scholarly journals Innerklinische Notfallversorgung in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Standortbefragung der Kliniken des Deutschen Reanimationsregisters

2021 ◽  
Author(s):  
G. Jansen ◽  
N. Kappelhoff ◽  
R. Borgstedt ◽  
S. Rehberg ◽  
S. Seewald ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Im Gegensatz zur Präklinik fehlen für die innerklinische Notfallversorgung Vorgaben zu Organisation und Ausrüstung von innerklinischen Notfallteams (MET). Ziel der Arbeit Evaluation der Organisation, Qualifikation, Ausrüstung sowie Zusatzaufgaben von MET in der Bundesrepublik Deutschland. Material und Methoden Auswertung einer webbasierten Umfrage von Februar bis März 2020 aller am Deutschen Reanimationsregister teilnehmenden Krankenhäuser. Gefragt wurde nach Teamzusammensetzung, Ausrüstung, Qualifikation sowie Zusatzaufgaben im klinischen Alltag. Verglichen wurden Krankenhäuser mit ≤600 vs. >600 Betten. Ergebnisse Insgesamt nahmen 21 (>600: 10 [48 %]; ≤600: 11 [52 %]) Krankenhäuser an der Umfrage teil. Vorgaben zur Teamzusammensetzung gab es bei 76 % (n = 16; ≤600: 8 [72 %] vs. >600: 8 [80 %]). Ausbildungsvoraussetzungen für das MET bestanden an 38 % (n = 16; ≤600: 4 [36 %] vs. >600: 4 [40 %]) der Kliniken. Ein 12-Kanal-Elektrokardiogramm (12-Kanal-EKG) (7 [33 %]; ≤600: 1 [9 %] vs. >600: 6 [60 %]; p = 0,02), Videolaryngoskop (7 [33 %]; ≤600: 2 [18 %] vs. >600: 5 [50 %]) und Beatmungsgerät ohne (7 [33 %]; ≤600: 2 [18 %] vs. >600: 5 [50 %]) bzw. mit Möglichkeit zur nichtinvasiven Beatmung (NIV) gehörte in n = 4 [19 %] (≤600: 1 [9 %] vs. >600: 3 [30 %]) zur Standardausrüstung. Zusätzliche Aufgaben im Klinikalltag hatten 85 % (n = 18; ≤600: 10 (100 %) vs. >600 8 (72 %); ≤600: Notaufnahm/Normalstation jeweils 5 (45 %) vs. >600: Intensivstation 10 (100 %), p = 0,03). Diskussion Die Ausbildung und Ausrüstung von MET ist heterogen. Sie sollte mindestens den in der präklinischen Notfallmedizin gängigen Standards entsprechen und die Vorhaltung eines portablen 12-Kanal-EKG, NIV-fähigen Beatmungsgerätes und Videolaryngoskops umfassen. Unabhängig von der Krankenausgröße sollte eine kontinuierliche Abkömmlichkeit der MET gewährleistet sein.

2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 247-255 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Kringler

Zusammenfassung: Schlaganfall ist nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache in der Bundesrepublik Deutschland. Je nach Quelle variieren die Jahresprävalenzen zwischen 250.000 und 1.5 Millionen Schlaganfallpatienten. Zahlreiche Patienten, die einen Schlaganfall überleben, entwickeln meist initial oder im Verlauf eine depressive Symptomatik. Genaue Häufigkeitsangaben über das Auftreten dieser sogenannten Poststroke-Depression gibt es aber bisher nicht: die Angaben schwanken zwischen 11 und 79 %. Präzise Häufigkeitsangaben werden erschwert durch eine Konfundierung mit der Lebenszeitprävalenz von Depression sowie durch Koinzidenz mit Symptomen anderer Erkrankungen der meist älteren Patienten. Problematisch für die Differentialdiagnostik bei multiplen überlagerten Symptomen sind unterschiedliche Definitionen des Begriffs “Schlaganfall”, nicht einheitliche Verwendung von Diagnosekriterien und -systemen und Untersuchungsverfahren, unterschiedliche Ausbildungsgrade der Untersucher sowie unterschiedliche Untersuchungszeitpunkte im Behandlungsverlauf.


2008 ◽  
Vol 21 (4) ◽  
pp. 221-230 ◽  
Author(s):  
Gudrun Piechotta ◽  
Christa Matter

In den 60er und 70er Jahren sind Tausende von so genannten Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter angeworben worden. Heute sind diese Menschen im Rentenalter – und mit zunehmendem Alter steigt ihr Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Da repräsentative Daten fehlen, kann nur vermutet werden, wie viele von ihnen im Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland erkrankt sind. Auch auf der qualitativen bzw. subjektiven Ebene sind Fragen bis heute nicht angemessen zu beantworten: Wie nehmen die immigrierten Menschen – und ihre Angehörigen – eine solche Erkrankung wahr? Wie gehen sie mit den krankheitsbedingten Symptomen um? Wie und wer begleitet und umsorgt sie? Wie gehen die Angehörigen mit der Situation um? Und ein dritter Fragenkomplex, inkl. praxisbezogener Konsequenzen, bedarf dringend der Aufmerksamkeit: Mit welchen Barrieren sind (demenziell erkrankte) Migrantinnen und Migranten im Altenhilfe- bzw. Pflegeversicherungssystem konfrontiert? Welche kultursensiblen Wege müssen (aus)gebaut werden? Die ungewisse Datenlage, die o. g. beispielhaft aufgeführten Fragen und der Umstand, dass die Beratungssprechstunden der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e. V. kaum von Menschen mit Migrationshintergrund aufgesucht werden, hat zu einem qualitativen Forschungsprojekt an der Alice Salomon Hochschule – in Kooperation mit der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e. V. – geführt. Ziel war, am Beispiel der türkischen Migrantengruppe in Berlin, eine explorative Studie durchzuführen, die verschiedenste Blickwinkel bündelt und konkrete Anregungen für einen kultursensiblen Umgang mit demenziell erkrankten Migrantinnen und Migranten gibt sowie für die Beratung und Unterstützung ihrer Angehörigen.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 166-170 ◽  
Author(s):  
Alexander F. Wormit ◽  
Thomas K. Hillecke ◽  
Stefan M. Flach ◽  
Hans Volker Bolay

Zusammenfassung. Im Zuge der gesundheitspolitischen Veränderungen, die das Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes am 01. 01. 1999 mit sich brachte, führte das “Netzwerk ambulant und freiberuflich tätiger Musiktherapeuten“ (Netzwerk der Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie e.V.) für das Jahr 1999 eine interne, anonymisierte Datenerhebung über Rahmenbedingungen ambulanter Musiktherapien durch. Diese Erhebung stellt eine wichtige Qualitätssicherungsmaßnahme dar und ermöglicht einen ersten Eindruck der ambulanten musiktherapeutischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland. Obwohl insgesamt mehr Erwachsenentherapien erhoben wurden, zeigte sich ein relativer Behandlungsschwerpunkt bei den Kindertherapien (0-12 Jahre). Im Vergleich von Kinder- und Jugendlichentherapien mit Erwachsenentherapien traten interessante Unterschiede in der Verteilung des Geschlechts, bei der Diagnosestellung und in bezug auf die Abrechnung über Kostenträger auf.


2019 ◽  
Vol 26 (2) ◽  
pp. 71-80 ◽  
Author(s):  
Gorden Sudeck ◽  
Harald Seelig

Zusammenfassung. Seit nunmehr etwa 30 Jahren ist die Perspektive Gesundheit ein ausgewiesener Bestandteil des Spektrums sportpsychologischer Forschung und Anwendung in der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) der Bundesrepublik Deutschland. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie widmen wir uns mit diesem Beitrag einigen Entwicklungslinien, die sich für die Sportpsychologie mit Perspektive Gesundheit darbieten. Aufbauend auf einer einführenden Gegenstandsbestimmung wird eine kurze Charakterisierung von Forschungsthemen und Aktivitäten in der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie gegeben. Es wird der Versuch unternommen, Potenziale und Herausforderungen zu skizzieren, die für den gegenwärtigen und zukünftigen Bedarf an sportpsychologischer Forschung und der Anwendung in Gesundheitsförderung, Prävention, Therapie und Rehabilitation von Bedeutung sein können.


2012 ◽  
Vol 41 (2) ◽  
pp. 109-113 ◽  
Author(s):  
Sören Kliem ◽  
Christoph Kröger ◽  
Yve Stöbel-Richter ◽  
Kurt Hahlweg ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Der Partnerschaftsfragebogen (PFB) wird im deutschen Sprachraum zur Erfassung der Partnerschafts- und Ehequalität bevorzugt eingesetzt. Fragestellung: Neben der Überprüfung der Eindimensionalität der PFB-Subskalen (Streitverhalten, Zärtlichkeit, Gemeinsamkeit/Kommunikation) wird in der vorliegenden Arbeit überprüft, ob das Zusammenfassen der PFB-Subskalen zu einem Generalfaktor „Partnerschaftsqualität” angemessen ist. Methoden: Es wurden Daten einer Bevölkerungsstichprobe für die Bundesrepublik Deutschland genutzt (N = 1.289). Aufgrund der Abweichung von einer multivariaten Normalverteilung wurden konfirmatorische Faktorenanalysen mittels Maximum-Likelihood-Methode mit robusten Standardfehlern und einem mittelwertsadjustierten Chi2-Wert (Satorra-Bentler-scaled-χ2) durchgeführt. Ergebnisse: Es ergaben sich sowohl für die Eindimensionalität der PFB-Subskalen als auch für die Second-Order-Faktorenanalyse sehr gute Modellanapassungen. Schlussfolgerungen: Die Subsumierung der PFB-Items zu Skalenwerten sowie der PFB-Subskalen zu einem Gesamtwert kann als angemessen eingestuft werden.


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