<p align="justify">Die Kenntnis des Zustandes der atmosph&#228;rischen Grenzschicht (ABL) ist f&#252;r die Verbesserung der numerischen Wettervorhersage von gro&#223;er Bedeutung. Dennoch ist die ABL bislang nicht ausreichend vermessen, was durch einen systematischen Mangel an Beobachtungen wie z.B. Wind-, Temperatur- und Feuchteprofilen in diesem Bereich bedingt ist. Um sowohl den Raum zwischen Boden- und Satellitenmessungen abzudecken als auch die zeitliche Kontinuit&#228;t im Vergleich zu Radiosonden- und Flugzeugmessungen zu erh&#246;hen, werden im Rahmen des DWD-Projektes &#8222;Pilotstation&#8220; verschiedene bodengebundene Fernerkundungsmessger&#228;te evaluiert, welche die untere Atmosph&#228;re im Profil vermessen.</p>
<p align="justify">Das Mikrowellenradiometer (MWR) ist das erste der Messger&#228;te, das in das ICON/KENDA-System am DWD assimiliert wird. Um die ICON-Modellprofile in den Beobachtungsraum (Strahlungstemperatur T<sub>b</sub>) zu transformieren, wenden wir als Vorw&#228;rtsoperator das Strahlungstransportmodell RTTOV-gb an. Die Sensitivit&#228;tsfunktionen f&#252;r die vertikale Lokalisierung der einzelnen Kan&#228;le werden ebenfalls von RTTOV-gb berechnet. Als Ausgangspunkt f&#252;r eine dynamische Biaskorrektur haben wir &#252;ber einen l&#228;ngeren Zeitraum die systematische Abweichung zwischen Beobachtungen und Modell bestimmt und dabei festgestellt, dass die transparenten V-Band-Kan&#228;le besonders starke systematische Abweichungen aufweisen. Die richtige Einstellung des Assimilationssystems ist relativ herausfordernd, insbesondere, da die Kreuzkorrelationen der Beobachtungsfehler der Kan&#228;le untereinander vom System nicht richtig ber&#252;cksichtigt werden k&#246;nnen. Die Upper-Air-Verifikation zeigt jedoch, dass die MWR-Messungen eine positive Auswirkung auf die Vorhersage haben k&#246;nnen.</p>
<p align="justify">Wir stellen verschiedene Assimilationsexperimente vor und diskutieren den Einfluss der Tuningparameter auf die Ergebnisse. Zus&#228;tzlich pr&#228;sentieren wir erste Ergebnisse der Assimilation von Doppler-Lidar-Winden. Da hier kein komplexer Vorw&#228;rtsoperator n&#246;tig ist, k&#246;nnen die Messwerte im Gegensatz zum MWR direkt ins Assimilationssystem eingespeist werden.</p>