Ultraschalldiagnostik der tiefen Bein- und Beckenvenenverschlüsse

2000 ◽  
Vol 20 (01) ◽  
pp. 22-25
Author(s):  
M. Aschwanden ◽  
K.-H. Labs ◽  
K. A. Jäger

ZusammenfassungDie mögliche Lungenembolie und das postthrombotische Syndrom als Komplikationen der falsch-negativen Thrombosediagnostik sowie das Blutungsrisiko bei falsch-positivem Befund unterstreichen weiterhin die Bedeutung der Diagnostik bei Bein- und Beckenvenenthrombose (TVT). Da die klinische Untersuchung alleine nicht ausreicht, wurden nicht-invasive Techniken wie die CW-Doppler-Sonographie und die Plethysmographie entwickelt. Ihre Treffsicherheit ist beim symptomatischen Patienten mit proximaler Thrombose ausreichend, nicht jedoch bei distaler oder asymptomatischer Thrombose. Die Ultraschalldiagnostik wird als B-Bild-Kompressionssonographie mit punktueller Untersuchung inguinal und popliteal durchgeführt. Daneben bietet sich die eigentliche Duplexsonographie mit weitergehender Analyse der Doppler-Spektren und allfälliger Farbkodierung an. Bei Verdacht auf proximale TVT sollte ein geschulter Untersucher mindestens eine Sensitivität und Spezifität sowie PPV und NPV von 97% erzielen. Die Treffsicherheit ist geringer bei isolierter Unterschenkelvenenthrombose und vor allem beim Screening. Das rationelle Zusammenspiel von strukturierter klinischer Untersuchung und D-Dimer-Test ermöglicht neuerdings vor der Ultraschalldiagnostik eine klare Bewertung der Thrombosewahrscheinlichkeit. Gemeinsam erlauben sie bei etwa einem Drittel der Patienten bereits den Ausschluß der TVT. Angesichts der geringen Prävalenz von 25-30% bei den wegen TVT-Verdacht Untersuchten erweist sich dieses Vorgehen als kosteneffizient.

2013 ◽  
Vol 41 (06) ◽  
pp. 401-407 ◽  
Author(s):  
B. D. Kruse ◽  
K. Hartmann ◽  
A. Groth ◽  
B. Schulz ◽  
A. Wehner

ZusammenfassungEine 2 Jahre alte kastrierte Epagneul-Breton-Hündin wurde wegen Ekchymosen bei ungestörtem Allgemeinbefinden vorgestellt. Die klinische Untersuchung ergab zusätzliche Petechien sowie ein Hämatom. Auslandsaufenthalte inkludierten Italien und Dänemark. Labordiagnostisch fielen eine mittelgradige Thrombozytopenie, verlängerte Gerinnungszeiten (PT, aPTT, TT) und eine erhöhte D-Dimer-Konzentration. Die initiale Therapie umfasste Plasmatransfusionen, Infusion sowie Doxycyclinund Famotidingabe. Die Infektionserkrankungen Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose, Dirofilariose und Anaplasmose konnten nicht bestätigt werden. Eine sonographische Untersuchung des Abdomens ergab unauffällige Befunde, das Thoraxröntgen zeigte ein bronchointerstitielles Lungenmuster. Eine Sammelkotprobe über 3 Tage für ein Larvenauswanderungsverfahren nach Baermann war positiv für Angiostrongylus vasorum. Die A.-vasorum-Infektion wurde mit Fenbendazol erfolgreich therapiert, worauf die Thrombozytopenie und die abnormen Gerinnungszeiten rückläufig waren. Auch in Gebieten mit niedriger Prävalenz sollte bei Hunden mit Gerinnungsstörungen an eine A.-vasorum-Infektion gedacht werden. Respiratorische Symptome können bei dieser Erkrankung komplett fehlen. Der Patient könnte sich sowohl im Ausland als auch in Deutschland infiziert haben.


2016 ◽  
Vol 73 (11) ◽  
pp. 695-700
Author(s):  
Dieter Conen

Zusammenfassung. Traditionell stellen Anamneseerhebung mit genauer Charakterisierung der Symptome und klinische Untersuchung die Grundlage der Diagnostik dar. Die rasche technologische Entwicklung sowohl bei den labortechnischen als auch bei den bildgebenden Verfahren haben die diagnostischen Möglichkeiten dramatisch verändert und den Druck, jedem Symptom eine fassbare Diagnose zuzuordnen, erhöht. Krankheiten insbesondere maligne Leiden sollen bei Screeninguntersuchungen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt entdeckt und entsprechend behandelt werden, unabhängig davon, ob der so diagnostizierte Tumor tatsächlich zum Tode führt oder nur ein indolenter Tumor ist. Parallel dazu haben sich die Interventionsmöglichkeiten erhöht, die den Einsatz der therapeutischen Optionen bei symptomatischen Personen ebenso möglich macht wie bei asymptomatischen. Das führt zu einem Verwischen der Grenzen zwischen Gesundheit, vorhandenem Risiko für eine Erkrankung und der Krankheit selbst. Diese Entwicklungen werden durch Überdiagnostik gefördert, die dadurch definiert ist, dass bei asymptomatischen Personen oder bei Personen mit uncharakteristischen Beschwerden Diagnosen gestellt werden, die in der Regel keine Symptome machen oder gar zum Tode führen. Die Überdiagnostik als Ursache einer «modernen Epidemie». Die Ursachen der Überdiagnostik liegen in der technologischen Entwicklung, in der Technikgläubigkeit, in der irrigen Vorstellung absolute diagnostische Sicherheit sei möglich, in einer defensiven Medizin, die einerseits aus medikolegalen Gründen andererseits aus übertriebener Sorge, eine Diagnose zu verpassen, zur Überdiagnostik führt. Im weiteren kann sie begünstigt werden durch die Vorstellung, dass negative Testergebnisse besorgte Patienten beruhigen können. Falsch gesetzte Anreize können ebenso zur Überdiagnostik beitragen, wie mangelndes Wissen über Sensitivität und Spezifität verschiedener Tests und die Wahrscheinlichkeit für das Zutreffen oder Nicht-Zutreffen einer bestimmten Diagnose in einem konkreten klinischen Setting. Massnahmen, die Überdiagnostik zu reduzieren, werden diskutiert.


1993 ◽  
Vol 13 (03) ◽  
pp. 125-131
Author(s):  
K.-H Zurborn ◽  
H. D Bruhn

ZusammenfassungHämostaseologische Labordiagnostik beim Thrombosepatienten dient der Aufdeckung einer thrombophilen Diathese und eventuell auch der Thrombosediagnostik. Die Beurteilung der Befunde setzt eine gute Anamneseerhebung und klinische Untersuchung voraus, um typische Risikosituationen für eine Manifestation einer Thrombose zu erfassen. Als prinzipielle thrombophile Störungen kommen in Frage: eine erhöhte Konzentration von Prokoagulanzien (Fibrinogen, FaktorVII und FaktorVIII) als Risikoindikatoren der koronaren Herzkrankheit, ein gestörtes antithrombotisches System (Inhibitoren, Fibrinolysesystem und Lupusantikoagulans) und eine latente Gerinnungsaktivierung bei einer Reihe chronischer Erkrankungen wie z.B. beim Tumorpatienten. Spezielle hämostaseologische Diagnostik ist nur bei rezidivierenden, idiopathischen, ungewöhnlich lokalisierten oder familiären Thrombosen oderauch bei sehr jungen Thrombosepatienten (unter 45 Jahren) angezeigt. Sie umfaßt bei der Routineuntersuchung die Gerinnungsinhibitoren möglichst als Aktivitätsbestimmung, das Lupusantikoagulans und die Thrombozytenzahl. Im Einzelfall ist eine erweiterte Diagnostik auch zur Erfassung seltener Störungen oder der Venenokklusionstest sinnvoll. Unter den neuen Markern der Thrombin-und Fibrinbildung zeigte das D-Dimer bei akuter Thrombembolie die höchste Sensitivität, aufgrund der schlechten Spezifität ist dieser Parameter allerdings nur zum Thromboseausschluß geeignet.


2006 ◽  
Vol 63 (7) ◽  
pp. 471-474 ◽  
Author(s):  
Russi

Obwohl die Sensitivität und Spezifität pulmonaler Untersuchungsbefunde in der Diagnostik von Lungenerkrankungen alles andere als optimal sind und die Test-Charakteristika gewisser Befunde nie systematisch untersucht wurden, ist die klinische Untersuchung unerlässlich. Immer wieder können diagnostisch eindeutige und wegweisende Befunde erhoben werden. Zudem wird durch eine präzise Anamnese und eine gründliche Untersuchung das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt gefördert, was in einer Zeit der zunehmend apparativ geprägten Medizin nicht vernachlässigt werden darf.


2003 ◽  
Vol 31 (01) ◽  
pp. 17-22
Author(s):  
I. Schneider ◽  
H. Neu ◽  
M. Schneider

ZusammenfassungZiel der Studie war, die Exaktheit der konventionellen Untersuchungsverfahren (klinische Untersuchung, Elektrokardiographie und Röntgenuntersuchung) in der Diagnostik von kongenitalen Herzerkrankungen des Hundes zu prüfen. Eine Gesamtzahl von 132 Junghunden (≤ 2 Jahre) mit dem Verdacht auf eine kongenitale Herzerkrankung wurde in diese dreijährige Studie aufgenommen. Anhand von Anamnese, klinischer Untersuchung, Elektrokardiogramm-Auswertung und Röntgenuntersuchung wurden eine oder mehrere Herzmissbildungen diagnostiziert bzw. ausgeschlossen. Diese Resultate wurden mit den Ergebnissen einer echokardiographischen und Doppler-echokardiographischen Untersuchung verglichen. Bei 24/132 Hunden war keine Missbildung vorhanden. Die Sensitivität und Spezifität für den sicheren Ausschluss einer Missbildung mittels der konventionellen Untersuchungsverfahren war 8% bzw. 100%. Bei 108 Hunden wurden mittels Ultraschall insgesamt 132 kongenitale Defekte festgestellt. Von diesen wurden 86 (65%) in der konventionellen Untersuchung richtig erkannt und 46 (35%) übersehen. Bei 15 Fällen wurde eine falsche Diagnose gestellt. Die häufigsten Missbildungen und die Sensitivität bzw. Spezifität der konventionellen Untersuchung waren: Aortenstenose, 53 Fälle (77% bzw. 89%); Pulmonalstenose, 42 Fälle (43% bzw. 100%); persistie-render Ductus arteriosus, 17 Fälle (100% bzw. 100%) und Mitralklappendysplasie mit Insuffizienz, neun Fälle (33% bzw. 98%). Korrekt erkannt wurden bei den weniger häufigen Missbildungen zwei von vier Trikuspidalklappendysplasien mit Insuffizienz, zwei von vier Atriumseptumdefekten, zwei von zwei Ventrikelseptumdefekten, eine von einer Fallot-Tetralogie sowie null von einer Mitralklappendysplasie mit Stenose.


2008 ◽  
Vol 41 (10) ◽  
pp. 12-13
Author(s):  
JANE SALODOF MACNEIL
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 11
Author(s):  
DAMIAN MCNAMARA
Keyword(s):  
D Dimer ◽  

2006 ◽  
Vol 63 (5) ◽  
pp. 333-337
Author(s):  
Weber

Das kolorektale Karzinom (KRK) ist die dritthäufigste Tumorerkrankung in den industrialisierten Ländern. Mortalität und Inzidenz des Kolonkarzinoms können durch Screeningverfahren effektiv gesenkt werden. Vor dem Screening muss der Risikostatus des Patienten erfasst werden. Für Personen ohne Risikofaktoren ist ein KRK-Screening ab dem 50. Lebensjahr sinnvoll. Abhängig von der individuellen Situation des Patienten sind mehrere Screeningverfahren möglich. Die vollständige Koloskopie bietet die höchste Sensitivität und Spezifität zur Detektion von Adenomen und Karzinomen im Colon und sollte daher primär angeboten werden. Alternativ sind die Sigmoidoskopie und der Test auf okkultes Blut möglich. Trotz vielversprechender Entwicklungen auf dem Gebiet der Schnittbildverfahren kann die virtuelle Koloskopie aktuell nicht zum Screening empfohlen werden.


2016 ◽  
Vol 73 (4) ◽  
pp. 183-188
Author(s):  
Paul Kessler

Zusammenfassung: Die Anamnese ist bei Patienten, die unter Schwindel und Gleichgewichtsproblemen leiden, weiterhin das wichtigste Instrument. Sie umfasst Art, Richtung, Dauer, Schwere und beeinflussende Faktoren des Schwindels sowie otologische und neurologische Begleitsymptome. Eine Einteilung in a)akuten anhaltenden Schwindel, b)episodischen Schwindel unter Einbezug der Positionsabhängigkeit und c)chronisch anhaltenden Schwindel erlaubt bereits eine erste diagnostische Unterteilung. Die klinische Untersuchung umfasst eine Hals-Nasen-Ohren- sowie eine neurologische Untersuchung. Spezielles Augenmerk ist hierbei auf Okulomotorik, Nystagmusprüfung, Kopfimpulstest, Koordinationsprüfung, Geh-/Stehversuche und die Lagerungsprüfung zu richten. An apparativen Untersuchungen sind Orthostasetestung, Tonaudiogramm, kalorische Prüfung, Video-Kopfimpulstest und bei speziellen Fragestellungen Video-Nystagmographie und die Ableitung vestibulär-evozierter Muskelpotentiale hilfreich. Oft muss trotz aller funktionellen Diagnostik eine Magnetresonanztomografie des Neurokraniums hinzugefügt werden. In manchen Fällen empfiehlt sich ein multidisziplinärer Abklärungsgang. Die Therapie kann physikalische Massnahmen wie Repositionsmanöver oder vestibuläres Training, Pharmaka oder chirurgische Massnahmen beinhalten, wobei die Evidenzsituation einiger gängiger Therapien zu wünschen übrig lässt.


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