lebersche hereditäre optikusneuropathie
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2018 ◽  
Vol 86 (09) ◽  
pp. 584-591 ◽  
Author(s):  
Florentine Radelfahr ◽  
Thomas Klopstock

ZusammenfassungMitochondriale Erkrankungen sind eine Gruppe sehr unterschiedlicher Krankheitsbilder und Syndrome, die sowohl durch Mutationen der mitochondrialen DNA (mtDNA) als auch der nukleären DNA (nDNA) verursacht werden können. Sie gehören zu den häufigsten hereditären neurologischen Erkrankungen.Das Spektrum der klinischen Manifestationen ist sehr breit. Es reicht von sehr milden Symptomen, die nur langsam progredient sind, bis hin zu Multiorganbeteiligungen, die die Lebenserwartung deutlich reduzieren können. Mitochondriopathien können grundsätzlich jedes Organ betreffen, wobei Gewebe mit hohem Energiebedarf in der Regel stärker betroffen sind. Die häufigsten mitochondrialen Erkrankungen sind die Lebersche Hereditäre Optikusneuropathie (LHON), die chronisch progressive externe Ophthalmoplegie (CPEO), das Kearns-Sayre-Syndrom (KSS), die mitochondriale Myopathie (MM) und die Mitochondriale Enzephalomyopathie mit Laktatazidose und Schlaganfall-ähnlichen Episoden (MELAS).Die molekulargenetische Diagnostik hat in den letzten Jahren eine zentrale Rolle bei der Diagnosesicherung eingenommen. Sie erfolgt abhängig von der klinischen Verdachtsdiagnose aus EDTA-Blut, Urin, Fibroblasten oder Muskel.Die Therapie der mitochondrialen Erkrankungen umfasst die Überbrückung von Atmungskettendefekten, Ansätze, die den mitochondrialen Metabolismus verbessern sollen, sowie die Supplementation von Mangelzuständen. Symptomatische Therapien, Hilfsmittelversorgung und Physiotherapie, sowie regelmäßige kardiologische Kontrolluntersuchungen sind die zweite wichtige Säule der Versorgung. Wenn nötig, erfolgt eine antikonvulsive Therapie, sowie die Behandlung und Prävention von schlaganfall-ähnlichen Episoden. Im Gegensatz dazu gibt es andere Medikamente, die sich direkt oder indirekt negativ auf die Funktionen der Mitochondrien auswirken können und daher nur sehr zurückhaltend verordnet werden sollten. Dieser Artikel bietet eine Einführung zu den mitochondrialen Erkrankungen, einen überblick über die wichtigsten Krankheitsbilder und ein Update bezüglich etablierter und neuer Therapieansätze.


2001 ◽  
Vol 58 (1) ◽  
pp. 49-55 ◽  
Author(s):  
Daniel Mojon

Da die Mitochondrien die Hauptproduzenten von Energie in Form von Adenosin-Triphosphat sind, werden bei Mitochondropathien oft okuläre Gewebe mit hohem Verbrauch an Adenosin-Triphosphat wie der Nervus Optikus, die Retina und das retinale Pigmentepithel betroffen. In diesem Artikel werden die wichtigsten genetisch bedingten okulären mitochondrialen Erkrankungen behandelt. Deren wichtigste ophthalmologische Kennzeichen sind: akuter oder langsam progredienter Visus- und Gesichtsfeldverlust im Rahmen einer meist bilateralen Optikusneuropathie oder einer bilateralen retinalen Pigmentepitheldegeneration, bilateral symmetrisch progressive Augenbewegungseinschränkung und eine bilaterale Oberlidptose. Die folgenden okulären Mitochondropathien werden vorgestellt: Lebersche Hereditäre Optikusneuropathie (LHON); Kearns-Sayre Syndrom (KSS); Chronisch Progressive Externe Ophthalmoplegie (CPEO); Autosomal Recessive Cardiomyopathy, Ophthalmoplegia (ARCO); Mitochondrial Enzephalomyopathy, Lactic Acidosis, Stroke-Like Episodes (MELAS); Neuropathy, Ataxia, Retinitis Pigmentosa (NARP); Mitochondrial Neuropathy, Gastro-Intestinal Encephalomyopathy (MNGIE); Myoclonus Epilepsy, Ragged-Red-Fibers (MERRF); Morbus Wilson; Friedreich Ataxie. Zur Sicherung der klinischen Verdachtsdiagnose erfolgt ein Mutationsscreening, je nach Erkrankung im Blut oder in der Muskelbiopsie. Therapeutisch sind nur symptomatische Maßnahmen wirksam. Gewisse Medikamente, die mit der mitochondrialen Funktion negativ interagieren, sowie ein exzessiver Nikotin- und Alkoholkonsum sollten vermieden werden.


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