Fallbericht: das Broken-Heart-Syndrom im Rettungsdienst: „und sie starb (zum Glück nicht) am gebrochenen Herzen …“
ZusammenfassungEine 62-jährige, normgewichtige Patientin wird an einem schwülwarmen Sommernachmittag (30° Celsius) nach initialer Synkope mit Bewusstlosigkeit im häuslichen Umfeld bei klinischem Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom (AKS) (retrosternale linksbetonte Schmerzsymptomatik, typische EKG-Veränderungen) präklinisch entsprechend der Leitlinie des European Resuscitation Council (ERC) therapiert und nach Voranmeldung in ein Krankenhaus mit Herzkatheterbereitschaft transportiert. In der unmittelbar bei Aufnahme durchgeführten Echokardiographie wird die Verdachtsdiagnose eines Tako-Tsubo-Syndroms gestellt und mittels nachfolgend durchgeführter Herzkatheteruntersuchung (HKT) durch Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung (KHK) bestätigt. Das Broken-Heart-Syndrom beschreibt eine akut auftretende Kardiomyopathie, häufig verbunden mit den typischen klinischen Zeichen eines AKS. Vermutete Ursache ist ein extrem hoher Anstieg von Stresshormonen. Eine präklinische Abgrenzung zu einem Myokardinfarkt auf dem Boden einer KHK ist nicht sicher möglich.