scholarly journals Die bundesweiten Maßnahmen zur Alkoholprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Author(s):  
Tobias Schwarz ◽  
Michaela Goecke

ZusammenfassungIm europäischen Vergleich ist der Alkoholkonsum in Deutschland nach wie vor hoch. Eine langfristige Senkung kann zum Rückgang alkoholbedingter Morbidität und Mortalität beitragen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) fokussiert seit vielen Jahren innerhalb der Suchtprävention die Alkoholprävention und setzt dazu 3 zielgruppenspezifische bundesweite Mehrebenenkampagnen um. Die Kampagne „Null Alkohol – Voll Power“ richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren, die Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ besteht aus 2 Teilkampagnen und richtet sich an 16- bis 20-Jährige sowie an Erwachsene. Außerdem bietet die BZgA Sportvereinen die Möglichkeit zur Teilnahme an der Aktion „Alkoholfrei Sport genießen“. In diesem Beitrag werden die Maßnahmen und die dahinterstehenden Konzepte vorgestellt.Die Kampagnen sind miteinander im Sinne einer Präventionskette verbunden, sodass Synergien genutzt werden können. Sie basieren auf den Kriterien des Social-Marketings und unterliegen einem kontinuierlichen Qualitätssicherungsprozess. Um die Zielgruppen zu erreichen, wird primär die Internetkommunikation genutzt, die ergänzt wird durch personalkommunikative Angebote in Lebenswelten sowie Massenkommunikation in Form von Plakaten, Spots, Anzeigen und Printmedien. Bei der Umsetzung von Angeboten in Schulen, Vereinen oder Kommunen setzt die BZgA auf eine gute Kooperation und Abstimmung mit den Ländern. Als begleitendes Monitoring führt sie seit vielen Jahrzehnten regelmäßig Repräsentativbefragungen u. a. zum Alkoholkonsumverhalten der 12- bis 25-Jährigen in Deutschland durch. Die Ergebnisse zeigen, dass der Alkoholkonsum im langfristigen Trend in Deutschland zwar rückläufig, aber dennoch hoch ist.

Author(s):  
Michaela Goecke

Zusammenfassung. Abstract: Hintergrund: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist als Fachbehörde unter anderem für die Umsetzung nationaler Programme zur Suchtprävention zuständig. Die jährlichen Arbeitsprogramme werden mit dem Bundesministerium für Gesundheit abgestimmt und sehen aktuell vor dem Hintergrund der Public-Health-Relevanz Schwerpunkte in der Prävention der legalen Substanzen Tabak und Alkohol vor. Vorrangige Zielgruppen sind Jugendliche und junge Erwachsene, da sich bei ihnen riskante Konsummuster entwickeln und festigen können. Die Präventionsprogramme der BZgA umfassen schulische Angebote, Webportale, Social Media und Printmedien wie Informationsbroschüren. Aktuelle Situation: Die Corona-Pandemie hat Einfluss genommen auf die Suchtprävention der BZgA. Zu nennen ist die thematische Verzahnung im Kontext von Corona und ein veränderter inhaltlicher Beratungsbedarf – telefonisch und online. Auch die durch die Corona-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen während des „Lockdowns“ sowie die neuen Rahmenbedingungen für ein persönliches Miteinander haben die Suchtprävention verändert. Interaktive Präventionsangebote in Schulen wurden ebenso wie die Unterstützung von Mitmachaktionen in Sportvereinen oder die Durchführung von Peer-Programmen ausgesetzt. Dafür rückte die Nutzung digitaler Möglichkeiten sowohl bei der Umsetzung von suchtpräventiven Angeboten als auch in der Kooperation und Vernetzung mit den Ländern in einen neuen Fokus. Die Corona-Krise kann perspektivisch auch eine Chance für mehr Digitalisierung in der Suchtprävention werden.


Author(s):  
Alf Trojan ◽  
Zarah Nelskamp ◽  
Petra Kolip

Zusammenfassung Hintergrund Interventionen in der Gesundheitsförderung und Prävention sind bisher nicht im wünschenswerten Umfang evidenzbasiert angelegt. Ein vergleichsweise unbeachteter Erklärungsfaktor könnte darin liegen, dass in der Aus- und Fortbildung von Akteuren der Gesundheitsförderung und Prävention Evidenzbasierung noch zu wenig berücksichtigt wird. Fragestellung Inwieweit findet sich das Thema Evidenzbasierung in Grundlagendokumenten wie Kompetenzrahmen, Modulhandbüchern einschlägiger Studiengänge sowie den Fortbildungsangeboten zentraler Fortbildungsträger für Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung? Methoden und Material Selektive Internetrecherche und Dokumentenanalyse von 2 fachspezifischen Qualifikationsrahmen, 31 Studiengängen und 3 großen Trägern von Fortbildungsangeboten im Hinblick auf die explizite Erwähnung von Evidenzthemen. Ergebnisse Deutliche Berücksichtigung von Evidenz in beiden Qualifikationsrahmen und in 17 von 31 Studiengängen; keine explizite Nennung in den Qualifizierungsangeboten der 3 untersuchten Träger in den letzten 5 Jahren. Diskussion Limitationen des methodischen Vorgehens sind, dass nicht das gesamte Feld analysiert wurde, dass nur nach expliziter Berücksichtigung von Evidenzthemen gesucht wurde und dass Planungspapiere ein unsicherer Indikator für die tatsächliche Praxis der Aus‑, Weiter- und Fortbildung sind. Gleichwohl zeigt die explorative Studie Handlungsbedarf auf. Es wird angeregt, auf Universitäten, Hochschulen und die Träger der Fortbildungsangebote zuzugehen mit dem Ziel, Evidenzthemen, z. B. auf Basis des Memorandums der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“, stärker in ihren Angeboten zu verankern.


Author(s):  
J. Hansen ◽  
R. Hanewinkel ◽  
M. Goecke ◽  
M. Morgenstern

Zusammenfassung Hintergrund Für Kinder und Jugendliche ist die Nutzung digitaler Medien ein zentraler Bestandteil der Freizeitgestaltung. Bei etwa 8 % der 12- bis 17-Jährigen ist von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung auszugehen. Ziel der Arbeit Ziel war die Überprüfung der Wirksamkeit eines schulbasierten „Peer-to-peer“-Programms zur Prävention der exzessiven Mediennutzung im Kindes- und Jugendalter („Net-Piloten“). Das primärpräventive Programm wird Schulen mit Sekundarstufe I von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit den Landesstellen für Suchtfragen kostenfrei zugänglich gemacht. Material und Methode Die Wirksamkeit von „Net-Piloten“ wurde in einer kontrollierten Studie (1:1-Matching) überprüft. Die Datenerhebung erfolgte über einen Online-Fragebogen im 1. Schulhalbjahr 2019/2020, an der insgesamt 834 Kinder und Jugendliche teilnahmen (mittleres Alter: 12 Jahre). Die Interventionsgruppe nahm an einem von Peers durchgeführten Workshop zur Sensibilisierung für die Risiken von exzessiver Mediennutzung und zur Förderung der Selbstreflexion teil. Ergebnisse Schüler*innen der Interventionsbedingung verfügten über ein höheres Wissen über negative Konsequenzen exzessiver Mediennutzung und wiesen geringere Nutzungszeiten (Computerspieldauer F (1,832) = 6,45, p = 0,011) auf als die Vergleichsgruppe. Der Anteil an Schüler*innen mit problematischer Mediennutzung war nach „Net-Piloten“-Teilnahme geringer im Vergleich zur Kontrolle (F (1,832) = 14,76, p < 0,001). Diskussion Die Befunde stehen im Einklang mit früheren Studien zur Effektivität von schulbasierten Programmen zur Vermeidung der problematischen Mediennutzung. Sie deuten darauf hin, dass schulbasierte Programme einer exzessiv-dysfunktionalen Mediennutzung vorbeugen können.


2004 ◽  
Vol 9 (05) ◽  
pp. 60-61
Author(s):  
Ulrich Glatzer

Werbung wirkt. Man fragt sich zwar oft, wieso einige Strategen ausgerechnet dieses oder jenes Motiv verwenden, Fakt ist jedoch: Werbung verlieh schon so manchem Produkt Flügel. Eine erfolgreiche Motivationskampagne zur Blutspende hat auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hinter sich. So erfolgreich, dass die neue Kampagne inzwischen Kritik hervorruft: Es sei Verschwendung von Regierungsmitteln, für Blutspenden zu werben.


2017 ◽  
Vol 25 (2) ◽  
pp. 165-168 ◽  
Author(s):  
Christian Ammann ◽  
Sabine Atzinger ◽  
Ingo Froböse

Zusammenfassung Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass zielgerichtete Bewegungs- und Trainingsinterventionen bei älteren Menschen zum Erhalt körperlicher Funktionen und zur langfristigen Selbstständigkeit im Alter beitragen können. Dennoch erfüllen immer noch sehr wenige Ältere die Bewegungsempfehlungen der WHO. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem organisierten Sport das AlltagsTrainingsProgramm entwickelt und in einer Pilotphase getestet.


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