Moderne Ulkus-Chirurgie – Chirurgische Behandlungsoptionen
ZusammenfassungEinleitung: Die sozioökonomische Bedeutung des chronischen Ulcus cruris venosum ist bedingt durch die hohe Anzahl der Erkrankten, die Kosten der Diagnostik und Therapien, die Verschlechterung der Lebensqualität und des Verlustes der Arbeitsfähigkeit während der Erkrankung beträchtlich. Diese Problematik wird durch einen oft langjährigen Verlauf sowie eine hohe Rezidivneigung zusätzlich gesteigert.Diskussion: Unter Berücksichtigung dieser Fakten, kommt den chirurgischen Therapieoptionen insbesondere bei ansonsten therapieresistenten Verläufen eine besondere Bedeutung zu. Heute steht hierfür ein umfangreiches Spektrum an interventionellen Methoden zur Verfügung. Venenchirurgie und endovenöse Verschlusstechniken sind für die Ausschaltung einer primären oder sekundären Varikosis als kausale Therapie des Ulcus cruris venosum geeignet. Die sogenannte Shave-Therapie ist bei dem Vorliegen einer Dermatolipo(faszio)sklerose die Behandlungsmethode der Wahl. Aktuelle Langzeitergebnisse zeigen gute Resultate mit Heilungsraten von 70-80 %. In Einzelfällen kann auch auf Opera-tionstechniken mit Einbeziehung der Fascia cruris zurückgegriffen werden.Schlussfolgerung: Somit kommt sowohl der chirurgischen Lokaltherapie als auch der erweiterten, teils sehr komplexen chirurgischen Intervention insbesondere des Venensystems zunehmend eine Schlüsselrolle in modernen Gesamttherapiekonzepten der Patienten mit chronischem Ulcus cruris venosum zu.