Auftreten von Mehrschichtwolken und Eiskristallimpfung in der Arktis
<p>Die Forschung zu arktischen Wolken hat sich bisher schwerpunktm&#228;&#223;ig auf einschichtige, mehrphasige Grenzschichtwolken konzentriert. Das Auftreten von mehrschichtigen Wolken in der Arktis ist jedoch auch von gro&#223;er Bedeutung. Die oberen Wolken in solchen Mehrschichtsystemen k&#246;nnen die unteren Wolken auf mehrere Arten beeinflussen: (i) durch den komplexeren Strahlungstransport im Vergleich zu Einschichtwolken, (ii) durch den &#160;Einfluss der oberen Wolke auf die diabatische Abk&#252;hlung darunter liegender Wolken und (iii) durch aus oberen Wolken in untere Wolken fallende Eiskristalle. Letztere k&#246;nnen durch Eisimpfung zu einer &#196;nderung der Wasserphase der unteren Wolken f&#252;hren und damit die Bildung von Mischphasenwolken im Temperaturbereich des heterogenen Gefrierens erm&#246;glichen.</p> <p>Ziel unseres hier vorgestellten Projekts ist es, mehrschichtige Wolken durch die Kombination von Daten aus Radiosonden- und Wolkenradarbeobachtungen zu untersuchen. Im Fokus steht dabei die MOSAiC-Kampagne. Um die aus diesen Messungen gewonnenen Ergebnisse zu klassifizieren und zu interpretieren, werden auch Beobachtungen aus fr&#252;heren Messkampagnen und Langzeitmessstationen hinzugezogen.</p> <p>Hier pr&#228;sentieren wir erste Ergebnisse des Projekts mit Daten der Kampagnen Arctic Ocean 2018 und MOSAiC. W&#228;hrend der Arctic Ocean Kampagne wurden in 56% der F&#228;lle Mehrschichtwolken beobachtet. Davon zeigten 48% atmosph&#228;rische Bedingungen, die einer hohen Wahrscheinlichkeit von Eisimpfung entsprechen. Im Vergleich dazu zeigen Satellitenstudien einen Anteil an Mehrschichtwolken in der Arktis von lediglich 11%.</p>