Einfluss eines starken tropischen Vulkanausbruches auf die Dynamik der mittleren Atmosphäre
<p><span lang="de-DE">Der Ausbruch des Pinatubos im Jahr 1991 liefert Hinweise darauf, dass eine starke Vulkaneruption eine St&#246;rung der Atmosph&#228;re bis in die Region der Mesosph&#228;re verursachen kann. So wurde mit bodengest&#252;tzten Lidar-Temperaturmessungen &#252;ber Fort Collins [1] eine Erw&#228;rmung der Mesopausenregion von &#252;ber 12 K beobachtet und auf den vorausgegangenen Pinatuboausbruch zur&#252;ckgef&#252;hrt. Die zu Grunde liegenden Mechanismen sind weitgehend unverstanden. Aus diesem Grund </span><span lang="de-DE">nutzen wir</span><span lang="de-DE"> das allgemeine Zirkulationsmodell UA-ICON, um einen tropischen Vulkanausbruch zu simulieren bei dem 20 Tg S in die untere Stratosph&#228;re eingetragen werden &#8211; dies entspricht etwa der doppelten Schwefelmenge, die w&#228;hrend des Pinatuboausbruchs im Jahr 1991 freigesetzt wurde. Das Experiment besteht aus 10 Ensemblemitgliedern, die jeweils einen Zeitraum von 27 Monaten nach der Eruption simulieren. Es deutet auf einen starken Einfluss der Eruption auf die Sommerhemisph&#228;re hin, bei dem eine Erw&#228;rmung um mehr als 10 K der unteren polaren Sommermesopausenregion etwa ein halbes Jahr nach der Eruption simuliert wird. Dies scheint auf eine direkte dynamisch getriebene intra-hemisph&#228;rische Kopplung zwischen den Tropen und der polaren Sommerhemisph&#228;re hinzudeuten. Dabei erm&#246;glicht diese Simulation es, die intra-hemisph&#228;rische Kopplung mit der Sommerhemisph&#228;re separat zu betrachten und eine inter-hemisph&#228;rische Kopplung (in Form eines sich ver&#228;ndernden Polarwirbels in der Nordhalbkugel) zu unterdr&#252;cken. Eine separate Simulation mit einer zus&#228;tzlichen inter-hemisph&#228;rische Kopplung wurde ebenfalls durchgef&#252;hrt. Hierzu wurden Schwerewellenparameter variiert, um eine Verst&#228;rkung des n&#246;rdlichen Polarwirbels zu simulieren, damit einen inter-hemisph&#228;rischen Kopplungsweg zu erm&#246;glichen und den Einfluss dieser beiden wichtigen Kopplungsmechanismen getrennt zu betrachten.</span></p> <p lang="de-DE">&#160;</p> <p>[1] She et al. Geophys. Res. Lett., 25(4):497-500, 1998.</p>