Hämostaseologische Labordiagnostik beim Thrombosepatienten

1993 ◽  
Vol 13 (03) ◽  
pp. 125-131
Author(s):  
K.-H Zurborn ◽  
H. D Bruhn

ZusammenfassungHämostaseologische Labordiagnostik beim Thrombosepatienten dient der Aufdeckung einer thrombophilen Diathese und eventuell auch der Thrombosediagnostik. Die Beurteilung der Befunde setzt eine gute Anamneseerhebung und klinische Untersuchung voraus, um typische Risikosituationen für eine Manifestation einer Thrombose zu erfassen. Als prinzipielle thrombophile Störungen kommen in Frage: eine erhöhte Konzentration von Prokoagulanzien (Fibrinogen, FaktorVII und FaktorVIII) als Risikoindikatoren der koronaren Herzkrankheit, ein gestörtes antithrombotisches System (Inhibitoren, Fibrinolysesystem und Lupusantikoagulans) und eine latente Gerinnungsaktivierung bei einer Reihe chronischer Erkrankungen wie z.B. beim Tumorpatienten. Spezielle hämostaseologische Diagnostik ist nur bei rezidivierenden, idiopathischen, ungewöhnlich lokalisierten oder familiären Thrombosen oderauch bei sehr jungen Thrombosepatienten (unter 45 Jahren) angezeigt. Sie umfaßt bei der Routineuntersuchung die Gerinnungsinhibitoren möglichst als Aktivitätsbestimmung, das Lupusantikoagulans und die Thrombozytenzahl. Im Einzelfall ist eine erweiterte Diagnostik auch zur Erfassung seltener Störungen oder der Venenokklusionstest sinnvoll. Unter den neuen Markern der Thrombin-und Fibrinbildung zeigte das D-Dimer bei akuter Thrombembolie die höchste Sensitivität, aufgrund der schlechten Spezifität ist dieser Parameter allerdings nur zum Thromboseausschluß geeignet.

2013 ◽  
Vol 41 (06) ◽  
pp. 401-407 ◽  
Author(s):  
B. D. Kruse ◽  
K. Hartmann ◽  
A. Groth ◽  
B. Schulz ◽  
A. Wehner

ZusammenfassungEine 2 Jahre alte kastrierte Epagneul-Breton-Hündin wurde wegen Ekchymosen bei ungestörtem Allgemeinbefinden vorgestellt. Die klinische Untersuchung ergab zusätzliche Petechien sowie ein Hämatom. Auslandsaufenthalte inkludierten Italien und Dänemark. Labordiagnostisch fielen eine mittelgradige Thrombozytopenie, verlängerte Gerinnungszeiten (PT, aPTT, TT) und eine erhöhte D-Dimer-Konzentration. Die initiale Therapie umfasste Plasmatransfusionen, Infusion sowie Doxycyclinund Famotidingabe. Die Infektionserkrankungen Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose, Dirofilariose und Anaplasmose konnten nicht bestätigt werden. Eine sonographische Untersuchung des Abdomens ergab unauffällige Befunde, das Thoraxröntgen zeigte ein bronchointerstitielles Lungenmuster. Eine Sammelkotprobe über 3 Tage für ein Larvenauswanderungsverfahren nach Baermann war positiv für Angiostrongylus vasorum. Die A.-vasorum-Infektion wurde mit Fenbendazol erfolgreich therapiert, worauf die Thrombozytopenie und die abnormen Gerinnungszeiten rückläufig waren. Auch in Gebieten mit niedriger Prävalenz sollte bei Hunden mit Gerinnungsstörungen an eine A.-vasorum-Infektion gedacht werden. Respiratorische Symptome können bei dieser Erkrankung komplett fehlen. Der Patient könnte sich sowohl im Ausland als auch in Deutschland infiziert haben.


2000 ◽  
Vol 20 (01) ◽  
pp. 22-25
Author(s):  
M. Aschwanden ◽  
K.-H. Labs ◽  
K. A. Jäger

ZusammenfassungDie mögliche Lungenembolie und das postthrombotische Syndrom als Komplikationen der falsch-negativen Thrombosediagnostik sowie das Blutungsrisiko bei falsch-positivem Befund unterstreichen weiterhin die Bedeutung der Diagnostik bei Bein- und Beckenvenenthrombose (TVT). Da die klinische Untersuchung alleine nicht ausreicht, wurden nicht-invasive Techniken wie die CW-Doppler-Sonographie und die Plethysmographie entwickelt. Ihre Treffsicherheit ist beim symptomatischen Patienten mit proximaler Thrombose ausreichend, nicht jedoch bei distaler oder asymptomatischer Thrombose. Die Ultraschalldiagnostik wird als B-Bild-Kompressionssonographie mit punktueller Untersuchung inguinal und popliteal durchgeführt. Daneben bietet sich die eigentliche Duplexsonographie mit weitergehender Analyse der Doppler-Spektren und allfälliger Farbkodierung an. Bei Verdacht auf proximale TVT sollte ein geschulter Untersucher mindestens eine Sensitivität und Spezifität sowie PPV und NPV von 97% erzielen. Die Treffsicherheit ist geringer bei isolierter Unterschenkelvenenthrombose und vor allem beim Screening. Das rationelle Zusammenspiel von strukturierter klinischer Untersuchung und D-Dimer-Test ermöglicht neuerdings vor der Ultraschalldiagnostik eine klare Bewertung der Thrombosewahrscheinlichkeit. Gemeinsam erlauben sie bei etwa einem Drittel der Patienten bereits den Ausschluß der TVT. Angesichts der geringen Prävalenz von 25-30% bei den wegen TVT-Verdacht Untersuchten erweist sich dieses Vorgehen als kosteneffizient.


2008 ◽  
Vol 41 (10) ◽  
pp. 12-13
Author(s):  
JANE SALODOF MACNEIL
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 11
Author(s):  
DAMIAN MCNAMARA
Keyword(s):  
D Dimer ◽  

2016 ◽  
Vol 73 (4) ◽  
pp. 183-188
Author(s):  
Paul Kessler

Zusammenfassung: Die Anamnese ist bei Patienten, die unter Schwindel und Gleichgewichtsproblemen leiden, weiterhin das wichtigste Instrument. Sie umfasst Art, Richtung, Dauer, Schwere und beeinflussende Faktoren des Schwindels sowie otologische und neurologische Begleitsymptome. Eine Einteilung in a)akuten anhaltenden Schwindel, b)episodischen Schwindel unter Einbezug der Positionsabhängigkeit und c)chronisch anhaltenden Schwindel erlaubt bereits eine erste diagnostische Unterteilung. Die klinische Untersuchung umfasst eine Hals-Nasen-Ohren- sowie eine neurologische Untersuchung. Spezielles Augenmerk ist hierbei auf Okulomotorik, Nystagmusprüfung, Kopfimpulstest, Koordinationsprüfung, Geh-/Stehversuche und die Lagerungsprüfung zu richten. An apparativen Untersuchungen sind Orthostasetestung, Tonaudiogramm, kalorische Prüfung, Video-Kopfimpulstest und bei speziellen Fragestellungen Video-Nystagmographie und die Ableitung vestibulär-evozierter Muskelpotentiale hilfreich. Oft muss trotz aller funktionellen Diagnostik eine Magnetresonanztomografie des Neurokraniums hinzugefügt werden. In manchen Fällen empfiehlt sich ein multidisziplinärer Abklärungsgang. Die Therapie kann physikalische Massnahmen wie Repositionsmanöver oder vestibuläres Training, Pharmaka oder chirurgische Massnahmen beinhalten, wobei die Evidenzsituation einiger gängiger Therapien zu wünschen übrig lässt.


2013 ◽  
Vol 70 (7) ◽  
pp. 399-402
Author(s):  
Olivier Pittet ◽  
Nicolas Demartines ◽  
Dieter Hahnloser

Anale Schmerzen sind häufig in der Proktologie. Eine detaillierte Anamnese der Schmerzen und die klinische Untersuchung führen meistens zur Diagnose und damit zur unmittelbaren Therapie. Die akute Perianalvenenthrombose soll innerhalb 72 Stunden exzidiert werden. Akute Analfissuren werden konservativ mit Stuhlregulation und sphinktertonus-senkender Medikation sehr erfolgreich therapiert. Die chronische Analfissur muss meistens operiert werden. Perinalabaszesse können häufig in Lokalanästhesie abgedeckelt werden. Die proctalgia fugax und das levator ani syndrome sind Auschlussdiagnosen und werden symptomatisch therapiert.


2011 ◽  
Vol 68 (2) ◽  
pp. 65-70
Author(s):  
Micha T. Maeder ◽  
Hans Rickli

Die Diagnose der Herzinsuffizienz beruht auf typischen Symptomen und Zeichen der Stauung und/oder des verminderten Herzminutenvolumens und dem Nachweis einer kardialen Funktionsstörung. Klinische Untersuchung, EKG und Thoraxröntgenbild stellen die wichtigsten Basisuntersuchungen dar, wobei kein Befund absolut sensitiv oder spezifisch für eine Herzinsuffizienz ist. Ein tiefer Wert des B-type natriuretic peptide macht eine Herzinsuffizienz als Ursache für eine akute Dyspnoe unwahrscheinlich. Die Echokardiografie ist ein unentbehrliches Werkzeug, um das Vorhandensein einer kardialen Funktionsstörung und den Mechanismus der Herzinsuffizienz zu erfassen. Dies ist für die Therapie entscheidend.


2013 ◽  
Vol 70 (9) ◽  
pp. 503-508
Author(s):  
Marcel Weber

Auch wenn das Symptom „Kreuzschmerzen“ alltäglich und oft „banal“ ist (zweithäufigster Grund für eine Arztkonsultation [1], 3.15 % aller Personen in amerikanischen Notfallstationen [2]), dürfen konsequenzenreiche Differenzialdiagnosen nicht übersehen werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei, neben dem Wissen um diese Differenzialdiagnosen, auf dem genauen Zuhören und einigen Zusatzfragen zur Abrundung einer präzisen Anamnese. Die klinische Untersuchung wird die vermuteten Diagnosen erhärten und mögliche Differenzialdiagnosen ausschließen. Zusatzuntersuchungen sind selten notwendig, können aber bei begründetem Verdacht, beispielsweise auf eine Spondylodiszitis oder eine Arteriendissektion, lebensrettend sein. Therapeutisch steht die Motivation zu Alltagsaktivitäten und die hausärztliche Führung im Vordergrund.


2013 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 653-660
Author(s):  
Mascha K. Rochat ◽  
Mario Gehri

Für den Allgemeinmediziner kann die Einschätzung einer Notfallsituation beim Kind schwierig sein, da die Anamnese häufig von den Eltern erzählt wird, die klinische Untersuchung wegen fehlender Kooperation anspruchsvoll sein kann und die Vitalzeichen wegen Alters-Variationen schwierig zu interpretieren sind. Das „Pädiatrische Beurteilungs-Dreieck“ (PBD) ist eine schnelle und einfache Beobachtungshilfe um den ersten Eindruck, unabhängig von der zu Grunde liegenden Diagnose, zu standardisieren. Es benützt nur optische und auditive Hinweise und wird innert Sekunden durchgeführt. Es erlaubt Klinikern zu beurteilen ob Notfallmaßnahmen nötig sind oder Zeit für eine gründliche Anamnese und klinische Untersuchung zur Verfügung steht. Atemnot, Magendarmgrippe mit Dehydratation, Fieberkrämpfe und leichtes Schädelhirntrauma sind vier häufige pädiatrische Notfälle die diskutiert werden.


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