ZusammenfassungWachsende wissenschaftliche Evidenz zeigt einen Zusammenhang von Übergewicht und Adipositas mit dem Krebsrisiko auf. Bisher besteht überzeugende Evidenz dafür, dass Adipositas das Risiko für kolorektale Karzinome, postmenopausale Mammakarzinome, Endometriumkarzinome, Nierenzellkarzinome, Adenokarzinome der Speiseröhre sowie Pankreaskarzinome erhöht. Dabei steigt das Erkrankungsrisiko pro Zunahme des Body-Mass-Index um 5 kg/m2 zwischen 12 % und 51 % an. Neben der allgemeinen übt die abdominelle Adipositas einen zusätzlichen risikoerhöhenden Effekt bei Adenokarzinomen des Ösophagus und kolorektalen Karzinomen aus. Adipositas ist auch mit einem höheren Risiko für Karzinome der Leber und des Ovars assoziiert, wenngleich die Datenlage hier weniger umfangreich ist. Die Mechanismen, die diese Zusammenhänge erklären könnten, sind nicht eindeutig geklärt und unterscheiden sich je nach Krebsentität. Zu den wichtigsten möglichen erklärenden Mechanismen gehören Komponenten des metabolischen Syndroms, insbesondere Insulinresistenz und die daraus folgende Hyperinsulinämie, chronisch entzündliche Veränderungen, Steroidhormone sowie vom Fettgewebe sezernierte Zytokine, wie Leptin und Adiponectin.