Neues zur Therapie mit Glukokortikoiden in der Rheumatologie

2016 ◽  
Vol 36 (04) ◽  
pp. 222-228
Author(s):  
C. Strehl ◽  
F. Buttgereit

ZusammenfassungGlukokortikoide werden auch heute noch, mehr als 65 Jahre nach ihrer Einführung in die klinische Medizin, sehr erfolgreich zur Behandlung von entzündlich rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Vaskulitiden und Kollagenosen eingesetzt. Sie haben sehr ausgeprägte therapeutische Wirkungen, können aber vor allem bei längerfristiger Anwendung von höheren Dosen auch unerwünschte Wirkungen auslösen. Dazu gehören zum Beispiel Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen, unerwünschte metabolische Wirkungen oder das verstärkte Auftreten von Infektionen. Daher gab und gibt es ständig Bemühungen, das Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser wichtigen Medikamente zu optimieren. In diesem Artikel werden neue Erkenntnisse zu diesem Thema zusammenfassend vorgestellt. Es geht primär um die Definition von Bedingungen, unter denen auch eine notwendige Langzeittherapie mit Glukokortikoiden ein akzeptabel niedriges Nebenwirkungsniveau haben kann. Des Weiteren werden aktuelle Informationen zur Anwendung von Glukokortikoiden bei der Polymyalgia rheumatica und zu interessanten Entwicklungen von verbesserten Glukokortikoiden vorgestellt.

2006 ◽  
Vol 63 (1) ◽  
pp. 108-112 ◽  
Author(s):  
Reinhart

Die Blutsenkungsreaktion (BSR) ist einer der ältesten, heute noch gebräuchlichen Bluttests. Sie erfasst das Ausmaß der Erythrozytenaggregation durch Akutphasen-Proteine wie Fibrinogen und Immunglobuline. Verschiedene Faktoren müssen bei der korrekten Interpretation einer BSR berücksichtigt werden, da z.B. eine Polyglobulie, Mikrozytose und ein Fibrinogenverbrauch im Rahmen einer DIC die BSR erniedrigen, eine Anämie, Makrozytose oder Hypoalbuminämie diese aber erhöhen. Die BSR hat nach wie vor ihren festen Platz in der Diagnostik gewisser chronischer Krankheiten (Polymyalgia rheumatica/ Arteriitis temporalis, rheumatoide Arthritis, multiples Myelom, septische Arthritis, Osteomyelitis) und bei der Verlaufsbeobachtung und Therapieüberwachung gewisser chronischer Erkrankungen (Polymyalgia rheumatica/Arteriitis temporalis, systemischer Lupus erythematodes, chronische Infektionen, Prostata-Karzinom, M. Hodgkin). Bei akuten Krankheitsverläufen und deren Behandlung haben sich das C-reaktive Protein und in neuerer Zeit Procalcitonin durchgesetzt. Die BSR eignet sich nicht für Screening und sog. Check-up-Untersuchungen von asymptomatischen Patienten.


2021 ◽  
Vol 46 (02) ◽  
pp. 124-125

Rheumatoide Arthritis (RA) ist ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Wie sich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöht, wenn RA-Patienten zusätzlich an einer koronaren Herzerkrankung (KHK) leiden, ist nicht bekannt. Eine dänische Studie hat den Zusammenhang untersucht.


2009 ◽  
Vol 29 (01) ◽  
pp. 39-42 ◽  
Author(s):  
J. Wollenhaupt

ZusammenfassungDie Gerontorheumatologie befasst sich mit den Besonderheiten rheumatischer Erkrankungen bei Patienten ab dem 60. Lebensjahr. Es handelt sich entweder um entzündlichrheumatische Erkrankungen mit Erstmanifestation im höheren Lebensalter oder um be-sondere Verlaufsformen rheumatischer Erkrankungen bei Patienten, die dieses Lebens-alter erreichen. Wichtigste entzündliche Sys-temerkrankungen des älteren Patienten sind die Polymyalgia rheumatica, die Riesenzell -arteriitis und die rheumatoide Arthritis des älteren Patienten (late onset rheumatoid arthritis, LORA). Die Diagnose wird durch die Häufigkeit begleitender Allgemeinsymptome und die oft uncharakteristische rheumatische Initialsymptomatik erschwert. Da ältere Pa-tienten durch entzündliche Rheumaformen schneller in ihrer Funktionsfähigkeit und Selbstständigkeit bedroht sind als jüngere Pa-tienten, ist eine konsequente adäquate entzündungshemmende Therapie wesentlich. Dabei können prinzipiell alle wesentlichen Basistherapeutika auch im höheren Lebensalter eingesetzt werden, erfordern jedoch eine sorgfältigere Überwachung durch den Rheumatologen.


2019 ◽  
Vol 58 (01) ◽  
pp. 14-16

Rheumatoide Arthritis (RA) geht mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einher. Eine Remission kann eine bereits bestehende Arterienverhärtung verbessern, was sich positiv auf die Pulswellengeschwindigkeit (PWV) auswirkt. Tam et al. untersuchten den Effekt von 2 verschiedenen RA-Behandlungsstrategien auf die Elastizität der Arterien und ob eine dauerhafte Remission einem Voranschreiten der Verhärtung entgegen wirken kann.


Author(s):  
F. Witte ◽  
H.-J. Lakomek ◽  
J. Holzinger ◽  
W.-D. Reinbold

Zusammenfassung Hintergrund Die Diagnose von Patienten mit Polymyalgia rheumatica (PMR) beruht bislang auf der klinischen Symptomatik und laborchemischen Entzündungsparametern. Aktuell wird der Nutzen verschiedener bildgebender Verfahren evaluiert, hierunter die Sonographie, MRT und PET. Ziel der Arbeit/Fragestellung Ziel war die Evaluation der diagnostischen Wertigkeit der 18-Fluordesoxyglukose-Positronenemissionstomographie/Computertomographie (18F-FDG-PET/CT) bei PMR, um die Sensitivität und Spezifität in der diagnostischen Aufarbeitung zu verbessern, sowie die rheumatoide Arthritis (RA) differentialdiagnostisch verbessert abzugrenzen. Material und Methoden Es wurden 18F-FDG-PET/CT-Untersuchungen von 284 rheumatologischen Patienten – hierunter 97 Patienten mit PMR – aus einem 44-monatigen Zeitraum retrospektiv evaluiert. Weiter wurden 13 entzündlich veränderte Regionen via dreidimensionaler Region-of-interest(ROI)-Messung mit Bestimmung des maximalen Standardized-Uptake-Value (SUVmax) analysiert, gefolgt von statistischen Analysen. Ergebnisse und Diskussion Patienten mit PMR zeigten im Vergleich mit einer rheumatologisch behandelten Kontrollgruppe signifikant erhöhte Anreicherungen in allen gemessenen Regionen (p < 0,001). Die Methode mit der stärksten diagnostischen Aussagekraft stellte die Kombination aus vier SUVmax-Messwerten – beider anterolateraler Hüftkapseln und beider Tubera ischiadica – dar, mit einer Sensitivität von 91,3 % und einer Spezifität von 97,6 % bei einem Cut-off von 11,0 SUV für die Erstdiagnose von PMR-Patienten, die noch keine immunsuppressive Therapie erhalten hatten. Patienten mit RA konnten bei Erstdiagnose an ebenjenen anatomischen Regionen signifikant von Patienten mit PMR unterschieden werden (p < 0,001).


2017 ◽  
Vol 42 (03) ◽  
pp. 228-232 ◽  
Author(s):  
Monika Reuss-Borst ◽  
Uwe Lange

ZusammenfassungDie Osteomalazie ist eine seltene Erkrankung des Knochenstoffwechsels, die mit einer verminderten Knochenmineralisation einhergeht. Ursächlich sind meist ein Vitamin-D-Mangel oder eine Störung des Phosphatstoffwechsels (sog. hypophosphatämische Osteomalazie). Leitsymptome der Osteomalazie sind dumpfe, lokalisierte oder auch generalisierte Knochenschmerzen, Muskelschwäche und -krämpfe sowie eine gehäufte Sturzneigung. Differenzialdiagnostisch müssen vor allem rheumatische Erkrankungen wie z. B. Polymyalgia rheumatica, rheumatoide Arthritis, Myositiden und Fibromyalgie-Syndrom ausgeschlossen werden. Im Labor sind eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase sowie ein erniedrigtes Serum-Phosphat und/oder 25-OH-Vitamin D3 für eine Osteomalazie wegweisend. Die Übergänge von einem Vitamin D-Mangel zur manifesten Osteomalazie sind fließend. In unklaren Fällen kann die Diagnose einer Osteomalazie durch eine Knochenbiopsie aus dem Beckenkamm gesichert werden. Die Therapie umfasst im Wesentlichen die Gabe von Vitamin D und Calcium, bei Resorptionsproblemen ggf. auch parenteral. Bei Phosphatverlust-Syndromen ist die Substitution von Phosphat meist Therapie der Wahl.


2012 ◽  
Vol 154 (2) ◽  
pp. 57-65
Author(s):  
C. R. Müntener ◽  
L. Bruckner ◽  
A. Stürer ◽  
F. R. Althaus ◽  
P. Caduff-Janosa

2016 ◽  
Vol 73 (7) ◽  
pp. 431-435
Author(s):  
Markus G. Mohaupt

Zusammenfassung. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind eine Hauptursache für Morbidität und Mortalität. Es ist vordringlich, diese Bedrohung zu minimieren. Hypertensive Schwangerschaften treten einerseits bevorzugt bei Frauen auf, die zu kardiovaskulären Erkrankungen tendieren, andererseits prädisponieren hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, z.B. eine Präeklampsie, für spätere kardiovaskuläre Komplikationen. So sollten präventive Massnahmen schon früh nach der akuten Erkrankungen dieses Risiko reduzieren. Dazu gehört die Information bezüglich eines gesunden Lebensstil und zukünftige hausärztliche Kontrolluntersuchungen der kardiovaskulären Risikoindikatoren. In ähnlicher Weise sind Kinder mit einem erniedrigten Geburtsgewicht bzw. Mangelgeburtlichkeit für ein gegebenes Gestationsalter betroffen. Da diese Geburtskomplikationen häufiger bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen auftreten, sollten den Müttern vergleichbare langfristige präventive Massnahmen getroffen werden. Zusammenfassend benötigen Mutter und häufig auch die Kinder aus hypertensiven Schwangerschaften geeignete kardiovaskuläre langfristige Präventionsmassnahmen. Frauen mit einem bislang nicht erkannten metabolischen bzw. Herz-Kreislauferkrankungsrisiko können damit einem sorgfältigen Follow-up zugeführt werden. Somit kann die hypertensive Schwangerschaft als Risikoindikator die Basis für eine frühzeitige Risikoprävention und ein gesundes Leben legen.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (45) ◽  
pp. 1768-1770
Author(s):  
von Garnier ◽  
Bär ◽  
Daikeler ◽  
Rafeiner

81-jährige Patientin mit sechsmonatigen Schmerzen der oberen Extremitäten, welche am ehesten mit einer atypischen Polymyalgia rheumatica vereinbar sind und gut auf eine Behandlung mit Steroiden ansprechen. Eine gute klinische Beurteilung ist zur Abgrenzung der Polymyalgia rheumatica von der Riesenzell-arteriitis (GCA) sowie von anderen Differentialdiagnosen unerlässlich und bildet die Grundlage einer kontrollierten Behandlung mit Glukokortikoiden.


2018 ◽  
Vol 23 (02) ◽  
pp. 60-61
Author(s):  
Helena Thiem

Schmier J et al. Costs of Providing Infusion Therapy for Rheumatoid Arthritis in a Hospitalbased Infusion Center Setting. Clin Ther 2017; 39: 1600–1617 Für betroffene Patienten hat die rheumatoide Arthritis lebenslang schwerwiegende Folgen. Eine angemessene Therapie ist deshalb unabdingbar. In den Vereinigten Staaten wird eine Vielzahl dieser Patienten stationär anhand einer Infusionstherapie behandelt. Die Autoren ermitteln für vier gängige Präparate, mit welchen Kosten diese Behandlung für die Krankenhäuser verbunden ist.


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