scholarly journals Strengthening Plastic Surgery in Europe – ESPRAS Survey at ESPRAS European Leadership Forum (ELF)

Author(s):  
Riccardo E. Giunta ◽  
Nicholas Möllhoff ◽  
Horacio Costa ◽  
Cenk Demirdöver ◽  
Giovanni di Benedetto ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Das Exekutivkomitee (ExCo) der ESPRAS hat im Oktober 2020 das erste ESPRAS European Leadership Forum (ELF) initiiert, um den internationalen Austausch zwischen den verschiedenen nationalen plastisch-chirurgischen Gesellschaften zu fördern und eine Plattform für die Bewältigung gemeinsamer Herausforderung bereitzustellen. Das vorgelegte Manuskript präsentiert die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieses Treffens. Materialien und Methoden Mitglieder des Vorstands (Präsidenten, Vize-Präsidenten, Generalsekretäre) und Delegierte der nationalen Gesellschaften für Plastische Chirurgie diskutierten aktuelle Themen der Plastischen Chirurgie über das virtuelle Konferenzsystem Zoom (Zoom Video Communications, Inc.). Über Zoom erfolgte zudem eine Umfrage zu verschiedenen international relevanten plastisch-chirurgischen Themen. Ergebnisse Die Durchführung ästhetischer Eingriffe durch Ärzte ohne Facharztweiterbildung in der Plastischen Chirurgie, sowie das Brustimplantat-assoziierte anaplastische großzellige Lymphom (BIA-ALCL) wurden als die wichtigsten internationalen Herausforderungen der Plastischen Chirurgie erkannt, für deren Bewältigung auf europäischer Ebene ein standardisiertes Vorgehen diskutiert wurde. Weiterhin wurden aktuelle Entwicklungen in der Weiterbildung junger Plastischer Chirurgen eruiert, wobei die Etablierung eines europäischen Fellowship Programms von der Mehrheit der Befragten stark befürwortet wurde. Strategien zur Einführung von europäischen Registern für freie Lappenplastiken, Implantate und für die Brustrekonstruktion wurden erörtert. Schlussfolgerung Das ESPRAS ELF stärkt den internationalen Austausch und die europäische Einheit in der Plastischen Chirurgie. Ein weiteres virtuelles Webinar mit dem Thema „Strategien zur Stärkung und Verteidigung der Plastischen Chirurgie gegenüber anderen“ wurde für das Frühjahr 2021 terminiert.

Author(s):  
T. Kippenhan ◽  
C. Hirche ◽  
M. Lehnhardt ◽  
A. Daigeler

Hintergrund: Durch Fortschritte in der adjuvanten und neoadjuvanten Therapie konnten für einige Tumorentitäten die Überlebenszeiten auch in fortgeschrittenen Tumorstadien verbessert werden. Schmerzhafte, exulzerierende oder blutende Lokalbefunde können die Lebensqualität allerdings stark beeinträchtigen. Hier können Möglichkeiten der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie eingesetzt werden, um Lokalbefunde zu sanieren und die den Patienten verbleibende Zeit lebenswert zu gestalten. Methoden: In der Übersichtsarbeit werden der Stellenwert der plastischen Chirurgie in der Palliativsituation herausgearbeitet sowie die operativen Therapien der konservativen Therapie gegenübergestellt. Anhand des eigenen Patientenguts werden Therapieoptionen in Fallbeispielen veranschaulicht sowie vor dem Hintergrund der vorhandenen Literatur bewertet. Ergebnisse: Bisher stehen nur wenige, aussagekräftige Studien bezüglich einer Verbesserung der Lebensqualität durch rekonstruktive Eingriffe in der Palliativsituation zur Verfügung, wobei einige Arbeiten zu plastisch-chirurgischen Eingriffen auch bei fortgeschrittenen Tumorleiden vorliegen. Der Stellenwert der plastisch-chirurgischen Therapie wird nach Versagen konservativer, wundtherapeutischer Maßnahmen eingeordnet. Die häufigsten Entitäten sind dabei Weichgewebssarkome, Plattenepithelkarzinome und Mammakarzinome. Sichere und einfache Lappenplastiken sollten bevorzugt werden, wobei freie Lappenplastiken und motorische Ersatzoperationen keineswegs obsolet sind, auch Thoraxwandresektionen sind gerechtfertigt. Die Indikation zu Majoramputationen und mutilierenden Eingriffen ist zurückhaltend zu stellen, da die Lebensqualität dadurch stark beeinträchtigt wird. Durch Gewebeverpflanzungen wird Bestrahlung teilweise erst möglich bzw. Bestrahlungsschäden können behandelt werden. Diskussion: Onkologen und Strahlentherapeuten sollte durch die stete Präsenz von Vertretern der plastischen Chirurgie in Tumorboards, durch das Aufzeigen der Möglichkeiten und eine realistische Darstellung der Grenzen der rekonstruktiven Chirurgie der Wert der plastischen Chirurgie für die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten in der Palliativsituation im multimodalen Konzept nahe gebracht werden. Es gibt sichere plastisch-chirurgische Verfahren, die bei Versagen der konservativen Wundtherapie ihren Beitrag zur Lebensqualitätsverbesserung leisten.


2019 ◽  
Vol 51 (04) ◽  
pp. 284-294 ◽  
Author(s):  
Denis Ehrl ◽  
Riccardo Giunta

Zusammenfassung Hintergrund Für eine zeitgemäße sowie bestmögliche interdisziplinäre Behandlung von komplexen Weichteildefekten nach ausgedehnten Traumata, tiefgreifenden Infektionen sowie Tumorentfernungen ist eine eigenständige Infrastruktur für Plastische Chirurgie heutzutage essentiell. Diese Arbeit soll den Stellenwert der rekonstruktiven Mikrochirurgie an einem Universitätsklinikum in der interdisziplinären Zusammenarbeit aufzeigen. Methoden 2018 wurden bei 47 Patienten an einem Standort 50 freie mikrochirurgische Defektrekonstruktionen durchgeführt. Die Daten der Patienten wurden retrospektiv nach Demographie, Komorbiditäten, perioperativen und postoperativen Details, interdisziplinärer Zusammenhang, Hospitalisierung, Komplikationen sowie Endergebnissen untersucht. Ergebnisse Es wurden 50 freie Lappenplastiken nach komplexen Traumata (23,4 %), Infektionen (25,5 %), Tumorresektionen (42,6 %), pAVK (4,2 %) sowie sekundären Lymphödemen (4,2 %) durchgeführt. Bei 76,6 % der Patienten erfolgte eine mikrochirurgische Defektdeckung in der interdisziplinären Zusammenarbeit, bei denen in 89,2 % mindestens zwei verschiedene operative Fachbereiche beteiligt waren. 43,2 % der Lappenplastiken wurden postoperativ auf einer nicht plastisch-chirurgischen Station betreut. Schlussfolgerung Die rekonstruktive Plastische Chirurgie hat einen zentralen Stellenwert in der Behandlung von komplexen chirurgischen Defektrekonstruktionen. Zusätzlich leistet sie einen großen Beitrag in der Behandlung von Komplikationen anderer Fachgebiete. Aufwändige mikrochirurgische Verfahren benötigen eine entsprechende Infrastruktur und strukturelle Unabhängigkeit. Aus diesem Grunde sollte an allen Kliniken der Maximalversorgung eine eigenständige sowie entsprechend personell besetzte Plastische Chirurgie vorhanden sein. Dies ist bedauerlicherweise auch 25 Jahre nach Einführung des Fachgebiets Plastische Chirurgie in Deutschland immer noch nicht der Fall und bedarf einer Änderung.


2015 ◽  
Vol 72 (9) ◽  
pp. 567-575 ◽  
Author(s):  
Ulrich Otto ◽  
Marlene Brettenhofer ◽  
Silvan Tarnutzer

Zusammenfassung. Ein wesentliches Ziel der Telemedizin ist es, den Zugang zu medizinischen Angeboten durch Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu vereinfachen und nicht zuletzt in ländlichen Regionen neue Versorgungsmodelle für alle PatientInnen zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklungen werden Wege und Hilfsmittel gesucht, PatientInnen dort zu betreuen, wo sie leben – in Übereinstimmung mit dem verbreiteten Wunsch, so lange wie möglich zu Hause zu leben, auch bei Älteren, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder mehr und mehr nicht auf nahe lebende Angehöriger zurückgreifen können. Weil zunehmend komplexe Krankheitsbilder und Multimorbidität eine Betreuung durch mehrere ÄrztInnen und Fachkräfte sowie informelle Unterstützung erfordern, ist eine hohe intersektorale Vernetzung der AkteurInnen im Gesundheitssystem nötig. Neue Strategien verfolgen dieses Ziel u. a. durch den Aufbau von elektronischen PatientInnenakten, integrierten Versorgungsmodellen und ähnliche Lösungen. Die Telemedizin stellt hierbei einen wichtigen Baustein dar, mit erheblichem Potenzial gerade für Ältere. Sie zeigt sich als offenes Konstrukt, dessen Angebote und Massnahmen in einem ständigen Entwicklungsprozess erweitert werden. Die Antreiber für diesen Prozess sind zum einen ein verstärkter Einsatz von technischen Hilfsmitteln in der Medizin und zum anderen ein verstärktes Bedürfnis nach patientInnenorientierter Versorgung. Gerade im Kontext heute oftmals frühzeitiger Entlassungen aus Krankenhäusern sind technologisch gestützte Massnahmen zur Nachbetreuung von PatientInnen ein mögliches Mittel zur Risikoverminderung und Qualitätssteigerung von Behandlungen. Wesentliche Herausforderungen sind zudem die Orientierung an Selbstmanagementförderung, und an intersektoraler und interdisziplinärer Kooperation. Begünstigt werden die genannten Entwicklungen im Bereich der Telemedizin dadurch, dass aktuell trotz bisher oftmals konstatierter Vorbehalte von Älteren gegenüber Technik eine rasche Entwicklung zu einer höheren Vertrautheit Älterer mit einschlägigen elektronischen Geräten und Anwendungen stattfindet. Der Artikel bietet neben einer notwendigen Begriffsklärung einen Überblick über verschiedene Aspekte und deren Einsatzgebiete mit einem Fokus auf Anwendungsbeispiele für die ältere Bevölkerung und bildet aktuelle Entwicklungen in der Thematik ab. Abgerundet werden die Erläuterungen durch eine knappe Sammlung bisher vorliegender Erkenntnisse aus Evaluationen und Metastudien zu Wirkungen, Kosten und Nutzen von Telemedizin in der Praxis.


2015 ◽  
Vol 72 (8) ◽  
pp. 487-493 ◽  
Author(s):  
Carsten Surke ◽  
Pascal Ducommun dit Boudry ◽  
Esther Vögelin

Zusammenfassung. Der Verlust der oberen Extremität stellt ein einschneidendes Ereignis für den Betroffenen dar. State of the Art ist der Ersatz der amputierten Extremität durch eine Prothese. Seit ihrer ersten Entwicklung vor etwa 70 Jahren sind Fortschritte bezüglich Grösse, Gewicht und Komfort zu beobachten. Die wenig intuitive Steuerung durch fehlende Greiffunktionen und die geringe Greifgeschwindigkeit, insbesondere jedoch die fehlende sensorische Rückkopplung schränken die Akzeptanz bei den Patienten deutlich ein. Durch verschiedene aktuelle Entwicklungen soll eine intuitivere Steuerung der Prothese ermöglicht werden und gleichzeitig eine sensorische Rückkopplung an den Prothesenträger erfolgen. Durch die gezielte Reinnervation können Muskeln zur Steuerung einer Prothese „umprogrammiert“ werden. Die Implantation von Elektroden direkt in die Muskelbäuche des amputierten Unterarmes kann eine differenziertere Steuerung der Prothese ermöglichen. Vielversprechende Ergebnisse zeigen auch Nervenelektroden, die genutzt werden können bilateral die Kommunikation zwischen Prothese und Patient herzustellen. Die folgende Übersichtsarbeit soll den aktuellen Stand der bionischen prothetischen Versorgung zusammenfassen.


2019 ◽  
Vol 30 (2) ◽  
pp. 87-95 ◽  
Author(s):  
Jascha Rüsseler ◽  
Melanie Boltzmann ◽  
Michael Grosche

Zusammenfassung. Allein in Deutschland verfügen etwa 7.5 Millionen Erwachsene nicht über ausreichende Lese- und Schreibkompetenzen, um in angemessener Weise am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Sie können maximal kurze, einfache Texte sinnentnehmend lesen. Diese Personen werden häufig als funktionale Analphabetinnen und Analphabeten bezeichnet. Die Arbeit gibt einen Überblick zu Größenordnung, Ursachen und Interventionsmöglichkeiten bei funktionalem Analphabetismus. Es wird ein biopsychosoziales Ursachenmodell vorgestellt, das biologische Vulnerabilitätsfaktoren postuliert, die unter ungünstigen psychosozialen Bedingungen zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Lese- und Schreibproblemen führen. Weiterhin wird auf Unterschiede zwischen und Gemeinsamkeiten von funktionalem Analphabetismus und Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) eingegangen. Abschließend werden aktuelle Entwicklungen von Trainingsprogrammen zur Förderung der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten von Erwachsenen, häufig im Kontext von Grundbildungsprogrammen, beschrieben.


1995 ◽  
Vol 22 (4) ◽  
pp. 791-796
Author(s):  
Paul S. Howard ◽  
Paul M. Gardner ◽  
Luis O. Vasconez ◽  
Grady B. Core
Keyword(s):  

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