkonzentration kann auf erhöhtem Stress im Laufstall, jedoch auch auf einem ein „Auswascheffekt“ aus den älteren Haarsegmenten beruhen. Klinische Relevanz Die Verhältnisse der untersuchten Aufstallungsformen lassen sich nur bedingt auf andere Betriebe übertragen. Anhand der Besserung von Karpal- und Tarsalschäden wird jedoch die entscheidende Bedeutung des Kuhkomforts ersichtlich. Der signifikante Anstieg der Prävalenz der Ballenhornfäule weist auf die Schwächung des Hornschuhs im Laufstallmilieu hin.


2020 ◽  
Vol 18 (07) ◽  
pp. 276-282
Author(s):  
Berthold Maier
Keyword(s):  

ZUSAMMENFASSUNGDiabetespatienten mit Spritzenphobien beschreiben im Vorfeld und während des Spritzvorgangs bzw. beim Kathetersetzen panikartige Angstzustände, häufig mit Ohnmacht. In der Folge vermeiden Betroffene das Insulinspritzen, wann immer möglich. Die klinische Relevanz der eher seltenen und vorwiegend bei Kindern vorkommenden Angststörung ergibt sich aus der stark erschwerten Umsetzung der Insulintherapie mit dem Ziel des Erreichens normnaher Glukosewerte. Bei der Therapie hat sich die Methode der graduierten Exposition als wirksam erwiesen. Bei Patienten mit Furcht vor Einstichschmerzen helfen anfänglich Entspannungsmethoden, Kontrolle über das Angstgeschehen zu erleben. Bei zurückliegenden Ohnmachtserfahrungen können Patienten diese durch die Methode der „angewandten Anspannung“ kontrollieren. Die Reduktion phobischer Ängste gelingt mittelfristig jedoch nur durch Kontrollerfahrungen ohne Anwendung von Sicherheits- und Vermeidungsverhalten.


2009 ◽  
Vol 69 (09) ◽  
Author(s):  
J Weichert ◽  
D Hartge ◽  
R Axt-Fliedner ◽  
K Diedrich

2017 ◽  
Author(s):  
C Römmele ◽  
A Ebigbo ◽  
M Schrempf ◽  
H Messmann ◽  
S Gölder
Keyword(s):  

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