Hämostaseologische Labordiagnostik beim Thrombosepatienten
ZusammenfassungHämostaseologische Labordiagnostik beim Thrombosepatienten dient der Aufdeckung einer thrombophilen Diathese und eventuell auch der Thrombosediagnostik. Die Beurteilung der Befunde setzt eine gute Anamneseerhebung und klinische Untersuchung voraus, um typische Risikosituationen für eine Manifestation einer Thrombose zu erfassen. Als prinzipielle thrombophile Störungen kommen in Frage: eine erhöhte Konzentration von Prokoagulanzien (Fibrinogen, FaktorVII und FaktorVIII) als Risikoindikatoren der koronaren Herzkrankheit, ein gestörtes antithrombotisches System (Inhibitoren, Fibrinolysesystem und Lupusantikoagulans) und eine latente Gerinnungsaktivierung bei einer Reihe chronischer Erkrankungen wie z.B. beim Tumorpatienten. Spezielle hämostaseologische Diagnostik ist nur bei rezidivierenden, idiopathischen, ungewöhnlich lokalisierten oder familiären Thrombosen oderauch bei sehr jungen Thrombosepatienten (unter 45 Jahren) angezeigt. Sie umfaßt bei der Routineuntersuchung die Gerinnungsinhibitoren möglichst als Aktivitätsbestimmung, das Lupusantikoagulans und die Thrombozytenzahl. Im Einzelfall ist eine erweiterte Diagnostik auch zur Erfassung seltener Störungen oder der Venenokklusionstest sinnvoll. Unter den neuen Markern der Thrombin-und Fibrinbildung zeigte das D-Dimer bei akuter Thrombembolie die höchste Sensitivität, aufgrund der schlechten Spezifität ist dieser Parameter allerdings nur zum Thromboseausschluß geeignet.