Magnetresonanz-gesteuerter (MR-gesteuerter) fokussierter Ultraschall (MRgFUS) zur Tremor-Behandlung

2020 ◽  
Vol 88 (09) ◽  
pp. 582-585
Author(s):  
Ullrich Wüllner

ZusammenfassungDie Behandlung von Tremor stellt eine Herausforderung im klinischen Alltag dar; nur selten gelingt es, Tremor bei Bewegungsstörungen, wie beim essentiellen oder orthostatischen Tremor (ET, OT) oder bei Morbus Parkinson (MP), durchgreifend medikamentös zu lindern. Eine Alternative zur Tiefenhirnstimulation bietet die gezielte lokale Ausschaltung spezifischer Strukturen des Thalamus und der Basalganglien mittels transkraniellem Magnet-Resonanz-Tomographie-gesteuerten fokussierten Ultraschall (MRgFUS). MRgFUS erlaubt es, kleine Bereiche des Gehirns sicher und präzise thermisch zu abladieren. Die MRgFUS-Behandlungen erfolgen ohne Öffnung des Schädels unter MRT-Kontrolle („incisionless surgery“). Durch diesen schonenden, minimal-invasiven Eingriff kann die oft stark beeinträchtigte Lebensqualität der meist älteren Betroffenen innerhalb kurzer Zeit grundlegend verbessert werden. Die Erfolge der Läsionsbehandlung wurden bislang über 4 Jahre nachuntersucht und dokumentiert.

2021 ◽  
Vol 08 (02) ◽  
pp. 1-6

ZusammenfassungTranskranieller Magnetresonanz (MR)-gesteuerter hoch fokussierter Ultraschall (TK-MRgFUS, im Weiteren MRgFUS) ist ein für den Bereich der interventionellen Neuromodulation neu entwickeltes Verfahren zur Behandlung eines therapierefraktären Tremors. Es ermöglicht ohne Eröffnung des Schädels (inzisionslos) die gezielte und umschriebene (mittleres Volumen bis ca. 0,4 cm3 [1–3]) thermische Läsionierung im Bereich des Nucleus ventralis intermedius des Thalamus (VIM). Das Verfahren stellt für Betroffene mit essenziellem Tremor (ET) eine Alternative zu etablierten invasiven Behandlungsverfahren dar, insbesondere wenn medikamentöse Therapieoptionen erfolglos bleiben oder nicht toleriert werden (bei bis zu 50 % für die Erstlinientherapie des ET [4]). Die Indikation wurde in den USA 2018 auf die Behandlung des tremordominanten Morbus Parkinson (MP) erweitert. In Europa ist laut CE-Zertifizierung ein breiteres Anwendungsgebiet, das zusätzlich auch die Behandlung therapierefraktärer neuropathischer Schmerzen einschließt, zugelassen. Die MRgFUS-Therapie wurde international bei mehr als 3500 Betroffenen mit ET therapeutisch eingesetzt und bei ca. 470 Betroffenen im Rahmen von klinischen Studien angewandt.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (19) ◽  
pp. 909-910
Author(s):  
Crosby ◽  
Deane ◽  
Clarke
Keyword(s):  

2014 ◽  
Vol 25 (1) ◽  
pp. 17-30 ◽  
Author(s):  
Elke Kalbe ◽  
Annette Petrelli

Neuropsychologische Defizite bei Parkinsonpatienten sind häufig und umfassen typischerweise exekutive Störungen, Gedächtnis- (v. a. strategische Enkodier- und Abruf‐) Defizite, visuell-räumliche sowie Aufmerksamkeitsstörungen. Die Punktprävalenz der leichten kognitiven Störungen bei Parkinsonpatienten (Mild Cognitive Impairment in Parkinson′s Disease, PD-MCI), für die 2012 Forschungskriterien publiziert wurden, wird im Mittel auf 27 % geschätzt werden; die Punktprävalenz der Parkinson-Demenz (Parkinson′s Disease Dementia, PDD) wird mit etwa 30 % angegeben. Longitudinal entwickeln die meisten Parkinsonpatienten während ihrer Erkrankung eine kognitive Störung. Aufgrund ihrer Häufigkeit und Relevanz ist es wichtig, diese zu diagnostizieren. Für die Therapie der PDD ist der Acetylcholinesterasehemmer Rivastigmin zugelassen; andere zugelassene Behandlungsmöglichkeiten existieren derzeit nicht. Die Evidenzlage zu nicht-pharmakologischen Interventionsansätzen ist bislang unzureichend; erste Studien zur Wirksamkeit kognitiven Trainings sowie physischer Aktivität sind jedoch vielversprechend.


2006 ◽  
Vol 17 (4) ◽  
pp. 178-186 ◽  
Author(s):  
Günther Bernatzky ◽  
Franz Wendtner ◽  
Patrick Bernatzky ◽  
Werner Kullich ◽  
Rudolf Likar

Zusammenfassung. Schmerz stellt einerseits eine große Belastung für die Patienten dar, andererseits sind dadurch höhere Kosten und u.U. längere Krankenhausaufenthalte der Fall. Schmerz ist immer subjektiv und wird individuell unterschiedlich erlebt. Psychische Faktoren, wie Hilflosigkeit, Angst, Depression usw. steigern die Wirkung von Schmerz als physiologischen Stressor und haben Einfluss auf die Schmerzstärke. Ängste, Verspannungen und Herabsetzung der Schlafqualität mindern das Wohlbefinden und verzögern den Genesungsprozess. Musik in Kombination mit einer gesprochenen Entspannungsanleitung kann über den Einfluss auf affektive, kognitive und sensorische Vorgänge eine maßgebliche schmerzhemmende Wirkung entfalten. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Effekt einer standardisierten Musik in Kombination mit einer gesprochenen Entspannungsanleitung, bei chronischen Rückenschmerzpatienten zu evaluieren. Gleichzeitig wird in diesem Beitrag gezeigt, welche Wirkung eine stimulierende Musik bei Patienten mit Morbus Parkinson hat.


2019 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 184-195
Author(s):  
Milka Marinova ◽  
Timo Wilhelm-Buchstab ◽  
Holger Strunk

Zusammenfassung Hintergrund Das lokal fortgeschrittene Pankreaskarzinom ist ein lebenslimitierender Tumor mit einer Vielzahl von Symptomen, u. a. Tumorschmerz. Lokal ablative Verfahren, die thermische oder auch nichtthermische Techniken anwenden, können als moderne Therapieoptionen zur Tumorkontrolle und symptomatischen Verbesserung eingesetzt werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die derzeit verfügbaren Behandlungsverfahren und -ergebnisse, einschließlich unserer eigenen Erfahrungen mit dem hoch-intensiven fokussierten Ultraschall (HIFU). Methode Unsere Erfahrungen mit der HIFU-Therapie beim Pankreaskarzinom basieren auf 89 Patienten (UICC III-IV). Neben den HIFU-Ergebnissen wurden Ergebnisse zur lokalen Tumorkontrolle, Sicherheit sowie Mortalität und behandlungsabhängigen Veränderung von Symptomen aus publizierten Studien zur Radiofrequenz-, Mikrowellen- und Kryoablation, irreversiblen Elektroporation und stereotaktischen Strahlentherapie einbezogen. Ergebnisse Obwohl die unterschiedlichen Modalitäten überwiegend sicher durchführbar sind, bietet der HIFU mit seiner Nicht-Invasivität einen entscheidenden methodischen Vorteil. Mit HIFU konnte bei 85 % der Patienten eine effektive und langanhaltende Schmerzlinderung erreicht werden; bei 50 % war nach 6 Wochen keinerlei analgetische Medikation erforderlich. Leider sind Schmerzlinderung und Lebensqualität bei den anderen lokalen Behandlungsmethoden nur selten untersucht. Eine Tumormassenreduktion konnte mit allen ablativen Therapien erreicht werden, wobei diese 6 Monate nach HIFU im Mittel bei 60 % lag. Unterschiede in der behandlungsassoziierten Morbidität wurden berichtet, sind jedoch aufgrund der unausgewogenen Studienpopulationen nur eingeschränkt vergleichbar. Schlussfolgerung Eine Vielzahl an lokal ablativen Behandlungsmodalitäten sind zur Tumormassenreduktion beim fortgeschrittenen Pankreaskarzinom verfügbar, bieten aber unterschiedlichen symptomatischen Nutzen. Eine effektive und langanhaltende Reduktion von Tumorschmerzen ohne Einführen von Nadeln oder Elektroden in den Tumorbereich bietet ausschließlich das HIFU-Verfahren. Randomisierte, kontrollierte klinische Studien zum direkten Vergleich der hier vorgestellten Modalitäten sind in der näheren Zukunft zu befürworten.


2008 ◽  
Vol 35 (S 01) ◽  
Author(s):  
M Dafotakis ◽  
M Ameli ◽  
F Kemper ◽  
G.R Fink ◽  
D.A Nowak

2009 ◽  
Vol 36 (S 02) ◽  
Author(s):  
S Wailke ◽  
G Deuschl ◽  
J Volkmann
Keyword(s):  

2009 ◽  
Vol 36 (S 02) ◽  
Author(s):  
J Spiegel ◽  
D Hellwig ◽  
WH Jost ◽  
G Farmakis ◽  
CM Kirsch ◽  
...  
Keyword(s):  

2012 ◽  
Vol 43 (01) ◽  
Author(s):  
B Pollok ◽  
V Krause ◽  
W Martsch ◽  
CA Wach ◽  
S Ferrea ◽  
...  
Keyword(s):  

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