Frischer Wind für Integrine

2021 ◽  
Vol 44 (02) ◽  
pp. 152-159
Author(s):  
Susanne Kossatz ◽  
Johannes Notni

ZusammenfassungSelektive PET- oder SPECT- Radiopharmaka sind inzwischen nicht nur für αvβ3, sondern auch weitere der 24 verschiedenen Integrine verfügbar, zum Beispiel α5β1, αvβ6, αvβ8 und α6. Da diese unter anderem auch von verschiedenen Karzinomen und im Zuge von Fibrose exprimiert werden, ist die Vorstellung, dass Integrine nur als Zielstrukturen für die Bildgebung von Angiogenese in Betracht kommen, endgültig überholt. Die derzeit besten Aussichten auf eine breite klinische Anwendung, sowohl diagnostisch als auch therapeutisch, haben derzeit αvβ6-Integrin-Radiopharmaka, da αvβ6 von vielen malignen Krebsarten (v. a. Pankreas-, Plattenepithel-, Basalzell-, Lungen- und Colonkarzinom) überexprimiert wird.

2019 ◽  
Vol 38 (04) ◽  
pp. 178-183 ◽  
Author(s):  
Marius Hienert ◽  
Philipp Ritter ◽  
Michael Bauer ◽  
Rupert Lanzenberger ◽  
Siegfried Kasper
Keyword(s):  

ZusammenfassungMilnacipran ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, zu welcher auch Venlafaxin und Duloxetin gehören. Im Gegensatz zu den anderen beiden Vertretern dieser Gruppe bindet dieses Psychopharmakon in etwa gleich stark an den Serotonin- sowie Noradrenalintransporter und führt zu einer Erhöhung des jeweiligen Neurotransmitters außerhalb der Nervenzelle. In den USA wird Milnacipran zur Therapie des Fibromyalgie-Syndroms eingesetzt, während es in Europa zur Behandlung der Depression zugelassen ist. Milnacipran hat aufgrund seiner Pharmakokinetik und Pharmakodynamik besondere Eigenschaften, wobei die antriebssteigernde Wirkung, Verbesserung der sozialen und sexuellen Funktion, ein gutes Nebenwirkungsprofil sowie aufgrund von fehlender CYP450-Interaktion ein geringes Wechselwirkungspotenzial zu erwähnen sind. In diesem Artikel werden die molekularen und klinischen Effekte sowie die Neben- und Wechselwirkung von Milnacipran erläutert. Auch wird auf die Indikationsstellung für eine Therapie mit Milnacipran und mögliche Dosierungsschemen eingegangen. Abschließend werden Fallvignetten vorgestellt. Diese Arbeit stellt eine praxisnahe Darstellung über Pharmakologie und die Einsatzmöglichkeiten von Milnacipran für den Anwender dar.


2010 ◽  
Vol 4 (04) ◽  
pp. 9-15
Author(s):  
Renate Dörner
Keyword(s):  

2006 ◽  
Vol 25 (03) ◽  
pp. 142-146
Author(s):  
J. Wissel ◽  
T. Winter

ZusammenfassungIn den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Konzept der neuronalen Plastizität im Tiermodell sowie in Untersuchungen mittels funktioneller Bildgebung beim Menschen als tragfähig erwiesen. Das physiologisch-anatomische Korrelat der funktionellen motorischen Erholung kann nach fokalen Hirnschädigungen schlüssig abgebildet werden. In diesem Zusammenhang entwickelte sich ein erweitertes Verständnis der zentralen, transmittervermittelten Prozesse bei der Restitution motorischer Funktionsdefizite bei Patienten nach ischämischem Hirninfarkt. Die in diesem Modell für eine möglichst weitgehende Erholung der Funktion als günstig postulierten Vorgänge waren in den letzten Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Tierexperimentelle Daten von Feeney lieferten die erste Hinweise, dass noradrenerge Effekte, in Kombination mit Bewegung, die Wiederherstellung der motorischen Funktion signifikant fördern. Übertragen auf den Menschen untersuchten Walker-Batson und Kollegen die Wirkung von D-Amphetamin zusätzlich zur motorischen Übungsbehandlung an Schlaganfallpatienten. Die zunächst ermutigenden Ergebnisse konnten jedoch von anderen Arbeitsgruppen nicht nachvollzogen werden, so dass die Gabe von D-Amphetamin zur Unterstützung der motorischen Rehabilitation derzeit nicht empfohlen werden kann. Die Anwendung der gepulsten L-Dopa-Gabe zeitnah vor einer Physiotherapie ist dagegen in einer Arbeit von Scheidtmann et al. belegt und findet mittlerweile klinische Anwendung. Des Weiteren wurde in zum Teil kleineren Patientenkollektiven der Effekt von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) und Methylphenidat untersucht. Dabei haben sich Hinweise ergeben, dass sich auch die Gabe dieser Substanzen auf die motorischer Rehabilitation günstig auswirkt. Große, multizentrische Studien sind notwendig um darzustellen, ob und wie pharmakologische Interventionen ergänzend zu Physiotherapie die motorische Restitution nach Hirninfarkt fördern können.


2017 ◽  
Vol 36 (09) ◽  
pp. 739-744
Author(s):  
V. Rau ◽  
B. Abler ◽  
J. Spohrs
Keyword(s):  

ZusammenfassungDas Interesse an zentralen Korrelaten von Angsterkrankungen und expositionsbasierter Therapie hat in den vergangenen Jahren Hypothesen auf einer breiten Basis von Tierexperimenten generiert. Hier wurden, vor allem in Konditionierungsexperimenten, die genetischen, biologischen und neurobiologischen Komponenten der Angstkonditionierung untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen weisen unter anderem auf eine deutliche Modulation der Effekte durch das Endocannabinoidsystem hin, welche an gewissen Punkten beeinflussbar zu sein scheint. Auch wenn das Endocannabinoidsystem beim Menschen pharmakologischen Interventionen gut zugänglich ist, gelang es bislang nur sehr eingeschränkt, die breite Basis an Ergebnissen von Tierstudien auf die klinische Anwendung am Menschen zu übertragen. Es fehlen vor allem Erkenntnisse, ob und inwiefern das hochvolatile Endocannabinoidsystem beim Menschen tatsächlich vergleichbar zum Nagetier reagiert.


2010 ◽  
Vol 29 (10) ◽  
pp. 666-670
Author(s):  
A. Zwergal ◽  
M. Strupp ◽  
K. Jahn ◽  
T. Brandt

ZusammenfassungDas Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit November 2009 in München ein Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum für Schwindel, Gleichgewichts- und Okulomotorikstörungen (IFBLMU). Schwindel ist eines der häufigsten Leitsymptome in der Medizin. Trotz der hohen Prävalenz besteht eine eklatante Unter- und Fehlversorgung der betroffenen Patienten. Diese unbefriedigende Situation ist international gut bekannt. Die Ursachen sind unzureichende interdisziplinäre Kooperation, fehlende Standardisierung von Diagnostik und Therapie, mangelnde Translation von Grundlagenforschung in die klinische Anwendung, und das Fehlen multizentrischer klinischer Studien zur Diagnose und Therapie. Das IFBLMU ist ein geeignetes Instrument zur Überwindung dieser strukturellen, klinischen und wissenschaftlichen Defizite und bietet die Möglichkeit zur nachhaltigen Etablierung eines internationalen fächerübergreifenden Referenzzentrums. Zum Thema Schwindel, Gleichgewichts- und Okulomotorikstörungen gibt es in München eine weltweit einmalige Konzentration führender Experten in Klinik und Grundlagenforschung. Es bestehen bereits horizontale interdisziplinäre Vernetzungen mit strukturierten vertikalen akademischen Karrierepfaden.


1996 ◽  
Vol 35 (02) ◽  
pp. 42-52 ◽  
Author(s):  
R. Bares ◽  
U. Bull ◽  
A. Guhlmann ◽  
E. Moser ◽  
M. F. Wannenmacher ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel: Es ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, an Hand bisher publizierter Studienergebnisse eine Beurteilung des klinischen Stellenwertes von PET in der Onkologie zu erarbeiten. Methoden: Im Rahmen einer interdisziplinären Konferenz mit namhaften Experten wurde eine Wertung des gegenwärtigen Stands von PET in der Onkologie an Hand der in der Literatur dokumentierten Studienergebnisse erarbeitet. Angestrebt wurde eine differenzierte Bewertung von PET für die klinische Anwendung in fünf Klassen (1a, 1b, 2a, 2b, 3) von »angemessen« (1a), »akzeptabel« (1b), »hilfreich« (2a), »noch keine Bewertung möglich« (2b), »ohne Nutzen« (3). Ergebnisse: Für den klinischen Einsatz in der Onkologie ist 2-F18-Fluorodeoxyglukose (FDG) das Radiopharmakon der Wahl. PET ist klinisch in der Patientenversorgung zur Rezidivdiagnostik von high-grade Gliomen (FDG), low-grade Gliomen (C-11 Methionin oder F-18 Tyrosin), für die Dignitätsdiagnostik des peripheren Lungenrundherdes bei Risikopatienten sowie für die Diagnostik des Pankreaskarzioms indiziert (Indikation 1a). PET kann in der Patientenversorgung bei folgenden Indikationen (1b) eingesetzt werden: »low-grade« Gliome, Suche nach unbekanntem Primärtumor bei Kopf-Hals-Tumoren, Rezidivdiagnostik des nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms sowie des Rektumkarzinoms, Lymphknotenstaging beim nicht kleinzelligen Bronchial-Karzinom, Pan-kreas-Karzinom, muskelinvasiven Blasen-Karzinom und Hoden-Karzinom. Staging bei M. Hodgkin (Stad. I/II versus III), frühe Therapiekontrolle bei Resttumor und Rezidivdiagnostik bei M. Hodgkin und hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen, Lymphknoten-Staging und Fern-metastasensuche beim malignen Melanom (Breslow >1,5 mm), Lymphknoten- und Fernmetastasen-Nachweis beim Schilddrüsen-Karzinommit erhöhtem hTg und nicht radiojodspeichernden Metastasen. Zahlreiche weitere Indikationen zeichnen sich bereits jetzt ab, sind jedoch noch weniger gut durch wissenschaftliche Studien belegt. Für die meisten Indikationen außerhalb wissenschaftlicher Studien ist eine individuelle Kosten-Nutzen-Betrachtung durch den verantwortlichen Arzt geboten. Schlußfolgerungen: Die metabolische Bildgebung von PET besitzt für eine Vielzahl onkologischer Fragestellungen prinzipielle Vorteile gegenüber der anatomisch-morphologisch orientierten Schnittbilddiagnostik. Für die klinische Indikationsstellung ist allerdings eine differenzierte Betrachtung der spezifischen Leistungsfähigkeit von PET geboten.


2011 ◽  
Vol 02 (04) ◽  
pp. 193-193
Author(s):  
Angelika Bischoff

Trotz therapeutischer Fortschritte ist das Langzeitüberleben mit Bronchialkarzinom schlecht geblieben. Auch Röntgen-Screeningprogramme bei Risikopatienten mit oder ohne Sputum-Zytologie haben nicht dazu geführt, dass die Mortalität dieser aggressiven und heterogenen Krebserkrankung gesunken wäre. Molekulare Marker in Blut, Sputum oder Bronchialgewebe sind noch nicht reif für die klinische Anwendung im Sceening.


2020 ◽  
Author(s):  
N Quigley ◽  
M Weinmüller ◽  
S Di Maro ◽  
F.S Di Leva ◽  
S Tomassi ◽  
...  
Keyword(s):  

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