Moderne Ulkus-Chirurgie – Chirurgische Behandlungsoptionen

Phlebologie ◽  
2013 ◽  
Vol 42 (04) ◽  
pp. 199-204 ◽  
Author(s):  
J. Dissemond ◽  
J. Klode ◽  
I. Stoffels

ZusammenfassungEinleitung: Die sozioökonomische Bedeutung des chronischen Ulcus cruris venosum ist bedingt durch die hohe Anzahl der Erkrankten, die Kosten der Diagnostik und Therapien, die Verschlechterung der Lebensqualität und des Verlustes der Arbeitsfähigkeit während der Erkrankung beträchtlich. Diese Problematik wird durch einen oft langjährigen Verlauf sowie eine hohe Rezidivneigung zusätzlich gesteigert.Diskussion: Unter Berücksichtigung dieser Fakten, kommt den chirurgischen Therapieoptionen insbesondere bei ansonsten therapieresistenten Verläufen eine besondere Bedeutung zu. Heute steht hierfür ein umfangreiches Spektrum an interventionellen Methoden zur Verfügung. Venenchirurgie und endovenöse Verschlusstechniken sind für die Ausschaltung einer primären oder sekundären Varikosis als kausale Therapie des Ulcus cruris venosum geeignet. Die sogenannte Shave-Therapie ist bei dem Vorliegen einer Dermatolipo(faszio)sklerose die Behandlungsmethode der Wahl. Aktuelle Langzeitergebnisse zeigen gute Resultate mit Heilungsraten von 70-80 %. In Einzelfällen kann auch auf Opera-tionstechniken mit Einbeziehung der Fascia cruris zurückgegriffen werden.Schlussfolgerung: Somit kommt sowohl der chirurgischen Lokaltherapie als auch der erweiterten, teils sehr komplexen chirurgischen Intervention insbesondere des Venensystems zunehmend eine Schlüsselrolle in modernen Gesamttherapiekonzepten der Patienten mit chronischem Ulcus cruris venosum zu.

Phlebologie ◽  
2018 ◽  
Vol 47 (02) ◽  
pp. 67-69
Author(s):  
A. L. Recke ◽  
B. Kahle

Zusammenfassung Hintergrund: Die kausale Therapie eines Ulcus cruris venosum stellt bei adipösen Patienten eine therapeutische Herausforderung dar. Methode: Anhand eines Fallberichts wird die Vorgehensweise demonstriert: mittels Sourcing kann auch bei schwerer Adipositas eine ulkusrelevante Varize detektiert und erfolgreich schaumsklerosiert werden. Ergebnisse: Die erfolgreiche Schaumsklerosierung der im Sourcing relevanten Varize hat keinen Effekt auf die Ulkusheilung. Schlussfolgerung: Stigmata der chronischen venösen Insuffizienz finden sich bei adipösen Patienten als Folge eben der Adipositas, so dass eine Gewichtsreduktion als kausale Therapie gelten kann. In unserem Fall kann von einem Ulcus adiposo-venosum gesprochen werden.


Author(s):  
K. Kroeger ◽  
M. Storck ◽  
P. Kujath ◽  
E. Rabe ◽  
J. Dissemond

ZusammenfassungDas Ulcus cruris venosum (UCV) ist in Europa eine der häufigsten chronischen Wunden. Die Therapie ist langwierig, mühsam und kostenintensiv, und es besteht eine hohe Rezidivquote. In diesem Beitrag werden die Maßnahmen dargestellt, die jedem Patienten mit abgeheiltem UCV angeboten werden sollten, um das Auftreten eines erneuten UCV dauerhaft zu verhindern. Um einem UCV bei Varikose vorzubeugen, muss die Progression der chronischen venösen Insuffizienz (CVI) gestoppt werden. Es existiert eine überzeugende Evidenz dazu, dass die effiziente Therapie der Varikose bei Patienten mit UCV die Rezidivrate senkt. Bei Patienten mit einem postthrombotischen Syndrom (PTS) sollten weitere Thrombosen durch eine gezielte Thromboseprophylaxe verhindert werden. Für den Nutzen endovaskulärer rekanalisierender Verfahren bei Patienten mit postthrombotischen Veränderungen der Beckenvenen auf die Rezidivrate des UCV gibt es bisher keine Studien. Für UCV bei Varikose und PTS wurde in mehreren Studien eindrücklich gezeigt, dass die Kompressionstherapie die Basismaßnahme für die Prävention eines Ulkusrezidivs ist, unabhängig davon, ob andere Maßnahmen durchgeführt wurden oder nicht. Wichtiger als eine möglichst hohe Kompressionsklasse ist eine gute Adhärenz der betroffenen Patienten bei der Kompressionstherapie. Das Ziel zukünftiger Bemühungen für Patienten mit UCV muss es sein, den Therapeuten Instrumente und Behandlungsstrategien an die Hand zu geben, den Patienten zu führen und dessen Akzeptanz und Verständnis für die Bedeutung des Selbstmanagements insbesondere der Kompressionstherapie für die Rezidivprophylaxe zu erhöhen.


Phlebologie ◽  
2007 ◽  
Vol 36 (06) ◽  
pp. 303-308 ◽  
Author(s):  
K. Göstl ◽  
H. Roßmann ◽  
T. Benesch ◽  
A. Obermayer

ZusammenfassungDie aktive Bettruhe ist ein operationsbegleitendes Therapiekonzept bei Ulcus cruris venosum, zur präoperativen Konditionierung und postoperativen Konsolidierung. Ziel dieses Therapiekonzepts ist es, unter Bettruhe mit Beinhochlagerung und einem gezielten Trainingsprogramm optimierte Operationsbedingungen schaffen und das Therapieergebnis positiv zu beeinflussen. Patienten, Methoden: 88 Patienten (118 Beine) wurden mittels aktiver Bettruhe operationsbegleitend konditioniert. Neben der Methode werden klinischen Charakteristika, Compliance und Abheilungs-, Rezidiv- und Komplikationsrate beschrieben. Ergebnisse: Die aktive Bettruhe erfolgte durchschnittlich sieben Tage (Spannweite 1–38). Die Compliance hinsichtlich Zumutbarkeit und Nachvollziehbarkeit war sehr hoch. Eine hohe Abheilungs- und geringe Rezidiv- und Komplikationsraten unterstreichen die Bedeutung eines umfassenden Therapiekonzepts. Schlussfolgerung: Die Aktive Bettruhe eignet sich vor allem zur Schaffung optimaler Operationsbedingungen mit klinisch relevantem Einfluss auf das Gesamtergebnis sowie zur Steigerung der Compliance des Patienten mit einem sekundär-präventiven Effekt.


Phlebologie ◽  
1998 ◽  
Vol 27 (02) ◽  
pp. 60-64 ◽  
Author(s):  
G. Gallenkemper ◽  
B.-J. Bulling ◽  
B. Kahle ◽  
N. Klüken ◽  
W. Lehnert ◽  
...  

Phlebologie ◽  
2003 ◽  
Vol 32 (01) ◽  
pp. 1-14 ◽  
Author(s):  
F. Pannier-Fischer ◽  
K. Bromen ◽  
K. Schuldt ◽  
A. Stang ◽  
Ch. Poncar ◽  
...  

ZusammenfassungZiel: Die Bonner Venenstudie zur Frage der Häufigkeit und Ausprägung von chronischen Venenkrankheiten in der städtischen und ländlichen deutschen Wohnbevölkerung im Alter von 18-79 Jahren fand zwischen dem 13. 11. 2000 und 15. 3. 2002 statt. Es nahmen insgesamt 3072 Probanden teil, die Response-Proportion lag insgesamt bei 59%. Ergebnisse: Eine Beinschwellung in der Anamnese trat bei jedem 6. Mann (16,2%) und bei nahezu jeder 2. Frau (42,1%) auf. Eine kurz zurückliegende ein- oder beidseitige Beinschwellung in den letzten vier Wochen gab jeder 6. Teilnehmer an. Dies entspricht 14,8% (7,9% der Männer, 20,2% der Frauen). Für Gefäßerkrankungen typische Beinbeschwerden innerhalb der letzten vier Wochen gab insgesamt jeder 2. der Probanden (56,4%) an. Bei der Beurteilung der klinischen Ausprägung gemäß der CEAP-Klassifikation fällt auf, dass lediglich 9,6% der Probanden keinerlei Venenveränderungen aufweisen. Bei 59% bestehen isoliert Teleangiektasien oder retikuläre Venen, bei 14,3% Krampfadern (C2) ohne weitere Zeichen einer chronischen venösen Insuffizienz. Auffällig ist, dass bei 13,4% ein prätibiales Ödem im Rahmen von Venenveränderungen zum Untersuchungszeitpunkt vorlag. Demgegenüber liegt die Zahl der fortgeschrittenen Zeichen der chronischen venösen Insuffizienz bei 3,3%. Die Häufigkeit des floriden oder abgeheilten Ulcus cruris lag bei 0,7%. Schlussfolgerungen: Jeder 6. Mann und jede 5. Frau hat somit chronische Veneninsuffizienz (C3–C6). Die Zahlen zeigen, dass Venenkrankheiten insgesamt nach wie vor eine hohe Prävalenz aufweisen, dass aber die schweren Ausprägungen der chronischen venösen Insuffizienz in den vergangenen 20 Jahren zurückgegangen sind.


Phlebologie ◽  
1999 ◽  
Vol 28 (01) ◽  
pp. 1-6 ◽  
Author(s):  
Ch. Stetter ◽  
E. Schöpf ◽  
J. Norgauer ◽  
W. Vanscheidt ◽  
Y. Herouy

ZusammenfassungDie Dermatoliposklerose (DLS) entwickelt sich als Folge einer progredienten primären Varikosis oder eines postthrombotischen Syndroms (PTS). Trotz bestehender Hinweise auf eine veränderte intravasale fibrinolytische Aktivität bei der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI), wurden bisher fibrinolytische Faktoren im perivaskulären Gewebe nicht untersucht. Kürzlich zeigten wir, daß bei Dermatoliposklerose Matrix-Metalloproteinasen exprimiert und aktiviert werden. Da spezifische fibrinolytische Faktoren wichtige Haupteffektoren der Matrix-Metalloproteinasenaktivierung sind, untersuchten wir kürzlich die Genexpression der Plasminogenaktivatoren vom Urokinasetyp (uPA) und vom Gewebetyp (tPA), des Urokinase-Rezeptor (uPA-R) sowie der Plasminogenaktivator-Inhibitoren (PAI-1 und PAI-2) in Gewebsbiopsien von Patienten mit Dermatoliposklerose. Zum Nachweis verwandten wir dabei die Technik der reversen Transkription und Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR). Es fand sich in allen Hautproben (n = 21) eine signifikant erhöhte mRNA-Expression von uPA und uPA-R im Vergleich zu gesunder Haut (n = 12). Dagegen konnte kein signifikanter Unterschied für mRNA-Transkripte von tPA, PAI-1 und PAI-2 nachgewiesen werden. Die Dermatoliposklerose zeichnet sich somit durch erhöhte transkriptionelle Expression von uPA und uPA-R aus. Eine gesteigerte De-novo-Synthese von uPA und uPA-R könnte daher bei der Aktivierung von Matrix-Metalloproteinasen und entsprechend in der Pathogenese des Ulcus cruris venosum eine zentrale Rolle spielen.


2010 ◽  
Vol 04 (04) ◽  
pp. 182-188
Author(s):  
J. Bauerschmitz

ZusammenfassungDie weltweit rapide ansteigende Inzidenz der morbiden Adipositas hat Implikationen für die Dermatochirurgie. Neben einem erhöhten OPRisiko und OP-Aufwand sind bei Adipösen dermatochirurgisch zu behandelnde Krankheiten wie z. B. die Acne inversa und das Ulcus cruris venosum häufiger. Die Liposuktion ist primär zur ästhetischen Therapie diätresistenter Fettpolster beim Gesunden indiziert. Sie ergänzt die klassischen dermatochirurgischen Verfahren in der medizinischen Therapie von Krankheiten des Fettgewebes z. B. Lipomatosen, Lipodystrophien und Lipödem. Als Bodycontouring ist sie im Gesamtkonzept der postbariatrischen plastischen Chirurgie etabliert. Ob die Liposuktion alleine einen positiven Effekt auf die metabolischen Komplikationen morbider Adipositas hat, wird kontrovers diskutiert. Die faziale HIV-assoziierte Lipoatrophie wird mittels Lipotransfer erfolgreich behandelt. Kosmetische Operationen am Fettgewebe sind die häufigsten ästhetischen Eingriffe weltweit. Deshalb wird das Risikoprofil der Liposuktion wie auch der sogenannten Lipolyse erörtert.Die Literatur zu diesem Artikel finden Sie online unter www.adipositas-journal.de


Phlebologie ◽  
2010 ◽  
Vol 39 (03) ◽  
pp. 156-162 ◽  
Author(s):  
C. Schwahn-Schreiber

SummaryAdvanced chronic venous stasis syndrome is characterized by irreversible and self-perpetuating morphological alterations in the lower leg. A chronic inflammatory process results in sclerosis, which progresses from the skin to the subcutaneous tissue and ultimately the fascia, sometimes including muscle and ankle joint and leading to chronic compartment syndrome. To cure these severe alterations with non healing ulcers decompression of the compartments like paratibial fasciotomy with SEPS and crural fasciectomy or removal of sclerosis like shave therapy are successful surgical procedures. Indication should be adapted to the extension of ulcer. Indications of the operations and the techniques are described, complications and results are discussed. Due to ulcer extension especially shave therapy (removal of the sclerotic tissue epifascial) and crural fasciectomy (removal of sclerosis including fascia) are very successful with up to 80% healing rate, even in severe cases and even after long term (up to 8 years). Since shave therapy is easy, short and simple with short healing time, few complications and good aesthetical result it is the first choice of treatment for non healing leg ulcers. Fasci ectomy is reserved for special indications such as deep transfascial necrosis or failure of shave therapy.


Dermatology ◽  
1964 ◽  
Vol 128 (1) ◽  
pp. 76-80
Author(s):  
L. van der Lugt ◽  
K. Wiggers ◽  
M.J. Ubbens

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