Gesundheit von Kindern und Jugendlichen - Programme der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

2002 ◽  
Vol 10 (4) ◽  
pp. 8-9
Author(s):  
Gisela Marsen-Storz
Author(s):  
Michaela Goecke

Zusammenfassung. Abstract: Hintergrund: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist als Fachbehörde unter anderem für die Umsetzung nationaler Programme zur Suchtprävention zuständig. Die jährlichen Arbeitsprogramme werden mit dem Bundesministerium für Gesundheit abgestimmt und sehen aktuell vor dem Hintergrund der Public-Health-Relevanz Schwerpunkte in der Prävention der legalen Substanzen Tabak und Alkohol vor. Vorrangige Zielgruppen sind Jugendliche und junge Erwachsene, da sich bei ihnen riskante Konsummuster entwickeln und festigen können. Die Präventionsprogramme der BZgA umfassen schulische Angebote, Webportale, Social Media und Printmedien wie Informationsbroschüren. Aktuelle Situation: Die Corona-Pandemie hat Einfluss genommen auf die Suchtprävention der BZgA. Zu nennen ist die thematische Verzahnung im Kontext von Corona und ein veränderter inhaltlicher Beratungsbedarf – telefonisch und online. Auch die durch die Corona-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen während des „Lockdowns“ sowie die neuen Rahmenbedingungen für ein persönliches Miteinander haben die Suchtprävention verändert. Interaktive Präventionsangebote in Schulen wurden ebenso wie die Unterstützung von Mitmachaktionen in Sportvereinen oder die Durchführung von Peer-Programmen ausgesetzt. Dafür rückte die Nutzung digitaler Möglichkeiten sowohl bei der Umsetzung von suchtpräventiven Angeboten als auch in der Kooperation und Vernetzung mit den Ländern in einen neuen Fokus. Die Corona-Krise kann perspektivisch auch eine Chance für mehr Digitalisierung in der Suchtprävention werden.


Author(s):  
Alf Trojan ◽  
Zarah Nelskamp ◽  
Petra Kolip

Zusammenfassung Hintergrund Interventionen in der Gesundheitsförderung und Prävention sind bisher nicht im wünschenswerten Umfang evidenzbasiert angelegt. Ein vergleichsweise unbeachteter Erklärungsfaktor könnte darin liegen, dass in der Aus- und Fortbildung von Akteuren der Gesundheitsförderung und Prävention Evidenzbasierung noch zu wenig berücksichtigt wird. Fragestellung Inwieweit findet sich das Thema Evidenzbasierung in Grundlagendokumenten wie Kompetenzrahmen, Modulhandbüchern einschlägiger Studiengänge sowie den Fortbildungsangeboten zentraler Fortbildungsträger für Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung? Methoden und Material Selektive Internetrecherche und Dokumentenanalyse von 2 fachspezifischen Qualifikationsrahmen, 31 Studiengängen und 3 großen Trägern von Fortbildungsangeboten im Hinblick auf die explizite Erwähnung von Evidenzthemen. Ergebnisse Deutliche Berücksichtigung von Evidenz in beiden Qualifikationsrahmen und in 17 von 31 Studiengängen; keine explizite Nennung in den Qualifizierungsangeboten der 3 untersuchten Träger in den letzten 5 Jahren. Diskussion Limitationen des methodischen Vorgehens sind, dass nicht das gesamte Feld analysiert wurde, dass nur nach expliziter Berücksichtigung von Evidenzthemen gesucht wurde und dass Planungspapiere ein unsicherer Indikator für die tatsächliche Praxis der Aus‑, Weiter- und Fortbildung sind. Gleichwohl zeigt die explorative Studie Handlungsbedarf auf. Es wird angeregt, auf Universitäten, Hochschulen und die Träger der Fortbildungsangebote zuzugehen mit dem Ziel, Evidenzthemen, z. B. auf Basis des Memorandums der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“, stärker in ihren Angeboten zu verankern.


Author(s):  
J. Hansen ◽  
R. Hanewinkel ◽  
M. Goecke ◽  
M. Morgenstern

Zusammenfassung Hintergrund Für Kinder und Jugendliche ist die Nutzung digitaler Medien ein zentraler Bestandteil der Freizeitgestaltung. Bei etwa 8 % der 12- bis 17-Jährigen ist von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung auszugehen. Ziel der Arbeit Ziel war die Überprüfung der Wirksamkeit eines schulbasierten „Peer-to-peer“-Programms zur Prävention der exzessiven Mediennutzung im Kindes- und Jugendalter („Net-Piloten“). Das primärpräventive Programm wird Schulen mit Sekundarstufe I von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit den Landesstellen für Suchtfragen kostenfrei zugänglich gemacht. Material und Methode Die Wirksamkeit von „Net-Piloten“ wurde in einer kontrollierten Studie (1:1-Matching) überprüft. Die Datenerhebung erfolgte über einen Online-Fragebogen im 1. Schulhalbjahr 2019/2020, an der insgesamt 834 Kinder und Jugendliche teilnahmen (mittleres Alter: 12 Jahre). Die Interventionsgruppe nahm an einem von Peers durchgeführten Workshop zur Sensibilisierung für die Risiken von exzessiver Mediennutzung und zur Förderung der Selbstreflexion teil. Ergebnisse Schüler*innen der Interventionsbedingung verfügten über ein höheres Wissen über negative Konsequenzen exzessiver Mediennutzung und wiesen geringere Nutzungszeiten (Computerspieldauer F (1,832) = 6,45, p = 0,011) auf als die Vergleichsgruppe. Der Anteil an Schüler*innen mit problematischer Mediennutzung war nach „Net-Piloten“-Teilnahme geringer im Vergleich zur Kontrolle (F (1,832) = 14,76, p < 0,001). Diskussion Die Befunde stehen im Einklang mit früheren Studien zur Effektivität von schulbasierten Programmen zur Vermeidung der problematischen Mediennutzung. Sie deuten darauf hin, dass schulbasierte Programme einer exzessiv-dysfunktionalen Mediennutzung vorbeugen können.


2004 ◽  
Vol 9 (05) ◽  
pp. 60-61
Author(s):  
Ulrich Glatzer

Werbung wirkt. Man fragt sich zwar oft, wieso einige Strategen ausgerechnet dieses oder jenes Motiv verwenden, Fakt ist jedoch: Werbung verlieh schon so manchem Produkt Flügel. Eine erfolgreiche Motivationskampagne zur Blutspende hat auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hinter sich. So erfolgreich, dass die neue Kampagne inzwischen Kritik hervorruft: Es sei Verschwendung von Regierungsmitteln, für Blutspenden zu werben.


2017 ◽  
Vol 25 (2) ◽  
pp. 165-168 ◽  
Author(s):  
Christian Ammann ◽  
Sabine Atzinger ◽  
Ingo Froböse

Zusammenfassung Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass zielgerichtete Bewegungs- und Trainingsinterventionen bei älteren Menschen zum Erhalt körperlicher Funktionen und zur langfristigen Selbstständigkeit im Alter beitragen können. Dennoch erfüllen immer noch sehr wenige Ältere die Bewegungsempfehlungen der WHO. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem organisierten Sport das AlltagsTrainingsProgramm entwickelt und in einer Pilotphase getestet.


Author(s):  
Katarina Lang

In the present work a try is made to make the governmentality of Foucault accessible for analytics in the area of media education. The centre of attention is the (juvenile) smoking prevention. In an introducing part the concept of governmentality is placed and systematically envolved in accordance with the history of Foucaults work. An aggravation of the contemporary neoliberal conditions and the rationalities established in the health-care sector follows. That the 'history of smoking' features a genealogical dimension of the continously proceeding problematization reveals alongside the question of repressive mechanisms of power about smoking. With the tools developed during the process of this presentation it is conclusively expected to systematically take two smoking prevention documents of the Federal Centre for Health Education into account to illustrate the power of the medial staging as a melange of truth, subjectivization and self-leadership. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, den Foucaultschen Gouvernementalitätsansatz für Analytiken im Feld der  Medienpädagogik aufzuschließen. Im Fokus der Darstellung steht dabei der Bereich der Raucherprävention. In einem einführenden Teil wird das Konzept der Gouvernementalität innerhalb der Werkgeschichte Foucaults platziert und systematisch entfaltet. Hieran schließt sich eine Zuspitzung auf die gegenwärtigen neoliberalen Verhältnisse und  die im  Gesundheitsbereich etablierten Rationalitäten an. Dass die Geschichte des Rauchens eine genealogische Dimension der stetig voranschreitenden Problematisierung aufweist, wird entlang der Frage  nach repressiven Machtmechanismen um das Rauchen deutlich gemacht. Mit den so im Verlauf der Darstellung entwickelten Werkzeugen werden abschließend zwei an Jugendliche gerichtete Raucherpräventionsschriften der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung systematisch in den Blick genommen, um so die Macht der medialen Inszenierung als Melange von Wahrheit, Subjektivierung und Selbstführung aufzuzeigen.


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