Volumenreduktion der Schilddrüse nach Radiojodtherapie bei Patienten mit Schilddrüsenautonomie und Morbus Basedow
Zusammenfassung Ziel: Es ist bekannt, daß die Radiojodtherapie (RJTh) zu einer relevanten Schilddrüsenvolumenreduktion (SVR) führt. Bisher wurden jedoch nur vereinzelt systematische Daten zum zeitlichen Verlauf und quantitativen Ausmaß der SVR veröffentlicht. Methode: Daher führten wir eine retrospektive Auswertung der Daten von 33 Patienten mit Morbus Basedow (MB), 36 Patienten mit multifokaler (MFA) und 31 mit unifokaler (UFA) Autonomie der Schilddrüse durch. Ergebnisse: Für alle Patientengruppen ergab sich eine hochsignifikante (p <0,001) SVR, welche sich bis ein Jahr nach RJTh signifikant fortsetzte. Obwohl die effektive Herddosis nicht signifikant verschieden war, war das Ausmaß der SVR für Patienten mit MB signifikant größer als für Patienten mit MFA. Dieser Unterschied war bereits innerhalb der ersten 6 Wochen bis 3 Monate nach RJTh nachweisbar. Schlußfolgerung: Diese Beobachtungen legen den Schluß nahe, daß die thyreoidale Grunderkrankung den therapeutischen Effekt der RJTh beeinflußt. Dies könnte teilweise durch die vollständige Suppression des nichtautonomen Gewebes während der RJTh erklärt werden. Für die Patienten mit UFA, die im Vergleich zu Patienten mit MFA eine ca. 1,7fach höhere Herddosis erhalten hatten, fiel die SVR um den Faktor 1,6 stärker aus. Dies belegt einen direkten Zusammenhang zwischen der effektiven Herddosis und dem Ausmaß der SVR nach RJTh.