scholarly journals Früh beginnende Demenzen

2020 ◽  
Vol 91 (10) ◽  
pp. 936-945
Author(s):  
Matthias Pawlowski ◽  
Andreas Johnen ◽  
Thomas Duning

Zusammenfassung Hintergrund Aufgrund des demographischen Wandels sind Demenzen ein häufiger und dramatisch zunehmender Grund für ärztliche Vorstellungen. In etwa 8 % der Fälle treten sie bereits vor dem 65. Lebensjahr auf. Gerade bei jüngeren Patienten sind die psychosozialen und ökonomischen Folgen oft gravierend. Die Behandler stehen vor großen diagnostischen Herausforderungen. Eine rasche Diagnose ist für das Patientenmanagement von zentraler Bedeutung. Ziel der Arbeit/Fragestellung Dieser Übersichtsartikel stellt die Besonderheiten der Demenzen bei jüngeren Menschen sowie die wichtigsten zugrunde liegenden Krankheitsbilder vor und vermittelt ein strukturiertes klinisch-diagnostisches Vorgehen. Methoden Narrativer Review. Die Literatursuche wurde in PubMed durchgeführt. Ergebnisse Das differenzialdiagnostische Spektrum von Demenzen bei jüngeren Menschen vor dem 65. Lebensjahr ist sehr breit. Die häufigsten Ursachen stellen die Alzheimer-Krankheit mit typischen oder atypischen klinischen Präsentationen sowie die frontotemporale Lobärdegeneration dar. Je jünger das Erkrankungsalter, desto höher ist der Anteil an behandelbaren und potenziell reversiblen Ursachen eines demenziellen Syndroms. Diskussion Die Diagnostik primär neurodegenerativer Erkrankungen hat sich zunehmend verbessert, insbesondere unter Berücksichtigung einer stetig steigenden Zahl an klinischen, molekularen und bildgebenden Biomarkern. Dennoch muss die Diagnostik der Demenzen mit frühem Erkrankungsbeginn hypothesengeleitet erfolgen, d. h. nach einer präzisen klinisch-syndromalen Zuordnung der Symptome. So können unnötige und belastende Untersuchungen vermieden werden.

2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 296-303
Author(s):  
Patricia Hirt-Minkowski ◽  
Felix Burkhalter ◽  
Michael Dickenmann

Der Nachweis einer Proteinurie ist ein häufiger Zufallsbefund im Urinteststreifen. Die klinische Bedeutung reicht von einer harmlosen Ursache bis zum Ausdruck einer schweren Nierenerkrankung. Deshalb ist bei Nachweis einer Proteinurie mittels Testreifenuntersuchung eine weiterführende Abklärung notwendig. Dabei empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen mit Quantifizierung der Proteinurie mittels Albumin/Kreatinin-Quotienten im Spoturin. Zudem lassen sich mit einer systematischen Untersuchung verschiedene Formen der Proteinurie abgrenzen (glomerulär vs tubulär vs „Überlastung“). Im Kontext mit der Klinik sind eine Beurteilung des Urinsedimentes, die Bestimmung der Nierenfunktion und eine Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege sinnvoll. Patienten mit ungeklärter persistierender Proteinurie und Patienten mit einer ausgeprägten Proteinurie (≥ 1 g pro Tag) müssen einem Nephrologen zugewiesen werden.


2019 ◽  
Vol 38 (11) ◽  
pp. 804-808
Author(s):  
Georg Adler

ZUSAMMENFASSUNGSelbst wahrgenommene Gedächtnisstörungen oder kognitive Einschränkungen korrelieren mit den typischen neurobiologischen Veränderungen der Alzheimer-Krankheit und sind mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz verbunden. Der individuelle Vorhersagewert solcher subjektiven kognitiven Störungen ist jedoch wegen zahlreicher konfundierender Faktoren wie Depression und Angst gering. Er lässt sich möglicherweise durch die Erhebung von kognitiven Blackouts mit einem geeigneten Fragebogen verbessern.


2008 ◽  
Vol 08 (01) ◽  
pp. 6-12
Author(s):  
Michael Günter

ZusammenfassungDie Arbeit beschreibt für die klinische Praxis relevante Aspekte der Aufmerksamkeitdefizithyperaktivitätsstörung. Konkurrierende Modelle machen heute zumindest deutlich, dass es sich um eine Erkrankung mit vielfältiger Ätiologie und komplexer Pathogenese handelt. Das Ineinandergreifen biologischer, sozialer und psychischer Faktoren erfordert eine umfassende Diagnostik und differenzierte Therapie. Symptomatologie, diagnostisches Vorgehen und Grundsätze der Therapie werden dargestellt und in Tabellen veranschaulicht. Der Autor wendet sich im Interesse einer optimalen Behandlung der betroffenen Kinder und Hilfestellung für die Familien gegen eine reduktionistische Vorgehensweise in Diagnostik und Therapie. Die vielfältigen Probleme der betroffenen Kinder im Selbsterleben, in der Selbstwertregulation, in der Affektivität und im Hinblick auf Störungen des Sozialverhaltens bedürfen einer umfassenden Behandlung. Daher sind meist neben einer eventuell erforderlichen pharmakologischen Verringerung von Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörung individuell abgestimmte psychotherapeutische Behandlungsansätze und eine Elternberatung erforderlich.


2011 ◽  
Vol 79 (03) ◽  
pp. 137-137 ◽  
Author(s):  
C.-W. Wallesch
Keyword(s):  

2004 ◽  
Vol 31 ◽  
pp. 61-63 ◽  
Author(s):  
Hans H. Klünemann ◽  
Stefan Kloiber ◽  
Herbert W. Wurster ◽  
Helmfried E. Klein
Keyword(s):  

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