Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und entzündliche Veränderungen am Gelenk – immer eine Arthritis?

2021 ◽  
Vol 41 (06) ◽  
pp. 393-400
Author(s):  
Tobias Schwarz ◽  
Hanna Winowski ◽  
Klaus Tenbrock ◽  
Gerd Ganser ◽  
Daniel Windschall

ZusammenfassungSchmerzhafte Bewegungseinschränkungen und Gelenkschwellungen, der Nachweis von entzündlichen Veränderungen in der Sonografie oder Kernspintomografie sowie unauffällige laborchemische Untersuchungen sind typische Befunde der juvenilen idiopathischen Arthritis. Allerdings müssen in der differenzialdiagnostischen Abklärung von Arthropathien auch sehr seltene, nicht entzündliche hereditäre Skelettdysplasien in Betracht gezogen werden. Wir berichten über 3 Patienten aus 2 Familien mit einer multiplen epiphysären Dysplasie Typ 4 (MED4). Zwei der Patienten wurden unter dem Verdacht auf ein primär entzündliches Geschehen zunächst antiinflammatorisch behandelt. Die entzündlichen Veränderungen stellten sich jedoch als sekundär, infolge einer bereits fortgeschrittenen Osteoarthrose, heraus. Exemplarisch werden weitere, primär nicht entzündliche Skelettdysplasien vorgestellt, welche sich im Kindes- und Jugendalter manifestieren und mit einem initial normalen Längenwachstum, unauffälligen Körperproportionen, einer unauffälligen Facies sowie einer normalen kognitiven Entwicklung einhergehen.

2014 ◽  
Vol 08 (03) ◽  
pp. 151-156
Author(s):  
K. Nimptsch ◽  
T. Pischon

ZusammenfassungWachsende wissenschaftliche Evidenz zeigt einen Zusammenhang von Übergewicht und Adipositas mit dem Krebsrisiko auf. Bisher besteht überzeugende Evidenz dafür, dass Adipositas das Risiko für kolorektale Karzinome, postmenopausale Mammakarzinome, Endometriumkarzinome, Nierenzellkarzinome, Adenokarzinome der Speiseröhre sowie Pankreaskarzinome erhöht. Dabei steigt das Erkrankungsrisiko pro Zunahme des Body-Mass-Index um 5 kg/m2 zwischen 12 % und 51 % an. Neben der allgemeinen übt die abdominelle Adipositas einen zusätzlichen risikoerhöhenden Effekt bei Adenokarzinomen des Ösophagus und kolorektalen Karzinomen aus. Adipositas ist auch mit einem höheren Risiko für Karzinome der Leber und des Ovars assoziiert, wenngleich die Datenlage hier weniger umfangreich ist. Die Mechanismen, die diese Zusammenhänge erklären könnten, sind nicht eindeutig geklärt und unterscheiden sich je nach Krebsentität. Zu den wichtigsten möglichen erklärenden Mechanismen gehören Komponenten des metabolischen Syndroms, insbesondere Insulinresistenz und die daraus folgende Hyperinsulinämie, chronisch entzündliche Veränderungen, Steroidhormone sowie vom Fettgewebe sezernierte Zytokine, wie Leptin und Adiponectin.


2002 ◽  
Vol 41 (03) ◽  
pp. 135-142 ◽  
Author(s):  
M. Treitl ◽  
C. Krolak ◽  
C. Becker-Gaab ◽  
S. Dresel ◽  
M. Weiss ◽  
...  

ZusammenfassungZur Diagnostik initialer Veränderungen bei rheumatoider Arthritis (RA) werden neben der Projektionsradiographie (PR) im bilddiagnostischen Stufenkonzept die 3-Phasen- Skelettszintigraphie (3P-Sz) und die Magnetresonanz- Tomographie (MRT) eingesetzt. Ziel dieser Studie war es, die neu entwickelte Niederfeld-MRT mit den etablierten Verfahren (PR, 3P-Sz) in der Initialdiagnostik der RA an der Hand zu vergleichen. Methode: Bei 65 Patienten (47 w, 18 m; 20-86 Jahre) wurden an einem Tag 3P-Sz (550 MBq Tc-99m DPD), Niederfeld-MRT und PR der Hände durchgeführt. Alle Bilder wurden von zwei erfahrenen Nuklearmedizinern/Radiologen geblindet befundet und unterteilt in a) rheumatypische, b) entzündliche, nicht rheumatypische und c) nicht entzündliche Veränderungen sowie der 3P-Sz als Goldstandard gegenüber gestellt. Ergebnisse: Im Vergleich zur 3P-Sz zeigt die Niederfeld-MRT bei nahezu gleicher Sensitivität gegenüber rheumatypischen und entzündlichen Veränderungen nur eine gering niedrigere Spezifität. Bei der PR war sowohl bei rheumatypischen als auch bei entzündlichen Veränderungen die Sensitivität vermindert bei gleicher Spezifität wie die Niederfeld-MRT. Die quantitative Auswertung der 3P-Sz mittels ROI-Technik ergab signifikant höhere Werte bei rheumatypischen Veränderungen. Schlussfolgerung: Die Niederfeld-MRT stellt ein der 3PSz vergleichbar sensitives Verfahren in der Initialdiagnostik zum Nachweis rheumatypischer und entzündlicher Veränderungen im Bereich der Hände dar. Neben der Basisuntersuchung der PR empfiehlt sich die 3P-Sz durch Erhebung eines Ganzkörperstatus sowie quantitativer ROI-Technik für die weiterführende Diagnostik bei Verdacht auf RA.


Der Internist ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
M. von Lucadou ◽  
C. Strahm ◽  
S. Potz ◽  
A. Toepfer ◽  
M. Weber ◽  
...  

2019 ◽  
Vol 45 (08/09) ◽  
pp. 373-376
Author(s):  
P. Elsner ◽  
J. Meyer

ZusammenfassungEin Patient wurde unter der Diagnose einer Paronychie und Onychomykose des Mittelfingers rechts ohne mykologischen Pilznachweis langfristig topisch und systemisch antimykotisch behandelt. Bei Therapieresistenz erfolgte nach Vorstellung bei einem anderen Hautarzt eine Hautbiopsie, die ein akrolentiginöses malignes Melanom ergab, das unter Teilamputation des Fingers operativ versorgt werden musste. Nach Facharztstandard war die Verzögerung der letztlich zielführenden Diagnostik als Behandlungsfehler zu bewerten. Unklare entzündliche Veränderungen oder Tumoren an den Akren sollten immer zur Differenzialdiagnose eines akrolentiginösen malignen Melanoms veranlassen, auch wenn prima vista viel häufigere Erkrankungen wie eine Onychomykose oder Verrucae vulgares wahrscheinlicher sind. Spätestens bei Nichtansprechen einer eingeleiteten Therapie sollte die Diagnose kritisch überprüft und ggf. eine dermatohistologische Befundsicherung durchgeführt werden.


rheuma plus ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
M. von Lucadou ◽  
C. Strahm ◽  
S. Potz ◽  
A. Toepfer ◽  
M. Weber ◽  
...  

Author(s):  
Peter Teller ◽  
Hermann König ◽  
Ulrich Weber ◽  
Peter Hertel

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