Stellenwert vom Homocystein beim Glaukom
ZusammenfassungIn der multifaktoriellen Pathogenese der glaukomatösen Optikusatrophie spielen endotheliale Dysfunktion und vaskuläre Dysregulation eine Rolle. Eine Hyperhomocysteinämie als Risikofaktor für die endotheliale Dysfunktion ist sowohl mit dem primären Offenwinkelglaukom als auch mit dem sekundären Offenwinkelglaukom bei Pseudoexfoliationssyndrom assoziiert. In dieser Übersichtsarbeit wird die aktuelle Datenlage zur Assoziation zwischen Homocysteinmetabolismus und Glaukomerkrankung dargelegt sowie eine mögliche Rolle der Hyperhomocysteinämie in der Pathogenese und Progression der Glaukomerkrankung erläutert. Die Bedeutung von Homocystein für die Regulationsstörung der extrazellulären Matrix, der Vasotoxizität, der Neurodegeneration sowie der Epigenetik wird dargelegt. Die Prävention und Therapie der Glaukomerkrankung durch Beeinflussung des Homocysteinspiegels wird diskutiert.