Disseminierte intravasale Koagulopathie bei einem Hund mit Angiostrongylus-vasorum-Infektion

2013 ◽  
Vol 41 (06) ◽  
pp. 401-407 ◽  
Author(s):  
B. D. Kruse ◽  
K. Hartmann ◽  
A. Groth ◽  
B. Schulz ◽  
A. Wehner

ZusammenfassungEine 2 Jahre alte kastrierte Epagneul-Breton-Hündin wurde wegen Ekchymosen bei ungestörtem Allgemeinbefinden vorgestellt. Die klinische Untersuchung ergab zusätzliche Petechien sowie ein Hämatom. Auslandsaufenthalte inkludierten Italien und Dänemark. Labordiagnostisch fielen eine mittelgradige Thrombozytopenie, verlängerte Gerinnungszeiten (PT, aPTT, TT) und eine erhöhte D-Dimer-Konzentration. Die initiale Therapie umfasste Plasmatransfusionen, Infusion sowie Doxycyclinund Famotidingabe. Die Infektionserkrankungen Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose, Dirofilariose und Anaplasmose konnten nicht bestätigt werden. Eine sonographische Untersuchung des Abdomens ergab unauffällige Befunde, das Thoraxröntgen zeigte ein bronchointerstitielles Lungenmuster. Eine Sammelkotprobe über 3 Tage für ein Larvenauswanderungsverfahren nach Baermann war positiv für Angiostrongylus vasorum. Die A.-vasorum-Infektion wurde mit Fenbendazol erfolgreich therapiert, worauf die Thrombozytopenie und die abnormen Gerinnungszeiten rückläufig waren. Auch in Gebieten mit niedriger Prävalenz sollte bei Hunden mit Gerinnungsstörungen an eine A.-vasorum-Infektion gedacht werden. Respiratorische Symptome können bei dieser Erkrankung komplett fehlen. Der Patient könnte sich sowohl im Ausland als auch in Deutschland infiziert haben.

2021 ◽  
pp. 1-4
Author(s):  
Meret Huber ◽  
Sophia Rogozinski ◽  
Wolfram Puppe ◽  
Carsten Framme ◽  
Günter Höglinger ◽  
...  

<b>Ziel:</b> In der vorliegenden Arbeit berichten wir über den Fall einer jungen Frau mit postinfektiösem Auftreten einer Myasthenia gravis nach einer COVID-19-Infektion mit leichten respiratorischen Symptomen und Anosmie/Ageusie einen Monat vor der Aufnahme in unsere neurologische Abteilung. <b>Methoden:</b> Die Patientendaten stammten aus den Krankenakten der Medizinischen Hochschule Hannover. Die schriftliche Einverständniserklärung der Patientin lag vor. <b>Ergebnisse:</b> Die 21-jährige Patientin stellte sich mit subakut aufgetretenen, vertikal versetzten Doppelbildern infolge einer rechtsseitigen partiellen Nervus-okulomotorius-Parese und Ptosis vor. Etwa vier Wochen zuvor waren leichte respiratorische Symptome, Kopf- und Gliederschmerzen ohne Fieber sowie eine Anosmie/Ageusie aufgetreten. Bereits während der etwa zehn Tage anhaltenden letztgenannten Symptome hatte die Patientin «müde Augen» und fluktuierende Doppelbilder bemerkt. Die klinische Untersuchung einschließlich eines positiven Tests mit Edrophoniumchlorid und der Nachweis erhöhter Acetylcholinrezeptor-Antikörpern deuteten auf einen ätiologischen Zusammenhang mit der okulären Manifestation einer Myasthenia gravis hin. Mit drei verschiedenen serologischen Tests (Abbott, DiaSorin, Euroimmun) wurden Antikörper (IgA/IgG) gegen SARS-CoV-2 im Serum nachgewiesen, was für dieses spezifische Coronavirus als Erreger der vorausgegangenen Infektion bei dieser Patientin spricht. Durch Gabe von intravenösen Immunglobulinen und oralem Pyridostigmin wurde das myasthene Syndrom erfolgreich behandelt. <b>Schlussfolgerung:</b> Dies ist der erste Fallbericht über eine postinfektiöse Myasthenia gravis als neurologische Komplikation bei einer COVID-19-Patientin.


2000 ◽  
Vol 20 (01) ◽  
pp. 22-25
Author(s):  
M. Aschwanden ◽  
K.-H. Labs ◽  
K. A. Jäger

ZusammenfassungDie mögliche Lungenembolie und das postthrombotische Syndrom als Komplikationen der falsch-negativen Thrombosediagnostik sowie das Blutungsrisiko bei falsch-positivem Befund unterstreichen weiterhin die Bedeutung der Diagnostik bei Bein- und Beckenvenenthrombose (TVT). Da die klinische Untersuchung alleine nicht ausreicht, wurden nicht-invasive Techniken wie die CW-Doppler-Sonographie und die Plethysmographie entwickelt. Ihre Treffsicherheit ist beim symptomatischen Patienten mit proximaler Thrombose ausreichend, nicht jedoch bei distaler oder asymptomatischer Thrombose. Die Ultraschalldiagnostik wird als B-Bild-Kompressionssonographie mit punktueller Untersuchung inguinal und popliteal durchgeführt. Daneben bietet sich die eigentliche Duplexsonographie mit weitergehender Analyse der Doppler-Spektren und allfälliger Farbkodierung an. Bei Verdacht auf proximale TVT sollte ein geschulter Untersucher mindestens eine Sensitivität und Spezifität sowie PPV und NPV von 97% erzielen. Die Treffsicherheit ist geringer bei isolierter Unterschenkelvenenthrombose und vor allem beim Screening. Das rationelle Zusammenspiel von strukturierter klinischer Untersuchung und D-Dimer-Test ermöglicht neuerdings vor der Ultraschalldiagnostik eine klare Bewertung der Thrombosewahrscheinlichkeit. Gemeinsam erlauben sie bei etwa einem Drittel der Patienten bereits den Ausschluß der TVT. Angesichts der geringen Prävalenz von 25-30% bei den wegen TVT-Verdacht Untersuchten erweist sich dieses Vorgehen als kosteneffizient.


1993 ◽  
Vol 13 (03) ◽  
pp. 125-131
Author(s):  
K.-H Zurborn ◽  
H. D Bruhn

ZusammenfassungHämostaseologische Labordiagnostik beim Thrombosepatienten dient der Aufdeckung einer thrombophilen Diathese und eventuell auch der Thrombosediagnostik. Die Beurteilung der Befunde setzt eine gute Anamneseerhebung und klinische Untersuchung voraus, um typische Risikosituationen für eine Manifestation einer Thrombose zu erfassen. Als prinzipielle thrombophile Störungen kommen in Frage: eine erhöhte Konzentration von Prokoagulanzien (Fibrinogen, FaktorVII und FaktorVIII) als Risikoindikatoren der koronaren Herzkrankheit, ein gestörtes antithrombotisches System (Inhibitoren, Fibrinolysesystem und Lupusantikoagulans) und eine latente Gerinnungsaktivierung bei einer Reihe chronischer Erkrankungen wie z.B. beim Tumorpatienten. Spezielle hämostaseologische Diagnostik ist nur bei rezidivierenden, idiopathischen, ungewöhnlich lokalisierten oder familiären Thrombosen oderauch bei sehr jungen Thrombosepatienten (unter 45 Jahren) angezeigt. Sie umfaßt bei der Routineuntersuchung die Gerinnungsinhibitoren möglichst als Aktivitätsbestimmung, das Lupusantikoagulans und die Thrombozytenzahl. Im Einzelfall ist eine erweiterte Diagnostik auch zur Erfassung seltener Störungen oder der Venenokklusionstest sinnvoll. Unter den neuen Markern der Thrombin-und Fibrinbildung zeigte das D-Dimer bei akuter Thrombembolie die höchste Sensitivität, aufgrund der schlechten Spezifität ist dieser Parameter allerdings nur zum Thromboseausschluß geeignet.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 115-123
Author(s):  
M. Schneider ◽  
N. Hildebrandt

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) stellt beim Frettchen eine der häufigsten erworbenen Herzerkrankungen dar. Ziel dieser Studie war, die diagnostischen Möglichkeiten und die typischen Veränderungen sowie potenzielle therapeutische Maßnahmen darzulegen. Material und Methoden: Zwischen Februar 2002 und Oktober 2003 wurde bei drei Frettchen die Diagnose DCM gestellt. Der Schwerpunkt der retrospektiven Auswertung lag auf den verzeichneten Befunden, den eingeleiteten therapeutischen Maßnahmen und dem Verlauf der Erkrankung. Ergebnisse: Alle drei Patienten zeigten in erster Linie respiratorische Symptome, insbesondere Husten und Dyspnoe. Die klinische Untersuchung ergab bei allen Tieren ein systolisches Herzgeräusch. Röntgenologisch waren Anzeichen einer Kardiomegalie mit Lungenödem bzw. Hinweise auf einen Thoraxerguss nachweisbar. Das EKG erwies sich als unspezifisch, bleibt jedoch essenziell für die Rhythmusdiagnostik. Sonographisch konnte eine Dilatation beider Atrien und Ventrikel sowie eine verminderte linksventrikuläre Kontraktilität dargestellt werden. Die Über-lebenszeit der drei Patienten unter Therapie betrug 3, 6 bzw. 9 Monate. Schlussfolgerung: Insbesondere Dyspnoe und Husten können beim Frettchen auf eine DCM hinweisen, die mittels vollständiger kardialer Dia gnostik bewiesen werden kann. Nach Diagnosestellung ist auch bei dieser Tierart eine medikamen-töse Einstellung (Methyldigoxin, Furosemid, Ramipril, L-Carnitin) möglich. Klinische Relevanz: Eine komplette kardiale Diagnostik sollte beim Frettchen an Bedeutung gewinnen, um auch Vertreter dieser Spezies angemessen behandeln zu können.


2008 ◽  
Vol 41 (10) ◽  
pp. 12-13
Author(s):  
JANE SALODOF MACNEIL
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 11
Author(s):  
DAMIAN MCNAMARA
Keyword(s):  
D Dimer ◽  

2016 ◽  
Vol 73 (4) ◽  
pp. 183-188
Author(s):  
Paul Kessler

Zusammenfassung: Die Anamnese ist bei Patienten, die unter Schwindel und Gleichgewichtsproblemen leiden, weiterhin das wichtigste Instrument. Sie umfasst Art, Richtung, Dauer, Schwere und beeinflussende Faktoren des Schwindels sowie otologische und neurologische Begleitsymptome. Eine Einteilung in a)akuten anhaltenden Schwindel, b)episodischen Schwindel unter Einbezug der Positionsabhängigkeit und c)chronisch anhaltenden Schwindel erlaubt bereits eine erste diagnostische Unterteilung. Die klinische Untersuchung umfasst eine Hals-Nasen-Ohren- sowie eine neurologische Untersuchung. Spezielles Augenmerk ist hierbei auf Okulomotorik, Nystagmusprüfung, Kopfimpulstest, Koordinationsprüfung, Geh-/Stehversuche und die Lagerungsprüfung zu richten. An apparativen Untersuchungen sind Orthostasetestung, Tonaudiogramm, kalorische Prüfung, Video-Kopfimpulstest und bei speziellen Fragestellungen Video-Nystagmographie und die Ableitung vestibulär-evozierter Muskelpotentiale hilfreich. Oft muss trotz aller funktionellen Diagnostik eine Magnetresonanztomografie des Neurokraniums hinzugefügt werden. In manchen Fällen empfiehlt sich ein multidisziplinärer Abklärungsgang. Die Therapie kann physikalische Massnahmen wie Repositionsmanöver oder vestibuläres Training, Pharmaka oder chirurgische Massnahmen beinhalten, wobei die Evidenzsituation einiger gängiger Therapien zu wünschen übrig lässt.


2013 ◽  
Vol 70 (7) ◽  
pp. 399-402
Author(s):  
Olivier Pittet ◽  
Nicolas Demartines ◽  
Dieter Hahnloser

Anale Schmerzen sind häufig in der Proktologie. Eine detaillierte Anamnese der Schmerzen und die klinische Untersuchung führen meistens zur Diagnose und damit zur unmittelbaren Therapie. Die akute Perianalvenenthrombose soll innerhalb 72 Stunden exzidiert werden. Akute Analfissuren werden konservativ mit Stuhlregulation und sphinktertonus-senkender Medikation sehr erfolgreich therapiert. Die chronische Analfissur muss meistens operiert werden. Perinalabaszesse können häufig in Lokalanästhesie abgedeckelt werden. Die proctalgia fugax und das levator ani syndrome sind Auschlussdiagnosen und werden symptomatisch therapiert.


2011 ◽  
Vol 68 (2) ◽  
pp. 65-70
Author(s):  
Micha T. Maeder ◽  
Hans Rickli

Die Diagnose der Herzinsuffizienz beruht auf typischen Symptomen und Zeichen der Stauung und/oder des verminderten Herzminutenvolumens und dem Nachweis einer kardialen Funktionsstörung. Klinische Untersuchung, EKG und Thoraxröntgenbild stellen die wichtigsten Basisuntersuchungen dar, wobei kein Befund absolut sensitiv oder spezifisch für eine Herzinsuffizienz ist. Ein tiefer Wert des B-type natriuretic peptide macht eine Herzinsuffizienz als Ursache für eine akute Dyspnoe unwahrscheinlich. Die Echokardiografie ist ein unentbehrliches Werkzeug, um das Vorhandensein einer kardialen Funktionsstörung und den Mechanismus der Herzinsuffizienz zu erfassen. Dies ist für die Therapie entscheidend.


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