Disseminierte intravasale Koagulopathie bei einem Hund mit Angiostrongylus-vasorum-Infektion
ZusammenfassungEine 2 Jahre alte kastrierte Epagneul-Breton-Hündin wurde wegen Ekchymosen bei ungestörtem Allgemeinbefinden vorgestellt. Die klinische Untersuchung ergab zusätzliche Petechien sowie ein Hämatom. Auslandsaufenthalte inkludierten Italien und Dänemark. Labordiagnostisch fielen eine mittelgradige Thrombozytopenie, verlängerte Gerinnungszeiten (PT, aPTT, TT) und eine erhöhte D-Dimer-Konzentration. Die initiale Therapie umfasste Plasmatransfusionen, Infusion sowie Doxycyclinund Famotidingabe. Die Infektionserkrankungen Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose, Dirofilariose und Anaplasmose konnten nicht bestätigt werden. Eine sonographische Untersuchung des Abdomens ergab unauffällige Befunde, das Thoraxröntgen zeigte ein bronchointerstitielles Lungenmuster. Eine Sammelkotprobe über 3 Tage für ein Larvenauswanderungsverfahren nach Baermann war positiv für Angiostrongylus vasorum. Die A.-vasorum-Infektion wurde mit Fenbendazol erfolgreich therapiert, worauf die Thrombozytopenie und die abnormen Gerinnungszeiten rückläufig waren. Auch in Gebieten mit niedriger Prävalenz sollte bei Hunden mit Gerinnungsstörungen an eine A.-vasorum-Infektion gedacht werden. Respiratorische Symptome können bei dieser Erkrankung komplett fehlen. Der Patient könnte sich sowohl im Ausland als auch in Deutschland infiziert haben.