Meditation als angewandte Neurowissenschaft
Die neurowissenschaftliche Forschung beschäftigt sich in den letzten Jahren verstärkt mit Methoden der Achtsamkeitsmeditation, die in zahlreiche klinische Behandlungsprogramme integriert wurden. Nach einer kurzen Vorstellung der Magnetresonanztomographie und der Programme mit der weitesten Verbreitung (Mindfulness-based Stress Reduction und Mindfulness- based Cognitive Therapy) werden vier Mechanismen erläutert, die vermutlich deren therapeutischer Wirksamkeit zugrunde liegen: Regulation der Aufmerksamkeit, Gewahrsein des Körpers, Emotionsregulation und veränderte Selbstwahrnehmung. Anhand einer exemplarischen Studie mit Angstpatienten wird gezeigt, wie durch Achtsamkeit die Symptome reduziert und parallel dazu spezifische neuronale Regelkreise modifiziert werden. Im Ausblick wird diskutiert, wie maßgeschneiderte Interventionen entwickelt werden können und welche Kontraindikationen zu beachten sind.