Androgene und kardiovaskuläres Risiko/Androgens and cardiovascular risk

2012 ◽  
Vol 36 (4) ◽  
Author(s):  
Elisabeth Lerchbaum

ZusammenfassungBei Männern kommt es mit zunehmendem Alter zu einer Abnahme des Androgenspiegels. Zurzeit ist unklar, ob es sich hierbei um einen pathologischen Prozess oder einen physiologischen Alterungsvorgang handelt. Jedenfalls ist der männliche Hypogonadismus mit ungünstigen Konsequenzen verbunden, wie z.B. Abnahme der Knochendichte und Muskelmasse, Zunahme der Fettmasse und der Prävalenz von Typ 2 Diabetes mellitus und des metabolischen Syndroms. Auch hinsichtlich Mortalität wirken sich niedrige Androgenspiegel bei Männern sehr ungünstig aus. Eine Testosteronsupplementierung sollte bei Männern mit laborchemisch diagnostizierten niedrigen Androgenen sowie klinischen Zeichen eines Hypogonadismus durchgeführt werden. Bei prämenopausalen Frauen ist eine Hyperandrogenämie mit einem ungünstigen kardiovaskulären Risikoprofil verbunden. Die häufigste Ursache hierfür ist das polycystische Ovar-Syndrom (PCOS). Vom PCOS betroffene Frauen leiden neben dem Hyperandrogenismus an Fertilitätsproblem sowie metabolischen Störungen wie Insulinresistenz, zentraler Adipositas und Dyslipidämie. Bei postmenopausalen Frauen kommt es physiologisch zu einem Absinken des Androgenspiegels. Auch bei postmenopausalen Frauen sind hohe Androgenspiegel mit Insulinresistenz und Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) verbunden, der Zusammenhang mit Mortalität ist hingegen unklar. Auch der Stellenwert einer Androgensupplementierung bei postmenopausalen Frauen mit Hypoandrogenämie ist aktuell unklar.

2019 ◽  
Vol 13 (03) ◽  
pp. 145-148
Author(s):  
Torsten Schröder ◽  
Christian Sina

ZusammenfassungÜbergewicht und Adipositas zeigen eine deutlich steigende Prävalenz auf und begünstigen Folgekomplikationen wie Typ 2 Diabetes mellitus und kardiovaskuläre Endpunkte. Die bisherige Ernährungstherapie konnte dieser Entwicklung nicht ausreichend effektiv entgegentreten. Personalisierungsstrategien unter Zuhilfenahme von modernen Analyseverfahren objektivierbarer Messgrößen stellen eine innovative und effektive Strategie dar, um Übergewicht und Adipositas sowohl zu verhindern als auch zu therapieren. Die hohe Individualität des Darm-Mikrobioms und der postprandialen Blutzuckerregulation steht im Zentrum dieser Ansätze.


2020 ◽  
Vol 18 (02) ◽  
pp. 69-76
Author(s):  
Stephan Kress ◽  
Anja Borck ◽  
Ariel Zisman ◽  
Peter Bramlage ◽  
Thorsten Siegmund

ZUSAMMENFASSUNGDer BeAM-Wert ist ein kumulatives Maß der postprandialen Hyperglykämie. Er lässt sich aus der Blutglukosekonzentration vor dem Zubettgehen (Be) und der darauf folgenden Nüchternglukose am Morgen (AM) errechnen. In zwei retrospektiven Auswertungen von Daten aus Phase-III- und -IV-Studien wurde der Nutzen des BeAM-Wertes als Entscheidungshilfe für den Beginn der intensivierten Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) Patienten unter basalinsulinunterstützter oraler Therapie (BOT) dargelegt. Bei Patienten, deren Therapie von einer oralen antidiabetischen Therapie (OAD) auf eine basalinsulinunterstützte orale Therapie umgestellt wird, steigen Ausmaß der postprandialen Hyperglykämie und der BeAM-Wert an bei gleichzeitig sinkendem HbA1c-Wert und Nüchternglukose. Nach Umstellung auf eine intensivierte Insulintherapie fällt der BeAM-Wert und das Ausmaß der postprandialen Hyperglykämie geht zurück. Insbesondere Patienten mit einem BeAM-Wert > 50 mg/dl profitieren von der Umstellung auf eine intensivierte Insulintherapie. Ein negativer BeAM-Wert spricht gegen den Einstieg in die prandiale Insulintherapie.


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