physioscience
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6
(FIVE YEARS 1)

Published By Georg Thieme Verlag Kg

1860-3351, 1860-3092

physioscience ◽  
2022 ◽  
Author(s):  
Tobias Braun ◽  
Carolin Bahns ◽  
Bernhard Elsner ◽  
Christian Kopkow

Zusammenfassung Hintergrund Forschungsprioritäten können dazu beitragen, Evidenz in den Bereichen zu entwickeln, die für Patient*innen und Kliniker*innen am wichtigsten sind. Forschungsprioritäten werden jedoch in der biomedizinischen Forschung nur unzureichend berücksichtigt. Ziel Beschreibung der Berücksichtigung von Forschungsprioritäten in der physiotherapeutischen Forschung in Deutschland. Methode Analyse von physiotherapeutischen Berichten aus Deutschland, die zwischen 2011 und 2020 in der Fachzeitschrift physioscience publiziert wurden. Für jeden eingeschlossenen Bericht wurde die primäre Forschungsfrage und/oder der Hauptgegenstandsbereich identifiziert und, falls möglich, einem spezifischen Gesundheitszustand zugeordnet. Danach wurde für jeden Bericht geprüft, ob eine gesundheitszustandsspezifische Forschungspriorität (von der James Lind Alliance oder aus wissenschaftlichen Datenbanken) bzw. eine der Top 26 der physiotherapiespezifischen Forschungsprioritäten des britischen Berufsverbandes „The Chartered Society of Physiotherapy (CSP)“ aus 2018 adressiert wurde. Die Datenanalyse erfolgte deskriptiv. Ergebnisse Es konnten 78 Berichte in die Analyse eingeschlossen werden. Die häufigsten Studientypen waren Übersichtsarbeiten (17/78, 22 %), Beobachtungsstudien (16/78, 21 %) und Umfragen (13/78, 17 %). Für die Analyse der gesundheitszustandsspezifischen Forschungsprioritäten konnten 51 Berichte berücksichtigt werden. In 51 % dieser Berichte (26/51) wurde eine der 10 wichtigsten Forschungsprioritäten des jeweiligen Themengebiets adressiert. In den übrigen Berichten wurde keine gesundheitszustandsspezifische Forschungspriorität berücksichtigt (13/51, 25 %) oder die Priorität gehörte nicht zu den Top Ten (12/51, 24 %).Für die Analyse der physiotherapeutischen Forschungsprioritäten wurden alle 78 Berichte berücksichtigt. In 21 % dieser Berichte (16/78) wurde eine Top-Ten-Priorität adressiert. In den übrigen Berichten wurde eine weniger wichtige Priorität adressiert (Listenplatz 11–26; 25/78, 32 %) oder das Forschungsthema des Berichts gehörte nicht zu den Top 26 (37/78, 47 %). Schlussfolgerung Die vorliegende Studie liefert erste Hinweise darauf, dass Forschungsprioritäten in der physiotherapeutischen Forschung in Deutschland nur unzureichend berücksichtigt werden. Ein erheblicher Teil der Forschung scheint somit an den Bedürfnissen von Patient*innen und Kliniker*innen vorbeizugehen. Die Berücksichtigung existierender Forschungsprioritäten und die Entwicklung nationaler Forschungsprioritäten für die Physiotherapie in Deutschland könnten dazu beitragen, den Nutzen der physiotherapeutischen Forschung für die öffentliche Gesundheit zu vergrößern.


physioscience ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Dirk Kerscher ◽  
Sabine Hammer ◽  
Michael Jung

Zusammenfassung Hintergrund Um die Folgen der Progression von Mukoviszidose möglichst gering zu halten, benötigen Patient*innen ein Konzept für lebenslange medikamentöse Interventionen und intensive Physiotherapie, gepaart mit einer sehr hohen Therapie-Adhärenz. Durch die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenswartung auf über 50 Jahre bei über der Hälfte der Betroffenen stehen medizinische Fachkräfte vor neuen Herausforderungen bei der Versorgung. Die nötigte Implementierung von Übergangsprogrammen für junge Erwachsene, aus den Kinderambulanzen heraus, sind jedoch noch immer nicht flächendeckend vollzogen. Niedrige Raten bei der Adhärenz verdeutlichen die problematische Situation. Ziel Erfassung der Wahrnehmung von jungen Erwachsenen mit Mukoviszidose in Bezug auf Faktoren, die einen Einfluss auf ihre Therapie-Adhärenz haben. Methode Das Erleben der Behandlungen sowie die Adhärenz beeinflussenden Faktoren wurden anhand von Leitfadeninterviews (n = 10) erhoben. Die Auswertung erfolgte mithilfe der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Ergebnisse Es zeigt sich ein komplexes Gesamtbild von Einflussfaktoren, mit einem auffälligen Wechselverhalten zwischen Adhärenz und Non-Adhärenz zu medizinisch notwendigen Therapien. Aus Sicht der Befragten ist die partizipative Entscheidungsfindung der zentrale Ansatzpunkt zur Förderung der Adhärenz, Minderung des Wechselverhaltens und Stärkung der Bewältigung und Aufrechterhaltung von Selbstwirksamkeit. Schlussfolgerung Die Ergebnisse geben Implikationen für die Ausbildung von Physiotherapeut*innen und Mediziner*innen bezüglich theoretischer Grundlagen zum Gesundheitsverhalten, zur Verhaltensänderung, Adhärenz und zu Entscheidungsprozessen von Patient*innen.


physioscience ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Rebecca Böwe ◽  
Josef Beuth

Zusammenfassung Hintergrund Sexuelle Dysfunktionen sind Lebensqualität mindernde Nebenwirkungen von Standardtherapien bei Prostatakarzinom. Ziel Diese Untersuchung erfasst den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand bezüglich Effektivität von Bewegungstherapie zur Kompensation sexueller Dysfunktionen in Folge von Standardtherapien bei Prostatakarzinom. Methode Systematisches Review in Anlehnung an „Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses“ (PRISMA). Die Literaturrecherche wurde von 2 unabhängigen Gutachter*innen in den Datenbanken Pubmed und PEDro durchgeführt. Eingeschlossen wurden Randomized Controlled Trials (RCT) mit dem American Society of Clinical Oncology (ASCO) Evidenzlevel I, die sexuelle Funktionen von Patienten mit standardtherapierten Prostatakarzinom unter Bewegungstherapie evaluieren. Ergebnisse 17 Publikationen mit 1175 Patienten mit Prostatakarzinom erfüllten die Einschlusskriterien. 11 Studien berichten signifikante Verbesserungen der sexuellen Funktionen durch Bewegungstherapie. Schlussfolgerung Da die Mehrzahl der Studien nicht vergleichbar war, ist keine generalisierte Aussage bezüglich der Wirksamkeit von Bewegungstherapie möglich. Weitere kontrollierte Studien sind unabdingbar, um den Einfluss von Bewegungstherapie auf sexuelle Dysfunktion bei Patienten mit Prostatakarzinom unter Standardtherapien aufzuzeigen.


physioscience ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Matthias Kalmring

Zusammenfassung Hintergrund Mehrere Studien konnten einen Einfluss von psychologischem Stress auf Schmerzmodulation und Wundheilung aufzeigen. Die Erweiterung der physiotherapeutischen Behandlung um die psychosoziale Ebene des biopsychosozialen Modells stellt komplexe Anforderungen an die behandelnden Physioherapeut*innen. Ziel Untersucht wurde der Einfluss von auf Herzratenvariabilität (HRV) basierendem Lifestyle-Coaching auf die Entwicklung der funktionellen Einschränkungen und das Schmerzempfinden bei Patient*innen mit subakromialem Schmerzsyndrom (SAPS). Es erfolgte zudem eine Analyse der Machbarkeit für Folgestudien. Methode 15 Proband*innen mit SAPS wurden randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt. Die Interventionsgruppe erhielt zusätzlich zu der in beiden Gruppen durchgeführten übungstherapeutischen Intervention ein Lifestyle-Coaching. Als Kontrollparameter wurden der SPADI-Score (SPADI), das maximale Schmerzempfinden (NRSmax) und anhand der Kurzzeit-HRV-Messung die High Frequency (HF), Low Frequency (LF), LF/HF-Ratio, Root Mean Square of Successive Difference (Rmssd) sowie die Standard Deviation NN (SdNN) erhoben. Bezüglich der Machbarkeit wurden mögliche Störfaktoren, Optimierungsmöglichkeiten und eine adäquate Stichprobengröße eruiert. Ergebnisse Einen signifikanten Unterschied zeigten die Variablen des SPADI-Scores, SPADI (95 % CI –59,3 bis –4,6; p = 0,026; d = –1,5), NRSmax (95 % CI –5,5 bis –0,1; p = 0,042; d = –1,35) und der HRV-Messwert HF (95 % CI 505,3–1753,3; p = 0,002; d = 2,23) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Schlussfolgerung Das Design dieser Studie ist machbar und für Folgestudien mit größeren Stichproben geeignet. Anpassungen bei der Randomisierung sowie den verwendeten Assessments sollten dabei vorgenommen werden. Für eine gültige Aussagekraft der Ergebnisse wurde die dafür nötige Stichprobengröße mit n = 66 ermittelt. Die Auswertung der klinischen Parameter weisen auf eine Steigerung der parasympathischen Aktivität (HF) sowie einer Reduktion von SPADI und NRSmax hin. Letztere können hierbei als potentiell positive Wirkung auf die Funktion und Schmerzreduktion in der Interventionsgruppe eingeschätzt werden.


physioscience ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Balz Winteler ◽  
Franziska Geese ◽  
Beat Lehmann ◽  
Kai-Uwe Schmitt

Abstract Background Many countries report a significant increase in emergency department (ED) visits. Patients with musculoskeletal disorders account for a large proportion of non-urgent cases. Objective Characterization and evaluation of a new service that provides immediate access to physiotherapy for patients in the ED. Method To characterize a new service at the Department of Emergency Medicine, Bern University Hospital, and to evaluate first experiences with it, a mixed methods approach was chosen. Data was collected from the electronic patient file and from a logbook kept by the physiotherapists. In addition, guideline-based interviews with involved health care staff were conducted. Results During the 63 days of the pilot study 79 patients were treated by physiotherapists. The most frequently reported patient complaint was back pain (47 %). Interventions included taking the medical history, performing manual tests and multimodal treatment and developing recommendations for further treatment. In 59 % of patients no medical imaging and in 58 % no additional physiotherapy was prescribed. Patients rated the physiotherapeutic service as very good or excellent (88 %). Physiotherapy was experienced as positive and appreciated by the other professions, and all interviewees emphasized the added value for patients. Conclusion The pilot study indicates that the physiotherapeutic consultation service has the potential to improve quality of care. The findings of this study are therefore valuable when considering the introduction of such a service in an ED.


physioscience ◽  
2021 ◽  
Vol 17 (04) ◽  
pp. 190-190

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