Zusammenfassung
Hintergrund Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine häufige neurologische Erkrankung, die durch einen starken Bewegungsdrang der Beine und Missempfindungen einen hohen Leidensdruck auf die betroffenen Patienten ausübt. Die in der Regel medikamentöse Therapie ist mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden. Über die Wirkung körperlichen Trainings als risikoarme Alternative existiert bisher nur wenig Forschung.
Ziel Diese Übersichtsarbeit untersuchte die Effekte körperlichen Trainings auf den Schweregrad des RLS.
Methode Die systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, PEDro, The Cochrane Library und Embase schloss kontrollierte Studien über Ausdauer- oder Krafttraining zur Verbesserung der Erkrankungsschwere von RLS. Die interne Validität der Studien wurde mit der PEDro-Skala bewertet und die Effekte der Trainingsverfahren auf den Schweregrad des RLS metaanalytisch zusammengefasst.
Ergebnisse In die Arbeit wurden 5 Studien mit insgesamt 124 Teilnehmern eingeschlossen. Basierend auf der Metaanalyse verbesserte körperliches Training im Vergleich zur Kontrollintervention signifikant die Symptomatik von RLS auf der International RLS Severity Scale (durchschnittliche Verbesserung: 8,53 Punkte; 95 %-Konfidenzintervall: 10,42 bis 6,63 Punkte). Es fand sich kein signifikanter Publikationsbias. Die methodische Qualität der Studien war gering (Median PEDro-Score: 5).
Schlussfolgerung Die Ergebnisse weisen auf die Verringerung des Schweregrads des RLS durch körperliches Training hin. Da die aktuell schwache Studienlage jedoch die Übertragbarkeit limitiert, sind weitere klinische Studien erforderlich.