ZusammenfassungGlukokortikoide werden auch heute noch, mehr als 65 Jahre nach ihrer Einführung in die klinische Medizin, sehr erfolgreich zur Behandlung von entzündlich rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Vaskulitiden und Kollagenosen eingesetzt. Sie haben sehr ausgeprägte therapeutische Wirkungen, können aber vor allem bei längerfristiger Anwendung von höheren Dosen auch unerwünschte Wirkungen auslösen. Dazu gehören zum Beispiel Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen, unerwünschte metabolische Wirkungen oder das verstärkte Auftreten von Infektionen. Daher gab und gibt es ständig Bemühungen, das Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser wichtigen Medikamente zu optimieren. In diesem Artikel werden neue Erkenntnisse zu diesem Thema zusammenfassend vorgestellt. Es geht primär um die Definition von Bedingungen, unter denen auch eine notwendige Langzeittherapie mit Glukokortikoiden ein akzeptabel niedriges Nebenwirkungsniveau haben kann. Des Weiteren werden aktuelle Informationen zur Anwendung von Glukokortikoiden bei der Polymyalgia rheumatica und zu interessanten Entwicklungen von verbesserten Glukokortikoiden vorgestellt.